Ausgabe 22 (Januar 2004) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
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Seite 2 Meinung und mehr<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2004</strong><br />
✉ Leserbriefe ✉ Leserbriefe ✉<br />
Schily legt die Axt an beim<br />
Bundeskriminalamt in Wiesbaden<br />
an und die örtliche<br />
SPD im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> signalisiert<br />
Verständnis: das nenne<br />
ich Parteiraison! Die zahlreichen<br />
BKA-Mitarbeiter in<br />
<strong>Rheingau</strong> und Untertaunus<br />
sollten sich das genau merken.<br />
Die Wiesbadener Bundestagsabgeordnete<br />
Wieczorek-Zeul<br />
gibt sich wenigstens<br />
empört. Ihre Darstellung, von<br />
ihrem Kabinettskollegen Schily<br />
nicht vorab informiert worden<br />
zu sein, mag man glauben<br />
oder nicht: wenn es stimmt,<br />
wirft das ein bezeichnendes<br />
Licht auf ihre Bedeutung im<br />
Kabinett. Ähnlich „durchsetzungsstark“<br />
hatte sie sich ja<br />
bereits beim vergeblichen Versuch,<br />
die Wehrbereichsverwaltung<br />
in Wiesbaden zu erhalten,<br />
gezeigt. Und die Moral<br />
von der Geschicht: verlasse<br />
Dich auf Sozis nicht!<br />
Man muß schon mit dem<br />
Klammersack gepudert sein,<br />
wenn man bei angespannter<br />
Sicherheitslage und angesichts<br />
bevorstehender Sicherheits-Großlagen<br />
wie der Fußball-WM<br />
die Funktionsfähigkeit<br />
einer der weltweit angesehensten<br />
Sicherheitsbehörden<br />
mit dem Durcheinander,<br />
das ein Behördenumzug mit<br />
sich bringt, am Arbeiten hindert.<br />
Vielleicht brechen hier<br />
bei Otto Schily alte Reflexe<br />
durch, da er ja schon in seiner<br />
Zeit als Strafverteidiger<br />
der Bader-Meinhof-Terroristen<br />
so seine Schwierigkeiten<br />
mit dem BKA hatte. Die Mitarbeiter<br />
schauen fassungslos<br />
zu, wie ihnen die Lebensplanung<br />
für sich und ihre Familien<br />
zerschlagen wird. Mehrere<br />
hundert Millionen Euro<br />
will Schily für diesen unnötigen<br />
Umzug verbraten, wobei<br />
er gleichzeitig nicht das Geld<br />
für die dringend nötige Einführung<br />
des Digitalfunks für<br />
die Sicherheitsbehörden aufbringt.<br />
Die ganze Region muß<br />
mit Unterstützung der Landesregierung<br />
gegen diesen<br />
Unsinn ankämpfen!<br />
+ + +<br />
Die SPD will jetzt Eliteuniversitäten<br />
in Deutschland. Der<br />
Betrachter reibt sich verwundert<br />
die Augen. Jahrzehntelang<br />
war es für die Sozis<br />
geradezu unanständig, den<br />
Begriff „Elite“ in den Mund<br />
zu nehmen. Die hessische SPD<br />
kämpft mit Eifer gegen das<br />
Hochbegabtengymnasium am<br />
Geisenheimer Hansenberg.<br />
Überall, wo die SPD längere<br />
Zeit in den Bundesländern<br />
Verantwortung für den Schulbereich<br />
getragen hat, wurden<br />
traditionelle Schulformen geschleift.<br />
Die Ergebnisse lassen<br />
sich der PISA-E-Studie ablesen.<br />
Schröder hatte bekanntlich<br />
schon fünf Jahre Zeit, um<br />
die zugesagte besondere Förderung<br />
von Bildung und Forschung<br />
zu verwirklichen. 1998<br />
hatte Rot-Grün versprochen,<br />
die entsprechenden <strong>Ausgabe</strong>n<br />
innerhalb von fünf Jahren zu<br />
verdoppeln.<br />
Der tatsächliche Aufwuchs<br />
betrug gerade ein Viertel.<br />
Noch im Dezember wurden<br />
die Mittel für den Hochschulbau<br />
in <strong>2004</strong> massiv gekürzt.<br />
