Qualitätsmanagement im Krankenhaus - Patientenmanagement ...
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Servicezentrum <strong>Patientenmanagement</strong> / Medizincontrolling (S.PMC)<br />
Vorlesungsreihe<br />
Gesundheitsökonomie,<br />
Gesundheitssysteme, Öffentliche<br />
Gesundheitspflege<br />
Dozenten:<br />
Böhm<br />
‐ Kranke ‐ Vogel, U. ‐ Vogel, H. ‐ Menzel
Servicezentrum Organisation/Zeitplan<br />
<strong>Patientenmanagement</strong> / Medizincontrolling (S.PMC)
Servicezentrum <strong>Patientenmanagement</strong> / Medizincontrolling S.PMC: (S.PMC) Internet
Servicezentrum <strong>Patientenmanagement</strong> / Medizincontrolling (S.PMC)<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
TSMANAGEMENT<br />
Priv.‐Doz. Dr. med. Thomas Menzel
Qualität <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong>? Fallbeispiel<br />
LatinSurgery.mpg<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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QUALITÄT: Was ist das?<br />
• „Qualität“ beinhaltet a priori keine Bewertung<br />
• Aber:<br />
– Umgangssprachlich wird „Qualität“ zumeist wertend gebraucht<br />
– „Qualität“ als Gegenstück zu „Quantität“<br />
– „Quantität ist nicht gleich Qualität.“<br />
• Qualität wird oft als ein Synonym für Güte verwendet<br />
– „gute“ oder „schlechte“ Qualität<br />
• Dieses subjektive, kundenbezogene Qualitätsverständnis lässt<br />
sich nur sehr schwer erfassen, da es sich individuell stark<br />
unterscheiden kann<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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• Im wirtschaftlichen Alltag wird „Qualität“ <strong>im</strong> als ein allgemeiner<br />
Wertmaßstab interpretier<br />
• „Qualität“, ist Ausdruck der Zweckangemessenheit<br />
– eines Produkts einer Dienstleistung oder eines Prozesses<br />
• Die Planung, Steuerung und Kontrolle aller hierzu nötigen<br />
Tätigkeiten wird als <strong>Qualitätsmanagement</strong> bezeichnet. Als<br />
Ergebnis entsteht ein „Qualitätsprodukt“<br />
• In der Produktion werden Kennzahlen zur Qualität (z.B.<br />
Bruchfestigkeit, Belastbarkeit, Langlebigkeit, Farbechtheit) über<br />
rechnergestützte Systeme best<strong>im</strong>mt. (Qualitätssicherung über<br />
CAQ‐Systeme (Computer Aided Quality assurance)<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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QUALITÄT: Was ist das?<br />
• „Qualität ist die Gesamtheit der Merkmale und Merkmalswerte<br />
eines Produktes oder einer Dienstleistung, bezüglich ihrer<br />
Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu<br />
erfüllen“<br />
(Definition aus DIN 55350, ISO 8402; Deutsches Institut für Normung e.V., International<br />
Organization for Standardization<br />
• qualitas = Beschaffenheit, Merkmal, Eigenschaft, Zustand wird<br />
nach DIN EN ISO 9000:2005, der gültigen Norm zum<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong>, als „Grad, in dem ein Satz inhärenter<br />
Merkmale Anforderungen erfüllt“, definiert.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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• Die Qualität gibt an, in welchem Maße ein Produkt (Ware oder<br />
Dienstleistung) den bestehenden Anforderungen entspricht<br />
• Die Qualität eines Produktes nach ISO 9000 bemisst sich nicht<br />
nach dem Preis oder der Güte der verwendeten Materialien.<br />
• Entscheidend ist, dass die gestellten Anforderungen an das<br />
Produkt erfüllt werden.<br />
• Dabei müssen sowohl die objektiv messbaren Eigenschaften und<br />
Vorgaben des Produzenten als auch die subjektiven Erwartungen<br />
der Kunden erfüllt werden.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Dienstleistungsqualität (Servicequalität)<br />
