01.11.2012 Aufrufe

Kompetenz - Euroriding

Kompetenz - Euroriding

Kompetenz - Euroriding

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausrüstung<br />

Leder – ein kostbares Naturprodukt<br />

Gutes Leder atmet und duftet, ist schmiegsam und weich oder<br />

auch hart und höchst robust. Wie Leder zugerichtet wird und<br />

welche Vorteile und Risiken die verschiedenen Gerbverfahren<br />

mitbringen, erläutert Beate Uhlenbrok.<br />

Auf dem Weg von der Rohhaut zum Leder<br />

wird die Haut mit einer Maschine der<br />

Fläche nach in zwei Hälften gespalten.<br />

Dabei wird der Teil der Haut, der bei dem<br />

Tier nach innen gerichtet ist, von der<br />

äußeren Narbenseite abgetrennt, so dass<br />

sozusagen zwei Lederhäute entstehen.<br />

Die Hautoberseite wird als Narbenleder<br />

bezeichnet und ist sehr hochwertig,<br />

während die Hautunterseite, das sog.<br />

Spaltleder, minderwertiger ist und z. B.<br />

zur Erzeugung von Veloursleder dient.<br />

Zugerichteter Spalt wird mit Pigmentfarben<br />

beschichtet und mit einem Muster<br />

geprägt, so dass eine unmittelbare Ähnlichkeit<br />

mit Narbenleder entsteht.<br />

Die Gerbverfahren:<br />

vegetabil oder mineralisch<br />

Im Gerbprozess, mit dem das Leder haltbar<br />

gemacht wird, unterscheidet man zwischen<br />

zwei Verfahren: Die traditionelle<br />

pfl anzliche bzw. Vegetabilgerbung setzt<br />

zur Konservierung des Leders Rinden-<br />

und Holzextrakte ein. Die mineralische<br />

Gerbung hingegen verwendet verschiedene<br />

Salze, wie z. B. Chromsalze, was auch<br />

zum Begriff Chromgerbung führte.<br />

Bei der Entsorgung ist pfl anzlich gegerbtes<br />

Leder von Vorteil, weil es sich sogar kompostieren<br />

lässt, vorausgesetzt die verwendete<br />

Farbe ist nicht schwermetallhaltig.<br />

Chromgegerbtes Leder dagegen muss<br />

verbrannt werden. Die meisten Auto-, Möbel-<br />

und Bekleidungsleder werden im Zuge<br />

industrieller Großproduktion chromgegerbt,<br />

ebenso die Lederwaren im unteren<br />

Preissegment des Reitsportbedarfs.<br />

Gesundheitsrisiko<br />

für Mensch und Pferd<br />

Die Chromgerbung ist die billigere Variante,<br />

doch sie kann bei unsauberer Verarbeitung<br />

gesundheitliche Risiken bergen.<br />

Das Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

kritisierte kürzlich, dass überprüfte Lederwaren<br />

wie Arbeitsbekleidung, Schuhe,<br />

Rucksäcke und Taschen vielfach mit<br />

hohen Gehalten von Kaliumdichromat<br />

(Chrom VI) belastet waren. Der Stoff<br />

ist stark giftig, wirkt krebserregend und<br />

erbgutverändernd und kann zu allergischen<br />

Hautreaktionen führen. Von den<br />

rund 600 untersuchten Proben enthielten<br />

43 % Kaliumdichromat. Es kann bei der<br />

Lederherstellung durch chromhaltige<br />

Gerbstoffe entstehen, indem das beim<br />

Gerben verwendete Chromsulfat (Chrom<br />

III) mit Chrom VI verunreinigt ist oder<br />

im Verarbeitungsprozess zu Chrom VI<br />

oxidiert wird. Es wird angenommen, dass<br />

in Deutschland eine halbe Millionen<br />

Menschen eine Kontaktallergie gegen<br />

Kaliumdichromat haben. Damit liegt<br />

der Stoff auf Platz fünf der „Allergen-<br />

Hitliste“.<br />

Rein pfl anzlich gegerbtes Stirnband aus der<br />

neuen <strong>Euroriding</strong>-Kollektion „Natural Line“<br />

Auch für Pferde ist Kaliumdichromat<br />

höchst problematisch. Dr. Peter Launer,<br />

Fachtierarzt für Pferde: „In meiner Praxis<br />

ist es schon mehrfach bei Pferden durch<br />

neu gekauftes Lederzeug wie Sattelgurte,<br />

Trensen usw. plötzlich zu Hautveränderungen<br />

gekommen: Haarausfall, kahle<br />

Stellen, Pusteln, Rötungen bis hin zu<br />

schmerzhaften kleinen Erhebungen auf<br />

der Haut. Es dauert bis hin zu Monaten,<br />

bis so ein Kontaktekzem wieder abheilt.“<br />

Eine Kennzeichnungspfl icht Chrom (VI)haltiger<br />

Lederwaren besteht bisher nicht,<br />

ein Verbot ist ab Mitte 2009 geplant. Die<br />

sicherste Maßnahme zum Ausschluss jeden<br />

Risikos ist das Vermeiden von chromgegerbten<br />

Lederwaren durch ein Ausweichen<br />

auf pfl anzlich gegerbte Produkte.<br />

Ihr <strong>Euroriding</strong>-Reitsporthändler berät Sie<br />

dazu gern. Seit kurzem neu erhältlich ist<br />

z.B. die <strong>Euroriding</strong>-Kollektion „Natural<br />

Line“. Alle dazu gehörenden Lederprodukte<br />

(Trensen, Halfter, Stirnbänder, Sattelgurte<br />

etc.) sind rein pfl anzlich gegerbt.<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!