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Ärzteblatt Juni 2007 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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ÄRZTEBLATT<br />

6/<strong>2007</strong><br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Verantwortung oder Staatsdirigismus<br />

41. Kammerversammlung<br />

Was noch zu sagen wäre …


Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Verantwortung oder Staatsdirigismus 187<br />

Die Neuwahlen in Münster <strong>2007</strong> – ein Kommentar 192<br />

Aus der Kammer<br />

41. Kammerversammlung der <strong>Ärztekammer</strong> 193<br />

Was noch zu sagen wäre ... 197<br />

Leserbrief<br />

Leserbrief zum Leitartikel<br />

„Der „mündige Patient“ – einige Gedanken“ 198<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

Entwicklung des Alkohol- und Drogenmiß-<br />

brauches im Raum Greifswald / <strong>Vorpommern</strong> 199<br />

Aktuelles<br />

Suchtwoche 14. – 18. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong><br />

„Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze“ 201<br />

Impfung gegen HPV für alle Mädchen<br />

von 12 bis 17 Jahren 203<br />

Anreize zur Niederlassung in<br />

strukturschwachen Regionen 204<br />

Veranstaltungen und Kongresse<br />

16. Seminar- und Fortbildungswoche der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V 205<br />

Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 206<br />

Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 206<br />

Veranstaltung in anderen Kammerbereichen 208<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

Fortbildung<br />

Fachkunde und Kenntnisse im Strahlenschutz<br />

nach Röntgenverordnung 209<br />

Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Öffentliche Ausschreibung 210<br />

Buchvorstellungen<br />

Recht<br />

Für Sie gelesen 211<br />

Behandlungsfehler aus der Praxis der<br />

Norddeutschen Schlichtungsstelle 213<br />

Kongreßberichte<br />

Medizinrechtliche Probleme<br />

am Ende des Lebens 214<br />

Optimistischer Hausärzte-Nachwuchs 217<br />

Service<br />

Soeben erschienen:<br />

Arzneiverordnung in der Praxis (AVP) 217<br />

Kulturecke<br />

Theaterinformationen 218<br />

Personalien<br />

Wir beglückwünschen 219<br />

Impressum 219<br />

SEITE 187


LEITARTIKEL<br />

Verantwortung oder Staatsdirigismus<br />

Verleihung des Forschungspreises „Zur Rolle der Ärzteschaft im<br />

Nationalsozialismus“<br />

„Ärztetag-Profis“ waren überrascht: Da geht doch Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt unaufgefordert auf die Bühne<br />

und bittet den Präsidenten des 110. Deutschen Ärztetages<br />

Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe und den Vorsitzenden der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung Dr. Andreas Köhler gleichfalls<br />

ans Rednerpult. Es folgte nicht ihr Grußwort, sondern<br />

die erstmals vorgenommene Verleihung des Forschungspreises<br />

„Zur Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus“. Optisch<br />

wohltuend war dieses „Dreigestirn“ dennoch nur schöner<br />

Schein. Mit ihren Worten versuchte die Ministerin den Eindruck<br />

zu erwecken, als würde die Ärzteschaft in gerader<br />

Linie Traditionspflege betreiben. Dabei übersah sie geflissentlich,<br />

daß es die Bundesregierung war, die 1956 das Verdienstkreuz<br />

an einen ärztlichen Protagonisten der Nazi-Zeit verliehen<br />

hat, daß aus der Ärzteschaft heraus vielfältige Initiativen<br />

zur Aufarbeitung der durchaus unrühmlichen Aspekte ärztlichen<br />

Verhaltens im nationalsozialistischen Deutschland entstanden<br />

sind – und dies bereits lange vor ihrer Amtszeit. Es<br />

wäre an der Zeit und in diesem Zusammenhang der rechte Ort<br />

gewesen, um ein wenig mehr positives Verhalten der Ärzte in<br />

Grußworte der Bundesgesundheitsministerin an die Delegierten und<br />

Gäste des 110. Deutschen Ärztetages<br />

Dr. Crusius geleitet Frau Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt<br />

durch die Münsterlandhalle<br />

Opposition zum Nazi-Regime<br />

oder auch nur in innerer Emigration<br />

zu würdigen. Statt<br />

dessen verursacht auch diese<br />

Rede der Ministerin Unbehagen<br />

und stellt sich als Glied in<br />

der Kette von Verunglimpfungen<br />

der Ärzteschaft dar, die<br />

Prof. Hoppe zutreffend als<br />

„ätzende Kollektiv-Demontage“<br />

bezeichnet hat. Es ist<br />

sicher kein Zufall, daß unmit-<br />

telbar im Vorfeld des Ärztetages ein Korruptionsbericht veröffentlicht<br />

wird, daß ein „Ärztehasserbuch“ erscheint und<br />

pauschalierte Abrechnungsbetrugsvorwürfe erhoben bzw.<br />

wiederholt werden.<br />

Die Paracelsus-Medaille (höchste Auszeichnung für deutsche Ärzte)<br />

wird verliehen an (v.l.n.r.): Dr. Otto Schloßer (Stephanskirchen),<br />

Dr. Ellen Müller-Dethard (Hannover), Prof. Dr. Müller-Oerlinghausen<br />

(Berlin) und Dr. Hans-Jürgen Thomas (Erwitte/Westfalen)<br />

Nachdem die Paracelsus-Medaillen überreicht waren, kam die<br />

Bundesgesundheitsministerin erneut zu Wort. Über weite<br />

Strecken flach und nichtssagend, immer wieder ihr Werk (die<br />

„Reform“) lobend, hat sie sich als „Meisterin der Unverbindlichkeit“<br />

(Westfälische Nachrichten, 16.05.07) gezeigt. Offenbar<br />

ist die Sicht auf die Gesundheitsreform auf Landesebene<br />

eine andere: Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

Karl-Josef Laumann sieht die medizinische Versorgung im Land<br />

Nordrhein-Westfalen „teilweise nicht mehr gewährleistet“ und<br />

befürchtet eine Zunahme der Versorgungslücke. Laumann<br />

favorisiert die Abkopplung der Finanzierung der GKV von der<br />

sozialversicherungspflichtigen Arbeit. Er unterstützt den Ärzteprotest<br />

gegen die Budgetierung. Mit den Worten „Wer Verantwortung<br />

trägt, ist zu Leistung bereit. Wer durch Staatsdirigismus<br />

entmündigt wird, zieht sich zurück.“ hat er sich überraschend<br />

klar auf die Positionen der Ärzteschaft begeben.<br />

SEITE 188 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Sechs Zylinder, Musik zum Hinsehen - die etwas andere musikalische<br />

Umrahmung der Ärztetags-Eröffnung<br />

„Die Worte hör´ ich wohl; allein – mir fehlt der Glaube!“ So<br />

läßt sich wohl die überwiegende Meinung des Auditoriums<br />

zusammenfassen, als Frau Schmidt erklärt, die Budgets würden<br />

2009 abgeschafft und durch feste Preise ersetzt. Diese<br />

sollten von der Selbstverwaltung innerhalb eines „Mengengerüsts“<br />

ausgehandelt werden. Morbiditätsabhängig solle<br />

auch mehr Geld ins System fließen – welches jedoch an anderer<br />

Stelle wieder eingespart werden müsse. „Mengengerüst“ –<br />

auf jeden Fall eine Abkehr von der Überfremdung der deutschen<br />

Sprache!<br />

Insgesamt bestimmten Zweifel und (nicht feindliche) Distanz<br />

die Reaktionen des Auditoriums auf die Worte der Bundesgesundheitsministerin.<br />

Unmut kam jedoch auf, als sie die verschlechterten<br />

Arbeitsbedingungen, Fremdbestimmung und<br />

zunehmende Bürokratie ignorierend den Arztberuf als chancenreich<br />

und zukunftsfähig in Deutschland bezeichnet.<br />

Professor Hoppe hat dann auch sehr schnell klar gemacht,<br />

warum Frau Schmidts Appell zur gemeinsamen Verantwortung<br />

bei der Umsetzung des Reformgesetzes ins Leere ging.<br />

„Mit diesem Gesetz ist keines der wesentlichen Probleme im<br />

Gesundheitswesen gelöst. ... Das ist im Grunde eine Bankrotterklärung.“<br />

In unnachahmlicher Art, emotionslos und präzise<br />

seziert der Pathologe Hoppe die „Totgeburt“ GKV-Wettbewerbs-Stärkungsgesetz:<br />

Entstaatlichung der Daseinsfürsorge<br />

und Verstaatlichung der Versorgungsprozeduren, staatliche<br />

Rationierung, Entindividualisierung der Arzt-Patienten-Beziehung.<br />

Die „Marktbereinigung“ der Krankenhauslandschaft<br />

wird weitere Versorgungslücken aufreißen und fatale Auswirkungen<br />

auf die Weiterbildung haben. Aus der sozialen wird<br />

die reine Marktwirtschaft: Konzentration und Personalabbau<br />

führen zu langen Wegen, langen Wartezeiten und Leistungseinschränkungen.<br />

Der Präsident des Ärztetages wendet sich<br />

vehement gegen die Industrialisierung des Arztberufes als<br />

„Funktionsarzt an der Wertschöpfungskette Patient“. Starker<br />

und anhaltender Beifall auf die Erklärung „Bevor das passiert,<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

Prof. Dr. Hoppe bei seinem Grundsatzreferat<br />

zum TOP I „Gesundheits- und Sozialpolitik“<br />

LEITARTIKEL<br />

werden wir von<br />

Freiberuflern zu<br />

Freiheit skämp -<br />

fern“!<br />

Hoppe läßt keines<br />

der gesundheitspolitischen<br />

Themen aus: Er<br />

wendet sich gegen<br />

die Telekommunikationsüberwachung<br />

von Ärzten,<br />

gegen eine<br />

Kommerzialisierung<br />

der Gewebetransplantation,<br />

gegen den Mißbrauch<br />

der GKV<br />

und kündigt eine kritische Mitarbeit bei der Einführung<br />

einer Gesundheitskarte an. Zum Thema Gewebetransplantation<br />

begrüßt er die von der Ministerin angekündigten Änderungen<br />

des Gesetzes, stellt aber Heiterkeit auslösend fest,<br />

daß wir alle (mit Blick auf die Keimzellen) nach dem derzeitigen<br />

Entwurf sowohl Arzneimittel als auch Arzneimittelhersteller<br />

sind. Neben der Gesundheitspolitik, dem Transplantationsgesetz<br />

und der Telematik in der Medizin sind die Kindergesundheit<br />

in ihrer gesellschaftlichen Dimension, die Muster-<br />

Weiterbildungsordnung – speziell das Fachgebiet Innere und<br />

Allgemeinmedizin – sowie der Tätigkeitsbericht Themen des<br />

110. Deutschen Ärztetages in Münster in Westfalen. Außerdem<br />

stehen Wahlen zum Vorstand der Bundesärztekammer<br />

auf der Tagesordnung. Es ist billige Polemik der Gesundheitsministerin,<br />

wenn sie dem Präsidenten als Motiv der mit an-<br />

Im Gespräch (v.l.n.r.): Dr. Windhorst, Präsident der gastgebenden<br />

ÄK Westfalen-Lippe, Frau Minister Schmidt, Dr. Crusius, BÄK-Präsident<br />

Prof. Hoppe<br />

Fortsetzung auf Seite 192<br />

SEITE 189


LEITARTIKEL<br />

Die „Elektronische Krankenkarte“ als Sinnbild für die Befürchtungen der<br />

Ärzteschaft: den gläsernen Patienten<br />

© Dr. Wilfried Schimanke (sämtliche Fotos)<br />

haltendem Beifall aufgenommenen brillanten Analyse Wahlkampfmotive<br />

unterstellt.<br />

Nach einem Empfang der gastgebenden <strong>Ärztekammer</strong> Westfalen-Lippe<br />

und der Stadt Münster nahm der 110. Deutsche<br />

Ärztetag in der hervorragende Bedingungen bietenden Halle<br />

Münsterland seine Arbeit auf. Darüber und über die Beschlüsse<br />

des höchsten Gremiums der deutschen Ärzteschaft wird im<br />

nächsten Heft zusammenfassend berichtet.<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

Der Ärztetag hat gewählt<br />

Überraschend deutlich ist der bisherige Vizepräsident der<br />

BÄK und Kammerpräsident in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Dr. Andreas Crusius seinen Gegenkandidaten Dr. Frank-Ulrich<br />

Montgomery (Hamburg) und Dr. Günther Jonitz (Berlin)<br />

unterlegen. Der Ärztetag hat damit seine mangelnde Sensibilität,<br />

ja Überdrüssigkeit für die immer noch bestehende<br />

West-Ost-Problematik in der medizinischen Versorgung zum<br />

Ausdruck gebracht. Crusius hat als Vizepräsident der BÄK<br />

in den letzten acht Jahren erfolgreich und mit großem Einsatz<br />

aber ohne größeres Aufheben gewirkt. Seine Rolle<br />

an der Spitze der Ärzteproteste wurde nicht gewürdigt.<br />

Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, der ohne Gegenkandidat antrat,<br />

wurde mit 202 von 241 Stimmen erneut zum Präsidenten<br />

der Bundesärztekammer gewählt. Der Vorsitzende<br />

des Marburger Bundes Dr. Montgomery wurde mit 121<br />

von 245 Stimmen knapp vor Dr. Jonitz im dritten<br />

Wahlgang zum Vizepräsidenten gewählt; als (zweite)<br />

Vizepräsidentin wurde Dr. Cornelia Goesmann im ersten<br />

Wahlgang mit 162 von 241 Stimmen bestätigt. Zu weiteren<br />

Ärzten im Vorstand der BÄK wurden der Internist<br />

Rudolf Henke (ÄK Nordrhein) und der Allgemeinmediziner<br />

Dr. Max Kaplan (LÄK Bayern) gewählt. Die Präsidenten<br />

der Landesärztekammern gehören dem Vorstand der BÄK<br />

kraft Amt an.<br />

W. S.<br />

Die Neuwahlen in Münster <strong>2007</strong> – ein Kommentar<br />

Im Vorfeld schien alles geordnet: Der BÄK-Präsident Prof. Dr.<br />

Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe schien Gegenkandidaten nicht<br />

zu haben – was sich dann auch als wahr herausstellte –, und<br />

auch für die Vizepräsidenten, Dr. Andreas Crusius und Frau<br />

Dr. Cornelia Goesmann, wurden Konkurrenten zunächst „nicht<br />

gehandelt“: zu sehr zu Dank verpflichtet schien der Vorstand<br />

der BÄK im Blick auf Einsatz und Leistungsergebnisse<br />

der etablierten Vizepräsidenten in den vergangenen Legislaturperioden,<br />

Kritik blieb über alle Jahre aus.<br />

Deutlich wurde die Antipathie gegen den Vertreter aus den<br />

neuen Bundesländern, als dieser um Unterstützung seiner<br />

Wiederwahl – acht Jahre Vizepräsidentschaft galt es zu beurteilen<br />

– bat. Die ganz plötzliche Sinnesänderung vieler<br />

seiner „Duz-Freunde“ mußte unseren Präsidenten Dr. Crusius<br />

viel schwerer treffen, als schließlich das in demokratisch geleiteter<br />

und durchgeführter Wahl ermittelte Ergebnis.<br />

Gleichwohl wurden Gründe zu der Sinnesänderung nicht<br />

genannt.<br />

Was bleibt?<br />

Wir sind Herrn Dr. Crusius zu großem Dank verpflichtet! Er<br />

hat in ebenso vorbildlicher wie selbstloser Weise die so wich-<br />

tigen Ärzteproteste mit organisiert und geleitet. Er hat ganz<br />

entscheidende Wege zur qualitätsbezogenen Weiterbildung<br />

initiiert („Rostocker Modell“). Er hat unser Land in die Spitzengruppe<br />

Europas geführt auf dem Gebiet der Organspende<br />

und Transplantationsmedizin – um nur wenige von zahlreichen,<br />

durchaus persönlich erreichten Erfolgen zu nennen.<br />

Er war ein hervorragender Vizepräsident und bleibt uns Ärztinnen<br />

und Ärzten in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> uneingeschränktes<br />

Vorbild! Das haben die Kammerwahlen im Januar<br />

<strong>2007</strong> bestätigt.<br />

Meine Ängste:<br />

Die Verpolitisierung unseres „ärztlichen Gesichts“ hat einen<br />

Sieg errungen. Macht hat über ärztliche Verantwortung gesiegt.<br />

Viel eigentlich Wichtiges wird ad acta gelegt werden.<br />

Die West-Ost-Konfrontation wird eskalieren.<br />

Wird Europa uns helfen können, damit dieser Sieg ein Pyrrhussieg<br />

bleibt?<br />

Dr. Winrich Mothes<br />

Vizepräsident<br />

SEITE 192 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


41. Kammerversammlung der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Am 5. Mai <strong>2007</strong> fand die erste turnusgemäße Versammlung<br />

der fünften Legislaturperiode der <strong>Ärztekammer</strong> statt. Die Delegierten<br />

erwarteten mit großem Interesse den Gastvortrag<br />

zum aktuellen Stand der Einführung der Telematik im Gesundheitswesen.<br />

Außerdem standen Änderungen der Berufs- und<br />

der Weiterbildungsordnung und die Berufung neuer Kommissionsmitglieder<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Lagebericht des Präsidenten<br />

Naturgemäß stand die Gesundheitsreform im Mittelpunkt.<br />

Dr. Crusius informierte über ihre Auswirkungen und das weitere<br />

Vorgehen der Ärzteschaft. Das Wettbewerbs-Stärkungsgesetz<br />

beinhalte keine Stärkung des Wettbewerbs sondern<br />

weitere staatliche Regulierung; es entmündige die Selbstverwaltung<br />

und führe zu einer Staatsmedizin. Die zahlreichen<br />

Proteste der Ärzteschaft waren notwendig, hätten aber leider<br />

die Abgeordneten wenig beeinflußt und nur geringfügige<br />

Änderungen erreicht. So wurden z. B. die inhaltlichen Vorgaben<br />

für die Fortbildung der Krankenhausärzte zurückgenommen,<br />

geblieben sei aber der Nachweis von Fortbildung. Der Präsident<br />

unterstrich den Willen der Ärzteschaft weiter zu kämpfen.<br />

Die Bedeutung der Prinzipien des Freien Berufes für die<br />

Tätigkeit des Arztes ist stets aufs neue zu erläutern.<br />

Die Patienten müssen über die Reform und ihre Folgen informiert<br />

werden. Beispielsweise sollte die im § 52 des o. g. Gesetzes<br />

neu geregelte Kostenbeteiligung bei Selbstverschulden<br />

des Patienten, die einen Bruch des Solidarprinzips darstellt,<br />

politisch thematisiert werden.<br />

Zu den Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />

werden gesetzliche Regelungen angestrebt. Dies sei überflüssig,<br />

zumal von der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer<br />

(BÄK) bereits Empfehlungen für die Praxis herausgegebenen<br />

wurden. Sie sind im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong> nachzulesen<br />