Unser oberster<br />
Staatsschauspieler braucht<br />
halt mal wieder eine Sau.<br />
Um sie durchs Dorf zu treiben.<br />
+ + +<br />
Gerne würde ich etwas<br />
Neues in Sachen „Autobahn-Maut“<br />
berichten.<br />
Aber leider gibt es nichts.<br />
Während des 30järhigen<br />
Krieges haben es Wegelagerer<br />
und Straßenräuber spielend<br />
verstanden, Wegezölle<br />
von den Reisenden zu erheben.<br />
Die Industrienation<br />
Deutschland mit ihrem unfähigen<br />
Verkehrsminister<br />
bringt es nicht fertig. Das<br />
Hohngelächter der Länder<br />
um uns herum schmerzt in<br />
den Ohren.<br />
Ihr<br />
Klaus-Peter Willsch<br />
Herausgeber<br />
Islamische Republik Deutschland?<br />
Radikale „Muslimische Jugend in Deutschland“ missioniert mit dem Geld deutscher Steuerzahler<br />
von Peter Helmes<br />
Man muß schon sehr genau<br />
hinschauen, um das Projekt<br />
der „Muslimischen Jugend in<br />
Deutschland e.V. (MJD)“ mit<br />
dem Titel „TA’RUF“ unter<br />
den 236 weiteren Fördermaßnahmen<br />
des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend (BMFSFJ)<br />
zu finden. Es ist unverdächtig<br />
plaziert zwischen Projekten<br />
des Roten Kreuzes und der<br />
Evangelischen Jugendsozialarbeit.<br />
Noch mit Stolz und Freude hatte<br />
Bundesfamilienministerin<br />
Bergmann im <strong>Januar</strong> letzten<br />
Jahres die MJD mit einem „Ehrenpreis“<br />
ausgezeichnet, weil<br />
die MJD sich „für den interkulturellen<br />
Dialog engagiert“<br />
(Bergmann). Und für ihr Engagement<br />
erhält die MJD einen<br />
Projektzuschuß von stolzen<br />
76.000 Euro (Mittel aus dem<br />
Programm „Entimon“).<br />
Plötzlicher Richtungswechsel<br />
im Familienministerium<br />
Doch plötzlich hat sich die<br />
Sicht des Ministeriums geändert.<br />
Nach Bekanntwerden der<br />
Recherchen verschiedener Medien,<br />
darunter der Autor, arbeitet<br />
das BMFSFJ jetzt, wie es aus<br />
dem Ministerium heißt, „mit<br />
Hochdruck“ an einer Überprüfung<br />
des MJD-Projektes<br />
TA’RUF.<br />
Nicht nur im Ministerium, auch<br />
in der Berliner Schulbehörde<br />
läuten die Alarmglocken. Plötzlich<br />
will man erkannt haben,<br />
daß die MJD „fundamentalistisch<br />
angehaucht“ sei. Den Berliner<br />
Schulleitern wird dringend<br />
empfohlen, „das Angebot<br />
der MJD nicht in Anspruch zu<br />
nehmen“.<br />
Vorwurf 1: Für eine<br />
„islamgemäße Gesellschaft“<br />
Familienministerium und<br />
Schulbehörde haben allen<br />
Grund, ihre Förderpolitik zu<br />
überdenken. Auf ihrer Internet-<br />
Seite empört sich die MJD zwar<br />
über die Vorwürfe, die sie „in<br />
eine islamistische, fundamentalistische<br />
oder sonst wie radikale<br />
und gefährliche Ecke“ (MJD)<br />
rücken würde.<br />
In der deutschsprachigen, muslimischen<br />
Zeitung „al-Islam“<br />
heißt es u.a.: „Die Tatsache, daß<br />
wir (Muslime in Deutschland)<br />
hier in einer säkularen Demokratie<br />
leben, muß für die Muslime<br />
Ansporn sein, sich nach<br />
Kräften dafür einzusetzen, diese<br />
Gesellschaft in eine islamgemäße<br />
umzuwandeln...“<br />
Riem Hawi, Vertreterin der<br />
MJD, drückt es klarer aus: „...Es<br />
ist unheimlich wichtig, daß wir<br />
wissen, was wir wollen und dies<br />
dann auch konsequent umsetzen.<br />
(...) Es ist der Versuch, religiöse<br />
Strenge mit einer ‚modernen’,<br />
den Europäern entsprechenden<br />