• Dienstleistungsqualität ist ein Begriff der Betriebswirtschaftslehre und<br />
bezeichnet den Grad der Zielerreichung einer Beauftragung einer<br />
Dienstleistung.<br />
• Es wird zwischen objektiver und subjektiver Dienstleistungsqualität<br />
unterschieden.<br />
– Objektive Dienstleistungsqualität<br />
• ist die konkret messbare Übereinst<strong>im</strong>mung des Arbeitsergebnisses mit dem<br />
vorab definierten Nutzen;<br />
• die Messbarkeit wesentlich von der Genauigkeit der Definition von<br />
Zielanforderungen abhängt, kann sich ein vermeintlich messbares<br />
Qualitätskriterium leicht als ein subjektives herausstellen.<br />
– Subjektive Dienstleistungsqualität<br />
• ist die vom Auftraggeber empfundene Übereinst<strong>im</strong>mung des<br />
Arbeitsergebnisses mit dem anvisierten Nutzen;<br />
• diese Empfindung ist überlagert von der Ausgangsvorstellung des<br />
Auftraggebers sowie vom Geschick des Dienstleisters, das Arbeitsergebnis<br />
positiv zu "verkaufen".<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Beurteilung der Qualität medizinischer Dienstleistungen.<br />
• Probleme:<br />
– teilweise subjektive Determinierung des Begriffes 'Gesundheit'<br />
– subjektiven Motivation der Bedürfnisbefriedigung<br />
•Die Vorgaben des Patienten sind weniger präzise als die eines Kunden<br />
•Das erwartete Ausmaß an Heilung ist in Prozent kaum anzugeben<br />
•Die subjektive Patientenzufriedenheit ist nur schwierig beurteilbar<br />
– Der Verlauf und das Ergebnis einer Behandlung sind nicht nach rein mechanistischen Kriterien<br />
vorhersehbar.<br />
• Unscharfe Definitionsversuche zur Qualität der medizinischen<br />
Versorgung<br />
– das Erreichte <strong>im</strong> Verhältnis zum Machbaren bezogen auf das Erwünschte.<br />
– Qualität ist das Ergebnis der Wirkung medizinischer Aktivitäten<br />
– Anzahl erfolgreich abgeschlossener Betreuungen an der Gesamtzahl der Betreuungen<br />
– kleinster gemeinsamer Nenner: Qualität der medizinischen Versorgung ist <strong>im</strong> Hinblick auf Ziele, die <strong>im</strong><br />
Einzelfall erreicht werden sollen zu definieren.<br />
• Was heute fortschrittlich und von 'hoher Qualität' ist, kann<br />
morgen 'Standard' sein<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Definition Qualität (Zusammenfassung)<br />
• Qualität ist nicht absolut definiert, sondern abhängig von einer<br />
formulierten Zielvorgabe<br />
• Qualität <strong>im</strong> Gesundheitswesen beschreibt den Grad der<br />
Erreichung<br />
– 1. Das erreichbare Ziel wird erreicht<br />
– 2. Unnötiges Risiko wird vermieden<br />
– 3. Unnötiger Aufwand wird vermieden<br />
• Best<strong>im</strong>mung des Grades der Erreichung erfordert<br />
– 1. Zahlen, Daten Fakten (ZDF)<br />
– 2. Auswahl geeigneter Parameter<br />
• Aber: „Nicht alles was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles<br />
was gezählt werden kann, zählt!“ (A. Einstein)<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Aspekte von Qualität <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
• Avedis Donabedian, 1980<br />
•Qualität <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
– Strukturqualität<br />
– Prozessqualität<br />
– Ergebnisqualität<br />
• Grundlage für die Qualitätssicherung der ärztlichen<br />
Berufsausübung, 96. Deutscher Ärztetag ,1993<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Strukturqualität<br />
•Die Strukturqualität (Appraisal of structure) entspricht<br />
der Qualität der Leistungserstellung<br />
– Infrastruktur, Materialien, Mitarbeiter, Aufbau‐ und Ablaufstruktur<br />
– Arbeitshypothese: Qualifiziertes Personal und hochwertige technische<br />