(s. auch in diesem Heft S. 214 ff.). Dr. Crusius hob<br />

hervor, daß es der Ärzteschaft gelungen ist, das parlamentarische<br />

Verfahren zum Gewebegesetz zu stoppen und noch<br />

zahlreiche Änderungen einzubringen.<br />

Der 110. Deutsche Ärztetag werde sich auch mit der Einführung<br />

eines Facharztes für Innere Medizin ohne Schwerpunkt<br />

in alle Weiterbildungsordnungen der Länder befassen. Dies ist<br />

notwendig, um die Europa-Kompatibilität zu gewährleisten.<br />

Allerdings wird dieser Facharzt für Innere Medizin (Allgemeininternist)<br />

entsprechend der geplanten Weiterbildungsnovelle<br />

keine hausärztliche Kompetenz erwerben.<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

In der Diskussion zum Lagebericht spricht Dr. Eckert<br />

Abschließend berichtete der Präsident über aktuelle Themen<br />

im Kammerbereich. Am 11. Januar <strong>2007</strong> fand ein gemeinsames<br />

Gespräch zwischen AOK, Kassenärztlicher Vereinigung, <strong>Ärztekammer</strong><br />

und Minister Sellering zur geplanten Erhöhung der<br />

DMP-Rate statt. Die Kammer befürchte, daß die DMP langfristig<br />

eine Qualitätsabsenkung bewirken werden.<br />

Ende März führte die <strong>Ärztekammer</strong> eine Hotline zum Thema<br />

Darmkrebs und am 13. April eine Pressekonferenz zur Impfwoche<br />

durch.<br />

Diskussion zum Lagebericht<br />

AUS DER KAMMER<br />

Dr. Eckert sieht in der vom 110. Deutschen Ärztetag geplanten<br />

Einführung des Facharztes für Innere Medizin eine Gefährdung<br />

der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung.<br />

Nach umfangreichen Diskussionen – besonders über die Probleme<br />

der Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin –<br />

erklärte sich Dr. Schimanke bereit, einen von Dr. Eckert vorbereiteten<br />

Antrag beim Deutschen Ärztetag einzubringen.<br />

SEITE 193


AUS DER KAMMER<br />

Dr. Crusius (re.) dankt Dr. Stachwitz für seinen Vortrag. Zum Thema Allgemeininternist spricht Frau Dr. Müller.<br />

Dr. Stachwitz<br />

Rechtliche Probleme bei der<br />

Einführung der Gesundheitskarte<br />

befürchet Dr. v. Suchodoletz.<br />

Dr. Müller diskutiert über den<br />

Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

Manuelle Medizin.<br />

Gespannte Aufmerksamkeit; am Mikrophon Dr. Streckenbach<br />

Dr. Mothes erläutert die<br />

Änderungen der<br />

Weiterbildungsordnung.<br />

Dr. Schimanke spricht über die<br />

neue Richtlinie im Strahlenschutz<br />

nach Röntgenverordnung.<br />

Auch Frau Dr. Viebke beteiligt<br />

sich an der Diskussion.<br />

Das Problem der Kinderchirurgie<br />

wirft Dr. Wiersbitsky auf.<br />

Dr. Schulz äußert sich zur<br />

Fachkunde im Strahlenschutz.<br />

SEITE 194 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Vortrag „Telematik, elektronischer Arztausweis,<br />

elektronische Gesundheitskarte –<br />

Aktueller Sachstand“<br />

Unter diesem Thema informierte Dr. Stachwitz, stellv. Dezernent<br />

Telematik der Bundesärztekammer, über die aktuellen<br />

Entwicklungen der Telekommunikation im Gesundheitswesen.<br />

Er begann seine Ausführungen mit der Einschätzung der Chancen<br />

der Telematik aus ärztlicher Sicht. Diese sieht er in der Verbesserung<br />

der innerärztlichen Zusammenarbeit durch Vernetzung,<br />

der vereinfachten Beschaffung der Vorbefunde<br />

durch die elektronische Patientenakte, der Arzneimitteldokumentation,<br />

dem Notfalldatensatz mit Informationen<br />

für den Notfall von Patienten und einem Bürokratieabbau.<br />

Als wichtigste Voraussetzungen für den Einsatz der Telematik<br />

bewertet er den Schutz der Vertraulichkeit der Daten durch<br />

die Verschlüsselung, ein sicheres Rechner-Netzwerk und ein<br />

abgesichertes System der Leistungsträger. Außerdem sei die<br />

sichere Identität der Teilnehmer notwendig, d.h. es können<br />

nur berechtigte Zugriffe erfolgen und die Rechtssicherheit<br />

wird durch eine elektronische Signatur gewährleistet.<br />

Der elektronische Arztausweis hat drei wesentliche Funktionen:<br />

• Sich in der elektronischen Welt auszuweisen<br />

• Signieren von elektronischen Dokumenten<br />

(seit 2001 Signaturgesetz in Deutschland )<br />

• Ver- und Entschlüsseln der Dokumente<br />

Gleichzeitig ist er ein Sichtausweis, der nur an Ärzte ausgegeben<br />

wird, die damit den direkten Zugriff auf die elektronische<br />

Gesundheitskarte erhalten. Zur Ausstellung eines elektronischen<br />

Arztausweises sind zwei Anträge erforderlich – ein Antrag<br />

an die <strong>Ärztekammer</strong> und ein Antrag an einen zugelassenen<br />

Anbieter von Zertifizierungsdiensten, der wiederum<br />

die Zustimmung der jeweiligen <strong>Ärztekammer</strong> benötigt.<br />

Die gesetzliche Grundlage für die Einführung der Telematik<br />

im Gesundheitswesen bildete das Gesetz zur Modernisierung<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG), daß am 1.1.2004<br />

in Kraft trat. Der § 291a im Sozialgesetzbuch V regelt die<br />

Erweiterung der Krankenversichertenkarte zu einer elektronischen<br />

Gesundheitskarte, deren Einführung allerdings<br />

schon für 2006 vorgesehen war.<br />

Pflichtangaben über den Patienten sind folgende Daten auf<br />

der elektronischen Gesundheitskarte:<br />

• Bild des Versicherten<br />

• Zuzahlungsstatus<br />

• Angaben zur Teilnahme an DMP<br />

• Auslandskrankenschein<br />

• Elektronisches Rezept<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

Daneben können folgende Angaben nur mit dem Einverständnis<br />

des Patienten auf die Karte gebracht werden:<br />

• Notfalldaten<br />

• Elektronischer Arztbrief<br />

• Arzneimitteldokumentation<br />

• Elektronische Patientenakte<br />

• Eigene Dokumente des Patienten (z.B. Blutdruckprotokoll)<br />

• Patientenquittung<br />

Der Zugriff auf die medizinischen Daten der Gesundheitskarte<br />

erfolgt über eine PIN des Patienten. Davon ausgenommen sind<br />

die Notfalldaten und die elektronischen Verordnungen. Auch<br />

für den Zugriff auf den Arztausweis ist eine PIN vorgesehen.<br />

Die Erwartungen der Ärzte (vom 108. und 109. Ärztetag erarbeitet),<br />

die an die elektronische Gesundheitskarte geknüpft<br />

werden, sind:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Schutz der Vertraulichkeit der Patient-Arzt-Beziehung<br />

Weniger statt mehr Bürokratie<br />

Rechtlich, organisatorisch und technologisch<br />

vertrauenswürdiger Rahmen<br />

Durchschaubare und sichere Technik<br />

Keine Überwachung und Mißtrauenskultur<br />

Ausgleich der asymmetrischen Relation von<br />

Kosten und Nutzen<br />

Dr. Stachwitz erläuterte die Aufgaben der <strong>Ärztekammer</strong>n als<br />

Herausgeber des elektronischen Arztausweises: Sie wirken<br />

bei der Einführung einer einheitlichen Infrastruktur und bei<br />

der Definition der medizinischen Inhalte mit. Ihr besonderes<br />

Augenmerk liege auf dem Schutz der Vertraulichkeit und der<br />

Anwenderorientierung. Der Redner beendete seine Ausführungen<br />

mit der Aufforderung, die Ärzteschaft solle den Prozeß<br />

der Telematik im Interesse echter Verbesserungen für<br />

Patienten und Ärzte aktiv mitgestalten. Der elektronische<br />

Arztausweis ist die „Eintrittskarte“ dazu.<br />

Diskussion zum Vortrag<br />

Auf die Frage nach dem Termin für die Einführung der elektronischen<br />

Gesundheitskarte antwortete Dr. Stachwitz, daß<br />

die Karte nicht überall gleichzeitig eingeführt wird. Dafür ist<br />

ein langer Übergangszeitraum voraussichtlich bis 2009 oder<br />

2010 notwendig. Probleme erwarten die Anwesenden vor<br />

allem beim Umgang mit der PIN (z. B. für Kinder) sowie in<br />

Sicherheits- und rechtlichen Fragen.<br />

Neue Richtlinie im Strahlenschutz<br />

nach Röntgenverordnung<br />

AUS DER KAMMER<br />

Dr. Schimanke faßte für die Delegierten die gemäß der Richtlinie<br />

geltenden Neuregelungen zur Fachkunde und zu den<br />

Kenntnissen im Strahlenschutz zusammen. Er wies dabei be-<br />

SEITE 195


AUS DER KAMMER<br />

sonders auf die Notwendigkeit der regelmäßigen Aktualisierung<br />

der Kenntnisse auch für das medizinische Assistenzpersonal<br />

hin. Die wichtigsten Informationen des Vortrags sind in<br />

diesem Heft auf S. 209 abgedruckt.<br />

Berufungen<br />

Für die Ärztliche Stelle (ÄST) nach § 17 a Röntgenverordnung<br />

wurden einstimmig folgende Kommissionsmitglieder berufen:<br />

<strong>Ärztekammer</strong>:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

PD Dr. med. Hermann Lange<br />

(Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg,<br />

Radiologe), Vorsitzender der ÄST<br />

Dr. med. Anne-Caterine Bartolomaeus<br />

(Universität Rostock, Radiologin)<br />

Dr. med. Jens-Christian Kröger<br />

(Universität Rostock, Radiologe)<br />

Dr. med. Anne Jeschke (Klinikum Stralsund, Radiologin)<br />

Professor Dr. med. Helga Wiersbitzky<br />

(Universität Greifswald, Radiologin)<br />

Dipl.-Med. Thomas Schließer<br />

(DRK-Krankenhaus Neustrelitz, Radiologe)<br />

Dr. med. Stephan Vick (Moorbad Bad Doberan, Orthopäde)<br />

Dr. med. Mahmoud Sayyad<br />

(Krankenhaus Güstrow, Urologe)<br />

Kassenärztliche Vereinigung:<br />

9. Dr. med. Nikolaus Ibrügger (Rostock, Radiologe),<br />

Stellv. Vorsitzender der ÄST<br />

10. Dr. med. Angelika Menzel (Schwerin, Radiologin)<br />

11. Dr. med. Andreas Gräfe (Wismar, Radiologe)<br />

12. Dr. med. Hans-Ulrich Behrndt (Wolgast, Radiologe)<br />

13. Dr. med. Sigrid Herzog (Rostock, Chirurgin)<br />

14. Dipl.-Med. Ursula Dethloff (Bad Doberan, Orthopädin)<br />

15. Dipl.-Med. Rainer Vinz (Rostock, Chirurg)<br />

16. Dr. med. Erhard Gerono (Malchin, Internist)<br />

17. Dr. med. Michael Tretow (Grevesmühlen, Urologe)<br />

18. Dipl.-Med. Angelika Franz (Wismar, Orthopädin)<br />

Medizinphysik-Experten<br />

19. Dr. Klaus-Peter Führ (Rostock, Sachverständiger)<br />

20. Christian Schütt (Rostock, Sachverständiger)<br />

Die Delegierten wählten ebenfalls einstimmig Dr. med. Michael<br />

Lafrenz, Rostock, Facharzt für Innere Medizin, als zusätzliches<br />

Mitglied für die bestehende Ethikkommission der <strong>Ärztekammer</strong><br />

M-V. Sie beriefen auch die Juristen Claudia Dethloff<br />

und Frank Theodor Loebbert als Mitglieder in die Ständige<br />

Kommission In­vitro­Fertilisation/ Embryotransfer.<br />

Die nächste Kammerversammlung wird am 10. November<br />

<strong>2007</strong> stattfinden.<br />

I. Mumm<br />

Beschlüsse<br />

Recht<br />

Dr. Wiegels, Vorsitzender des Satzungs- und Berufsordnungsausschusses,<br />

stellte die 2. Änderung der Berufsordnung vor. Es wurden die Regelungen<br />

zur beruflichen Kooperation (§ 18 BO), zur Beschäftigung angestellter<br />

Ärzte (§ 19 BO) sowie die Richtlinie zur Durchführung der assistierten<br />

Reproduktion partiell geändert.<br />

Die Neufassung von § 18 Abs. 1 soll sicherstellen, daß keine Scheingesellschaften<br />

gegründet werden können, die eine Umgehung des Verbotes<br />

der Zuweisung gegen Entgelt gemäß § 31 BO M-V möglich machen.<br />

Diese Änderung wurde notwendig, da insbesondere für die Erbringung<br />

überweisungsgebundener medizinisch-technischer Leistungen in der Vergangenheit<br />

Teil-Berufsausübungsgemeinschaften gegründet wurden,<br />

die ausschließlich der Gewinnverteilung dienten. Fehlt es nach den nun<br />

berufsrechtlich festgelegten Kriterien an Anhaltspunkten für eine gemeinsame<br />

Berufsausübung und ist abzuleiten, daß ein Zusammenschluß<br />

ausschließlich zur Gewinnverteilung geschaffen wurde, ist dieser berufsrechtlich<br />

nicht zulässig.<br />

Nach der Ergänzung des § 19 BO ist es nunmehr in Fällen, in denen der<br />

Behandlungsauftrag des Patienten regelmäßig nur von Ärzten verschiedener<br />

Fachgebiete gemeinschaftlich durchgeführt werden kann (und<br />

nur dann), dem Praxisinhaber gestattet, fachgebietsfremde ärztliche<br />

Leistungen auch durch einen angestellten Facharzt des anderen Fachgebietes<br />

erbringen zu lassen.<br />

Die Änderungen zu § 13 BO und der Richtlinie zur Durchführung der<br />

assistierten Reproduktion erläuterte Dr. Külz als Vertreter der Kommission<br />

In-Vitro-Fertilisation/Embryotransfer. Sie betrafen unter anderem<br />

die Schaffung konkreterer Vorgaben zu Information, Aufklärung, Beratung<br />

und Einwilligung bei Durchführung von Maßnahmen der assistierten<br />

Reproduktion; die Aufnahme von Voraussetzungen für spezielle<br />

Methoden wie zum Beispiel den Embryotransfer, die Kryokonservierung<br />

und die Verwendung heterologer Samen.<br />

Die 2. Änderung der Berufsordnung wurde einstimmig angenommen<br />

und wird nach der Genehmigung durch das Sozialministerium vollständig<br />

veröffentlicht.<br />

Weiterbildung<br />

Der Vorsitzende des Weiterbildungsausschusses Dr. Mothes begründete<br />

die eingereichten Anträge zur 4. Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> M-V. Im Abschnitt A wurden auf Empfehlung des Vorstands<br />

der Bundesärztekammer unter Begriffserläuterungen (Stichwort<br />

„Ambulanter Bereich“) die Medizinischen Versorgungszentren in die Aufzählung<br />

aufgenommen. Beim Facharzt für Allgemeine Chirurgie erfolgte<br />

für die Weiterbildungszeit eine redaktionelle Änderung (Ersetzung des<br />

Wortes „dieser“ durch „Allgemeiner Chirurgie“), um unterschiedlichen Interpretationen<br />

und Rechtsunsicherheiten vorzubeugen. Die Übergangsfrist<br />

zum Erwerb des Schwerpunktes Unfallchirurgie nach alter Weiterbildungsordnung<br />

wurde von drei auf fünf Jahre verlängert. Die Voraussetzung<br />

zum Erwerb der Zusatz-Weiterbildung Manuelle Medizin/Chirotherapie<br />

wurde dahingehend geändert, daß anstelle der geforderten<br />

Facharztanerkennung nunmehr nur eine 24monatige Weiterbildung in<br />

den Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung nachzuweisen<br />

ist.<br />

Auf Vorschlag des Vorstandes der <strong>Ärztekammer</strong> wurden die Fachkunden<br />

Strahlenschutz nach Röntgenverordnung sowie Strahlenschutz nach<br />

Strahlenschutzverordnung in die Weiterbildungsordnung aufgenommen.<br />

Alle Anträge wurden einstimmig mit einzelnen Stimmenthaltungen beschlossen.<br />

Nach der Genehmigung durch das Sozialministerium erfolgt<br />

die Veröffentlichung der 4. Änderung der Weiterbildungsordnung.<br />

SEITE 196 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Was noch zu sagen wäre ...<br />

Nach einem über 40jährigen ärztlichen Berufsleben, davon<br />

die letzten 25 Jahre als Chefarzt einer Frauenklinik in einem<br />

Schwerpunkt-Krankenhaus mit breit gefächertem Behandlungsauftrag,<br />

wird man anläßlich der Verabschiedung in den<br />

(Un-)Ruhestand nach Teilaspekten seines Lebens befragt.<br />

Das trifft auch für so manche Kollegin und manchen Kollegen<br />

zu, die ähnliche Lebensphasen gegenwärtig durchlaufen.<br />

So durchleben wir, die „Auslaufmodelle“, in diesen Monaten<br />

so manche Erinnerung: Schönes und Schweres, Gelungenes<br />

und Bruchstückhaftes. Und man spürt es: Es liegt eine große<br />

Kraft in solchen Erinnerungen. Wir alle leben mit ihnen und<br />

wir leben von ihnen.<br />

Erinnerungen an gute Tage wärmen das Herz.<br />

Erinnerungen an schwere Zeiten lassen uns darüber staunen,<br />

mit welcher Kraft wir diese überstanden haben. So schenken<br />

Erinnerungen uns Hoffnung und Zuversicht für das, was noch<br />

vor uns liegt.<br />

Dabei ist auch Max Frisch gegenwärtig: Früher oder später<br />

erfindet jeder Mensch eine Geschichte, die er dann für sein<br />

Leben hält.<br />

Und je plausibler diese „Lebenslauf-Rekonstruktion“ ist, um<br />

so mehr Grund besteht zum Mißtrauen.<br />

Was zu gut stimmt, kann nicht stimmen, sagt der Volksmund.<br />

Diese Tatsache sollte Bescheidenheit lehren.<br />

Bereits in den ersten Lebensjahrzehnten stellt man fest: Glück<br />

ist kein Dauerzustand!<br />

Irgendwann begreift man dann, daß Glück nur in Momenten<br />

erlebbar ist.<br />

Fröhlich, positiv und zufrieden zu sein, das ist schon sehr viel!<br />

Und wenn dann noch einige Zuckerstreusel „Glück“ darüber<br />

kommen, dann ist das phantastisch.<br />

Nicht die Zahl der Lebensjahre ist entscheidend, sondern die<br />

Qualität der Jahre.<br />

Die Zeit bestimmt den Fluß aller Dinge!<br />

Mit dem Älterwerden erkennt man, daß trotz aller Fülle an<br />

Macht und Einfluß nichts auf Dauer bleibt, und wir alle einzig<br />

und allein vom Lauf der Geschichte abhängig sind.<br />

Natürlich verlockt es mich (noch) nicht, anderen meine Lebens-<br />

und Berufsgeschichte zu erzählen. Dennoch – jede Generation<br />

hat schon ein Anrecht, Bewahrenswertes weiterzugeben.<br />

Deshalb soll kurz aus der jahrzehntelangen ärztlichen Praxis<br />

eine Conditio sine qua non für alle Zeiten, das Arzt­Patient­<br />

Verhältnis, beleuchtet werden.<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