Form des Islam zu<br />
verbinden und um die Jugend<br />
als revolutionärer Vorhut dieser<br />
islamgemäßen Umwandlung<br />
zu werben...“ Der in Göttingen<br />
lehrende Islamkenner und Politologe<br />
Bassam Tibi sagt dazu:<br />
„..Was Riem Hawi verkündet,<br />
bedeutet nichts anderes, als<br />
eine solche Elite aufzubauen,<br />
die die Gesellschaft dann in<br />
eine ‚islamgemäße’ Republik<br />
umwandeln soll.“<br />
Vorwurf 2: MJD schürt<br />
Haß auf Juden<br />
Im Internet veröffentlicht die<br />
MJD regelmäßig eine sog.<br />
„Freitags-Botschaft“. In einer<br />
solchen Aussendung vom<br />
18.04.2003 heißt es mit einem<br />
Zitat aus dem Koran u.a.:<br />
„...Die Hände der Juden sollen<br />
gefesselt sein, und sie sollen<br />
verflucht sein um dessentwillen,<br />
was sie da sprechen. (...)<br />
Wir haben unter ihnen Haß<br />
und Zwietracht gesät.“<br />
Vorwurf 3: Fließt<br />
Geld an „Al- Aqsa“?<br />
Auf den Vorwurf, in der Satzung<br />
des Vereins MJD stünde<br />
geschrieben, daß das Vermögen<br />
der MJD im Falle einer<br />
Auflösung des Vereins an den<br />
(inzwischen verbotenen) Verein<br />
„Al-Aqsa“ übertragen werden<br />
solle, reagierte die MJD nervös.<br />
Immerhin steht „Al-Aqsa“ im<br />
Verdacht, die militante „Hamas-Bewegung“<br />
zu unterstützen.<br />
In der schon erwähnten „Stellungnahme“<br />
der MJD vom<br />
07.11.2003 erklärt sie dazu:<br />
„..Die Behauptung, daß das<br />
Vermögen im Falle einer Auflösung<br />
der MJD an den<br />
inzwischen verbotenen Al-<br />
Aqsa-Verein fließen soll, ist<br />
falsch. Richtig ist, daß u.a. der<br />
Al-Aqsa-Verein als damals anerkannte<br />
Hilfsorganisation in einer<br />
früheren Fassung der Satzung<br />
erwähnt wurde. Doch entsprechend<br />
dem Verbot des Al-<br />
Aqsa-Vereins durch das Bundesinnenministerium<br />
haben wir<br />
umgehend eine Satzungsänderung<br />
vorgenommen.“ Ein rührendes<br />
Dementi!<br />
Vorwurf 4: Jugendliche<br />
werden indoktriniert<br />
Für Ende November d.J. hat<br />
die MJD muslimische Jugendliche<br />
aus Deutschland zu einem<br />
„Imam-Wochenende“ eingeladen<br />
- in eine Moschee in Waldorf.<br />
Ausgerechnet diese Waldorfer<br />
Moschee gilt als Hochburg<br />
der „Milli Görus“, die sich<br />
einer besonderen Beobachtung<br />
des Verfassungsschutzes erfreut.<br />
„Milli Görus“ ist mit rund<br />
27.000 Mitgliedern die größte<br />
muslimische Organisation. Deren<br />
Ziele: „Uns reicht nicht nur<br />
unsere eigene Befreiung. Wir<br />
setzen uns für die Befreiung<br />
der ganzen Menschheit ein und<br />
sind die Vertreter einer Gesellschaft,<br />
die sich von keiner<br />
Selbstlosigkeit scheut. (..) Die<br />
Befreiung der Menschheit, ihr<br />
Wohl und Glück sind über den<br />
Koran möglich...“<br />
Mit dieser Gesinnung betreiben<br />
denn die Vertreter der<br />
MJD Aufklärung an Deutschlands<br />
Schulen und Jugendzentren.<br />
Im Programm<br />
„TA´RUF“ (auf deutsch: „kennenlernen“)<br />
„... behandeln<br />
multikulturelle Referenten-<br />
Teams mit Jugendlichen (15 -<br />
20 J.) die Themen: Vorurteile<br />
und Fremdenfeindlichkeit,<br />
Konflikte und Gewalt, Orientierung<br />
und Zukunft, Integration<br />
und Sprache sowie Islam<br />
und Tradition. Jeweils zu dritt<br />
besuchen unsere Referenten<br />
für zwei bis sechs Stunden Jugendgruppen.<br />
(..) Bei der<br />
Auswahl (der Referenten) wurde<br />