Ausstattung und gute Organisation bewirken gute medizinische Ergebnisse.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Prozessqualität<br />
•Die Prozessqualität (Assessment of process) ist<br />
abzuleiten aus der Qualität des Behandlungsprozesses.<br />
– Strukturierte Behandlungsprozesse, die in Umfang und Ablauf der diagnostischen<br />
und therapeutischen Maßnahmen den anerkannten Regeln der medizinischen<br />
Wissenschaft und den Erfahrungen der ärztlichen Berufspraxis entsprechen<br />
– Arbeitshypothese: Ein qualitativ hochwertiger Behandlungsprozess bewirkt ein gutes<br />
Behandlungsergebnis.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Ergebnisqualität<br />
•Die Ergebnisqualität (Assessment of outcomes) bezieht<br />
sich auf die Qualität der Zielerreichung, d.h. des<br />
Behandlungsergebnisses.<br />
– Die Beurteilung des Behandlungsergebnisses durch Ermittlung des Gesundheitsund<br />
Zufriedenheitszustand des Patienten.<br />
– Die Ergebnisqualität ist der pr<strong>im</strong>äre Beurteilungsmaßstab für eine medizinische<br />
Leistung<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Wer hat Interesse an Qualität?<br />
• Patienten, Angehörige<br />
• Mitarbeiter<br />
• Einweiser<br />
• umliegende Krankenhäuser<br />
• Rettungsdienste / Hilfsorganisationen /Rettungsleitstelle<br />
• Pharmaindustrie<br />
• Medizinprodukte‐Hersteller<br />
• sonstige Lieferanten<br />
• Öffentlichkeit<br />
• Kostenträger / Geldgeber / Sponsoren<br />
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Ärztliches Handeln und Qualität<br />
•Verpflichtung zur Qualität für die Ärzteschaft ein<br />
altes Thema:<br />
– erste schriftliche Überlieferungen: Gesetzgebung des Hammurabi von<br />
Babylon (ca. 2000 v. Chr.)<br />
– Qualitätssicherung wird als <strong>im</strong>manente Pflichtaufgabe der medizinischen<br />
Versorgung wahrgenommen<br />
– Nach ärztlichem Verständnis zielt Qualitätssicherung auf eine gute<br />
Patientenversorgung unter Berücksichtigung des medizinischwissenschaftlichen<br />
Fortschritts<br />
– Effizienzdenken, forensische Absicherung und sozialpolitische<br />
Überlegungen spielen eine untergeordnete Rolle<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Zunehmendes Interesse an Qualität<br />
• Qualitätsmängel <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>im</strong> Fokus der Öffentlichkeit<br />
– „Eppendorfer Strahlen‐Skandal"<br />
– „Herzklappen‐Skandal"<br />
– „Salomonellenkrise“ in Fulda<br />
• Zunehmende Probleme der Finanzierung des Gesundheitswesen<br />
– Steigende Ausgaben<br />
– Schwindende Einahmen<br />
– Demografischer Wandel<br />
‣ Überlegungen zur Qualität und Effizienz der medizinischen<br />
Versorgung <strong>im</strong> Fokus der der sozial‐ und wirtschaftspolitischen<br />
Debatte<br />
‣ Änderung der Gesetzgebung<br />
– Gesundheitsstrukturgesetzes vom 1.1.1993: Qualitätssicherung als unverzichtbarer<br />
Bestandteil der ärztlichen Versorgung festgelegt (9. Abschnitt SGB V, §§135‐139).<br />
– Qualitätssicherung und <strong>Qualitätsmanagement</strong> in der stationären Versorgung (SGB<br />
V, §137)<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Hierachie/Historie der Qualitätsbetrachtung<br />
Validierung/<br />
Verifizierung<br />
Qualitäts-<br />
Kontrolle<br />
Qualitäts-<br />
Sicherung<br />
Qualitäts-<br />
Management<br />
Umfassendes Qualitäts-<br />
Management (TQM)<br />
Leistungen/<br />
Produkte<br />
Organisations<br />
-übergreifend<br />
Organisation<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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§137: Qualitätssicherung bei zugelassenen Krankenhäusern<br />
