Trocknungsreserven schaffen - Quadriga
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1/2010 –29–<br />
führliche Beschreibung der<br />
thermischen Auftriebsphänomene<br />
bei Gebäuden ist z.B. in<br />
[9] zu finden. Über die Risiken<br />
verschiedener Strömungspfade<br />
gibt auch das condetti BASICs<br />
in diesem Heft Auskunft.<br />
Dampfkonvektionsmodell<br />
Die Gebäudehöhe muss<br />
folg lich in ein instationäres<br />
Konvektionsmodell einfließen.<br />
Hinzu kommt, dass eine Befeuchtung<br />
im Modell vereinfachend<br />
nur dann berücksichtigt<br />
wird, wenn im Durchströmungsbereich<br />
die Taupunkttemperatur<br />
des Innenraumklimas<br />
unterschritten wird – sich<br />
also an der betreffenden Position<br />
i.d.R an der Unterspannbahn<br />
oder äußeren Beplankung<br />
Kondensat bilden würde.<br />
Im Falle einer Unterschreitung<br />
der Taupunkttemperatur<br />
in der Durchströmungsebene<br />
wird der aus der Temperaturdifferenz<br />
resultierende auftriebsbedingte<br />
Überdruck im<br />
Innenraum ermittelt. Die<br />
ANSI/ ASHRAE Norm 160-<br />
2009 zur feuchtetechnischen<br />
Auslegung der Gebäudehülle<br />
[10] empfiehlt zur Berechnung<br />
der auftriebsbedingten Druckdifferenzen<br />
folgenden Ansatz<br />
bei dem die neutrale Ebene in<br />
der Mitte des zusammenhängenden<br />
Luftraums liegend und<br />
die Leckagen als gleichmäßig<br />
verteilt angenommen werden:<br />
mit:<br />
DP [Pa]<br />
(1)<br />
Druckdifferenz zwischen<br />
innen und<br />
außen<br />
r [kg/m 3 ] Dichte der Außenluft<br />
(r = 1,3 kg/m 3 )<br />
T a [K] Lufttemperatur<br />
außen<br />
T i [K] Lufttemperatur<br />
innen<br />
g [m/s 2 ] Gravitationskonstante<br />
(g = 9,81 m/s 2 )<br />
h [m] Höhe des zusammenhängenden<br />
Luftraums im Gebäude<br />
Vereinfacht ergibt sich daraus<br />
für den leckagebedingten<br />
Volumenstrom q CL (CL = component<br />
leakage) im oberen<br />
Bereich der Gebäudehülle:<br />
q CL = k CL · DP (2)<br />
q CL [m 3 /m 2 h] Luftvolumen -<br />
strom durch das<br />
Bauteil<br />
k CL [m/hPa] Durchlässigkeitskoeffizient<br />
des Bauteils, wobei<br />
der Koeffizient<br />
k CL die Qualität<br />
der Luftdichtheit<br />
darstellt.<br />
Die aus der Dampfkonvektion<br />
resultierende Tauwassermenge<br />
wird dann aus der Differenz<br />
der in der Innenraumluft<br />
vorhandenen Wasserdampfkonzentration<br />
und der<br />
Sättigungskonzentration bei<br />
der Temperatur in der Tauwasserebene<br />
nach Gleichung 3<br />
ermittelt und der entsprechenden<br />
Bauteilschicht als Feuchtequelle<br />
S CL zugeführt:<br />
S CL = q CL · (c i - c sat,xp ) (3)<br />
S CL [kg/m 2 h]dampfkonvek -<br />
tionsbedingte<br />
Feuchtequelle<br />
im Bauteil<br />
c i<br />
[kg/m 3 ] Wasserdampfkonzentration<br />
im Gebäude<br />
c sat,xp [kg/m 3 ] Wasserdampf -<br />
sättigungskonzentration<br />
bei<br />
der Temperatur<br />
an der Position<br />
xp, wo der konvektionsbedingte<br />
Tauwasserausfall<br />
vermutet<br />
wird<br />
Das Modell ermöglicht also<br />
eine instationäre Ermittlung<br />
der konvektiv eingetragenen<br />
Feuchtemenge in Abhängigkeit<br />
von<br />
• der Höhe des zusammenhängenden<br />
Raumluftvolumens,<br />
• der Temperatur in der vorher<br />
festgelegten potentiellen<br />
Tauwasserebene des Bauteils,<br />
• von den aktuellen Außenund<br />
Raumklimabedingungen<br />
• sowie vom Durchlässigkeitskoeffizient<br />
k CL des betrachteten<br />
Bauteils.