AUS DER KAMMER<br />

Die Arzt-Patient-Beziehung ist entscheidend für den Heilungserfolg.<br />

Sie ist jedoch eine spannungsreiche Beziehung und<br />

eine, die dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist.<br />

Diesem tradierten Rollenverständnis von Arzt und Patient treten<br />

seit einigen Jahren Entwicklungen entgegen, in denen der<br />

klassische Heilauftrag: Heilen, Lindern, Vorbeugen, Begleiten<br />

immer mehr zugunsten einer Kunden-Leistungserbringer-<br />

Konstellation aufgeweicht wird.<br />

Das alte Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient<br />

wird mehr und mehr abgelöst von einem Vertragsverhältnis<br />

mit genau definiertem Leistungsumfang.<br />

Der Patient wird zum Kunden, der Arzt zum Dienstleister, Praxis<br />

und Krankenhaus zum „Profit-Center“.<br />

Im Ergebnis entspricht dann der Umgang miteinander häufig<br />

dem von mißtrauischen Geschäftspartnern.<br />

Das Spannungsfeld zwischen Kundendienst, Wissenschaftlichkeit<br />

und Ökonomie, in dem die Medizin zunehmend agieren<br />

muß, erschwert die Identitätsfindung der Beteiligten.<br />

Erfolge können Ärzte und Ökonomen unter diesen Bedingungen<br />

nur kooperativ erreichen.<br />

Gesundheit wird aber trotzdem nicht zur Ware, Patienten sind<br />

keine Werkstücke oder Kunden und Ärzte sind weit mehr als<br />

nur Dienstleister.<br />

Eine Operation ist eben kein Reifenwechsel und auch keine<br />

Kotflügelreparatur, sie ist ein fundamentaler Eingriff in die<br />

körperliche Integrität, in die Selbständigkeit und in die Persönlichkeit<br />

des Patienten.<br />

SEITE 197


AUS DER KAMMER / LESERBRIEF<br />

Und: Quantität ist kein Maßstab für Spitzenmedizin. Hohe<br />

Zahlen sagen nichts darüber aus, ob der Eingriff auch berechtigt<br />

war und richtig ausgeführt wurde. Dieses Streben nach Zahlen,<br />

sei es aus wirtschaftlichen Interessen oder aus ärztlichem<br />

Ehrgeiz, kann die Qualität der Medizin beeinträchtigen.<br />

Es muß davor gewarnt werden, ärztliche Indikationen in der<br />

Grauzone des Entscheidungsspielraumes für diesen Zweck<br />

„locker“ zu erweitern.<br />

Loriot darf nicht recht bekommen, der lakonisch formulierte:<br />

„Um ins Krankenhaus zu gehen, braucht man eine felsenfeste<br />

Gesundheit“.<br />

Systemwechsel im Gesundheitswesen – und wir stehen kurz<br />

davor – müssen sich immer wieder an der Vielschichtigkeit des<br />

Arzt-Patienten-Verhältnisses messen lassen.<br />

Die Medizin zählt zu den großen Hoffnungsträgern des 21. Jahrhunderts<br />

und das Gesundheitswesen in Deutschland wird<br />

sich immer mehr zu einem „Megamarkt“ der Zukunft entwickeln.<br />

Nur: Nicht alles, was Profit heißt, ist auch Gewinn!<br />

Ein kurzer persönlicher Rückblick:<br />

In der Kombination Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Pathologie<br />

betrachte ich meinen Beruf als ein großes Geschenk!<br />

Ich verkenne heute nicht, daß meine erste Fachausbildung<br />

als Pathologe meinen zweiten Beruf als Frauenarzt entscheidend<br />

mit geprägt hat.<br />

Klarheit des Denkens, Erkennen der Grenzen unseres Wissens<br />

und auch eigener Möglichkeiten sind nach wie vor Grundvoraussetzungen<br />

jedes ärztlichen Wirkens.<br />

Mir ist schon gegenwärtig, daß mit dem Abschied aus dem<br />

Berufsleben die letzte Lebensphase eingeläutet wird. Die Begrenzung<br />

von Zeit, die eigentlich immer existiert, wird einem<br />

jetzt viel bewußter.<br />

Prioritäten werden neu gesetzt.<br />

Dinge, über die man vor Jahren nicht nachgedacht hat, kommen<br />

jetzt in den Sinn.<br />

So stellt sich auch mir die Frage: Was wird fehlen?<br />

Vieles ja, manches nicht!<br />

Immer fehlen wird mir das abendliche Gespräch, die letzte<br />

Tagesvisite am Bett Schwerkranker oder Gesprächsbedürftiger;<br />

natürlich erst nach Dienstschluß, wenn Ruhe eingekehrt<br />

ist.<br />

Ich habe es jahrzehntelang erlebt: Wenn der Patient durch<br />

seine Krankheit festen Boden verliert, werden Hoffnung und<br />

Vertrauen zu tragfähigen Fundamenten.<br />

Gelegentlich sollten wir uns an das alte Wort „Medizinmann“<br />

erinnern, das wir aus der Welt der Indianer kennen, und das<br />

in der heutigen Gesellschaft selbstverständlich auch die „Medizinfrau“<br />

meint.<br />

In diesem Wort liegt ein schwer zu beschreibender Zauber,<br />

eine gute Magie, Ruhe auszustrahlen, am Kranken zu sein,<br />

Sprechen, Zuhören, Berühren.<br />

Berühren kann auch ein Blick, ein Wort, eine Begrüßung sein.<br />

Letztlich ist Mitgefühl die eigentliche Motivation eines Arztes.<br />

Nur sie erzeugt ein Gefühl der Präsenz für den Menschen.<br />

Schon allein diese Anteilnahme vermittelt dem Patienten<br />

Zuversicht.<br />

Das alles sind Zeichen einer wahrhaftigen Menschlichkeit.<br />

Diesen Zauber sollte man als Arzt lernen und auch lehren.<br />

Kann man diese Magie, diesen Zauber überhaupt lernen?<br />

Eines ist gewiß: Wenn der Patient diesen Zauber spürt, empfindet<br />

und umfängt ihn Seelsorge und Körpersorge.<br />

Die „ehemaligen Aktiven“ hoffen und wünschen, daß Ärzten<br />

und Schwestern die Liebe zur Sache und zu den Menschen<br />

nicht verlorengeht.<br />

Nur so wird es möglich, aus allen Wandlungen das Gute und<br />

Gültige herauszufiltern, wirklich zu helfen und zugleich den<br />

eigenen inneren Frieden zu finden.<br />

Leserbrief<br />

Prof. Dr. med. habil. H. H. Büttner,<br />

Wismar<br />

zum Leitartikel „Der „mündige Patient“ –<br />

einige Gedanken“ im Heft 5/<strong>2007</strong>, S. 152 f.<br />

... Prof. Büttner schreibt „Der Arzt sollte begreifen, daß er<br />

nicht Krankheiten behandelt, sondern kranke Menschen“.<br />

Das wollte ich immer, aber unsere Politiker wissen es natürlich<br />

besser und erfinden DMP, was ich mit „Krankheitsverwaltungsprogramm“<br />

übersetze.<br />

Weil ich eben den kranken Menschen behandeln und nicht<br />

seine Krankheit verwalten möchte, verweigere ich mich<br />

diesen unsinnigen Programmen.<br />

Bodo Schulze, Putbus<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin seit nunmehr 32 Jahren<br />

SEITE 198 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Entwicklung des Alkohol- und Drogenmißbrauches<br />

im Raum Greifswald / <strong>Vorpommern</strong><br />

Ulrich Hoffmann, Anja Moll<br />

Obwohl der Begriff „Sucht“ nicht von „suchen“ kommt, steht<br />

psychologisch hinter der Sucht immer eine stellvertretende<br />

Suche nach Beziehung, Kontakt, Lust oder Zufriedenheit. Im<br />

wesentlichen handelt es sich um eine Ersatzhandlung, bei<br />

der die geistige und emotionale Energie auf die Auseinandersetzung<br />

mit dem Suchtmittel gerichtet ist. Dies gilt sowohl<br />

für die stofflichen Süchte mit körperlicher Abhängigkeit, als<br />

auch für die nicht stofflichen. Wie bei allen Süchten sind die<br />

Suchtmittel veränderlich und die vielfältigen Formen der Begehrlichkeiten<br />

können ineinander übergehen und sich vermischen.<br />

„Sucht“ ist ein äußerst inflationär benutzter Begriff, der dementsprechend<br />

von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

nicht mehr verwendet wird und durch „Abhängigkeit“ ersetzt<br />

wurde. Der Begriff bezeichnet umgangssprachlich ein<br />

breites Spektrum von Krankheiten und Verhaltensstörungen.<br />

Hier ist eine körperliche Abhängigkeit von chemischen Stoffen<br />

gemeint, wie Alkoholismus, Nikotin- oder Drogenabhängigkeit,<br />

bei der der Abhängige unter ständigem physischen<br />

und psychischen Zwang steht, um „sein“ Suchtmittel zu erhalten<br />

(craving).<br />

„Droge“ ist ein Begriff aus der Pharmakologie und ursprünglich<br />

eine Bezeichnung für getrocknete Arzneipflanzen. Dieser<br />

wird heute für Stoffe verwendet, die auf die Funktionen des<br />

zentralen Nervensystems einwirken und sie verändern können.<br />

Wir möchten die Entwicklung der Alkohol- und Drogenabhängigkeit<br />

im Raum Greifswald / <strong>Vorpommern</strong> in den letzten 10 bis<br />

15 Jahren dokumentieren, wie sie sich in der hiesigen Notfalltoxikologie<br />

und bei „drug abusus“ darstellt. Es sind sowohl<br />

klinisch relevante Fälle als auch „drug monitoring“ während<br />

des Drogenentzugs erfaßt. Neben den statistischen Daten wird<br />

eine kurzgefaßte Zusammenfassung der pharmakologischen<br />

Wirkungen gegeben, soweit neuere Erkenntnisse vorliegen.<br />

Alkohol<br />

Droge Nummer eins ist und bleibt in <strong>Vorpommern</strong> der Alkohol.<br />

Gegenüber dem Bundesdurchschnitt sterben im Nordosten<br />

2,5 mal mehr Männer an Folgeerkrankungen durch<br />

erhöhten Alkoholkonsum. Insgesamt ist die prozentuale Zunahme<br />

in den letzten fünf Jahren besonders hoch (Abb.1).<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

prozentuale Zunahme<br />

Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zur wirtschaftlichen<br />

Situation der Region. Alkoholprobleme sind besonders in<br />

Gegenden mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit<br />

und Abwanderung zu verzeichnen. Hier weist die Statistik<br />

eine starke Zunahme bei den über 56jährigen aus, gefolgt<br />

von den jüngeren Jahrgängen bis 25 Jahre. Offensichtlich<br />

scheint das „flat rate“ Trinken auch <strong>Vorpommern</strong> erreicht zu<br />

haben (Abb. 2).<br />

prozentuale Zunahme<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

1993-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006<br />

Jahr<br />

Abb. 1: Prozentuale Zunahme an Alkoholbestimmungen nach<br />

Krankenhauseinweisung von 1993-2006 im Raum Greifswald /<br />

<strong>Vorpommern</strong><br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

1998-2000<br />

2001-2003<br />

2004-2006<br />

bis 25 26-55 über 56<br />

Alter in Zahlen<br />

Abb. 2: Altersabhängige Entwicklung des Alkoholkonsums<br />

Die Folgen des Alkoholmißbrauchs sind für die Betroffenen<br />

und deren Familien oft schwerwiegend. Meist ist das gesam-<br />

SEITE 199


WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

te soziale Umfeld betroffen. Unterteilt man in männliche und<br />

weibliche Konsumenten so nehmen in beiden Gruppen die<br />

absoluten Zahlen zu, wobei diese erwartungsgemäß bei der<br />

männlichen Population höher liegen. Stellvertretend ist diese<br />

in Abb. 3 aufgeführt. Auffällig ist die überdurchschnittliche<br />

Zunahme in der Altersgruppe über 56 Jahren, gefolgt von<br />

Jugendlichen.<br />

prozentuale Zunahme<br />

280<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

1998-2000<br />

2001-2003<br />

2004-2006<br />

bis 25<br />

26-55<br />

Alter in Zahlen<br />

Abb. 3: Altersabhängige Entwicklung des Alkoholkonsums<br />

von Männern, bei der insbesondere die Gruppe der<br />

Älteren überwiegt<br />

über 56<br />

Drastisch zugenommen hat die Schwere des Alkoholkonsums,<br />

was sich in einer Zunahme der gemessenen Blutkonzentration<br />

ab 2001 ausdrückt, die in den Folgejahren jedoch nahezu konstant<br />

geblieben ist (Abb. 4).<br />

prozentuale Zunahme<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

1998-2000<br />

2001-2003<br />

2004-2006<br />

< 1 1-1,9 2-2,9<br />

Promille<br />

3-3,9<br />

Abb. 4: Prozentuale Zu- bzw. Abnahme der Blutkonzentration bei<br />

Alkoholmißbrauch im Beobachtungszeitraum<br />

In zahlreichen Fällen erfolgte eine gleichzeitige Einnahme<br />

von Tranquilizern und Hypnotika, gelegentlich auch Antidepressiva.<br />

>4<br />

Drogen<br />

Nach dem Alkohol ist Cannabis die Droge Nummer zwei im<br />

Land, insbesondere bei jungen Menschen unter 25 Jahren.<br />

Deren Zunahme zwischen 2001-2006 ist bemerkenswert, verglichen<br />

mit dem Zeitraum bis 1997. Da akute Intoxikationen<br />

selten sind, rekrutiert sich diese Gruppe vornehmlich aus<br />

dem „drug monitoring“ während des Entzugs aus den örtlichen<br />

Suchtkliniken. Fast in gleicher Größenordnung nimmt<br />

der Kokainmißbrauch zu, wobei die absoluten Zahlen jedoch<br />

geringer sind. Amphetamine, einschließlich Ecstasy und neuerer<br />

Designerdrogen, zeigen, verglichen mit den anderen Drogen,<br />

eher eine geringe Zunahme (Abb. 5) wobei hier aber<br />

von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.<br />

1993-1997 1998-2000<br />

Jahr<br />

2001-2003 2004-2006<br />

SEITE 200 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

prozentuale Zunahme<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

THC<br />

AMP<br />

OPI<br />

COC<br />

Abb. 5: Prozentuale Zunahme beim Drogenmißbrauch. Als Ausgangsbasis<br />

des Vergleichs dienen die Jahre 1993-1997.<br />

THC: Tetrahydrocannabinol; AMP: Amphetamine; OPI: Opiate;<br />

COC: Cocain<br />

Cannabinoide<br />

Cannabis-Konsumenten sind lange Zeit relativ unauffällig. Die<br />

schwerwiegenden Konsequenzen machen sich erst später bemerkbar.<br />

Die Wirkungen auf die motorische Koordination,<br />

auf die Leistungen des limbischen Systems und auf das kardiovaskuläre<br />

System sowie die Entwicklung einer psychischen<br />

Abhängigkeit sind komplex und vieles ist noch im Unklaren.<br />

Der wesentliche Unterschied zum Tabak besteht in der Anwesenheit<br />

von Cannabinoiden. Jedoch enthält Cannabis-Rauchkondensat<br />

deutlich höhere Anteile an polycylischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen und weist eine höhere Mutagenität<br />

auf, so daß die Schädlichkeit von einigen Joints pro Tag<br />

der von 20 Zigaretten vergleichbar ist.<br />

Zielstrukturen der Cannabinoide bei Aufnahme in den menschlichen<br />

Organismus sind die Cannabinoid-Rezeptoren CB-1<br />

und CB-2. „Endogene Cannabinoide“ werden nicht in Vesikeln<br />

gespeichert, sondern nach Bedarf aus membranständi-


gen Phospholipiden freigesetzt. Physiologischer Ligand dieser<br />

Rezeptoren ist das Arachidonsäure-Derivat Anandamid.<br />

Forscher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in<br />

Zürich haben kürzlich gezeigt, das N-Isobutylamide aus Echinacea<br />

eine neue Klasse von potenten Cannabinoid-Mimetika<br />

darstellen, die an die peripheren CB2-Cannabinoid-Rezeptoren<br />

auf Immunzellen binden, aber nicht an die CB1-Rezeptoren<br />

im zentralen Nervensystem (Raduner et al., 2006, J. Biol.<br />

Chem. 281, 14192). Somit ist Cannabis sativa nicht die einzige<br />

Pflanze, welche Cannabinoid-Rezeptor-Liganden herstellt.<br />

Ecstasy<br />

Epidemiologische Studien im Drogenbereich weisen auf einen<br />

exponentiellen Anstieg des Konsums von Ecstasy hin. Parallel<br />

zu dieser Entwicklung häufen sich die Berichte über Todesfälle,<br />

schwere psychiatrische, neurologische und internistische<br />

Komplikationen.<br />

„Ecstasy“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Substanzen<br />

mit einem recht ähnlichen Wirkungsspektrum. Hierzu gehören<br />

als wichtigster Vertreter MDMA (3,4-Methylendioxy-Nmethylamphetamin)<br />

sowie zahlreiche verwandte Verbindungen<br />

wie MDEA (3,4-Methylendioxy-N-ethylamphetamin), MDA<br />

(3,4-Methylendioxyamphetamin) oder MBDB (N-Methyl-1-<br />

(1,3-Benzo-dioxol-5-yl)-2-butylamin). Die Konsumenten scheinen<br />

sich im wesentlichen auf die Gruppe der 15- bis 25jährigen<br />

zu beschränken. Eine Hauptgefahr des Mißbrauchs von<br />

Ecstasy liegt in den möglichen psychiatrischen Komplikationen<br />

und Folgewirkungen. Die am häufigsten beschriebenen neurologischen<br />

Störungen, die mit der Einnahme von Ecstasy in<br />

Unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung<br />

findet in diesem Jahr eine Aktionswoche zum<br />

Thema Alkohol statt.<br />

Den Alkoholkonsum zu reduzieren, das Bewußtsein für die<br />

Problematik zu vergrößern und die Stigmatisierung von Menschen<br />

mit Alkoholproblemen zu überwinden – das sind nur<br />

einige Ziele der geplanten Aktionswoche „Alkohol – Verantwortung<br />

setzt die Grenze.“<br />

Die Aktion wendet sich nicht in erster Linie an eine bestimmte<br />

Zielgruppe, wie Betroffene oder Gefährdete, sondern an<br />

alle gesellschaftlichen Gruppen.<br />

Zusammenhang gebracht werden, sind zerebrale Krampfanfälle.<br />

In der Literatur wird von Verhaltensauffälligkeiten, Panik-,<br />

Derealisations- und Depersonalitätsstörungen, depressiven<br />

Syndromen, drogeninduzierten, paranoiden und atypischen<br />

Psychosen berichtet. Auch kann es nach dem Konsum von<br />

Ecstasy zu sogenannten „Flashbacks“ kommen, die von einigen<br />

Minuten bis zu mehreren Tagen dauern. Es gibt Hinweise<br />

darauf, daß die gleichzeitige Einnahme von Cannabis und<br />

Ecstasy das Risiko psychotischer Dekompensationen erhöht.<br />

Auffallend ist, daß nach einmaliger Einnahme von Ecstasy<br />

kaum über psychiatrische Komplikationen berichtet wird; diese<br />

treten überwiegend erst nach wiederholtem Konsum auf. Es<br />

ist allerdings zu bedenken, daß Ecstasy als „Einstiegsdroge“<br />

in eine schwerwiegende stoffgebundene Abhängigkeit führen<br />

kann. Untersuchungsbefunde sprechen für eine schnelle<br />

Toleranzentwicklung.<br />

Auffällig für den untersuchten Zeitraum im Raum Ostvorpommern<br />

ist eine deutliche Zunahme des Alkoholkonsums bei der<br />

älteren Generation über 50 Jahren und eine drastische Erhöhung<br />

der vor allem zur psychischen Abhängigkeit führenden<br />

Cannabisprodukte und Designerdrogen bei jungen Leuten<br />

bis 25 Jahren.<br />

Verfasser:<br />

PD Dr. Ulrich Hoffmann<br />

Institut für Pharmakologie<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald<br />

