Gemeindeblatt 2009 Nummer 1 - Ruhstorf ad Rott

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Nr. 1/09 Ruhstorfer Gemeindeblatt Seite 6 Abwassergebühren müssen für 2009 und 2010 neu kalkuliert werden In den letzten Tagen haben die Grundstücksbesitzer die Abrechnung der Abwassergebühren für 2008 erhalten. Gleichzeitig wurden die Abschläge für 2009 bekanntgegeben. Das vorläufige Rechnungsergebnis 2008 weist dabei ein Defizit von 180.000 EUR aus. Die Verwaltung informierte den GR nun darüber, dass der letzte Kalkulationszeitraum für die Abwassergebühren des Marktes zum 31.12.2008 geendet hat. Die Abwassergebühren sind daher nach den einschlägigen Vorschriften des Kommunalen Abgabengesetzes neu zu kalkulieren. Die Kalkulation wird in der April sitzung vorgestellt. Nach den bisher vorliegenden vorläufigen Rechnungsergebnissen zeichnet sich ab, dass im Bereich Abwasserbeseitigung eine Kostenunterdeckung entstehen wird. Inwiefern sich dies gebührenerhöhend im Bereich Schmutzwassergebühr (derzeit: 1,15 EUR / cbm) und Niederschlagswassergebühr (derzeit: 0,25 EUR / qm) auswirken wird, kann erst bei einer genauen Kalkulation gesagt werden. In jedem Fall ist mit einer Gebührenerhöhung zu rechnen, zumal keine Rücklagen mehr zum Ausgleich eines Gebührendefizits auf dem Konto der Abwasserbeseitigung zur Verfügung stehen. Ebenfalls soll in der Aprilsitzung eine neue Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung des Marktes Ruhstorf a.d.Rott erlassen werden. Das Innenministerium hat im letzten Jahr ein neues Satzungsmuster in Zusammenarbeit mit dem Gemeindetag erarbeitet und veröffentlicht. Nachdem die derzeit gültige Beitrags- und Gebührensatzung des Marktes bereits mehrfach geändert wurde und verschiedene Regelungen evtl. durch ergangene Gerichtsentscheide nicht mehr auf dem neuesten Stand sind, soll ein neuer Erlass der Satzung in Anlehnung an dieses Satzungsmuster des Innenministeriums vorgenommen werden. Gartenkunst im Passauer Land unterstützt die deutschlandweite Aktion des Bundesumweltministeriums „Lieblingsalleen gesucht“ Dieses ist eine Aktion der Alleen-Fan- Kampagne des Bundesumweltministeriums in Zusammenarbeit mit der Alleenschutzgemeinschaft e.V. und der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße e.V. Lieblingsalleen gesucht Alleen sind nicht ohne Grund Inspiration für Generationen. Ihre einzigartige Atmosphäre begeistert zu jeder Jahres- und Tageszeit. Gehören auch Sie zu den Menschen, die von Alleen verzaubert werden? Dann haben Sie vielleicht auch eine Lieblingsallee? Das können die romantischen Lindenreihen aus dem letzten Urlaub sein, eine sehr alte, denkmalgeschützte Allee, die Obstbaumallee auf der Route entlang der letzten Radtour oder aber die vertrauten Baumreihen direkt vor der Haustür. Darum unsere Bitte: Teilen Sie Ihre Allee, Ihre Bilder und Geschichten mit anderen Alleen-Fans! Geben Sie uns Ihre Lieblingsallee bekannt! Senden Sie uns ein Foto, eine kurze Beschreibung und Ihre Geschichte zu dieser für Sie wichtigsten und schönsten Allee. Alle Beiträge werden auf www.alleenfan.de vorgestellt, so dass für jeden Alleen-Fan immer wieder neue, wunderbare Entdeckungen in ganz Deutschland möglich werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.alleenfan.de/Kampagne/Lieblingsalleekarte.php. Info unter: SIEBENGRÜNDE - Büro für Kommunikation - Elke Thiele - Christinenstraße 18-19 . Haus 5 - D- 10119 Berlin Telefon +49(0)30 41 71 69-54 Fax +49(0)30 41 71 69-53 Mobil +49(0)177 267 42 28 Mail: thiele@siebengruen.de *******************Hermann Scheuer - Kurator für Gartenkunst im Landkreis Passau Reisach 4 D- 94474 Vilshofen-Sandbach Telefon 08548-469 Mobil 0160 96 33 26 63
