Ärzteblatt Juni 2007 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt Juni 2007 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt Juni 2007 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
41. Kammerversammlung der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Am 5. Mai <strong>2007</strong> fand die erste turnusgemäße Versammlung<br />
der fünften Legislaturperiode der <strong>Ärztekammer</strong> statt. Die Delegierten<br />
erwarteten mit großem Interesse den Gastvortrag<br />
zum aktuellen Stand der Einführung der Telematik im Gesundheitswesen.<br />
Außerdem standen Änderungen der Berufs- und<br />
der Weiterbildungsordnung und die Berufung neuer Kommissionsmitglieder<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Lagebericht des Präsidenten<br />
Naturgemäß stand die Gesundheitsreform im Mittelpunkt.<br />
Dr. Crusius informierte über ihre Auswirkungen und das weitere<br />
Vorgehen der Ärzteschaft. Das Wettbewerbs-Stärkungsgesetz<br />
beinhalte keine Stärkung des Wettbewerbs sondern<br />
weitere staatliche Regulierung; es entmündige die Selbstverwaltung<br />
und führe zu einer Staatsmedizin. Die zahlreichen<br />
Proteste der Ärzteschaft waren notwendig, hätten aber leider<br />
die Abgeordneten wenig beeinflußt und nur geringfügige<br />
Änderungen erreicht. So wurden z. B. die inhaltlichen Vorgaben<br />
für die Fortbildung der Krankenhausärzte zurückgenommen,<br />
geblieben sei aber der Nachweis von Fortbildung. Der Präsident<br />
unterstrich den Willen der Ärzteschaft weiter zu kämpfen.<br />
Die Bedeutung der Prinzipien des Freien Berufes für die<br />
Tätigkeit des Arztes ist stets aufs neue zu erläutern.<br />
Die Patienten müssen über die Reform und ihre Folgen informiert<br />
werden. Beispielsweise sollte die im § 52 des o. g. Gesetzes<br />
neu geregelte Kostenbeteiligung bei Selbstverschulden<br />
des Patienten, die einen Bruch des Solidarprinzips darstellt,<br />
politisch thematisiert werden.<br />
Zu den Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />
werden gesetzliche Regelungen angestrebt. Dies sei überflüssig,<br />
zumal von der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer<br />
(BÄK) bereits Empfehlungen für die Praxis herausgegebenen<br />
wurden. Sie sind im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong> nachzulesen<br />
(s. auch in diesem Heft S. 214 ff.). Dr. Crusius hob<br />
hervor, daß es der Ärzteschaft gelungen ist, das parlamentarische<br />
Verfahren zum Gewebegesetz zu stoppen und noch<br />
zahlreiche Änderungen einzubringen.<br />
Der 110. Deutsche Ärztetag werde sich auch mit der Einführung<br />
eines Facharztes für Innere Medizin ohne Schwerpunkt<br />
in alle Weiterbildungsordnungen der Länder befassen. Dies ist<br />
notwendig, um die Europa-Kompatibilität zu gewährleisten.<br />
Allerdings wird dieser Facharzt für Innere Medizin (Allgemeininternist)<br />
entsprechend der geplanten Weiterbildungsnovelle<br />
keine hausärztliche Kompetenz erwerben.<br />
AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />
In der Diskussion zum Lagebericht spricht Dr. Eckert<br />
Abschließend berichtete der Präsident über aktuelle Themen<br />
im Kammerbereich. Am 11. Januar <strong>2007</strong> fand ein gemeinsames<br />
Gespräch zwischen AOK, Kassenärztlicher Vereinigung, <strong>Ärztekammer</strong><br />
und Minister Sellering zur geplanten Erhöhung der<br />
DMP-Rate statt. Die Kammer befürchte, daß die DMP langfristig<br />
eine Qualitätsabsenkung bewirken werden.<br />
Ende März führte die <strong>Ärztekammer</strong> eine Hotline zum Thema<br />
Darmkrebs und am 13. April eine Pressekonferenz zur Impfwoche<br />
durch.<br />
Diskussion zum Lagebericht<br />
AUS DER KAMMER<br />
Dr. Eckert sieht in der vom 110. Deutschen Ärztetag geplanten<br />
Einführung des Facharztes für Innere Medizin eine Gefährdung<br />
der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung.<br />
Nach umfangreichen Diskussionen – besonders über die Probleme<br />
der Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin –<br />
erklärte sich Dr. Schimanke bereit, einen von Dr. Eckert vorbereiteten<br />
Antrag beim Deutschen Ärztetag einzubringen.<br />
SEITE 193