Friedrich-Loeffler-Str. 23d<br />

17487 Greifswald<br />

E-Mail : jaki@uni-greifswald.de<br />

Suchtwoche 14. – 18. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong><br />

„Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze“<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG / AKTUELLES<br />

Das Thema „Alkohol“ soll in die breite Öffentlichkeit gelangen,<br />

zu einer fundierten Aufklärung beitragen, um die negativen<br />

Folgen des Mißbrauchs zu reduzieren.<br />

Nach der letzten Repräsentativerhebung zum Konsum von<br />

Alkohol aus dem Jahre 2003 gibt es in Deutschland:<br />

• Sechs Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren,<br />

die riskant Alkohol konsumieren (bei Frauen mehr als<br />

20 Gramm und Männer mehr als 30 Gramm täglich).<br />

• 1,7 Millionen Menschen haben einen schädlichen Alkoholkonsum<br />

mit körperlichen und sozialen Problemen.<br />

• 1,7 Millionen Menschen in Deutschland sind abhängig. Sie<br />

sind behandlungsbedürftig krank.<br />

SEITE 201


AKTUELLES<br />

•<br />

•<br />

•<br />

74.000 Männer und Frauen sterben in jedem Jahr vorzeitig<br />

an alkoholbedingten Krankheiten.<br />

20.000 Kinder werden jedes Jahr mit Behinderungen geboren,<br />

weil die Mütter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken<br />

haben.<br />

Gewaltdelikte, Verkehrsunfälle und Tötungen werden unter<br />

Alkoholeinfluß begangen.<br />

Das Einstiegsalter für regelmäßigen Alkoholkonsum ist seit<br />

1970 von 15 auf 13 Jahre zurückgegangen. Bereits jetzt sind<br />

ca. 100.000 Kinder und Jugendliche abhängig.<br />

Ungefähr acht Millionen Menschen sind als Angehörige von<br />

Alkoholabhängigen betroffen.<br />

Hinzu kommt ein hoher betriebswirtschaftlicher Schaden in<br />

Milliardenhöhe durch Arbeitsausfälle, Unfälle und Produktionsschäden,<br />

der vermeidbar wäre.<br />

Hinter allen nüchternen Zahlen stehen menschliche Schicksale.<br />

Für eine große Zahl von Menschen ist der Alkohol ihr<br />

wichtigster Lebensinhalt. Sie vernachlässigen dafür soziale<br />

Beziehungen, Gesundheit und gesellschaftliches Leben. Suchtkranke<br />

werden sehr häufig ignoriert und von der Gesellschaft<br />

stigmatisiert. Das macht es den Alkoholabhängigen noch<br />

schwieriger, ihr Schicksal zu überwinden.<br />

Ärzte sind häufig die ersten neutralen Kontaktpersonen, die<br />

ein vertrauliches Gespräch über verantwortungsvollen Alkoholkonsum<br />

einleiten können, wenn der Verdacht auf riskantes<br />

Verhalten auffällig ist. 70 % der Patienten mit Alkoholproblemen<br />

haben ihre Ärzte im letzten halben Jahr aufgesucht.<br />

Sofort Beratung bekommen zu können, kann für Menschen<br />

mit einem problematischen Alkoholkonsum eine große Hilfe<br />

sein.<br />

Deshalb ist die aktive Beteiligung von Ärzten auch im Rahmen<br />

der Aktionswoche so wichtig und wird sowohl von der<br />

Bundesärztekammer als auch von der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

ausdrücklich unterstützt.<br />

Die Art und Weise der vorgesehen bundesweiten Aktionen<br />

ist vielfältig und bindet verschiedene Partner ein. Aktivitäten<br />

der Suchtkrankenhilfe und der Selbsthilfegruppen an vielen<br />

Orten, Diskussionsrunden mit Jugend- und Schülerparlamenten,<br />

Sonntagspredigten zum Thema „Alkohol“ sowie eine<br />

offene Berichterstattung und Diskussion in den Medien begleiten<br />

die Aktionen in verschiedenen Formaten. Der Stand<br />

des Wissens und die Ziele der Forschung werden der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt und über Relevanz und Akzeptanz von<br />

Forschungsergebnissen kann diskutiert werden.<br />

Häufig sind öffentlich geäußerte Ansichten über den richtigen<br />

Umgang mit Alkohol und dessen Wert nicht auf solidem<br />

Wissen begründet. Das gesellschaftliche Bewußtsein zum<br />

Thema Alkohol muß sich verändern. Aufklärungsarbeit kann<br />

dazu beitragen, bestimmte Spielregeln einzuhalten. Die öffentliche<br />

Diskussion soll jeden einzelnen dazu anregen, in<br />

kritischer Selbstverantwortung das eigene Verhalten im Umgang<br />

mit Genußmitteln ehrlich einzuschätzen und rechtzeitig<br />

Hilfe anzunehmen.<br />

Ein aktiver Beitrag im Rahmen der Suchtwoche <strong>2007</strong><br />

könnte darin bestehen, daß bei der Patientenversorgung<br />

in den Praxen unseres Landes eine Beratung zum verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Alkohol geleistet wird.<br />

Studien haben eindeutig aufgezeigt, daß bereits eine<br />

kurze Beratung durch den Arzt bei Patienten den Alkoholkonsum<br />

deutlich senken kann.<br />

Zu Ihrer Unterstützung wurde ein praxisfähiges Screening­<br />

Instrument zum Alkoholkonsum entwickelt. Dieses besteht<br />

aus einem vom Patienten im Wartebereich Ihrer Praxis auszufüllenden<br />

Fragebogen. Auf der Grundlage des Ihnen vorliegenden<br />

Testergebnisses weisen Sie Ihren/Ihre Patienten/Patientin<br />

auf die körperlichen, psychischen und auch sozialen Folgen<br />

seines/ihres Alkoholkonsums sowie auf die dringende Notwendigkeit<br />

einer Reduktion der Konsummenge hin. Bereits dieser<br />

Hinweis ist bei vielen Patienten nachweislich wirksam!<br />

In gravierenden Fällen können weitergehende Untersuchungen<br />

und Beratungen sowie eine alkoholbezogene Beratungsmaßnahme<br />

in einer Selbsthilfegruppe oder Suchtberatungsstelle<br />

vermittelt werden. In seltenen Fällen könnte auch eine<br />

umgehende Überweisung in eine klinische Entgiftung erforderlich<br />

sein.<br />

Durch Ihr persönliches Engagement können Sie dazu beitragen,<br />

Ihre Patienten vor den Gefahren des Alkoholkonsums zu<br />

schützen und sie zu einem verantwortungsbewußten Umgang<br />

mit Alkohol zu motivieren.<br />

Den Fragebogen und weitere Informationen finden Sie<br />

im Internet unter www.suchtwoche.de.<br />

Dr. med. Ingrid Müller<br />

Präventionsbeauftragte der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

SEITE 202 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Impfung gegen HPV für alle Mädchen<br />

von 12 bis 17 Jahren<br />

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt ab sofort<br />

zur Reduktion der Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs<br />

(Zervixkarzinom) eine Impfung gegen humane Papillomaviren<br />

(HPV-Hochrisikotypen 16 und 18) für alle Mädchen<br />

im Alter von 12 bis 17 Jahren.<br />

Die Impfung mit drei Dosen sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr<br />

abgeschlossen sein.<br />

Die Dauer der Immunität ist derzeit noch nicht bekannt, stabile<br />

Antikörper konnten bisher über einen Zeitraum von fünf<br />

Jahren nachgewiesen werden.<br />

Die Frage nach der Notwendigkeit einer Wiederimpfung<br />

kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet<br />

werden.<br />

Frauen, die zum von der STIKO empfohlenen Zeitpunkt (12<br />

bis 17 Jahre) keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können<br />

ebenfalls von der Impfung profitieren. Es liegt in der<br />

Verantwortung des Arztes, nach individueller Prüfung seine<br />

Patientinnen auf die Impfung hinzuweisen.<br />

Der Impfstoff „Gardasil“ von SPMSD kann ab einem Alter<br />

von neun Jahren zur Anwendung kommen und wurde bisher<br />

in der Altersgruppe der neun- bis 15jährigen Mädchen<br />

und Jungen sowie bei 16- bis 26jährigen Frauen geprüft.<br />

Weitere Ergebnisse bei bis zu 45jährigen Frauen werden Anfang<br />

2008 erwartet.<br />

Der Impfstoff „Gardasil“ enthält die Hochrisikotypen 16<br />

und 18, die zu über 70 % ursächlich an der Entwicklung des<br />

Zervixkarzinoms beteiligt sind, und die Niedrigrisikotypen<br />

6 und 11, die zu über 90 % Genitalwarzen verursachen.<br />

Daten zur epidemiologischen Wirksamkeit der Impfung von<br />

Jungen und Männern zur Verhinderung der Infektion bei<br />

Frauen sind noch nicht ausreichend vorhanden.<br />

Der gut verträgliche Impfstoff „Gardasil“ wird nach dem<br />

Schema 0., 2. und 6. Monat verabreicht. Sollte ein hiervon<br />

abweichendes Impfschema erforderlich sein, ist die 2. Dosis<br />

frühestens einen Monat nach der ersten und die 3. frühestens<br />

drei Monate nach der 2. Dosis zu verabreichen. Alle<br />

drei Dosen sind innerhalb von 12 Monaten zu geben. Die<br />

Impfung kann zeitgleich mit der Hepatitis B-Impfung verabreicht<br />

werden.<br />

Impfungen in der Schwangerschaft sollten unterbleiben<br />

(ungenügende Datenlage), Stillen ist keine Kontraindikation.<br />

Im Herbst <strong>2007</strong> wird ein weiterer HPV-Impfstoff „Cervarix“<br />

von GSK erwartet, der die Typen 16 und 18 enthält.<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

Die Früherkennungsmaßnahmen zum Gebärmutterhalskrebs<br />

müssen unverändert in Anspruch genommen werden.<br />

Die HPV-Impfung bei Jugendlichen sollte auch Anlaß sein,<br />

die anderen von der STIKO in diesem Alter empfohlenen Impfungen<br />

zu kontrollieren und ggf. zu vervollständigen.<br />

Die HPV­Impfung wurde vom Sozialministerium in die<br />

Liste der „Öffentlich empfohlenen Schutzimpfungen“<br />

aufgenommen (ab neun Jahre, nach oben keine Altersbegrenzung).<br />

Finanzierung<br />

AKTUELLES<br />

Alle Krankenkassen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> übernehmen<br />

die Finanzierung der HPV-Impfung für Mädchen im<br />

Alter von 12 bis 17 Jahren (ab voll. 12. bis voll. 18. Lebensjahr).<br />

Die Impfstoffe sind über Sprechstundenbedarf<br />

zu beziehen (möglichst 10er-Dosen-Abpackungen bestellen).<br />

Wenn die 1. Impfung bis zum 18. Geburtstag vorgenommen<br />

wurde, können die restlichen beiden Impfungen ebenfalls<br />

noch über Sprechstundenbedarf abgerechnet werden.<br />

Prof. Dr. med. Christel Hülße<br />

Vorsitzende des Präventionsausschusses<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Mitglied der STIKO<br />

Dr. med. Martina Littmann<br />

Komm. Abteilungsleiterin Gesundheit<br />

Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V<br />

SEITE 203


AKTUELLES<br />

Anreize zur Niederlassung in<br />

strukturschwachen Regionen<br />

Eine Studie im Rahmen der Versorgungsforschung<br />

Trotz in der Vergangenheit insgesamt gestiegener Ärztezahlen<br />

ist eine punktuelle Unterversorgung insbesondere in der<br />

hausärztlichen Versorgung für strukturschwache Regionen<br />

zu beobachten. Diese Problematik wird sich in den nächsten<br />

Jahren voraussichtlich noch verschärfen. Es werden deshalb<br />

vermehrt Informationen darüber benötigt, welche Anreize<br />

in welcher Stärke und in welcher Kombination eine bedarfsgerechte<br />

Steuerung der Niederlassung von Ärzten ermöglichen.<br />

In einer von der Bundesärztekammer geförderten Studie untersucht<br />

die Stiftungsprofessur für Gesundheitsökonomie der<br />

Universität Leipzig systematisch die Anreize für eine Niederlassung<br />

in ländlichen Regionen. Mit der Studie sollen die Probleme<br />

und Wünsche von Ärztinnen und Ärzten, die vor einer<br />

Niederlassungsentscheidung stehen, analysiert und den Entscheidungsträgern<br />

in Politik und Verwaltung vermittelt werden.<br />

Im Rahmen der Studie wird eine anonyme Befragung einer<br />

Stichprobe von jungen Ärzten unter 40 Jahren durchgeführt,<br />

die aus den Ärztedateien bei verschiedenen Landesärztekammern<br />

gezogen wird. Den Befragten werden jeweils verschiedene<br />

hypothetische Praxisalternativen vorgestellt, aus denen<br />

Sie eine Auswahl treffen sollen. Die Praxisalternativen unter-<br />

scheiden sich hinsichtlich bestimmter Merkmale, die sich in<br />

einer Vorstudie als besonders relevant herausgestellt haben.<br />

Auf Grundlage der Ergebnisse der Befragung sollen Aussagen<br />

bezüglich der Bedeutung der unterschiedlichen monetären<br />

und nicht-monetären Merkmale für die Praxiswahl der Befragten<br />

möglich werden. Diese Aussagen sollen dazu beitragen,<br />

die bedarfsgerechte Niederlassung von Ärzten durch Ausgestaltung<br />

entsprechender Anreize zu fördern, um speziell einer<br />

Unterversorgung in der hausärztlichen Versorgung entgegenzuwirken.<br />

Die Aussendung der Fragebögen wird im Juli <strong>2007</strong> erfolgen.<br />

Die Ziele der Studie können zuverlässig nur durch eine hohe<br />

Beteiligung der Ärztinnen und Ärzte an der Befragung ermöglicht<br />

werden. Davon hängt auch die Wirksamkeit dieser<br />

Ergebnisse in der politischen Diskussion ab. Deshalb bitten<br />

wir alle Kolleginnen und Kollegen, die einen Fragebogen<br />

zugesendet bekommen, die Studie durch Ihre Teilnahme<br />

aktiv zu unterstützen.<br />

Prof. Dr. Hans Helmut König, MPH<br />

Dipl-Psych. Oliver Günther<br />

Beate Kürstein<br />

Stiftungsprofessur für Gesundheitsökonomie<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Universität Leipzig<br />

SEITE 204 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

16. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Termin: 21. – 24.11.<strong>2007</strong>, Reg.-Nr.: 07 / 11 / – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />

Es werden folgende Kurse angeboten:<br />

Lungenfunktionskurs 21.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 80,00 €<br />

Frau Dr. med. B. Hortian<br />

Rheumatologie 21.11.<strong>2007</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 25,00 €<br />

N. N.<br />

Basiskurs „Palliativmedizinische 21. – 23.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 250,00 €<br />

Grundversorgung“ – Modul II<br />

Herr Dr. med. A. Goepel, Herr Dr. med. V. Lakner<br />

(anerkannt mit 24 Stunden für die Zusatzweiterbildung Palliativmedizin)<br />

Interdisziplinärer Ultraschall­Grundkurs 21. – 24.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 325,00 €<br />

Herr Dr. med. A. Holle, Herr Priv.-Doz. Dr. med. D. Nürnberg<br />

Langzeit­EKG­Kurs 22. – 23.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 175,00 €<br />

Herr Dr. med. W. Voß<br />

Curriculum für Transfusions­ 22. – 23.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 150,00 €<br />

verantwortliche bzw. Transfusionsbeauftragte<br />

(nach dem Transfusionsgesetz und den Richtlinien BÄK / PEI)<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel, Frau Dr. med. K. Schnurstein<br />

Kursweiterbildung Allgemeinmedizin – 22. – 24.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 200,00 €<br />

Theorieseminar Psychosomatische Grundversorgung, Block 16 (20 Stunden)<br />

Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />

Refresher­Kurs für Ärzte mit 23.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 €<br />

Fachkunde Rettungsdienst<br />

Frau Prof. Dr. med. habil. T. Rosolski-Jantzen<br />

Refresher­Kurs 24.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 €<br />

„Der lebensbedrohliche Notfall“ Ass.-Personal 80,00 €<br />

Frau Prof. Dr. med. habil. T. Rosolski-Jantzen<br />

Ausgebucht!<br />

Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 24.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 €<br />

Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />

Impfkurs 24.11.<strong>2007</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 30,00 €<br />

Frau Dr. med. M. Littmann<br />

Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

8 P<br />

4 P<br />

24 P<br />

30 P<br />

17 P<br />

16 P<br />

20 P<br />

9 P<br />

9 P<br />

19 P<br />

8 P<br />

SEITE 205


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Veranstaltungen der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Refresher-Kurse „Herz-Lungen-<br />

Wiederbelebung“<br />

je 9 P<br />

(für niedergelassene Ärzte und deren<br />

Assistenzpersonal, jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />

08.09.<strong>2007</strong> EMAU Greifswald, 17475 Greifswald<br />

24.11.<strong>2007</strong> Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />

18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />

(Im Rahmen der 16. Seminar- und Fortbildungswoche<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />

01.12.<strong>2007</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />

Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Rosolski-Jantzen<br />

Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Praxisnotfälle –<br />

Kassenärztlicher Notdienst<br />

Termin: 12.09.<strong>2007</strong>, 16.00 – 19.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />

Leitung: Frau Dr. med. A. Buch<br />

Gebühr: 50,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Anpassungskurs<br />

(für Ärzte, die im Besitz der Zusatzbezeichnung<br />

„Balneologie und Medizinische Klimatologie“ gemäß<br />

Weiterbildungsordnung von 1996 sind) zum Erwerb<br />

der Zusatzbezeichnung „Physikalische Therapie und<br />

Balneologie“, 40 Stunden<br />

Termin: 18. – 22.09.<strong>2007</strong><br />

Ort: Dünenwald-Klinik Trassenheide,<br />

Dünenstr. 1, 17449 Trassenheide<br />

Leitung: Herr Dr. med. H. Seidlein<br />

Gebühr: 650,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Basiskurs „Palliativmedizinische<br />

Grundversorgung“ – Modul I 16 P<br />

(anerkannt mit 16 Stunden für die<br />

Zusatzweiterbildung Palliativmedizin)<br />

Termin: 05. – 06.10.<strong>2007</strong><br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Goepel,<br />