• Der Gemeinsame Bundesausschuss beschließt unter Beteiligung<br />
des Verbandes der privaten Krankenversicherung, der<br />
Bundesärztekammer sowie der Berufsorganisationen der<br />
Krankenpflegeberufe Maßnahmen der Qualitätssicherung für nach<br />
§108 zugelassene Krankenhäuser einheitlich für alle Patienten.<br />
• verpflichtende Maßnahmen der Qualitätssicherung nach § 135a<br />
Abs. 2 sowie die grundsätzlichen Anforderungen an ein<br />
einrichtungsinternes <strong>Qualitätsmanagement</strong>,<br />
• Kriterien für die indikationsbezogene Notwendigkeit und<br />
Qualität der <strong>im</strong> Rahmen der <strong>Krankenhaus</strong>behandlung<br />
durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Leistungen,<br />
insbesondere aufwändiger medizintechnischer Leistungen;<br />
• dabei sind auch Mindestanforderungen an die Strukturqualität<br />
einschließlich <strong>im</strong> Abstand von fünf Jahren zu erfüllender<br />
Fortbildungspflichten der Fachärzte und an die Ergebnisqualität<br />
festzulegen<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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§137: Qualitätssicherung bei zugelassenen Krankenhäusern<br />
• Katalog planbarer Leistungen nach den §§ 17 und 17b des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>finanzierungsgesetzes, bei denen die Qualität des<br />
Behandlungsergebnisses in besonderem Maße von der Menge der erbrachten<br />
Leistungen abhängig ist,<br />
• Mindestmengen für die jeweiligen Leistungen je Arzt oder <strong>Krankenhaus</strong> und<br />
Ausnahmetatbestände<br />
• Wenn die nach Satz 3 Nr. 3 erforderliche Mindestmenge bei planbaren<br />
Leistungen voraussichtlich nicht erreicht wird, dürfen ab dem Jahr 2004<br />
entsprechende Leistungen nicht erbracht werden.<br />
• Vergütungsabschlage für zugelassene Krankenhäuser, die ihre<br />
Verpflichtungen zur Qualitätssicherung nicht einhalten<br />
• Zum Zwecke der Erhöhung von Transparenz und Qualität der stationären<br />
Versorgung können die Kassenärztlichen Vereinigungen und die<br />
Krankenkassen und ihre Verbände die Vertragsärzte und die Versicherten auf<br />
der Basis der Qualitätsberichte nach Nummer 6 auch vergleichend über die<br />
Qualitätsmerkmale der Krankenhäuser informieren und Empfehlungen<br />
aussprechen.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Zunehmendes Interesse an Qualität II<br />
• Probleme:<br />
– der Mehraufwand finanzielle und personelle Ressourcen<br />
– Mangel an Standards, Normen, Bewertungskriterien, Indikatoren für<br />
Qualität<br />
• Etablierung eines funktionsfähigen <strong>Qualitätsmanagement</strong>s an<br />
den allen Krankenhäusern insbesondere an den<br />
Universitätskliniken (Reputation und Vorbildfunktion für das<br />
Gesundheitswesen)<br />
• Notwendige Schritte:<br />
– Die "Bewusstmachung" von Qualitätsproblemen in der Medizin<br />
– Motivation zu aktiver Mitgestaltung des <strong>Qualitätsmanagement</strong>s<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Definitionen<br />
• <strong>Qualitätsmanagement</strong> oder QM bezeichnet grundsätzlich alle organisierten<br />
Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen<br />
jeglicher Art dienen.<br />
• Qualitätspolitik definiert die umfassende Absichten und Zielsetzungen einer<br />
Organisation zur Qualität, wie sie durch die oberste Leitung formell<br />
ausgedrückt werden.<br />
• Qualitätsplanung ist der Teil des <strong>Qualitätsmanagement</strong>s, der auf das<br />
Festlegen der Qualitätsziele und der notwendigen Ausführungsprozesse sowie<br />
der zugehörigen Ressourcen zur Erfüllung der Qualitätsziele gerichtet ist<br />