Nr. 1/09 Ruhstorfer Gemeindeblatt Seite 7 Die Ruhstorfer Wehrhäusl Wehrhäusl ist den nicht mehr ganz so jungen Ruhstorfern sicher ein Begriff, gab es doch vor einigen Jahrzehnten in der damaligen Gemeinde Ruhstorf vier solcher Wehrhäusl. Die Silbe „wehr“ (auch wöhr, wöhrd oder wöhrt) in Ortsnamen bedeutet nach J. A. Schmeller im Bayerischen Wörterbuch „erhöhter Grund im Wasser eines Flusses oder Sees, der über dieses hervorragt.“ Wenn auch unsere Wehr- oder Wöhrthäusl nicht in einem Fluss liegen, so sind sie doch alle unweit der Rott so angelegt, dass sie von einem normalen Hochwasser nicht erreicht werden konnten. Besitzer war jeweils ein Bauer. Das Gelände um das Häusl herum diente in der warmen Jahreszeit als Weideland für das Jungvieh des Bauern und die Bewohner mussten sich um dieses Weidevieh kümmern. Im Auhäusl in Frimhöring versorgte in den letzten Jahren seines Bestehens Frau Maria Stieglbauer das Jungvieh. Sie durfte dafür mit ihrer Familie im Auhäusl wohnen, sich eine Kuh, ein Schwein und einige Hühner halten, das dürre Holz aus dem nahen Erlenwald zum Einheizen sammeln und das Herbstlaub als Streu im Stall nutzen. Außerdem konnte sie sich einen kleinen Gemüsegarten anlegen. Ihr Mann Alois war beim Lachhamerbauern in Ruhstorf, dem das Auhäusl gehörte, als Baumann beschäftigt. Diese Informationen habe ich den äußerst interessanten Lebenserinnerungen „Der Wehrhäuslbub“ des Hermann Stieglbauer entnommen, der im Auhäusl aufgewachsen ist, lange in Ruhstorf gelebt hat und heute, 83jährig, in München wohnt. Auch Frau Anna Wachler aus der Frimhöringer Straße und Frau Therese Schröder, wohnhaft im Aufeld, Töchter des Ehepaares Stieglbauer, können vom Leben im Wehrhäusl berichten, weil sie dort aufgewachsen sind. Das eben beschriebene Wehrhäusl, ehemals Frimhöring Nr. 106, lag etwas östlich der Mühlbachbrücke. Es ist erstmals 1810 erwähnt, damals schon unter dem Besitzer Josef Lachhamer und blieb bis zuletzt beim Lachhamerhof. Es existiert heute nicht mehr. Unweit davon, rottaufwärts, gegenüber Kochseder-Werner, lag das Wöhrthäusl Frimhöring Nr. 107, bekannt als Schömernwöhrt. Hier wird 1844 als Besitzer Johann Leb vom Bergmaiergut in Ruhstorf erwähnt. 1917 kaufte Ferdinand Pilzweger, Schömer aus Rottersham das Anwesen. Auch dieses Wehrhäusl besteht heute nicht mehr. Für den Bau der Autobahn A 3 wurde bei Wehrhäuser eine große Menge Kies abgebaut. So entstand der heutige Baggersee. Dabei verschwand auch ein weiteres Wehrhäusl, Wehrhäuser Nr. 98 1/2, ursprünglich Huberswöhrt genannt, weil es dem Huberbauern, Sanladerer in Rottersham gehörte. Im Jahre 1909 wurde es von den Moreaus in Kleeberg erworben. Mir ist es deshalb auch unter dem Namen Schlosswöhrt bekannt. Zum Zeitpunkt des Abrisses war es aber im Besitz von Josef und Anna Absmeier. Das einzige Wehrhäusl, das heute noch besteht und auch noch bewohnt, allerdings nicht mehr im ursprünglichen Sinn genutzt wird, ist das Reschnwöhrhaus, heute Wehrhäuser 3, früher Haus Nr. 99 1/2, das zum Anwesen Himmelsdorfer, Resch in Rottersham gehört. Aufzeichnungen über die früheren Besitzverhältnisse habe ich nicht gefunden. Der Ortsteilname Wehrhäuser mit den Anwesen Simmelbauer und Berger, heute Moarbauer, hat seinen Ursprung sicher auch in der Lage, nahe am Fluss, aber hochwassersicher.Und im Ortsteil Schindlwöhr existierte bestimmt auch einmal ein Wehrhäusl, das zum Schindlhof in Eholfing gehörte.
Seite 1 und 2: Jahrgang 2009 Freitag, den 27. Mär
Seite 3 und 4: Nr. 1/09 Ruhstorfer Gemeindeblatt S
Seite 5: Nr. 1/09 Ruhstorfer Gemeindeblatt S

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