Psychophysiologische.. - Jochen Fahrenberg
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Gesamtablauf des Projekts<br />
Die ersten Registrierungen mit der neuen Methodik wurden in der zweiten Jahreshälfte 2001 begonnen<br />
werden. Trotz des methodisch anspruchsvollen Untersuchungsansatzes konnten schon bald geeignete<br />
Aufzeichnungen des „Blutdruckvideos“ gewonnen werden. Es zeigte sich, dass nicht wenige Patienten<br />
davon beeindruckt waren, direkt und sehr anschaulich am Monitor den Zusammenhang zwischen emotionalen<br />
Themen und Blutdruckreaktionen zu erkennen.<br />
Zu Beginn Jahres 2002 gab es zwei Rückschläge aus technischen Gründen. Die Videokamera<br />
musste repariert werden. Dies nahm einige Zeit in Anspruch. Später war das Portapres-System defekt<br />
und musste zur Reparatur nach Amsterdam geschickt werden. Wegen dieser technischen Probleme<br />
sowie der resultierenden Terminlücken hinsichtlich der 3-Wochen-Intervalle der Patienten-<br />
Untersuchung gab es erhebliche Ausfälle an möglichen Daten. Es zeigte sich auch, dass das Untersuchungsprogramm<br />
für einen Untersucher allein kaum zu bewältigen war. Deswegen wurden zwei Kolleginnen<br />
zur Unterstützung gewonnen.<br />
Die Untersuchung wurde dann bis zum Jahresanfang 2004 weitergeführt und nach dem Erreichen<br />
von 40 auswertbaren Doppel-Registrierungen (T1 und T3) beendet.<br />
Teilnahmemotivation bzw. Gründe der Ablehnung<br />
Die meisten Patientinnen machten aus Interesse am eigenen Blutdruck mit. Ein weiterer Grund war<br />
das Interesse, der Forschung zu helfen. Bei einigen Patientinnen kann auch vermutet werden, dass Sie<br />
sich aus ihrer depressiven Grundhaltung nicht trauten, abzusagen.<br />
Die häufigsten Absagen gab es aus folgenden Gründen:<br />
– Angst, auf Gefühle und belastende Themen angesprochen zu werden;<br />
– Angst vor der Kamera;<br />
– (seltener ausdrücklich genannt) Mühe und Zeit für die Teilnahme.<br />
– Ausgeschlossen wurden Patientinnen aus den folgenden Gründen:<br />
– zu kurze Rest-Aufenthaltsdauer zur Durchführung der Studie;<br />
– zu geringe mündliche und/oder schriftliche Deutschkenntnisse;<br />
– derzeitige psychische Situation bzw. hochgradige Klagsamkeit der Patientinnen, die einen standardisierten<br />
Untersuchungsablauf ausschlossen.<br />
Bei sechs Patientinnen konnte die Zweituntersuchung nicht durchgeführt werden. Eine Patientin war<br />
psychisch zu sehr belastet, eine Patientin reiste vorzeitig ab und eine andere konnte die Terminvereinbarungen<br />
nicht einhalten. In drei Fällen war die Videoanlage defekt.<br />
Fragebogen<br />
Die Patientinnen erhielten die im Abschnitt 3.3 genannten Fragebogen FABA, FBL-R, FPI-R und RIS<br />
im zeitlichen Zusammenhang mit der Terminvereinbarung für die erste Untersuchung. Die Patientinnen<br />
wurden gebeten, diesen Fragebogen auf ihrem Zimmer auszufüllen und zur Untersuchung mitzubringen.<br />
Der Fragebogen zum Reha-Rückblick wurde den Patientinnen in der Regel nach dem letzten<br />
Termin mitgegeben mit der Bitte, ihn am vorletzten Tag vor der Abreise auszufüllen und an der Rezeption<br />
abzugeben (addressiert an H. Sch.). Der Katamnese-Fragebogen wurde sechs Monate nach<br />
Ende des Reha-Verfahrens an die Adresse der Patientin geschickt. Als Briefkopf für das Katamnese-<br />
Schreiben wurde absichtlich kein LVA-Briefkopf, sondern ein Briefkopf mit dem Institutsnamen (Forschungsgruppe<br />
Psychophysiologie der Universität Freiburg) und den Namen der Verantwortlichen und<br />
der Forschungsmitarbeiter verwendet. Nur in drei Fällen (bislang) war eine schriftliche Erinnerung<br />
erforderlich, um den Fragebogen zu erhalten.<br />
Wegen der Beendigung der Untersuchungen, die aufgrund der Rahmenbedingungen des Projektes<br />
notwendig wurde, musste dieser Katamnesefragebogen bei den letzten sechs Teilnehmerinnen schon<br />
nach drei Monaten abgeschickt werden.<br />
Das Interview mit Blutdruckmessung<br />
Die Untersuchung fand in einem ruhigen, auch für kleine Gruppensitzungen gedachten Raum im<br />
Dachgeschoss des Klinikgebäudes statt. Dieser Raum war mit zwei Videokameras und Mikrophon<br />
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