• Qualitätsziele sind von der Unternehmensleitung festgelegte Ziele des<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong>s<br />
• Qualitätssicherung sind Maßnahmen die sicherstellen sollen, dass ein Produkt<br />
oder eine Dienstleistung ein festgelegtes Qualitätsniveau erreicht. Dabei geht<br />
es nach ISO 9000 nicht etwa darum, die Qualität eines Produktes zu<br />
opt<strong>im</strong>ieren, sondern ein vorgegebenes –also gegebenenfalls auch ein<br />
niedriges –Niveau zu halten.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Qualitätspolitik‐konkret<br />
• Qualitätspolitik definiert die umfassende Absichten und<br />
Zielsetzungen einer Organisation zur Qualität, wie sie durch die<br />
oberste Leitung formell ausgedrückt werden.<br />
• Definition des Grundverständnis und der Richtung der Qualitätspolitik eines<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
• Übergeordnete Ausrichtung, die in der oberen Führungsebene festgelegt wird.<br />
• Ein <strong>Krankenhaus</strong> könnte zum Beispiel seine Qualitätsphilosophie aufzeigen,<br />
sein Leitbild oder die Grundsätze des Unternehmens, oder wie es mit Fehlern<br />
umgeht, welche Maßnahmen zur Fehlervermeidung entwickelt werden oder<br />
wie es die Qualitätspolitik des Hauses seinen Mitarbeitern vermittelt.<br />
• Formulierung von Ansprüchen, an denen man das <strong>Krankenhaus</strong> messen kann,<br />
etwa bei einer Beschwerde. Ein <strong>Krankenhaus</strong>, das sich hier beispielsweise<br />
best<strong>im</strong>mten Wertvorstellungen verpflichtet, muss diese <strong>im</strong> Umgang mit<br />
seinen Patienten auch umsetzen.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Qualitätsziele‐konkret<br />
• Formulierung konkreter Qualitätsziele und der Maßnahmen, die getroffen<br />
werden, um sie auch zu erreichen.<br />
• Je präziser die Angaben in diesem Bereich sind, desto eher kann davon<br />
ausgegangen werden, dass sich das <strong>Krankenhaus</strong> aktiv mit<br />
Qualitätsverbesserungs‐Projekten auseinander setzt.<br />
• „fortgeschrittenes“ <strong>Qualitätsmanagement</strong>,<br />
– definiert Qualitätsziele konkret<br />
– Beschreibt systematisch , wie die Ergebnisse konkret gemessen werden, und ob<br />
diese Ziele auch erreicht wurden.<br />
• Ein positives Beispiel könnte lauten: „Unsere Patientenbefragung <strong>im</strong> Jahr 2006<br />
hat ergeben, dass nur ca. 60 Prozent der Patienten zufrieden sind mit den<br />
Informationen, Verhaltensregeln und Hinweisen, die sie bei der Entlassung aus<br />
unserem <strong>Krankenhaus</strong> erhalten. Unser Qualitätsziel für diesen Bereich soll<br />
daher sein: »Die Patientenzufriedenheit <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Entlassung<br />
soll <strong>im</strong> Jahr 2007 auf mindestens 80 Prozent ansteigen«. Im Rahmen eines<br />
Projektes sollen folglich Problemursachen analysiert und Lösungsvorschläge<br />
erarbeitet werden.“<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Strukturelle Voraussetzungen für QM<br />
• Angemessene strukturelle Voraussetzungen, beispielsweise<br />
– Stabsstelle <strong>Qualitätsmanagement</strong> bei der Geschäftsführung<br />
– Qualitätskonferenzen unter Einbeziehung der Leitungsebenen<br />
– Teams über Berufsgruppen und Hierarchiestufen hinweg in allen Abteilungen und<br />
Funktionsbereichen eines <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
– Mitarbeiter‐Schulungen in den Methoden des Projekt‐ und <strong>Qualitätsmanagement</strong>s<br />
• Ohne finanzielle, personelle und organisatorische Investitionen<br />
ist <strong>Qualitätsmanagement</strong> kaum realisierbar<br />
– Es genügt nicht, nur einen Mitarbeiter mit der Qualitätssicherung zu beauftragen.<br />