darauf geachtet, daß die<br />
Referenten einfach gut bei<br />
den Jugendlichen ankommen,<br />
sie verstehen und ihre Situation<br />
kennen.“ (Originaltext<br />
MJD).<br />
Indoktrination an Schulen<br />
Die Berliner Schulbehörde<br />
sieht das offensichtlich ein wenig<br />
anders. Die „fundamentalistisch<br />
angehauchte Muslimische<br />
Jugend“ dränge sich den<br />
Schulen immer stärker mit Anträgen<br />
für außerschulische Aktivitäten,<br />
Vorträgen und Berufsberatung<br />
auf. Die MJD versucht<br />
offensichtlich, an Berliner<br />
Schulen eher zu indoktrinieren<br />
als zu informieren.<br />
In einer „2. Stellungnahme“<br />
der MJD vom 08.11.2003,<br />
überschrieben mit „Mit dem<br />
Namen Allahs des Gnädigen,<br />
des Barmherzigen“, beklagt<br />
die MJD „mit zunehmender<br />
Angst und Unverständnis“<br />
die gegen sie erhobenen Vorwürfe<br />
und kündigt an, „..weiter<br />
an unserem Ziel<br />
fest(zu)halten und hoffen auf<br />
eine kurzfristige Klärung der<br />
vermeintlichen Vorwürfe.“<br />
Und zum Abschluß dieser „2.<br />
Stellungnahme“ bittet der<br />
MJD: „Unsere zahlreichen<br />
Partner aus religiösen und<br />
politischen (Jugend-) Verbänden<br />
rufen wir dazu auf, weiter<br />
am gemeinsamen Ziel<br />
festzuhalten.“ Der flehentliche<br />
Text schließt mit dem<br />
Satz: „Und alles Lob gebührt<br />
Allah, dem Herrn der Welten.“<br />
Da bleiben wohl keine<br />
Fragen!<br />
IMPRESSUM:<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong><br />
erscheint monatlich im<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis mit einer<br />
Auflage von 90.000 Exemplaren.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
3/2003.<br />
Herausgeber und<br />
verantwortlich für den Inhalt:<br />
Klaus-Peter Willsch<br />
Redaktion:<br />
Sascha Keil<br />
Anzeigen:<br />
Annette Willsch<br />
(Geschäftsf. + Vertrieb)<br />
Hirsenstraße 13<br />
65329 Hohenstein-Holzhausen<br />
Telefon 06120 / 97 97 66<br />
Telefax 06120 / 97 97 68<br />
Email: info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Internet: www.rheingautaunus-monatsanzeiger.de<br />
Namentlich gezeichnete Artikel<br />
geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder.<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />
<strong>Monatsanzeiger</strong>s erscheint<br />
am 14./15. Februar <strong>2004</strong>.<br />
Redaktionsschluß für die nächste<br />
<strong>Ausgabe</strong> ist am 2. Februar.<br />
Anzeigenschluß ist am 7. Februar.<br />
Druck:<br />
Druck- und Pressehaus<br />
Naumann<br />
Fotos: RTMA-Archiv,<br />
Fotos: Wolfgang Kühner<br />
Hermann Heibel<br />
Satz und Layout:<br />
ELZET Verlags-GmbH,<br />
<strong>Taunus</strong>stein<br />
Sonnenkönig<br />
Otto der Erste?<br />
Der Umzug des BKA von Wiesbaden<br />
nach Berlin hat in der<br />
Region wie eine Bombe eingeschlagen:<br />
Ein Verlust von 1.200<br />
Arbeitsplätzen für die Wiesbadener<br />
Region ist in Berlin<br />
bereits beschlossene Sache.<br />
Besonders wundert man sich als<br />
Bürger über die Informationspolitik<br />
der Bundesregierung.<br />
Hat man aus parteipolitischer<br />
Sicht noch ein gewisses Verständnis<br />
dafür, dass die „feindliche“<br />
CDU-Regierung in der<br />
Landeshauptstadt Wiesbaden<br />
nicht vorab informiert worden<br />
Nicht diskussionsfähig<br />
40.000 Demonstranten haben<br />
am 18. November letzten Jahres<br />
in der Landeshauptstadt<br />
