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Von der Energieschleuder zum Plusenergiehaus? - Die neue ...

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Haustechnik – 42 –<br />

1/2013<br />

Abb. 2:<br />

Verteilung <strong>der</strong> Heizleitungen über<br />

alte Kamine und Anschluss an das<br />

vorhandene Wohnungsnetz<br />

Abb. 3:<br />

Neue Heizzentrale mit Pufferspeicher,<br />

alter Brennwert-Therme und<br />

Warmwasserbereiter über externen<br />

Wärmetauscher. Erst in Bau, dann<br />

sind die Heizleitungen in <strong>der</strong> Deckendämmung<br />

verschwunden.<br />

einen sehr geringen Energiebedarf<br />

zu bringen und dann<br />

den Restwärmebedarf möglichst<br />

auf er<strong>neue</strong>rbare Energien<br />

umzustellen. Als Wege<br />

dahin gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

a) die Umrüstung auf einen<br />

Holz-Pellets-Kessel und<br />

b) eine gasbetriebenes BHKW<br />

mit <strong>der</strong> Nutzung von Biogas,<br />

wenn solches zukünftig<br />

nachhaltig erzeugt zur<br />

Verfügung steht.<br />

Aus zwei Gründen wurde<br />

Variante b) gewählt. Zum<br />

einen sind vor<strong>der</strong>gründig die<br />

Kosten entscheidend, da in<br />

diesem Fall durch die Reduktion<br />

des Wärmebedarfs vorerst<br />

eine <strong>der</strong> vorhandenen Thermen<br />

für die Erzeugung des<br />

gesamten Wärmebedarfs für<br />

Heizung und Warmwasserbereitung<br />

ausreichend ist. Gewählt<br />

wurde natürlich die<br />

Brennwert-Therme. Zum an<strong>der</strong>en<br />

ist eine spätere Nachrüstung<br />

eines Micro-BHKW<br />

möglich, was auch den vor<br />

Ort generierten er<strong>neue</strong>rbaren<br />

Stromanteil deutlich erhöhen<br />

würde. Eine Deckung des<br />

Gebäudeenergiebedarfs aus<br />

100 % er<strong>neue</strong>rbaren Energien<br />

ist möglich.<br />

Aus 8 mach 1: Wärmeerzeugung<br />

und -verteilung<br />

<strong>Die</strong> bislang genutzten<br />

Kamine konnten stillgelegt<br />

und für die Leitungsführung<br />

<strong>der</strong> Heizwärmeverteilungen<br />

genutzt werden. Ein bislang<br />

ungenutzter Kamin wurde<br />

durch die Umstellung auf<br />

Brennwert-Nutzung sehr kostengünstig<br />

so auf den Stand<br />

gebracht, dass darin auch die<br />

Solarleitungen verlegt werden<br />

konnten.<br />

<strong>Die</strong>se Konfiguration setzt<br />

einen Pufferspeicher voraus,<br />

weil die Anlage für 12 Personen<br />

ausgelegt wurde. <strong>Die</strong><br />

vorhandene 24 kW-Therme<br />

kann zwar das 7-Familienhaus<br />

mit Heizwärme versorgen,<br />

aber keine ausreichende<br />

Leistung für die Warmwasser-<br />

Erzeugung bereit stellen. Hierzu<br />

passt eine thermische<br />

Solaranlage, die neben <strong>der</strong><br />

WW-Bereitung gerade bei den<br />

niedrigen Vorlauftemperaturen<br />

für die PH-Heizung einen<br />

relevanten Beitrag leisten<br />

kann. Dazu mehr im zweiten<br />

Teil.<br />

<strong>Die</strong> größte Schwierigkeit ist<br />

dann die Notwendigkeit für<br />

eine <strong>neue</strong> Zentralheizung mit<br />

Warmwasser-Versorgung das<br />

Leitungsnetz hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Druckverluste und <strong>der</strong> Temperaturen<br />

zu optimieren. Vorhanden<br />

waren die wohnungszentralen<br />

Verteilsysteme mit<br />

Heizung und Trinkwarmwasserverteilung.<br />

Und diese<br />

sollten auch bleiben, da die<br />

Wohnungen weiter bewohnt<br />

wurden.<br />

Heizungsverteilung<br />

optimieren<br />

Nun gibt es in den Wohnungen<br />

zwei notwendige<br />

Temperaturniveaus für die<br />

Heizung. Zum einen für die<br />

Heizung im Winter (unter<br />

10°C Außentemperatur) mit<br />

einer Vorlauftemperatur von<br />

40°C bei 0°C Außentemperatur<br />

für die alten Heizkörper und<br />

<strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en für die ganzjährige<br />

Warmwasser-Bereitung<br />

(46 °C). Gerade die Zirkulationsverluste<br />

für die Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> Wärme sind relevante<br />

Größen.<br />

Für die Heizung wurde eine<br />

möglichst tiefe Außentemperatur<br />

für das Einschalten <strong>der</strong><br />

Pumpe gewählt, damit diese<br />

nicht zu lange im Jahr läuft,<br />

wenn keine Wärme in den<br />

Wohnungen abgenommen<br />

wird. Eine Innentemperatursteuerung,<br />

wie das im Einfamilienpassivhaus<br />

sinnvoll<br />

sein kann, ist im Mehrfamilien-Haus<br />

nicht angebracht.<br />

Geschossweise sind sehr unterschiedliche<br />

Heizleistungen<br />

nötig. Passive Solargewinne<br />

(und ihr Fehlen bei zeitweisen<br />

Verschattungen) erfor<strong>der</strong>n bei<br />

niedrigen Wärmeverlusten individuelle<br />

Anpassungen. Deshalb<br />

ist kein Führungsraum<br />

für eine zentrale Steuerung<br />

definierbar.<br />

Ein weiteres Problem waren<br />

die unterschiedlichen 1- und<br />

2-Rohrsysteme in den Wohnungen.<br />

Hierzu konnte keine<br />

Lösung gefunden werden, weil<br />

<strong>zum</strong> einen die Mieter durch<br />

Fenstertausch und Lüftungseinbau<br />

ausreichend belastet<br />

waren, <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en auch<br />

kostenseitig eine komplett<br />

<strong>neue</strong> Heizungsverteilung inkl.<br />

Heizkörpern nicht akzeptabel<br />

gewesen wäre. Deswegen<br />

muss das Heizungswasser lei<strong>der</strong><br />

mit relativ hohem Druck<br />

umgewälzt werden, da dies<br />

für die Einrohrsysteme notwendig<br />

ist. Hier wäre ein weiteres<br />

Einsparpotential.<br />

Warmwasser: Zirkulationsverluste<br />

minimieren<br />

Beim Warmwasser kann<br />

man auf verschiedene Strategien<br />

zur Reduktion <strong>der</strong> Zirkulationsverluste<br />

zurück<br />

greifen.

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