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Kompetenz - Euroriding

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Rat von<br />

Franke Sloothaak:<br />

„In dem geschilderten Fall würde mein<br />

Rat ehrlich gesagt kurz ausfallen: ‚Reite<br />

mit diesem Pferd keine Springen mehr<br />

oder verkauf es!‘ – Die Reiterin hat nicht<br />

genügend Kenntnisse oder es ist nicht das<br />

passende Pferd für sie. Die Stute musste<br />

mittlerweile viele negative Erlebnisse<br />

hinnehmen. Es wäre an der Zeit, sich<br />

selbst einige Fragen zu stellen: Bin ich<br />

couragiert genug? Habe ich Angst? Liegt<br />

es an meiner Konzentration? Passt das<br />

Pferd nicht zu mir? Ich sehe hier eine<br />

Blockade der Reiterin als Hauptursache<br />

für das Problem.<br />

Wenn jemand in meinen Springkursen<br />

Angst hat oder das Pferd passt einfach<br />

nicht zu ihm, dann sage ich das ganz offen.<br />

Ich bin der Meinung, Reiten soll Spaß<br />

machen. Den hat man aber nicht, wenn<br />

man mit einem Pferd überfordert ist, jedoch<br />

weitermacht in dem Glauben, sich<br />

oder anderen unbedingt etwas beweisen<br />

zu müssen. Das kommt in der Praxis immer<br />

wieder vor, aber falscher Ehrgeiz am<br />

falschen Platz bringt nichts. Wie gesagt,<br />

Reiten soll schließlich Spaß machen!<br />

Wenn man das Problem mit dem Eiligwerden<br />

in Kombinationen mal ganz allgemein<br />

betrachtet, muss ich sagen, dass<br />

die meisten Leute die Kombinationen im<br />

Training zu weit auseinander stellen und<br />

dann mit ihrem Pferd hineinhechten. Das<br />

ist aus meiner Erfahrung der häufi gste<br />

Praxisfehler. Um langsam hinein und hindurch<br />

zu kommen, müssen die Abstände<br />

eng gestellt werden. Zunächst beginnt<br />

man aus dem Trab, stellt den Abstand<br />

dafür auf 5,50 m bis 6 m ein. Wenn das<br />

in Ruhe gelingt, folgt das Anreiten aus<br />

dem Galopp. Dabei ist Augenmaß gefragt:<br />

Man beginnt mit engem Abstand und<br />

stellt bei Bedarf etwas weiter. Ich stelle<br />

meine Kombinationen im Training nie<br />

über 7 m auseinander, unabhängig vom<br />

Pferdealter und egal wie hoch die Hindernisse<br />

sind, auch mit Oxer am Ausgang der<br />

Kombination. Beispielsweise stelle ich sie<br />

auf 6,30 m, 6,50 m oder 6,70 m und fange<br />

mit 1,15–1,20 m Höhe an.<br />

Sind Pferde noch unerfahren oder wurden<br />

junge Pferde für Auktionen, Körungen u.ä.<br />

vorbereitet, neigen sie oft dazu, angesichts<br />

Foto: Jacques Toffi<br />

Franke Sloothaak (hier mit Aquino) –<br />

im internationalen Spitzensport seit vielen<br />

Jahren stilistisch eine Augenweide<br />

von Kombinationen oder Sprungreihen<br />

loszurasen. Hier müssen zunächst einmal<br />

ganz in Ruhe Vertrauen, Kontrolle und<br />

ein Gleichmaß im Galopp hergestellt<br />

werden. Eine gute erste Übung ist dafür<br />

z.B. das Reiten auf einem Zirkel, wobei<br />

3–4 Cavalettis überwunden werden, die<br />

dann auch mal ein bisschen höher oder<br />

als In-Out gestellt werden. Für so etwas<br />

muss man nicht extra eine Springstunde<br />

abhalten, das lässt sich ganz bequem in<br />

die alltägliche Arbeit einbauen.<br />

BE EXCEPTIONAL<br />

„Ich stelle meine Kombinationen<br />

im Training nie über 7 m<br />

auseinander, unabhängig vom<br />

Pferdealter und egal wie hoch<br />

die Hindernisse sind.“<br />

Lenkt man das Augenmerk auf den Reiter,<br />

stelle ich in der Praxis häufi g fest, dass mit<br />

dem Oberkörper schon vor dem Sprung zu<br />

weit nach vorn gegangen wird. Man soll<br />

der Bewegung des Pferdes folgen, nicht<br />

diese vorweg nehmen. Im Training lasse<br />

ich deshalb bei Springgymnastik Reiter<br />

auch mal ohne Steigbügel springen. Und<br />

auch mal ohne Zügel – d.h. der Zügel wird<br />

auf dem Pferdehals abgelegt. Schließlich<br />

ist es doch so: Steht der Zügel stramm<br />

an, beispielsweise weil ein Pferd in der<br />

Kombination nach vorn zieht, wird es<br />

dadurch eher noch schneller, wird noch<br />

mehr Druck aufgebaut. Schaut man sich<br />

z.B. mal Pferde in einem Galopprennen<br />

an: Kein Siegerpferd wird mit durchhängenden<br />

Zügeln ins Ziel geritten – die Zügel<br />

stehen bei hohem Tempo stramm an.<br />

Deshalb also meine Übung, gelegentlich<br />

in der Springgymnastik bei Reihen auch<br />

mal ganz ohne Zügel, also ohne Druck<br />

auszukommen. So fi nden Reiter und Pferd<br />

zu Balance und Rhythmus.“<br />

aufgezeichnet: B. Uhlenbrok<br />

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