Empfehlungen zur Jugendhilfeplanung - Landschaftsverband ...
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5. Planungsansätze<br />
neter Bedeutung sein. Die Einzugsbereiche von Einrichtungen<br />
zugrunde zu legen mag hilfreich sein, kann aber<br />
entwicklungshemmend wirken.<br />
Im Rahmen des sozialräumlichen Ansatzes werden die<br />
wesentlichen Momente der Lebenswelt der Menschen,<br />
also die sozialen, räumlichen und zeitlichen Bezugsmuster<br />
abgebildet. Die Planung für und mit den Adressatinnen<br />
und Adressaten hat das Ziel eine alltagsorientierte<br />
Lebenswelt zu unterstützen. Dies gilt in Bezug auf<br />
- die familialen Ressourcen,<br />
- die Gelegenheit <strong>zur</strong> Aneignung von Raum und<br />
Region,<br />
- die Aktivierung und Organisation sozialer Netze.<br />
Mit der Zielsetzung gleichwertiger Lebensverhältnisse im<br />
Bundesgebiet hat das Grundgesetz eine räumlich ausgleichende<br />
Orientierung festgelegt. Gleiches gilt für Aufträge<br />
des Bau- und Sozialrechtes. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz<br />
enthält in § 1 Abs. 3 Nr. 4 den generellen<br />
Auftrag, dass Jugendhilfe dazu beitragen soll, positive<br />
Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre<br />
Familien sowie eine kinder- und familienfreundiche Umwelt<br />
zu erhalten oder zu schaffen.<br />
5.2.1 Ziele und Umsetzungsformen der sozialräumlichen<br />
Planung<br />
Die Ziele einer sozialräumlichen Planung sind:<br />
- Sicherung und Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur<br />
durch zielgenauere, von bürgerschaftlichem<br />
Engagement mitgetragene Hilfeangebote,<br />
- aktive Mitgestaltung des Sozialraums der Menschen<br />
durch die Jugendhilfe.<br />
Die Umsetzung einer sozialräumlichen Planung erfolgt<br />
durch:<br />
- Feststellung und Analyse lokaler Bedürfnisse und Bedarfe,<br />
- konzeptionelle Abstimmung unterschiedlicher<br />
Dienstleistungen/Angebote,<br />
- Ermittlung von Hilfenetzen und Verknüpfung der vorhandenen<br />
Ressourcen, Fakten (u. a. Selbsthilfe und<br />
Ehrenamt),<br />
- kleinräumige Planung mit zielgenauer Finanzierung,<br />
- Prozess-Steuerung im Sozialraum (Stadtteilkonferenz/Regionalkonferenz).<br />
5.2.2 Merkmale sozialraumorientierter Planung<br />
Der sozialraumorientierte Planungsansatz betont die<br />
Verknüpfung von äußeren Gegebenheiten und deren<br />
Wirkung auf die Individuen im Sozialraum. Er schaut auf<br />
die Beziehungssysteme und die Qualität sozialer Integration.<br />
Eine sozialraumorientierte Planung muss beinhalten:<br />
- Eine spezifische professionelle Haltung, die die Sichtweisen<br />
von Betroffenen ernst nimmt, und die die Artikulation<br />
von Erfahrungen und Bewertungen fördert<br />
und Beteiligung ermöglicht.<br />
- Eine Definition des Sozialraums, die sich an den Alltagsbezügen<br />
und Erfahrungen der Menschen orientiert.<br />
- Eine Bestandsaufnahme/Bewertung des Ist-Zustandes,<br />
die unterschiedliche Ebenen der Darstellung<br />
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