Herr Dr. med. V. Lakner<br />

Gebühr: 175,00 €<br />

4 P<br />

40 P<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

EKG-Seminar für<br />

Fortgeschrittene<br />

Termin: 10.10.<strong>2007</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />

Gebühr: 25,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

13. Zentrale Fortbildung<br />

„Interventionsmöglichkeiten<br />

bei Drogenabhängigkeit“<br />

Termin: 13.10.<strong>2007</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dipl.-Med. C. Kretschmar<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Achtung – Terminverschiebung!<br />

Curriculum für Transfusions-<br />

verantwortliche bzw.<br />

Transfusionsbeauftragte<br />

(nach dem Transfusionsgesetz und den<br />

Richtlinien BÄK / PEI)<br />

Termin: 22.- 23.11.<strong>2007</strong>, jeweils 08.00 – 17.00 Uhr<br />

Ort: Morada Resort Hotel,<br />

Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />

Frau Dr. med. K. Schnurstein<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Achtung – Terminverschiebung!<br />

VI. Umweltmedizinisches Symposium<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> im<br />

Rahmen der vita-akti-med, Messe für<br />

Medizin, Pflege & Prävention 6 P<br />

Termin: 03.11.<strong>2007</strong>, 10.00 – 15.00 Uhr<br />

Ort: HanseMesse, Rotunde,<br />

Zur HanseMesse 1-2, 18106 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Der lebensbedrohliche Notfall<br />

„Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser<br />

und in der Luft“<br />

8 P<br />

Termin: 17.11.<strong>2007</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Klinik Leezen,<br />

Wittgensteiner Platz 1, 19067 Leezen<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Rosolski-Jantzen<br />

Gebühr: 100,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Veranstaltungen in unserem<br />

Kammerbereich<br />

Rügen-Forum <strong>2007</strong> – 4. Philosophischmedizinisches<br />

Wochenende 8 P<br />

Thema: Interdisziplinäre Adiposologie<br />

Termin: 08. – 09.06.<strong>2007</strong><br />

Ort: Landgasthof Kiebitzort, 18569 Lieschow (Rügen)<br />

Leitung / Anmeldung: Herr Dr. med. V. Haberkorn,<br />

Stralsunder Str. 16, 18528 Bergen,<br />

Tel.: (03838) 2 21 56, E-Mail: dr.haberkorn@t-online.de<br />

Klinische Neuro-<br />

radiologie <strong>2007</strong><br />

Termine: jeweils 16.00 – 18.00 Uhr<br />

27.06.<strong>2007</strong> Schädel-Hirn-Trauma – Moderne<br />

bildgebende Diagnostik und Therapie<br />

12.09.<strong>2007</strong> Degenerative ZNS-Erkrankungen –<br />

Klinik, bildgebende Diagnostik, Therapie<br />

28.11.<strong>2007</strong> Aneurysma der Hirnbasisgefäße –<br />

Moderne bildgebende Diagnostik und<br />

Therapie<br />

Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Bock<br />

Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Klinik für Radiologie und Neuroradiologie,<br />

Sekretariat Frau Stegemann,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-24 44, Fax: (0395) 7 75-24 45,<br />

E-Mail: Nrad.EKBmbH@gmx.de<br />

(Stichwort: „Neuroradiologie“)<br />

ADHS im Erwachsenenalter<br />

Termin: 06.07.<strong>2007</strong>, 13.30 – 17.00 Uhr<br />

Vortrag 13.30 – 14.30 Uhr<br />

Workshop 15.00 – ca. 17.00 Uhr<br />

Ort: Aula der Fachklinik Waren<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. S. Herpertz<br />

Gebühr: 25,00 € (nur für den Workshop)<br />

Anmeldung: Fachklinik Waren, Zentrum für psychosomatische<br />

Rehabilitation und Verhaltensmedizin, Chefarztsekretariat,<br />

Auf dem Nesselberg 5, 17192 Waren<br />

(Müritz), Tel.: (03991) 63 54 20, Fax: 63 54 26,<br />

E-Mail: bulrich@ahg.de<br />

SEITE 206 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

4 P<br />

8 P<br />

16 P<br />

je 3 P<br />

4 P


Interdisziplinäres Symposium<br />

zur Problematik der<br />

„Schlafatemstörungen“<br />

Termin: 07.07.<strong>2007</strong>, 09.00 – 15.30 Uhr<br />

Ort: Pommersches Landesmuseum, Greifswald<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. T. Gedrange, Herr Prof. Dr.<br />

med. J. Fanghänel, Herr Priv.-Doz. Dr. Dr. P. Proff<br />

Gebühr: 50,00 € (Ärzte / Zahnärzte),<br />

40,00 € (Assistenten), 15,00 € (Studenten)<br />

Anmeldung: EMAU Greifswald, Poliklinik für<br />

Kieferorthopädie, Präv. Zahnmedizin und<br />

Kinderzahnheilkunde, Sekretariat Frau S. Peuß,<br />

Rotgerberstr. 8, 17475 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 86 71 10, Fax: (03834) 86 71 13,<br />

E-Mail: kieferorthopaedie@uni-greifswald.de<br />

7. Schweriner Fortbildungs-<br />

seminar „Gynäkologische<br />

Zytodiagnostik“<br />

Termin: 07.07.<strong>2007</strong>, 09.00 – 16.15 Uhr<br />

Ort: Kassenärztliche Vereinigung M-V,<br />

Neumühler Str. 22, 19055 Schwerin<br />

Leitung: Frau Dr. med. K. Marquardt,<br />

Herr Prof. Dr. med. N. Freudenberg (Freiburg),<br />

Herr Dr. med. G. Böhmer (Bad Münster)<br />

Gebühr: 80,00 €, 40,00 € für Zytologieassistenten<br />

(inkl. Pausenversorgung)<br />

Anmeldung: Frau Dr. med. K. Marquardt,<br />

Güstrower Str. 34, 19055 Schwerin,<br />

Tel.: (0385) 5 72 78-0, Fax: (0385) 5 72 78-28<br />

Springsymposium – Endoskopische<br />

Diagnostik in der HNO-Heilkunde<br />

und Aufbereitung von Endoskopen<br />

Termin: 15.07.<strong>2007</strong>, 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Ort: Sommerstorf<br />

Leitung: Frau Dr. med. S. Graumüller<br />

Anmeldung: KMG Klinikum Güstrow GmbH,<br />

Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Sekretariat,<br />

Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow,<br />

Tel.: (03843) 34 18 00<br />

Curriculum zur Weiterbildung in<br />

fachgebundener Psychotherapie<br />

(nach der neuen Weiterbildungsordnung)<br />

Termin: ab Herbst <strong>2007</strong><br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. H. Freyberger,<br />

Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider<br />

Anmeldung: IPGO – Institut für Psychotherapie,<br />

Gesundheitswissenschaften und Organisationsentwicklung<br />

GmbH, Fr.-Franz-Str. 22, 18119 Rostock-<br />

Warnemünde, Tel.: (0381) 7 00-70 77, Fax: 7 00-70 76,<br />

Internet: http://www.ipgo.de, E-Mail: ipgo@ipgo.de<br />

X. <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommerscher<br />

Impftag<br />

Termin: 15.09.<strong>2007</strong>, 09.30 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Hotel Neptun,<br />

Seestr. 19, 18119 Rostock-Warnemünde<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

8 P<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />

Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für<br />

Gesundheit und Soziales, Frau A. Lorenz,<br />

Gertrudenstr. 11, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 55-313, Fax: (0381) 49 55-314,<br />

E-Mail: Andrea.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />

2. Rostocker Hygienetag Nosokomiale<br />

Infektionen – „Die Krankheit<br />

aus dem Krankenhaus“<br />

Fortbildung für medizinisches Personal aus dem<br />

stationären und ambulanten Bereich<br />

Veranstalter: Hygienefachkräfte Universitätsklinikum<br />

Rostock AöR<br />

Termin: 19.09.<strong>2007</strong><br />

Ort: Hörsaal, Universität Rostock, Institut für<br />

Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene,<br />

Schillingallee 70, 18057 Rostock<br />

Gebühr: 15,00 € (inkl. Verpflegung);<br />

an der Tageskasse zu entrichten<br />

Anmeldung: Universität Rostock, Frau Dr. med.<br />

S. Crusius, Institut für Medizinische Mikrobiologie,<br />

Virologie und Hygiene, Abt. für Medizinische<br />

Mirkobiologie und Krankenhaushygiene,<br />

Schillingallee 70, 18057 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-50 14, Fax: (0381) 4 94-59 02,<br />

E-Mail: hygienefachkraft@med.uni-rostock.de,<br />

(Verbindliche Anmeldungen bitte bis zum 01.09.<strong>2007</strong>)<br />

Infektionsepidemiologie /<br />

Krankenhaushygiene<br />

Termin: 19.09.<strong>2007</strong>, 09.30 – 15.30 Uhr<br />

Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />

Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,<br />

Herr Dr. med. P. Kober<br />

Gebühr: 10,00 € (ÖGD-Mitglieder und nicht<br />

ärztliches Personal), 20,00 € (Nichtmitglieder)<br />

Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für<br />

Gesundheit und Soziales, Frau G. Lorenz,<br />

Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz,<br />

Tel.: (03981) 27 21 07, Fax: (03981) 20 45 45,<br />

E-Mail: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />

Ortho-Trauma-Treffs<br />

Schwerin<br />

Termine: jeweils 19.00 – 21.30 Uhr<br />

19.09.<strong>2007</strong> Knie II<br />

21.11.<strong>2007</strong> Knochentumore<br />

Ort: großer Konferenzraum, HELIOS-Kliniken Schwerin,<br />

Wismarsche Str. 393 - 397, 19055 Schwerin<br />

Leitung: Herr Dr. med. W. Schnorr,<br />

Herr Dr. med. H. Springer<br />

Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin,<br />

Klinik für Unfallchirurgie, Sekretariat,<br />

Wismarsche Str. 393-397, 19055 Schwerin,<br />

Tel.: (0385) 5 20-20 59, Fax: (0385) 5 20-20 56,<br />

E-Mail: traumatologie@schwerin.helios-kliniken.de<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

je 3 P<br />

Fortbildungsveranstaltungen der<br />

Klinik für Kardiologie, Angiologie,<br />

Pneumologie und internistische<br />

Intensivmedizin des KMG-Klinikums<br />

Güstrow<br />

je 3 P<br />

Termine: jeweils 15.00 – 17.00 Uhr<br />

26.09.<strong>2007</strong> Neues zur Sekundärprophylaxe der<br />

koronaren Herzerkrankung<br />

28.11.<strong>2007</strong> Kipptischuntersuchung zur Synkopendiagnostik<br />

– Immer sinnvoll?<br />

Ort: Multimediaraum, Berufliche Schule,<br />

KMG-Klinikum Güstrow GmbH,<br />

Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow<br />

Leitung: Herr Dr. med. R. Kaiser<br />

Anmeldung: KMG-Klinikum Güstrow GmbH, Klinik<br />

für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, internistische<br />

Intensivmedizin, Sekretariat Frau Christian,<br />

Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow,<br />

Tel.: (03843) 34 19 50, Fax: (03834) 34 33 20,<br />

E-Mail: rkaiser@kmg.ag<br />

16. Jahrestagung der Norddeutschen<br />

Diabetesgesellschaft – Das metabolische<br />

Syndrom: Die letzten 40 Jahre,<br />

wie sieht die Zukunft aus? 15 P<br />

Termin: 05. – 06.10.<strong>2007</strong><br />

Ort: Mega-Movie, Bleicherufer 7, 19053 Schwerin<br />

Leitung: Herr Dr. med. H.-J. Ziegelasch<br />

Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH,<br />

Zentrum für Innere Medizin, Stoffwechselabteilung,<br />

Sekretariat Frau B. Entrich,<br />

Wismarsche Str. 393-397, 19055 Schwerin,<br />

Tel.: (0385) 5 20-44 41, Fax: (0385) 5 20-44 42,<br />

E-Mail: birgit.entrich@helios-kliniken.de<br />

5. Hygieneworkshop LAGuS und<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Greifswald – Infektionsepidemiologie<br />

/ Krankenhaushygiene<br />

Termin: 10.10.<strong>2007</strong><br />

Ort: Biotechnikum Greifswald<br />

Leitung / Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt<br />

für Gesundheit und Soziales, Frau Dr. med. R. Poldrack,<br />

Lange Reihe, 17489 Greifswald, Tel.: (03834) 89 01 54,<br />

E-Mail: Rosemarie.Poldrack@lagus.mv-regierung.de<br />

Mundschleimhautläsionen, Präkanzerosen<br />

und Tumore im Mund-,<br />

Kiefer-, Gesichtsbereich – Eine<br />

interdisziplinäre Herausforderung<br />

für den Hausarzt, Zahnarzt und<br />

MKG-Chirurgen<br />

6 P<br />

Termin: 17.10.<strong>2007</strong>, 14.00 – 19.00 Uhr<br />

Ort: Zahnärztekammer M-V,<br />

Wismarsche Str. 304, 19055 Schwerin<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. W. Sümnig,<br />

Herr Prof. Dr. med. Dr. med. dent. W. Kaduk<br />

Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik und Poliklinik<br />

SEITE 207


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische<br />

Operationen, Sekretariat Frau U. Gotthardt,<br />

Rotgerberstr. 8, 17475 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 86 71 68, Fax: (03834) 86 73 02,<br />

E-Mail: suemnig@uni-greifswald.de<br />

Die chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankungen<br />

Termin: 24.10.<strong>2007</strong>, 15.00 – 18.00 Uhr<br />

Ort: Multimediaraum, Berufliche Schule,<br />

KMG-Klinikum Güstrow GmbH,<br />

Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow<br />

Leitung: Herr Dr. med. J. Thoß<br />

Anmeldung: KMG-Klinikum Güstrow GmbH,<br />

Klinik für Allg. Innere Medizin, Gastroenterologie und<br />

Stoffwechselerkrankungen, Sekretariat Frau Ehlert,<br />

Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow,<br />

Tel.: (03843) 34 14 01, Fax: (03834) 34 33 60,<br />

E-Mail: jthoss@kmg.ag<br />

Fortbildungsveranstaltung der<br />

Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe der<br />

EMAU Greifswald<br />

Thema: Fachspezifische und leitliniengerechte<br />

Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms<br />

Termin: 14.11.<strong>2007</strong>, 14.30 – 19.30 Uhr<br />

Leitung: Herr Dr. med. R. Ohlinger<br />

Ort / Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik und<br />

Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,<br />

Sekretariat Frau I. Erdmann, Wollweberstr. 1-3,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86 64 82, Fax: 86 65 78<br />

Schwierige Situationen in der<br />

Tumorschmerztherapie<br />

Neu! – Termin: 17.11.<strong>2007</strong> (statt: 12.05.<strong>2007</strong>),<br />

09.30 – 12.00 Uhr<br />

Ort: Bethesda-Klinik, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Goepel,<br />

Frau Dr. M. Kloke (Essen)<br />

Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Klinik für Innere Medizin II, Sekretariat Frau Drigalla,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-43 06<br />

29. Dermatologen-Sonnabend –<br />

Rostocker Dermato-Onkologie-<br />

Forum <strong>2007</strong><br />

Termin: 17.11.<strong>2007</strong><br />

Ort: Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Gross,<br />

Herr Prof. Dr. med. M. Kunz<br />

Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und<br />

Poliklinik für Dermatologie und Venerologie,<br />

Herr Prof. Dr. med. G. Gross, Herr Prof. Dr. med.<br />

M. Kunz, Augustenstr. 80 - 84, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-97 01 oder -97 08, Fax: 4 94-97 02,<br />

E-Mail: gerd.gross@med.uni-rostock.de oder<br />

manfred.kunz@med.uni-rostock.de<br />

Infektionsepidemiologie /<br />

Krankenhaushygiene<br />

Termin: 28.11.<strong>2007</strong>, 09.30 – 15.30 Uhr<br />

Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />

Rechtspflege Güstrow<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,<br />

Herr Dr. med. P. Kober<br />

Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für<br />

Gesundheit und Soziales, Frau G. Lorenz,<br />

Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz,<br />

Tel.: (03981) 27 21 07, Fax: (03981) 20 45 45,<br />

E-Mail: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />

16. <strong>Mecklenburg</strong>er Ultraschall-<br />

Kurse der Arthrosonographie<br />

(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />

Terminverschiebung des Aufbaukurses<br />

Bewegungsapparat (Bad Doberan):<br />

Neu: 15.06. – 16.06.<strong>2007</strong><br />

30.11. – 01.12.<strong>2007</strong><br />

Abschlußkurs Säuglingshüfte (Rostock)<br />

07.12. – 08.12.<strong>2007</strong><br />

Abschlußkurs Bewegungsapparat (Bad Doberan)<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Hensel,<br />

Frau Dr. med. R. Kolp, Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

Ort: Rostock – Gemeinschaftspraxis Dres. Kolp /<br />

Manecke, Wismarsche Str. 32, 18057 Rostock /<br />

Bad Doberan – Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />

Gebühr: je 200,00 €<br />

Anmeldung: Rehabilitationsklinik „Moorbad“ Bad<br />

Doberan, Herr Dr. med. P. Kupatz, Ärztlicher Direktor,<br />

Schwaaner Chaussee 2, 18209 Bad Doberan,<br />

Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />

E-Mail: kupatz@moorbad-doberan.de<br />

Veranstaltungen in anderen<br />

Kammerbereichen<br />

Naturheilverfahren<br />

Kurse III – IV (je 40 Stunden):<br />

14. – 17.06.<strong>2007</strong> / 20. – 23.09.<strong>2007</strong><br />

(Gebühr: je 390,00 €)<br />

Fallseminar (mit Supervision, 80 Stunden):<br />

17. – 24.11.<strong>2007</strong> (Gebühr: 880,00 €)<br />

Leitung: Frau Dr. med. R. Schleker,<br />

Herr Prof. Dr. phil. M. Schleker<br />

Ort / Information: HUFELAND-Zentrum,<br />

Albert-Mahlstedt-Str. 11, 23701 Eutin,<br />

Tel.: (04521) 8 30 58 10, Fax: (04521) 8 30 58 11,<br />

Internet: http://www.hufeland-zentrum.de,<br />

E-Mail: hufeland-zentrum@t-online.de<br />

17. Seminarkurs Leitender Notarzt<br />

der Sächsischen Landesärztekammer<br />

Termin: 11. – 13.06.<strong>2007</strong><br />

Ort: Oberwiesenthal/ Erzgebirge<br />

Information und Anmeldung: Sächsische Landesärztekammer,<br />

Frau Liemann, Tel.: (0351) 82 67 324<br />

oder E-Mail: Fortbildung@slaek.de<br />

2. Sailer Symposium<br />

Hämostaseologie-update<br />

Termin: 15.06.<strong>2007</strong><br />

Ort: Hörsaalzentrum der Medizinischen<br />

Universitätsklinik in Graz<br />

Information und Anmeldung: ÄRZTEZENTRALE<br />

MED.INFO, Helferstorferstraße 4, A-1014 Wien<br />

Tel.: (+43/1) 531 16-48<br />

7. AINS-Symposium anläßlich der<br />

Kieler Woche <strong>2007</strong><br />

Termin: 22. – 23.06.<strong>2007</strong><br />

Ort: Hörsaal, Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Kiel<br />

Information: Universitätsklinikum Schleswig-<br />

Holstein, Campus Kiel, Klinik für Anästhesiologie<br />

und Operative Intensivmedizin,<br />

Schwanenweg 21, 24105 Kiel,<br />

Tel: (0431) 5 97-29 91 oder -29 65, Fax: 5 97-30 02,<br />

Internet: http://www.uni-kiel.de/anaesthesie/ains,<br />

E-Mail: kontakt@anaesthesie.uni-kiel.de<br />

Kurs „TEE in der Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin“<br />

Teil I 21. – 22.09.<strong>2007</strong><br />

Teil II 28. – 29.09.<strong>2007</strong><br />

Ort: Seminarraum, Klinik für Anästhesiologie und<br />

Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Kiel<br />

Information: Universitätsklinikum Schleswig-<br />

Holstein, Campus Kiel, Klinik für Anästhesiologie<br />

und Operative Intensivmedizin,<br />

Schwanenweg 21, 24105 Kiel,<br />

Tel: (0431) 5 97-29 91 oder -29 65, Fax: 5 97-30 02,<br />

Internet: http://www.uni-kiel.de/anaesthesie/ains,<br />

E-Mail: kontakt@anaesthesie.uni-kiel.de<br />

48. Kongreß der Deutschen<br />

Gesellschaft für Handchirurgie<br />

gemeinsam mit der unfallmedizinischen Tagung der<br />

LVBG (Landesverband Nordostdeutschland der<br />

gewerblichen Berufsgenossenschaften)<br />

Termin: 04. – 06.10.<strong>2007</strong><br />

Ort: Estrel Convention Center Berlin,<br />

Sonnenallee 225, 12057 Berlin-Neukölln<br />

Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. A. Eisenschenk,<br />

Herr Prof. Dr. med. A. Ekkernkamp,<br />

Herr Prof. Dr. med. T. Mittlmeier<br />

Anmeldung: Intercongress GmbH,<br />

Karlsruher Str. 3, 79108 Freiburg,<br />

Tel.: (0761) 6 96 99-0, Fax: (0761) 6 96 99-11,<br />

Internet: http://www.dgh<strong>2007</strong>.de oder<br />

www.registration.intercongress.de,<br />

E-Mail: dgh@intercongress.de<br />

SEITE 208 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

16 P<br />

13 P<br />

13 P


Fachkunde und Kenntnisse im Strahlenschutz<br />

nach Röntgenverordnung<br />

Präzisierung und Neuregelungen durch eine Richtlinie<br />

Die Anwendung von Röntgenstrahlen wird durch Rechtsvorschriften<br />

geregelt, deren Grundlage die Verordnung über<br />

den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen (Röntgenverordnung<br />