Wiesbaden mit einer großen<br />
Kundgebung gegen die Sparprogramme<br />
der hessischen Landesregierung<br />
demonstriert.<br />
Dabei sind die drastischen Einsparungen<br />
im sozialen Bereich<br />
und dessen Umfeld maßgebend<br />
herausgestellt worden.<br />
Als besonders mutig kann man<br />
den Einsatz einer Berufsgruppe<br />
aus dem Sicherheitsbereich in<br />
der Dienstgarderobe ansehen.<br />
Gewerkschaften, Studentenvereinigungen<br />
und soziale Einrichtungen<br />
hatten zu dieser Veranstaltung<br />
aufgerufen.<br />
Die Notwendigkeit zu diesen<br />
Sparbeschlüssen ist durch den<br />
ungeheuren Steuerausfall, verbunden<br />
mit einer völlig desolaten<br />
Arbeitsmarktlage, entstanden<br />
- als Folge einer miserablen<br />
Politik der amtierenden Bundesregierung.<br />
Nunmehr gilt es, die<br />
fehlenden Gelder gleichmäßig<br />
bei allen Berufs- und Bevölkerungsgruppen<br />
angemessen einzusparen.<br />
Keinesfalls kann eine<br />
verantwortungsbewußte Finanzpolitik<br />
in der Zukunft fehlende<br />
Gelder für solche Leistungen<br />
auf dem Kapitalwege<br />
tätigen, mit Verpflichtungen für<br />
viele Folgejahre.<br />
Die finanzielle Eigenbeteiligung<br />
bei Langzeitstudenten -<br />
nach vielen „Unterhaltungsjahren“<br />
zu Lasten des Steuerzahlers<br />
- von 900 Euro pro Semester,<br />
ist geradezu ein Sonderangebot.<br />
Weiterhin beklagt die<br />
Lehrerschaft die durch die<br />
Sparpläne geforderte zusätzliche<br />
Arbeitszeit und die Kürzung<br />
des Weihnachts- und Urlaubsgeldes.<br />
Die Wochenarbeitszeit<br />
bei Lehrern bis zum<br />
50. Lebensjahr steigt<br />
wohlgemerkt um eine, die der<br />
bis zum 60. Lebensjahr um eine<br />
halbe Stunde.<br />
Beide Entscheidungen und ihre<br />
Auswirkungen sind nicht diskussionsfähig.<br />
Alle in selbstständiger<br />
Tätigkeit stehenden<br />
Berufsgruppen sehen dies mit<br />
großem Unverständnis. Kürzungen<br />
bei bisher zusätzlichen<br />
Leistungen werden auch in der<br />
freien Wirtschaft, selbst bei großen<br />
Unternehmern, im Hinblick<br />
auf Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Arbeitsplatzsicherung -<br />
sogar mit der Zustimmung der<br />
Betriebsräte - als unverzichtbar<br />
angewandt.<br />
Ein Herausführen aus der Talsohle<br />
kann nur durch ein deutliches<br />
Signal der politischen<br />
Entscheidungsträger im Bereich<br />
der Steuer-, Sozial- und<br />
Arbeitsmarktpolitik erfolgen.<br />
Flankierend dazu müssen alle<br />
Berufs- und Bevölkerungsgruppen<br />
einen spürbaren Beitrag<br />
leisten, der auch in der Nachkriegszeit<br />
unseren zügigen Wiederaufbau<br />
erklärte. Dies alles<br />
im Sinne des Klassenziels der<br />
Landesregierung „Operation<br />
sichere Zukunft“. Allerdings gilt<br />
es auch, die Erfolgsmeldungen<br />
kritisch zu prüfen.<br />
Herbert u. Hans-L. Enders,<br />
Hohenstein<br />
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Der Verlag behält<br />
sich sinngemäße Kürzungen vor.<br />
AUFLÖSUNG DES PREISAUSSCHREIBENS<br />
FÜR RHETORIK-FREUNDE<br />
Hier zunächst die richtigen Antworten auf unsere sieben Fragen:<br />
1. Wieviel Unterschriften hat die CDU Lorch gesammelt und in Berlin an die Bundesregierung übergeben? 1.316<br />
2. Wie heißt der Bürgermeisterkandidat der CDU in Geisenheim? Klaus Schütz<br />
3. Wie lange schon kämpft Rüdesheim für die Verlegung seiner Bahnverbindung in einen Tunnel? Seit über 90<br />
