in göttingen
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GESUNDHEIT [ ERNÄHRUNG ]<br />
Foto:Lotta Karotta<br />
br<strong>in</strong>gt es Katr<strong>in</strong><br />
Schlick,<br />
Inhaber<strong>in</strong> des<br />
Bio-lieferservice<br />
Lotta<br />
Karotta, auf<br />
den Punkt.<br />
Dass das Bewusstse<strong>in</strong><br />
da-<br />
Katr<strong>in</strong> Schlick<br />
für wächst,<br />
erfährt sie regelmäßig, wenn sie mit<br />
ihren Kunden spricht. Lotta Karotta<br />
liefert seit 1999 Obst, Gemüse, Milchprodukte<br />
und Naturkost aller Art <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige<br />
hundert Haushalte <strong>in</strong> und um Gött<strong>in</strong>gen.<br />
Vor allem im Sommerhalbjahr<br />
vertreibt Lotta Karotta überwiegend<br />
Gemüse, das <strong>in</strong> der hauseigenen Gärtnerei<br />
geerntet wird. Im W<strong>in</strong>ter werden<br />
<strong>in</strong> Gewächshäusern und im Freiland<br />
W<strong>in</strong>tersalate wie Feldsalat und im<br />
Frühjahr Radieschen und Kohlrabi<br />
angebaut. Außerdem wird im W<strong>in</strong>terhalbjahr<br />
über den Großhandel Ware<br />
aus Südeuropa und der Welt bezogen,<br />
um auch dann e<strong>in</strong> breites Sortiment anbieten<br />
zu können.<br />
E<strong>in</strong> neues Bewusstse<strong>in</strong> für Ernährung<br />
beobachtet auch Maren Seiffert von der<br />
gött<strong>in</strong>ger müsli company. „Viele Gött<strong>in</strong>ger<strong>in</strong>nen<br />
und Gött<strong>in</strong>gen wollen bereits<br />
zum Frühstück bewusster als früher<br />
essen und ordern bei uns ihren persönlichen<br />
Müslimix“, sagt sie. Auch wenn<br />
der teurer als bei der angeblichen Premiumkonkurrenz<br />
aus dem Supermarkt<br />
ist. Denn Müsli ist nicht gleich Müsli.<br />
Wenn die Qualität stimmt, müssen ke<strong>in</strong><br />
Zucker, ke<strong>in</strong>e Fette oder andere Beimischungen,<br />
die lediglich das Packungsgewicht<br />
erhöhen, h<strong>in</strong>zugefügt werden, um<br />
geschmacklich zu überzeugen. Bei den<br />
Müsli-Mischungn der gött<strong>in</strong>ger müsli<br />
company sorgen pure und hochwertige<br />
Zutaten für das Geschmackserlebnis.<br />
Hier zeigt sich: Gesund schmeckt.<br />
Die Voraussetzungen für gesunde<br />
Ernährung waren <strong>in</strong> Deutschland also<br />
noch nie so gut wie heute. Nur nutzt<br />
sie leider nicht jeder. Zweifellos hat<br />
sich das Ernährungsverhalten <strong>in</strong> den<br />
vergangenen 60 Jahren bereits verbessert:<br />
Während Anfang der Fünfzigerjahre<br />
im Schnitt knapp 50 Kilogramm<br />
Gemüse pro Kopf im Jahr verbraucht<br />
wurden, waren es 2010 fast doppelt so<br />
viel. Trotz dieser Entwicklung essen<br />
viele Deutsche im Verhältnis zu anderen<br />
Lebensmitteln immer noch zu we-<br />
Maren Seiffert<br />
nig Obst und Gemüse, zu viel Fett und<br />
vor allem Männer zu viel Fleisch. Und<br />
sie bewegen sich zu wenig. Wer also<br />
der Aussage zustimmt, dass „wir“ uns<br />
heute zu ungesund ernähren, kann das<br />
für sich selbst von morgen an ändern.<br />
Flexitarier<br />
werden<br />
Lecker: Gemüse-Smoothie bei Zeitgeist<br />
Foto:gmc<br />
Foto:isaworks<br />
Zum Beispiel als Flexitarier. Das s<strong>in</strong>d<br />
all die, die ganz bewusst weniger Fleisch<br />
essen. Diese flexiblen Vegetarier – oder<br />
eben kurz: Flexitarier bewegen unterschiedliche<br />
Motive. Die meisten möchten<br />
Fleisch wieder mehr Wertschätzung<br />
zukommen lassen, statt es täglich oder<br />
sogar zu jeder Mahlzeit auf dem Tisch zu<br />
haben. Sie wollen weg vom <strong>in</strong>dustriellen<br />
Billigfleisch und h<strong>in</strong> zum Bio-Fleisch,<br />
das ökologisch verantwortungsvoll<br />
produziert wird. Und sie wissen auch:<br />
Übermäßiger Fleischkonsum kann der<br />
Gesundheit schaden und das Risiko von<br />
Übergewicht oder Diabetes erhöhen.<br />
Bei allen gesundheitlichen Aspekten<br />
ist e<strong>in</strong> reduzierter Fleischkonsum oder<br />
der komplette Verzicht auf Fleisch auch<br />
gesund für andere: Schätzungsweise<br />
werden über 30 Prozent der Getreideerträge<br />
weltweit an Tiere verfüttert. Große<br />
Teile der weltweiten Ackerflächen<br />
werden hierfür genutzt. Flächen, die eigentlich<br />
für den Anbau von Nahrungsmitteln<br />
für Menschen dienen sollten.<br />
Vegan<br />
gesund<br />
Noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter gehen Veganer.<br />
Sie verzichten auf alle tierischen<br />
Produkte. Dazu zählen auch Milch,<br />
Milchprodukte und Eier. Wenn man<br />
dabei auf e<strong>in</strong>ige wenige Grundregeln<br />
bei der Nährstoffzufuhr achtet, hat das<br />
Konzept nicht nur für Tiere, sondern<br />
auch für die eigene Gesundheit viele<br />
Vorteile.<br />
Alle<strong>in</strong> das gesteigerte Bewusstse<strong>in</strong><br />
bei der Wahl von Lebensmitteln fördert<br />
die gesunde Ernährung: Nahrungsverpackungen<br />
werden öfter umgedreht,<br />
um die Zutaten zu ergründen. Tierische<br />
Fette entfallen. Stattdessen stehen hochwertige<br />
Kohlenhydrate, Ballaststoffe<br />
und M<strong>in</strong>eralien auf dem Speiseplan.<br />
Das führt dazu, dass sich Veganer meist<br />
fitter fühlen als vor ihrer Ernährungsumstellung<br />
und auch meistens deutlich<br />
schlanker s<strong>in</strong>d. Des Weiteren zeigen<br />
Untersuchungen, dass Veganer e<strong>in</strong>en<br />
niedrigeren Blutdruck als Fleischesser<br />
oder Vegetarier haben und über sehr<br />
gute Cholester<strong>in</strong>werte verfügen.<br />
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