– RöV) in der Fassung vom 30. April 2003 ist.<br />

Bei dieser sogenannten „Neuen Röntgenverordnung“ handelt<br />

es sich um eine – allerdings sehr umfassende – Novellierung<br />

der RöV von 1987.<br />

Durch die Richtlinie Fachkunde und Kenntnisse im Strahlenschutz<br />

bei dem Betrieb von Röntgeneinrichtungen<br />

in der Medizin oder Zahnmedizin vom 12. Dezember 2005<br />

wird die RöV präzisiert und umgesetzt. Diese „Neue Röntgen-<br />

Richtlinie“ enthält detaillierte Regelungen zu den Strahlenschutzkursen,<br />

legt die erforderlichen Weiterbildungszeiten<br />

fest und führt erstmals Untersuchungszahlen für den Erwerb<br />

der Fachkunde Röntgen ein.<br />

Die Anwendung von Röntgenstrahlen am Menschen kann<br />

eigenverantwortlich nur von einem Arzt / einer Ärztin erfolgen,<br />

die im Besitz der Fachkunde ist, oder unter Aufsicht und<br />

Anleitung eines Fachkundigen.<br />

Die Fachkunde setzt die Absolvierung der Strahlenschutzkurse,<br />

den Nachweis der Sachkunde durch Weiterbildungszeit und<br />

Untersuchungszahlen und die Aktualisierung im Zeitraum von<br />

fünf Jahren voraus.<br />

Für die Anwendung unter Aufsicht und Anleitung eines Fachkundigen<br />

werden Kenntnisse im Strahlenschutz vorausgesetzt,<br />

die im Studium durch das Fach Radiologie einschl. des<br />

Strahlenschutzkurses, durch die Approbation, die Absolvierung<br />

eines Kenntniskurses und wiederum durch die Aktualisierung<br />

im Zeitraum von fünf Jahren erworben werden.<br />

Im einzelnen unterscheidet die Richtlinie folgende Strahlenschutzkurse<br />

für Ärzte:<br />

• Kenntniskurs 8 Stunden<br />

• Ärzte ohne Fachkunde<br />

• Ärzte in der Teleradiologie am Ort der Untersuchung<br />

• Aktualisierung für o. g. Personen<br />

• Grundkurs 24 Stunden<br />

• Spezialkurs 20 Stunden<br />

• Diagnostik<br />

• Computertomographie<br />

• Interventionsradiologie<br />

• Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde 8 Stunden<br />

Auch Medizinisches Assistenzpersonal darf nur dann in die<br />

Anwendung von Röntgenstrahlen einbezogen werden, wenn<br />

Kenntnisse im Strahlenschutz nachgewiesen werden. Für die<br />

techn. Durchführung der Röntgenuntersuchung durch Arzthelferinnen,<br />

Physiotherapeuten, MTA, Rettungsassistenten<br />

u. a. unter Aufsicht und Anleitung des fachkundigen Arztes ist<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

ein 90 Stunden Kurs mit 60 Stunden praktischer Unterweisung,<br />

für die Bedienung einfacher Röntgeneinrichtungen auf Anweisung<br />

(z. B. intraoperative Durchleuchtung) ein 20-Stunden-<br />

Kurs erforderlich. Beide Kurse müssen gleichfalls aktualisiert<br />

werden.<br />

Die Sachkunde wird durch Weiterbildung in einer geeigneten<br />

Einrichtung durch eine fachkundige Person erworben. Dabei<br />

sind Mindestzeiten nachzuweisen, deren Dauer vom Anwendungsgebiet<br />

abhängt und die sich bei der Kombination mehrerer<br />

Anwendungsgebiete sowie bei ganztägiger Weiterbildung<br />

in einer radiologischen Fachabteilung reduzieren. Darüber<br />

hinaus ist eine Mindestanzahl von Untersuchungen zu dokumentieren<br />

und nachzuweisen (Vgl. Tabelle 1).<br />

Inhalte des Sachkundeerwerbs sind das Erlernen der rechtfertigenden<br />

Indikation, der technischen Durchführung und der<br />

Befundung von Röntgenuntersuchungen in angemessener<br />

Gewichtung.<br />

Die Fachkunde wird auf Antrag durch die <strong>Ärztekammer</strong> erteilt.<br />

Dabei ist der Besuch der Strahlenschutzkurse nachzuweisen,<br />

wobei der letzte Kurs (ggf. Aktualisierungskurs) nicht<br />

älter als fünf Jahre sein darf. Dem Antrag ist eine Bescheinigung<br />

des Weiterbildungsleiters (Fachkundigen) beizufügen,<br />

die das Anwendungsgebiet, die Weiterbildungszeit und die<br />

Zahl der dokumentierten Untersuchungen enthält.<br />

Ärztinnen und Ärzte, deren Weiterbildung zum Erwerb der<br />

Fachkunde vor dem 1. März 2006 begonnen hat, d.h. die mindestens<br />

einen Grund- oder Kenntniskurs absolviert haben,<br />

genießen Vertrauensschutz und können die Fachkunde nach<br />

alter Richtlinie erwerben.<br />

Tabelle 1: Anforderungen zum Nachweis der Sachkunde<br />

Anwendungsgebiet Dokumentierte<br />

Untersuchungen<br />

FORTBILDUNG<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

Mindestzeit<br />

(Monate)<br />

(1) Gesamtgebiet (inkl. CT) 5.000 42<br />

(2) Notfalldiagnostik (auch Kinder)<br />

(Schädel, Skelett, Thorax, Abdomen)<br />

600 12<br />

(3) Organsystem / Anwendungsbereich jeweils 12<br />

(3.1) Skelett 1.200<br />

(3.2) Thorax (Lunge, Herz) 1.000<br />

(3.3) Abdomen 200<br />

(3.4) Niere, abl. Harnwege 100<br />

(3.6) Gefäßsystem 100<br />

(4) Sonst. begrenzter Anwendungsbereich<br />

(z. B. DL bei Endoskopie, intraop. Diagnostik)<br />

(7) Interventionen<br />

(nur in Verb. mit (1) oder (3))<br />

jeweils 100 jeweils 6<br />

100 6<br />

SEITE 209


AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />

Öffentliche Ausschreibung<br />

von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />

durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />

Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />

Rostock<br />

Augenheilkunde (Praxisanteil) 1. Oktober <strong>2007</strong> 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 14/12/06<br />

Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 11/08/05<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten 1. Januar 2008 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 24/01/07<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2008 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 21/11/06<br />

Schwerin<br />

Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 26/03/07<br />

Demmin<br />

Nervenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 23/03/06<br />

Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 30/12/05<br />

Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 09/03/07<br />

Müritz<br />

Nervenheilkunde 1. Oktober <strong>2007</strong> 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 25/04/07<br />

Neubrandenburg / <strong>Mecklenburg</strong>­Strelitz<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten 1. Juli 2008 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 07/06/06<br />

Güstrow<br />

Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 26/04/07<br />

Auf Antrag der Kommunen werden folgende Vertragsarztsitze öffentlich ausgeschrieben:<br />

Stadt Demmin<br />

Augenheilkunde 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 15/08/05<br />

Stadt Bützow<br />

Augenheilkunde 15. <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> 10/11/05<br />

Die Praxisgründungen sollten zum nächstmöglichen Termin erfolgen.<br />

Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym. Nähere Auskünfte erteilt die Abteilung Sicherstellung, Kassenärztliche<br />

Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Tel.: (0385) 7 43 13 63.<br />

Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />

Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />

• Auszug aus dem Arztregister; • Lebenslauf;<br />

• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister • polizeiliches Führungszeugnis im Original<br />

ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />

SEITE 210 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Für Sie gelesen<br />

Der hippokratische Eid<br />

Medizin und Ethik von der Antike bis heute<br />

Charlotte Schubert<br />

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005<br />

122 Seiten, 5 Abb., € 34,90<br />

ISBN 3-534-18770-9<br />

Textinterpretation<br />

und Wirkungsgeschichte<br />

des in der<br />

Schrif tensamm -<br />

lung des „Corpus<br />

Hippocraticum“<br />

überlieferten Eides,<br />

nicht weniger die<br />

Erkundung der Lebensumständeseines<br />

umstrittenen<br />

Stifters und nicht<br />

zuletzt dessen ethische<br />

Prinzipien ärztlichen<br />

Handelns<br />

bilden seit Generationen<br />

eines der<br />

attraktivsten Forschungsfelder<br />

der<br />

Medizingeschichte.<br />

Mögen dabei auch die neueren Ansichten über die dem<br />

Arzt auferlegten hippokratischen Postulate hinsichtlich ihrer<br />

allgemeinen Verbindlichkeit und Realisierbarkeit mehr und<br />

mehr auseinandergehen, so bietet der „Vater der abendländischen<br />

Medizin“, oder genauer: das Vermächtnis der von<br />

ihm begründeten Schule, in unserer durchtechnisierten Gegenwart<br />

mit ihren hochspezialisierten klinischen Teilgebieten<br />

nach wie vor das Paradigma einer ganzheitlichen, auf das<br />

Individuum eingestellten ärztlichen Denkweise.<br />

Auf die von der Leipziger Althistorikerin Charlotte Schubert<br />

vorgelegten Untersuchungen wird der Leser im Vorwort<br />

(S. 7) durch drei Fragen vorbereitet, die der Autorenschaft<br />

des Eides und seiner Datierung gelten, sodann geht es um<br />

dessen Stellung innerhalb der medizinischen Literaturtradition<br />

des griechisch-römischen Altertums. In den Kapiteln I und II<br />

werden zusammen mit den Originaltexten die Übersetzungen<br />

der antiken und der christlichen Eidesfassung dargeboten.<br />

Anschließend wendet sich die Autorin den im handschriftlichen<br />

Überlieferungsstrang, den sie unter Einbezug von Papyrusfragmenten<br />

(3. Jh. n. Chr.) bis zu den mittelalterlichen<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

und frühneuzeitlichen griechischen Manuskripten mit philologischer<br />

Akribie überblickt, erkennbaren zeitbedingten Textveränderungen<br />

zu und ermittelt zahlreiche Varianten (Kapitel<br />

III: Ein vielgestaltiger Text, S. 15-29). Durch diese erscheine<br />

„die Einheitlichkeit des Bildes von einem hippokratischen Eid“<br />

aufgelöst, jedoch werde andererseits „die Sicht auf die Konstanten“<br />

geschärft, „die im ärztlichen Selbstverständnis von<br />

der Antike bis heute gelten“ (S. 7).<br />

In dem „Medizin und Heilkunst der Antike“ überschriebenen<br />

Kapitel IV (S. 31-59), das die hippokratische Ethik behandelt,<br />

wird zwischen dem Eid und weiterem Schrifttum des „Corpus<br />

Hippocraticum“ („De arte“) eine wesentliche Abweichung in<br />

den Auffassungen vom „Schaden/Nutzen-Prinzip“ festgestellt.<br />

Auffallend ist die am dritten Abschnitt des Eides ablesbare<br />

Akzentverschiebung von der ,philotechnia‘ zur ,philanthropia‘,<br />

also von vorrangig effizienter ärztlicher Kunstausübung<br />

zur ,misericordia‘, der mitfühlenden Leidensminderung des<br />

Kranken, eine Wandlung, die sich in ihrem vollen Umfange<br />

aber erst in der römischen Zeit habe entfalten können (S. 58).<br />

Das V. Kapitel geht auf die Frage nach der Zuverlässigkeit der<br />

überlieferten biographischen Details zur Person des Hippokrates<br />

ein, wobei angesichts der vielschichtigen Problematik<br />

auch bloße Wahrscheinlichkeitserwägungen unvermeidbar<br />

erscheinen. So sei aus der Asklepiadentradition, somit aus<br />

der mit dem Arzt Hippokrates und seinen Nachfahren verknüpften<br />

„Konzeption einer ,Familie‘ der Asklepiaden aus<br />

Kos“, für die Glaubwürdigkeit der biographischen Überlieferung<br />

„kaum etwas zu gewinnen“, weil sich „nicht alle Ärzte<br />

als Asklepiaden bezeichneten“ und „umgekehrt auch nicht<br />

alle Asklepiaden Ärzte“ gewesen wären (S. 63).<br />

Das letzte Kapitel stellt in historischer Abfolge die „ärztlichen<br />

Verpflichtungsformeln von der Antike bis heute“ (S. 79-95)<br />

vor. Diese beginnen bei dem 196 edierten Oxyrhynchus-Papyrus<br />

(P. Oxy XXXI 2547) und werden fortgesetzt über die<br />

Kodifikationen von Basel (1460), Gießen (1607/08) u.a. bis<br />

hin zum „Gelöbnis in der Berufsordnung des Deutschen Ärztetages“<br />

von 2003.<br />

Ausführliche Anmerkungen, fünf Abbildungen und ein Quellen-<br />

und Literaturverzeichnis, in dem Vivian Nutton mit dem<br />

Stichwort „Der hippokratische Eid“, in: Der neue Pauly, Bd. 14,<br />

Spalte 418-419, Stuttgart/Weimar 2000, nicht fehlen sollte,<br />

beschließen das von gründlicher Quellenkenntnis zeugende<br />

Opus.<br />

Prof. Dr. W. Richter, Rostock<br />

SEITE 211


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Imaging Strategies for the Knee<br />

Juergen Maeurer<br />

Thieme Publishing Group Stuttgart, New York 2006<br />

€ 99,95<br />

ISBN 978 3 13 140561 6<br />

Der bildgebenden Diagnostik kommt beim Nachweis oder<br />

Ausschluß aller morphologisch-pathologischen Veränderungen<br />

am Kniegelenk eine hervorragende Bedeutung zu. Neben<br />

traumatischen, entzündlichen und degenerativen Veränderungen<br />

kommen tumoröse/tumorähnliche, endokrin-metabolische,<br />

hämatologische und neuropathologische Läsionen in<br />

Betracht, die sämtlich durch ausgezeichnete Bildbeispiele<br />

(über 400) aller zur Anwendung kommenden Verfahren (Projektionsradiographie,<br />

Ultraschall, CT, MRT) und hervorragend<br />

gegliederte, prägnante Texte abgehandelt werden.<br />

Stichwortartig sind grundlegende Therapiestrategien angefügt.<br />

Ein eigener Abschnitt ist der normalen und pathologischen<br />

Morphologie im Kindesalter gewidmet.<br />

Bei dem vorliegenden, hervorragend ausgestatteten und im<br />

Preis angemessenen, Buch handelt es sich um eine Übersetzung<br />

der 2004 im gleichen Verlag erschienenen deutschsprachigen<br />

Erstauflage „Effiziente Kniebildgebung: ein Update<br />

für den klinischen Alltag“, ihm ist eine ähnlich weite Verbreitung<br />

zu wünschen.<br />

Priv.-Doz. Dr. H. Lange, Neubrandenburg<br />

Geschichte der Inneren Medizin an der<br />

Universität Greifswald<br />

Herausbildung und Entwicklung von 1456 bis 1990<br />

Ralf Ewert, Günter Ewert, Markus M. Lerch<br />

Sardellus Verlagsgesellschaft Greifswald 2006<br />

368 Seiten, zahlreiche Abb.,<br />

ISBN 3-9810686-1-0<br />

Das Buch ist anläßlich des 550jährigen Jubiläums der Greifswalder<br />

Universität erschienen. In einem hochinteressanten<br />

Exkurs wird über die Gründung der Universität (1456) berichtet<br />

und über die medizinische Betreuung im mittelalterlichen<br />

Greifswald bis in die Gegenwart.<br />

Gab es 1456 ein Ordinariat für die Medizinische Fakultät, so<br />

waren es 1820 dann vier! Die Professoren wechselten häufig.<br />

In einer erläuternden Tabelle sind sie alle aufgeführt.<br />

Mit der Berufung (1824) des Kreisphysikus in Küstrin August<br />

Gottlob Friedrich Berndt (1793 – 1854) an die Universität<br />

Greifswald gab es die entscheidenden Impulse für die Heraus-<br />

bildung der Inneren Medizin. 1830 gelang es ihm das 1781 errichtete<br />

Landeslazarett (heute noch von der Gerichtsmedizin<br />

genutzt!) in eine klinische Lazarettanstalt mit 14 medizinischen<br />

und 14 chirurgischen Betten umzuwandeln. Durch die<br />

Initiative von Berndt und dem Chirurgen Bardeleben wurde<br />

schließlich das heute noch genutzte Universitätskrankenhaus<br />

in der Loefflerstraße ab 1856 erbaut und am 27. Mai 1859<br />

eröffnet. Hier waren die medizinische und chirurgische Klinik<br />

mit insgesamt 100 Betten untergebracht. Letztere erhielt<br />

1903 schließlich ihr eigenes Gebäude.<br />

In Einzelabschnitten werden dann die Lehrstuhlinhaber für<br />

Innere Medizin in Greifswald vorgestellt. Dabei sind deren<br />

Verdienste in medizinischer Betreuung und ihre wissenschaftliche<br />

Leistungen, einschließlich einer Auswahl ihrer Veröffentlichungen<br />

gewürdigt. Viele blieben nicht lange in Greifswald,<br />

sind aber als herausragende Wissenschaftler bekannt geworden<br />

(u.a. Oscar Minkowski, der Entdecker des Pankreasdiabetes).<br />

1928 wurde Gerhard Katsch (1887 – 1961) berufen und war<br />

Direktor bis 1957. Er hat die Innere Medizin in Greifswald<br />

durch seine Forschungen zum Diabetes und durch seine organisatorischen<br />

Leistungen auf diesem Gebiet besonders geprägt.<br />

Unvergeßlich auch seine Teilnahme an der kampflosen<br />

Übergabe der Stadt am 30. April 1945 an die sowjetischen<br />

Truppen. Seine Schüler: Martin Gülzow, Gerhard Mohnike,<br />

Friedrich Müller, aber auch zahlreiche Oberärzte und andere<br />

Mitarbeiter der Medizinischen Klinik werden gewürdigt. Mit<br />

Rüdiger Nilius und Burckhard Wedler enden die zunächst in<br />

diesem Band aufgezählten Ordinarien.<br />

Ein Kapitel „Erinnerungen in Bildern“ zeugt von den Schwierigkeiten,<br />

aber auch vom Erfindergeist in den Jahren nach 1945,<br />

nicht zu vergessen die Problematik der baulichen Substanz.<br />

Das Buch enthält neben ausführlichen Quellen und Literaturverzeichnissen<br />

auch interessante Anlagen mit Originaltexten.<br />

Wer, wie der Rezensent, viele Jahre in Greifswald gearbeitet<br />

hat, der findet viel Bekanntes und für die Gedanken Erhaltenswertes<br />

in diesem Buch. Absolventen und Assistenzärzte<br />

der Greifswalder Medizinischen Fakultät sollten sich diese<br />

Erinnerungen nicht entgehen lassen.<br />

Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />

SEITE 212 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Behandlungsfehler aus der Praxis der<br />

Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Heute: Differentialdiagnose der Demenz<br />

Wegen der Zunahme des durchschnittlichen Lebensalters,<br />

der Forschungsergebnisse der vergangenen Jahrzehnte, aber<br />

auch wegen ihrer herausragenden sozialmedizinischen Bedeutung<br />

spielt das Krankheitsbild der Demenz heute eine große<br />

Rolle. Vergessen wird dabei leicht, daß neben den großen<br />

Gruppen der kortikalen und subkortikalen degenerativen<br />

Demenzen (Alzheimer, Pick u. a.) sowie der vaskulären Demenz<br />

differentialdiagnostisch auch Demenzsyndrome endokriner<br />

(z.B. Hypothyreose), stoffwechselbedingter (M. Wilson<br />

u. a), infektiös-entzündlicher (HIV oder Borrelliose u.a.), und<br />

toxischer (Alkohol, Medikamente u. a.) Genese eine Rolle<br />

spielen. Gleiches gilt ferner für den Hirndruck (Tumor, Hydrozephalus)<br />

sowie für pseudodementielle Syndrome, wie den<br />

depressiven Syndromen und anderen. Eine derartige Indikation,<br />

die die Notwendigkeit einer frühzeitigen Differentialdiagnose<br />

exemplarisch aufzeigt, wird im folgenden vorgestellt.<br />

Kasuistik:<br />

Bei dem Patienten, der bis zu seinem 60. Lebensjahr zunächst<br />

als Lehrer, danach als Dozent in der Erwachsenenbildung tätig<br />

war, traten ein Jahr nach Erreichen dieser Altersgrenze<br />

zunehmende Wortfindungsprobleme zusammen mit Antriebsminderung<br />

und Gleichgültigkeit sowie einer sich verstärkenden<br />

Orientierungsstörung auf. Einige Monate später<br />

sprach die Ehefrau diese Probleme beim Hausarzt an. Dieser<br />

stellte eine Überweisung zu einem Neurologen aus, der der<br />

Patient aber nicht nachkam. Gleichzeitig verordnete der Hausarzt<br />

ein Durchblutungspräparat, das der Patient über drei<br />

Monate lang eingenommen hat. Als die Ehefrau den Hausarzt<br />

wegen ausbleibender Besserung nach anderen Therapiemöglichkeiten<br />

fragte, wurden in der Praxis 10 Infusionen mit<br />

Piracetam gegeben und diese Behandlung anschließend in<br />

oraler Gabe weitergeführt. Eine persönliche Untersuchung<br />

durch den Hausarzt erfolgte nicht. Etwa ein halbes Jahr nach<br />

der nicht realisierten Überweisung an den Neurologen kam<br />

es bei einem Saunabesuch zu einem Blackout, der auch dem<br />

Hausarzt mitgeteilt wurde. Der Patient nahm dieses Ereignis<br />

zum Anlaß, einen Facharzt aufzusuchen. Dieser hielt eine klinische<br />

Diagnosefindung für unerläßlich, wobei er zunächst<br />

eine Alzheimer-Erkrankung vermutete. In der Neurologischen<br />

Klinik fand sich als Ursache für die Symptome ein linksfrontales<br />

Meningeom mit ausgeprägtem perifokalem Ödem, Mit-<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

tellinienverlagerung und beginnender Blockade des Foramen<br />

Monroe. Operativ ergab sich ein anaplastisches Meningeom<br />

mit Zeichen maligner Entartung, weshalb sich eine Radiotherapie<br />

anschloß. Postoperativ folgten keine neurologischen<br />

Ausfälle, auch die Hirnleistungsstörung bildete sich weitgehend<br />

zurück.<br />

Der Vorwurf des Patienten an den Hausarzt lautete, er<br />

habe ihn medikamentös falsch behandelt sowie eine<br />

Verzögerung bzw. die Unterlassung der Diagnose eines<br />

Hirntumors mit der Folge einer postoperativen Radiotherapie<br />

wegen dessen Entartung zu verantworten.<br />

Der Hausarzt führt in seiner Stellungnahme aus, daß die Ehefrau<br />

des Patienten stets mit festen, auf sachkundige Informationen<br />

ihr bekannter Fachärzte aufgebauten Vorstellungen<br />

in seine Sprechstunde gekommen sei. So habe sie auch bei<br />

beginnender Symptomatik in dessen Abwesenheit eine Überweisung<br />

für ihren Mann zu einem Neurologen wegen zunehmender<br />

Hirnleistungsschwäche erbeten. Diesem Wunsch sei<br />

er nachgekommen, zumal die Ehefrau die Dringlichkeit ihres<br />

Anliegens mit ihren Facharztgesprächen untermauert habe<br />

und eine Untersuchung ihres Mannes durch den Hausarzt<br />

auch nicht erwünscht gewesen sei. Er habe die Behandlung<br />

mit hirnleistungsstärkenden Medikamenten so lange festgelegt,<br />

bis die angestrebte Diagnostik abgeschlossen gewesen<br />

sei. Der Patient aus der Nachbarstadt habe ihn lediglich als<br />

Vermittler und nicht als Arzt benutzt. Allerdings räumte er<br />

ein, daß seine Handlungsweise nicht konsequent genug gewesen<br />

sei, denn er hätte den Patienten bereits ab dem Zeitpunkt,<br />

als er seiner Überweisung nicht folgte und sich damit<br />

einer Diagnose entzogen habe, nicht mehr behandeln dürfen.<br />

Aus dem Gutachten:<br />

RECHT<br />

Nach Meinung des Gutachters war die medikamentöse Behandlung<br />

einer Hirnleistungsstörung über mehrere Monate<br />

hinweg nicht indiziert. Es hätte einer neurologischen Untersuchung<br />

zur Diagnosesicherung bedurft. Zwar habe der Hausarzt<br />

die Überweisung zum Neurologen ausgestellt, diese<br />

Untersuchung sei jedoch unterblieben. Der Gutachter monierte<br />

daher, daß der Hausarzt nicht mit Nachdruck auf dieser<br />

Untersuchung bestanden habe, so daß sie erst mit sechsmonatiger<br />

Verspätung erfolgte. Insofern erkennt der Gutachter<br />

bei dem Patienten ein Mitverschulden an der Diagnosever-<br />

SEITE 213


RECHT / KONGRESSBERICHT<br />

zögerung. Daher liege dem daraus entstandenen Schaden<br />

lediglich eine Diagnoseverzögerung von drei anstelle von<br />

sechs Monaten zugrunde.<br />

Wegen der fehlerhaft durchgeführten medikamentösen Behandlung<br />

kommt er zu dem Schluß, daß ein Schaden allein<br />

aus dieser Behandlung nicht feststellbar sei, sieht man einmal<br />

von den bei den Injektionen erlittenen Schmerzen ab.<br />

Zum Vorwurf, durch die verzögerte Diagnostik sei der Tumor<br />

nicht vollständig zu entfernen gewesen (was wiederum eine<br />

Strahlentherapie erforderlich machte) stellt der Gutachter<br />

aufgrund der vorliegenden Unterlagen fest, daß das anaplastische<br />

Meningeom operativ vollständig entfernt werden<br />

konnte. Bei der vorliegenden Histologie sei es aber die Regel,<br />

diesen teilweise als bösartig zu klassifizierenden Tumor auch<br />

bei vollständiger Entfernung nachzubestrahlen.<br />

Insgesamt kommt der Gutachter zu dem Schluß, daß durch<br />

die zeitliche Verzögerung der Diagnose keine zusätzlichen<br />

Gesundheitsstörungen aufgetreten seien; allein die Krankheitsdauer<br />

habe sich fehlerbedingt verlängert.<br />

In Bezug auf die medikamentöse Behandlung sieht die Schlichtungsstelle<br />

ebenso wie der Gutachter einen Behandlungsfehler,<br />

der – allerdings abgesehen von den Schmerzen bei<br />

den Injektionen – ohne nachweisbare Folgen geblieben sei.<br />

Das gleiche gilt für den Vorwurf, durch die verzögerte Diagnosestellung<br />

sei der Tumor nicht vollständig zu entfernen<br />

gewesen, wie die Radiotherapie belege. Hingegen konnte<br />

der Tumor nach den vorliegenden Unterlagen operativ vollständig<br />

entfernt werden, wobei eine Nachbestrahlung bei<br />

der vorliegenden Histologie stets regelhaft angeboten und<br />

durchgeführt wird. Es gibt nach Meinung der Schlichtungsstelle<br />

keinen Anhaltspunkt dafür, daß das histologische<br />

Ergebnis bei einer früheren Operation anders ausgefallen<br />

wäre.<br />

Im Februar <strong>2007</strong> veranstaltete die Kaiserin-Friedrich-Stiftung<br />

für das ärztliche Fortbildungswesen in Berlin ihr 34. Symposion<br />

für Ärzte und Juristen zum Thema „Medizinrechtliche<br />

Probleme am Ende des Lebens“.<br />

Schwerpunkte des Programms waren:<br />

• gesetzgeberische Aspekte und Initiativen zu Patientenverfügung,<br />

Vorsorge- und Betreuungsvollmacht,<br />

• Sterbebegleitung und Sterbehilfe,<br />

Zu den Aspekten „schuldhafte Verzögerung der Diagnose<br />

durch den Hausarzt um sechs Monate“ und „Mitverschuldens<br />

des Patienten“ ist die Schlichtungsstelle im Gegensatz zum<br />

Gutachter der Meinung, daß die gesamte Zeit der Diagnoseverzögerung<br />

um sechs Monate dem Hausarzt zuzurechnen<br />

sei, da er in seiner Karteikarte bereits zum Zeitpunkt der<br />

Überweisung „Hirnleistungsstörungen“ als Grund vermerkt<br />

hatte. Bei seiner Vorstellung in der Praxis sei dokumentiert,<br />

daß der Patient über Wortfindungsstörungen klage. Spätestens<br />

zu diesem Zeitpunkt hätte die Frage nach einer neurologischen<br />

Untersuchung erfolgen müssen. Andernfalls wäre<br />

auf deren Notwendigkeit hinzuweisen gewesen. Sollten dem<br />

Hausarzt – was aus den schwer lesbaren Angaben in seiner<br />

Datei nicht so ohne weiteres ersichtlich war – weitere Beschwerden<br />

des Patienten bekannt gewesen sein, hätte der<br />

Arzt seinerseits mit dem Neurologen Kontakt aufnehmen<br />

und/oder die Patientenseite erneut auf das Erfordernis einer<br />

neurologischen Untersuchung aufmerksam machen müssen.<br />

Aus diesem Grund tritt ein vom Gutachter angenommenes<br />

Mitverschulden des Patienten – auch unter Berücksichtigung<br />

seines damaligen Gesundheitszustandes – zurück.<br />

Daher ist nach Ansicht der Schlichtungsstelle eine Verlängerung<br />

der Behandlungsdauer von fünf Monaten,<br />

d.h. ab vier Wochen nach dem ersten Kontakt wegen<br />

Hirnleistungsstörung, mit den in diesem Zeitraum einhergehenden<br />

Beeinträchtigungen der Lebensqualität<br />

anzunehmen. Darüber hinausgehende fehlerbedingte<br />

Gesundheitsschäden sind nicht feszustellen.<br />

Verfasser:<br />

Prof. Dr. med. Günter Haferkamp<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen<br />

Hans-Böckler-Allee 3<br />

30173 Hannover<br />

Medizinrechtliche Probleme am Ende des Lebens<br />

Probleme post mortem: Organ- und Gewebeentnahme,<br />

Autopsie, postmortale Persönlichkeitsrechte.<br />

Probleme bei der ärztlichen Behandlung<br />

am Ende des Lebens<br />

In Deutschland sterben etwa 65-70 Prozent der Menschen in<br />

Krankenhäusern oder in Pflegeeinrichtungen. Während sich<br />

die meisten Menschen einen plötzlichen Tod wünschen, tritt<br />

SEITE 214 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />


der Tod dagegen nur bei jedem vierten als natürliches Ereignis<br />

ohne ärztliche Beeinflussung des Sterbezeitpunktes ein,<br />

verdeutlichte Prof. Dr. med. Müller-Busch (Gemeinschaftskrankenhaus<br />

Havelhöhe, Berlin).<br />

Da der Arzt nahezu immer in den Sterbeprozeß mit eingebunden<br />

ist, müssen vor allem rechtliche, religiöse und medizinische<br />

Belange berücksichtigt werden.<br />

Eine Herausforderung für den Arzt ist neben der Begleitung<br />

des Sterbenden der Umgang mit den Angehörigen. Dr. med.<br />

Rieger (Praxis für Allgemeinmedizin, Berlin) wies darauf<br />

hin, daß die Angehörigen trotz Kenntnis über eine Generalvollmacht<br />

und eine Patientenverfügung häufig überfordert<br />

sind. Auch entwickeln sich mit länger andauerndem pflege-<br />

und hilfsbedürftigen Zustand des Patienten bei den Angehörigen<br />

eine Hilflosigkeit im Umgang mit dem Sterbenden und<br />

der Wunsch nach Änderung des Behandlungsziels. Bei der<br />

ärztlichen Betreuung von Patienten am Lebensende hat die<br />

Kommunikation mit den Angehörigen, dem Pflegepersonal<br />

und dem Patienten deshalb einen hohen Stellenwert.<br />

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht<br />

Viele Menschen fürchten sich vor den negativen Auswirkungen<br />

der medizinischen Möglichkeiten, die den natürlichen<br />

Sterbeprozeß beeinflussen. Sie wollen einer Fremdbestimmung<br />

am Lebensende zuvorkommen. Aus diesem Grund können<br />

Patienten auf unterschiedliche Weise eine Verfügung für<br />

Situationen formulieren, in denen eine eigene Willensäußerung<br />

nicht mehr möglich ist. Mit der so genannten „Patientenverfügung“<br />

erteilen die Erstellenden darüber Auskunft,<br />

in welche diagnostischen Maßnahmen und ärztlichen Eingriffe<br />

sie einwilligen. Auf der anderen Seite kann darin auch<br />

der Willen bekundet werden, medizinische Maßnahmen zu<br />

unterlassen, selbst wenn dieses den Tod zur Folge haben<br />

könnte. Dr. med. Rendenbach (Allgemeinmedizin/Universität<br />

Leipzig) betonte, daß mit dem Wunsch, medizinische<br />

Maßnahmen zu unterlassen, keine aktive Sterbehilfe verlangt<br />

werde. In der Praxis ergeben sich oft Unsicherheiten beim<br />

Umgang mit der Patientenverfügung. Unterschiedliche Interpretationen<br />

von medizinischen Begriffen sowie ein mangelndes<br />

Verständnis der Patienten für die tatsächlichen Auswirkungen<br />

bestimmter Formulierungen sind nach Prof. Dr. med.<br />

Schaffartzik (Unfallkrankenhaus Berlin) Anzeichen dafür,<br />

daß dem Patienten der Inhalt solcher Erklärungen nicht immer<br />

hinreichend klar und bewußt ist. Oft verwendete Formulierungen,<br />

wie zum Beispiel „keine Aussicht auf Änderung des<br />

Zustandes“ oder „keine Apparatemedizin“, sind ungenau<br />

und erschweren die Bewertung. Es wurde durch die Teilnehmer<br />

der Veranstaltung mehrfach darauf hingewiesen, daß<br />

die medizinische und juristische Beratung bei der Formulierung<br />

einer Patientenverfügung wichtig ist.<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