Jahren<br />
4. Welcher Star-Tenor gibt das erste große Mario Lanza Konzert in Bad Schwalbach? Eduardo Villa<br />
5. Woher stammt der Spruch „Unter dem Tannenbaum feiern“? Aus dem 17. und 18. Jahrhundert<br />
6. Wann findet die Raketensitzung des Carneval-Vereins „Die Gockel“ im kommenden Jahr statt? 7. Februar<br />
7. Wie setzt sich der Rat der Europäischen Zentralbankpräsidenten zusammen? 6 Mitglieder des Direktoriums<br />
+ 12 europäische Zentralbankpräsidenten<br />
2 Plätze in einem Rhetorik Seminar haben gewonnen:<br />
Reinhard Steitz, Oestrich Winkel · Hartmut Kürschner, <strong>Taunus</strong>stein<br />
PREISRÄTSEL FÜR „NARREN“<br />
Zu gewinnen sind 3 x 2 Karten für die Galasitzung des Bad Schwalbacher Carneval Club SCC am 21. Februar<br />
Der <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong> verlost unter den Einsendern des Preisausschreibens mit den richtigen Lösungen<br />
3 x 2 Karten für die Galasitzung des SCC am 21. Februar. Mitmachen dürfen alle närrischen Leser. Hier sind die Fragen:<br />
1. Wie hoch werden aktuell die Mindereinnahmen bei der LKW-Maut pro Monat eingeschätzt?<br />
2. Wie heißen die beiden Fotografen des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>s?<br />
3. Wie lautet der Name des CDU-Bürgermeisterkandidaten in Schlangenbad?<br />
4. Wie heißt die Hauptfigur unserer Geschichte vom „Hausmeistergeist“?<br />
5. Wieviel CDU-Neumitglieder hatten Franz Josef Jung und Peter Beuth zu Gast im Landtag?<br />
ist, fragt man sich doch, warum<br />
Bundesinnenminister Schily<br />
nicht einmal die eigenen<br />
Leute informierte?<br />
Entwicklungsministerin Heidemarie<br />
Wieczorek-Zeul (SPD)<br />
zeigte sich „schockiert und befremdet“,<br />
hatte sie doch zwei<br />
Tage vor bekannt werden der<br />
Entscheidung noch mit Schily<br />
an einem Tisch gesessen und<br />
keinen Ton von ihm zur Verlagerung<br />
des Standorts zu hören<br />
bekommen. Überhaupt scheint<br />
Schily diese Entscheidung mit<br />
niemandem abgesprochen zu<br />
haben: SPD-Fraktionschef<br />
Franz Müntefering hat den Alleingang<br />
als „unglücklich“ gerügt.<br />
Die Grünen-Bundestagsabgeordneten<br />
Volker Beck und<br />
Christian Ströbele kritisierten<br />
ebenfalls den Umzugsplan als<br />
nicht nachvollziehbar.<br />
Daß Stadt und Land nicht informiert<br />
wurden läßt zunächst<br />
auf parteipolitisches Handeln<br />
schließen, daß jedoch noch<br />
nicht einmal die eigenen SPD-<br />
Leute informiert wurden, zeigt,<br />
daß Schily mit seinem Zentralisierungswahn<br />
in Berlin nicht<br />
nur einen neuen Sonnenstaat<br />
plant, sondern sich selbst in der<br />
Rolle König Ludwigs des XIV.<br />
wähnt: Der Staat bin ich.<br />
Sven Bieber,<br />
<strong>Taunus</strong>stein<br />
6. Wann findet die 6. Winterwanderung der CDU von Schlangenbad nach Bad Schwalbach statt?<br />
7. Wieviele Mitglieder hat der Wirtschafts- und Sozialausschuß und wieviele davon kommen aus Deutschland?<br />
Sie finden alle Antworten im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>.<br />
Die richtigen Antworten bitte auf eine Postkarte schreiben, Absender und Telefonnummer nicht vergessen, ausreichend<br />
frankieren und ab mit der Post bis zum 30. <strong>Januar</strong> (Einsendeschluß) an den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>,<br />
Klaus-Peter Willsch, Hirsenstraße 13, 65329 Hohenstein-Holzhausen.