Patientenverfügungen werden oft vor Gericht verhandelt,<br />

berichtete der Vormundschaftsrichter Dodegge (Amtsgericht<br />

Essen). Oftmals existieren widersprüchliche Angaben<br />

der Angehörigen, ob und mit welchem Inhalt eine Patientenverfügung<br />

erteilt wurde. Weitere Unsicherheiten bestehen<br />

hinsichtlich der Erstellung, der inhaltlichen Eindeutigkeit der<br />

Patientenverfügungen oder bezüglich der Tatsache, ob der<br />

Erstellende wieder Abstand von seiner vormaligen Erklärung<br />

genommen haben könnte. Denn: eine wirksame Patientenverfügung<br />

besitzt eine hohe Bindungswirkung! Eine Behandlung<br />

ist daher nicht durchzuführen bzw. ein Behandlungsabbruch<br />

vorzunehmen, wenn dies dem Patientenwillen eindeutig<br />

zu entnehmen ist.<br />

Für den Patienten besteht auch die Möglichkeit, eine Vorsorgevollmacht<br />

zu erteilen. Mit der Ernennung eines bevollmächtigen<br />

Dritten kann die Bestellung eines gerichtlichen Betreuers<br />

vermieden werden. Da die Vorsorgevollmacht mit<br />

einem umfassenden Handlungsspielraum ausgestattet werden<br />

kann, sollte auch hier die juristische und ärztliche Beratung<br />

genutzt werden, so Dr. jur. Lilie (Notarin, Halle/Saale).<br />

Ärztliche Hilfe beim bzw. zum Sterben<br />

KONGRESSBERICHT<br />

Das Thema Sterbehilfe ist von unverminderter Brisanz. In den<br />

Niederlanden wird dieses Thema seit mehr als 30 Jahren<br />

intensiv diskutiert. Über die aktuelle Entwicklung und die<br />

gesammelte Erfahrung im Bereich der legalisierten Sterbehilfe<br />

aufgrund des Gesetzes „über die Kontrolle der Lebensbeendigung<br />

auf Verlangen und der Hilfe bei Selbsttötung“<br />

aus dem Jahr 2002 berichtete Prof. Dr. med. Visser (Niederländisches<br />

Gesundheitsministerium).<br />

In Deutschland ist die direkte aktive Sterbehilfe strafbar. Straflos<br />

ist hingegen die ärztliche Leidensverminderung durch<br />

indizierte Schmerzmittel, selbst wenn mit der Medikation<br />

eine mögliche Lebensverkürzung als unbeabsichtigte, unvermeidbare<br />

Nebenfolge verbunden ist. Prof. Dr. jur. Ulsenheimer<br />

(Rechtsanwalt, München) wies darauf hin, daß – entgegen<br />

der oft von Ärzten vertretenen Meinung – der Verzicht<br />

auf die Fortsetzung oder die Nichtaufnahme der Behandlung<br />

ebenfalls straflos ist, wenn das Grundleiden des Patienten<br />

nach ärztlicher Überzeugung irreversibel ist und der Tod unvermeidbar<br />

in kurzer Zeit eintreten wird. Sind diese Bedingungen<br />

nicht gegeben und lehnt der Patient eine Behandlung<br />

trotzdem ab, so muß diese Ablehnung als Selbstbestimmungsrecht<br />

des Patienten akzeptiert werden, selbst wenn<br />

die Nichtbehandlung unmittelbar den Tod zur Folge hat. Das<br />

Selbstbestimmungsrecht des Patienten verbietet eine Behandlung<br />

gegen seinen Willen. An die Herleitung eines mutmaßlichen<br />

Willens sind hohe Anforderungen gestellt, denn es<br />

sollen hier nicht die Maßstäbe und Vorstellungen der Ärzte,<br />

SEITE 215


KONGRESSBERICHT<br />

Betreuer oder Angehörigen zum Tragen kommen, sondern<br />

nur die des Patienten. Ist der Patientenwille nicht zu ermitteln,<br />

ist im Sinne des Lebensschutzes des Patienten, im Zweifel<br />

also „pro vita“ zu entscheiden.<br />

Immer wieder wird im Bundestag, unter Juristen, durch den<br />

Nationalen Ethikrat und andere Institutionen diskutiert, ob<br />

die Sterbehilfe einer klaren gesetzlichen Regelung bedarf.<br />

Auch hinsichtlich der Patientenverfügung wird darüber nachgedacht,<br />

diese in einem Gesetz zu regeln. Gegenwärtig ist<br />

auf die von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze zurückzugreifen,<br />

so Prof. Dr. jur. Dr. med. Schreiber (Universität<br />

Göttingen). Die von der Bundesärztekammer entwickelten<br />

Grundsätze zur Sterbebegleitung und die Empfehlungen<br />

zum Umgang mit der Patientenverfügung und der Vorsorge-<br />

„Empfehlungen der Bundesärztekammer und der Zentralen<br />

Ethikkommission bei der Bundesärztekammer zum<br />

Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />

in der ärztlichen Praxis“<br />

Eine Kurzdarstellung<br />

vollmacht bieten dem Arzt und dem Patienten ebenfalls eine<br />

gute Vorgabe.<br />

Neben der offenen Auseinandersetzung mit den aktuellen<br />

medizinrechtlichen Problemen am Lebensende, ist aus ärztlicher<br />

Sicht eine Stärkung der Palliativmedizin nötig. Dr. med.<br />

Jonitz (<strong>Ärztekammer</strong> Berlin) referierte zu den Problemen,<br />

die im Zusammenhang mit der Rationierung im Gesundheitswesen<br />

entstehen und verwies darauf, daß in einer ökonomisch<br />

und politisch dominierten Welt für Humanität nur<br />

noch Nischen übrig sind. Aus diesem Grund sind ärztliche<br />

Tugenden und Souveränität zu festigen und teilweise wiederzubeleben.<br />

Ass. jur. Ulrike Büttner, Rostock<br />

Patienten haben das Recht, in eigenen persönlichen Angelegenheiten für den Fall der Geschäfts- und/oder Einwilligungsunfähigkeit<br />

infolge einer Krankheit oder hohen Alters vorzusorgen. Hierzu werden vor allem Patientenverfügungen<br />

erstellt und/oder Vorsorgevollmachten erteilt. Der in einer Patientenverfügung geäußerte Wille des Patienten<br />

ist grundsätzlich verbindlich. Folgende Aspekte unterstreichen die Wirksamkeit einer Patientenverfügung:<br />

Der Patient hat sich vor der Erstellung der Verfügung durch einen Arzt beraten zu lassen, insbesondere hinsichtlich<br />

der medizinischen Fachbegriffe und der Beschreibung der Krankheitszustände.<br />

Die Patientenverfügung beschreibt konkrete Situationen, in denen sie gelten soll und enthält Aussagen zur Einleitung,<br />

zum Umfang und zur Beendigung ärztlicher bzw. pflegerischer Maßnahmen.<br />

Auch wenn die Verfügung nicht der Schriftform bedarf, bietet diese Form, insbesondere bei regelmäßiger Erneuerung<br />

der Unterschrift mit Datumsangabe, einen guten Nachweis des Patientenwillens.<br />

Der Patient hat im Dialog mit dem behandelnden Arzt und den Angehörigen dafür Sorge getragen, daß diese Personen<br />

von der Existenz einer Vorsorgevollmacht und/oder Patientenverfügung wissen, und den Ort der Hinterlegung bzw.<br />

Aufbewahrung kennen.<br />

Der Patient hat eine Vertrauensperson benannt, mit der die Vorausverfügung und der darin erklärte Wille besprochen<br />

wurden.<br />

U. B.<br />

Die vollständigen Empfehlungen wurden im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong>/Jg 104/Heft 13/30. März <strong>2007</strong>/ S. A 891-896 veröffentlicht<br />

und sind im Internet unter www.baek.de (Richtlinien, Leitlinien, Empfehlungen) als PDF-Datei (www.baek.de/<br />

downloads/ Empfehlungen_Vorversion.pdf) abrufbar.<br />

SEITE 216 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Optimistischer Hausärzte-Nachwuchs<br />

Dr. Seidlein (li.) beim praktischen Üben von Entspannungsmethoden<br />

Vom 16. bis 20. April fand in diesem Jahr die traditionelle<br />

Kursweiterbildungswoche Allgemeinmedizin in Rostock statt.<br />

13 motivierte junge Kolleginnen und Kollegen nutzten diese,<br />

um die obligatorischen Weiterbildungsinhalte ihrer Weiterbildung<br />

zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu erweitern.<br />

Bereits zum dritten Mal seit 2005 war es wieder erfreulich zu<br />

beobachten, wie unser zukünftiger hausärztlicher Nachwuchs<br />

trotz aller politischen Wirren und Schwarzmalerei engagiert<br />

und zielstrebig den nicht einfachen Ausbildungsgang bis zur<br />

Facharztprüfung beschreitet. Im Gegensatz zu fast allen anderen<br />

Facharztrichtungen, die ihre Heimat für die Gesamtweiterbildung<br />

an Krankenhäusern haben, muß sich der zukünftige<br />

Hausarzt um jeden Weiterbildungsabschnitt der fünfjährigen<br />

Ausbildung im stationären und ambulanten Bereich selber<br />

Das Heft 2/<strong>2007</strong> der Zeitschrift AVP befaßt sich u.a. mit der<br />

Erkennung und Therapie der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung<br />

und der antirheumatischen Pharmakotherapie<br />

bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Enthalten sind die jeweils in 3. Auflage erschienenen Therapieempfehlungen<br />

zu Kreuzschmerzen und zur chronischen Herzinsuffizienz.<br />

Sie repräsentieren den Konsens der Mitglieder<br />

der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)<br />

und wurden durch ihren Vorstand beschlossen.<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

KONGRESSBERICHT / SERVICE<br />

bemühen, muß sich in Abständen von sechs bis 24 Monaten<br />

neue Ausbilder suchen und mit diesen jeweils einzelne Ausbildungsverträge<br />

abschließen.<br />

Es ist sicher keine DDR-Nostalgie, aber die Organisation der<br />

Weiterbildung war damals deutlich übersichtlicher und effektiver!<br />

Im Ergebnis der Auswertungsgespräche trat deutlich zutage,<br />

daß sich viele in Weiterbildung befindliche Kolleginnen und<br />

Kollegen eine komplexe Weiterbildung aus einer Hand wünschen.<br />

Dies sollte durch einen Weiterbildungsvertrag für die<br />

gesamten fünf Jahre an möglichst einem Ort realisiert werden,<br />

der eine gute organisatorische und fachliche Betreuung<br />

über den gesamten Zeitraum garantiert.<br />

Ein Wunschtraum? Gerade bei unserer zunehmenden hausärztlichen<br />

Versorgungsproblematik in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

sollten alle Verantwortlichen dieses Thema endlich sehr<br />

ernsthaft in Angriff nehmen, damit aus diesem Traum schnellstmöglich<br />

Realität werden kann.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte auch ich allen Referenten der<br />

Kursweiterbildungswoche im Namen der Ausbildungsassistenten<br />

für ihre interessanten und praxisnahen Vorträge danken.<br />

Die abschließende Evaluierung erbrachte durchgängig gute<br />

bis sehr gute Beurteilungen.<br />

Mit der Neuauflage im nächsten Jahr wollen wir bewährte<br />

und neue Wege beschreiten, um die Weiterbildung zum Hausarzt<br />

noch attraktiver zu gestalten.<br />

Dr. Astrid Buch<br />

Ausschuß für Fortbildung/Weiterbildung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Soeben erschienen: Arzneiverordnung in der Praxis (AVP)<br />

Die jeweils 32 Seiten umfassenden Einzelhefte der Therapieempfehlungen<br />

können für eine Schutzgebühr von 8,00 € inkl.<br />

Kurzversion, Porto und Versand bestellt werden bei der:<br />

Arzneimittelkommission<br />

der deutschen Ärzteschaft<br />

Herbert-Lewin-Platz 1<br />

10623 Berlin<br />

Fax: (030) 400 456 555<br />

SEITE 217


KULTURECKE<br />

Theaterinformationen<br />

Volkstheater Rostock<br />

Premieren im <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong><br />

23.06.<strong>2007</strong>, 19.30 Uhr, Haedgehalbinsel<br />

Anything goes<br />

Broadway-Musical von Cole Porter als Sommer-Open-Air<br />

Der Zuschauer erlebt zweieinhalb kurzweilige Stunden an Bord<br />

des Luxusliners „MS America“, auf dem sich die skurrilsten<br />

Passagiere einschiffen und für ein turbulentes Verwechslungsdurcheinander<br />

sorgen.<br />

24.06.<strong>2007</strong>, 10.00 Uhr, Haedgehalbinsel<br />

Die Schatzinsel<br />

Abenteuerklassiker für Kinder und Jugendliche<br />

von Annette Reber nach dem Roman von<br />

Robert Louis Stevenson<br />

Der Stoff, die Suche nach einem vergrabenen Piratenschatz<br />

auf einer einsamen Insel, ist eine beliebtes Thema von Legenden<br />

und wurde mehrfach verfilmt.<br />

Theater <strong>Vorpommern</strong><br />

Ostseefestspiele <strong>2007</strong><br />

22.06. <strong>2007</strong> (bis 18. 08.<strong>2007</strong>), 20.30 Uhr, Seebühne Stralsund<br />

Hoffmanns Erzählungen<br />

Phantastische Oper von Jacques Offenbach<br />

Jacques Offenbachs bekanntestes Werk wurde erstmals 1881<br />

in Paris aufgeführt. Die Autoren Jules Barbier und Michel<br />

Carré stellen die Gestalt des auch in Frankreich sehr populä-<br />

ren deutschen romantischen Dichters E.T.A. Hoffmann in den<br />

Mittelpunkt ihres Dramas.<br />

24.06.<strong>2007</strong> (bis 5.08.<strong>2007</strong>), 11.00 Uhr, Klosterruine Eldena<br />

Pinocchio<br />

Familienstück von Lee Hall für Kinder ab fünf Jahren<br />

Deutsch von Michael Raab nach dem Roman von Carlo Collodi<br />

12.07.<strong>2007</strong> (bis 10.08.<strong>2007</strong>), 20.30 Uhr,<br />

Bühne am Museumshafen Greifswald<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Komödie von William Shakespeare<br />

Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Dieses unsterbliche Schauspiel um die Irrungen und Wirrungen<br />

von zwei Liebespaaren ist eines der populärsten und<br />

stimmungsvollsten Stücke Shakespeares. Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy schrieb zur Erstaufführung der Komödie in Berlin<br />

1843 seine geniale Bühnenmusik.<br />

<strong>Mecklenburg</strong>isches Staatstheater Schwerin<br />

Premieren im <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong><br />

28.06.<strong>2007</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Große Freiheit Nr. 7<br />

Musical von Karl Vibach nach dem Film von Helmut Käutner<br />

29.06.<strong>2007</strong>, 21.00 Uhr auf dem Alten Garten<br />

Der Troubadour<br />

Oper von Guiseppe Verdi in vier Akten,<br />

Libretto von Salvatore Cammarano in italienischer Sprache<br />

Theater und Orchester GmbH<br />

Neubrandenburg /Neustrelitz<br />

Premieren im <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong> und Juli <strong>2007</strong><br />

16.06.<strong>2007</strong>, 20.00 Uhr, Schloßgarten Neustrelitz<br />

Ronja Räubertochter<br />

Märchenhaftes Abenteuer von Oliver Hohlfeld nach dem<br />

Roman von Astrid Lindgren<br />

07.07.<strong>2007</strong>, 20.00 Uhr, Schloßgarten Neustrelitz<br />

Eine Nacht in Venedig<br />

Operette von Johann Strauß<br />

In die schillernde Welt des venezianischen Karnevals werden<br />

die Besucher bei den diesjährigen Schloßgarten-Festspielen<br />

entführt, dies unter Mitwirkung zahlreicher Solisten, Chorsänger,<br />

Tänzer und Artisten.<br />

27.07.<strong>2007</strong>, 20.00 Uhr, Schloßgarten Neustrelitz<br />

Operettenrevue Königin Luise<br />

Eine Reise durch die Welt der Operette<br />

Genießen Sie beliebte Melodien aus Werken von Franz Lehár,<br />

Emmerich Kálmán und Johann Strauß.<br />

SEITE 218 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Wir beglückwünschen<br />

Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />

die mit der Publikation einverstanden sind.<br />

50. Geburtstag im <strong>Juni</strong> <strong>2007</strong><br />

Dr. med. Margitta Dietrich 16.6.1957 Plau / Krakow am See<br />

50. Geburtstage im Juli <strong>2007</strong><br />

Prof. Dr.med. Manfred Kunz 11.7.1957 Rostock<br />

Dipl.-Med. Ulrike Lischke 16.7.1957 Heringsdorf<br />

Dipl.-Med. Ralf Bensch 21.7.1957 Wittenburg<br />

Priv.-Doz. Dr.med. Stefan Schröder 21.7.1957 Güstrow<br />

Dipl.-Med. Martina Ulrich 24.7.1957 Pasewalk<br />

Dipl.-Med. Matthias Dallmann 29.7.1957 Wolgast<br />

60. Geburtstage im Juli <strong>2007</strong><br />

Dr.med. Herbert Bog 8.7.1947 Rostock<br />

Elvira Bährend 11.7.1947 Schwerin / Plate<br />

Dipl.-Med. Thomas Merkel 13.7.1947 Plau am See / Röbel<br />

65. Geburtstage im Juli <strong>2007</strong><br />

Hans-Joachim Boy 1.7.1942 Penzlin<br />

MUDr.med. Gisa Köpsell 4.7.1942 Wolgast<br />

Dr.med. Gerhard Higgelke 12.7.1942 Neubrandenburg<br />

Lisa Bredenbeck 13.7.1942 Heringsdorf<br />

Dr.med. Peter Oberender 16.7.1942 Altentreptow /<br />

Schwielowsee<br />

Prof.Dr.Dr.med.habil. Volker Bienengräber 27.7.1942 Rostock / Bad Doberan<br />

Klaus-Peter Wegner 28.7.1942 Rostock<br />

70. Geburtstage im Juli <strong>2007</strong><br />

Dr.med. Dietrich Weyer 3.7.1937 Güstrow<br />

Dr.med. Eva Mahnke 4.7.1937 Hagenow<br />

Priv.-Doz.Dr.med.habil. Inge Blank 8.7.1937 Rostock<br />

SR Dr. med. Gertraud Rafoth 13.7.1937 Rostock<br />

Dr.med. Brigitte Ringer 17.7.1937 Pingelshagen<br />

Dr.med. Ingeborg Gehler 18.7.1937 Greifswald<br />

MR Dr.med. Peter Girnt 20.7.1937 Röbel<br />

Dr.med. Sieglinde Goetze 21.7.1937 Wismar<br />

Dr.med. Charlotte Fritzsche 31.7.1937 Greifswald<br />

75. Geburtstage im Juli <strong>2007</strong><br />

MR Alice Baß 1.7.1932 Neubrandenburg<br />

SR Dr.med. Gisela Rosenbaum 3.7.1932 Greifswald / Rustow<br />

SR Dr.med. Manfred Wacker 8.7.1932 Schwerin<br />

MR Dr.med. Anneliese Hübel 17.7.1932 Rostock<br />

AUSGABE 6 / <strong>2007</strong> 17. JAHRGANG<br />

Impressum<br />

PERSONALIEN<br />

Herausgeber <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Telefon: 0381 49280-0<br />

Telefax: 0381 49280-80<br />

redaktIon Dr. med. A. Crusius<br />

(Chefredakteur)<br />

Dr. med. G. Langhans<br />

(stellvertr. Chefredakteur)<br />

Prof. Dr. med. H. Büttner<br />

Dr. med. R. Bruhn<br />

Dr. med. W. Schimanke<br />

Dr. med. C. Brock<br />

anscHrIft der redaktIon <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />

an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />

Mitglied der Redaktion<br />

E-Mail: aerzteblatt@aek-mv.de<br />

VerantwortlIcH Im sInne<br />

des pressegesetzes Dr. med. A. Crusius<br />

Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-Mail oder auf Diskette / CD im<br />

Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />

Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte.<br />

Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich genannten Autoren<br />

wieder, die der Meinung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />

Die Redaktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />

aber auch die Gestaltung des Beitrages einschließlich kleiner<br />

redaktioneller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />

Beitrages betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Für<br />

Angaben über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der<br />

Redaktion keine Gewähr übernommen werden.<br />

Verlag, anzeIgenleItung<br />

und VertrIeb Leipziger Verlagsanstalt GmbH<br />

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z.zt. ist anzeigenpreisliste nr. 8<br />

vom 1.1.<strong>2007</strong> gültig.<br />

VerlagsleItung Dr. Rainer Stumpe<br />

anzeIgendIsposItIon Melanie Bölsdorff<br />

druck Druckhaus Dresden GmbH<br />

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ist mit einer Frist von drei Monaten möglich und schriftlich an den Verlag<br />

zu richten. Die Abonnementsgelder werden jährlich im voraus in Rechnung<br />

gestellt.<br />

Die Leipziger Verlagsanstalt GmbH ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

Leseranalyse Medizinischer Zeitschriften e.V.<br />

ISSN: 0939-3323<br />

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