– Beteiligung aller Hierarchieebenen muss gewährleistet sein.<br />
• Eine Führungsmannschaft, die <strong>im</strong> <strong>Qualitätsmanagement</strong><br />
engagiert und erfahren ist, weiß um diese Voraussetzungen und<br />
stellt die erforderlichen Mittel bereit.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Praktische Q‐Arbeit<br />
• Wo drückt der Schuh?<br />
• Was können wir besser machen?<br />
• Wie können wir zeigen, dass wir es besser machen?<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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QM‐WERKZEUGE / ‐TECHNIKEN<br />
1. Brain‐Storming<br />
2. Mind‐Map<br />
3. Kraftfeldanalyse<br />
4. Ursachen‐Wirkungs‐Diagramm<br />
5. Histogramm<br />
6. Parieto‐Analyse<br />
7. Fehlersammelliste<br />
8. FMEA<br />
‐ Art / Folgen / Ursachen<br />
‐ Auftreten / Bedeutung / Entdeckung<br />
9. Arbeits‐ / Projektgruppen (iii)<br />
10. Meta‐Plan‐Technik<br />
11. Moderation<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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PDCA<br />
• Plan‐Do‐Check‐Act<br />
• (Please don‘t change anything)<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Act<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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QM‐Systeme<br />
• EFQM<br />
•DIN ISO<br />
• (KTQ)<br />
•JACHO<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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EFQM<br />
•Das EFQM‐Modell für Business Excellence ist ein<br />
Unternehmensmodell, das eine ganzheitliche Sicht auf<br />
Organisationen ermöglicht.<br />
•Das einfache Modell umfasst die drei Säulen:<br />
– Menschen<br />
– Prozesse<br />
– Ergebnisse<br />
• Menschen arbeiten in Prozessen/Abläufen und<br />
erwirtschaften Ergebnisse, die wiederum Menschen<br />
zugute kommen.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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EFQM<br />
• Das erweiterte System:<br />
•9 Kriterien<br />
•5 Befähiger‐Kriterien (enablers)<br />
•4 Ergebnis‐Kriterien(results)<br />
• Befähiger‐Kriterien:<br />
• 1. Führung<br />
• 2. Politik und Strategie<br />
• 3. Mitarbeiterorientierung<br />
• 4. Partnerschaften & Ressourcen<br />
• 5. Prozesse<br />
Ergebnis-Kriterien:<br />
6. Mitarbeiterbezogene<br />
Ergebnisse<br />
7. Kundenbezogene Ergebnisse<br />
8. Gesellschaftsbezogene<br />
Ergebnisse<br />
9. Wichtige Ergebnisse der<br />
Organisation<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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EFQM<br />
• Durch die permanente Beachtung aller Prozesse werde<br />
Informationen über den aktuellen Stand, die kontinuierliche<br />
Verbesserung und künftige Trends abgelesen bzw. erarbeitet.<br />
• Das EFQM‐Modell ist ein Werkzeug, das Hilfestellung für den<br />
Aufbau und die kontinuierliche Weiterentwicklung eines<br />
umfassenden Managementsystems gibt. Es soll helfen, eigene<br />
Stärken, Schwächen und Verbesserungspotenziale zu erkennen<br />
und die Unternehmensstrategie darauf auszurichten.<br />
• Eine 10‐Jahres‐Studie hat nachgewiesen, dass sich Unternehmen<br />
mit QM‐System wirtschaftlich besser entwickeln. (Börsenkurse,<br />
Umsätze, Gewinne, Mitarbeiterzahlen, etc.)<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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KTQ<br />
• Gemeinsames Merkmal aller <strong>Qualitätsmanagement</strong>‐<br />
Zertifizierungs‐Systeme ist eine Vorort‐Prüfung der Einrichtung<br />
durch den Zertifizierer<br />
• Da KTQ selbst kein QM‐System sondern ein Kriterienkatalog ist,<br />
setzt KTQ ein vorhandenes QM‐System voraus und bestätigt in<br />
seiner Zertifizierungsurkunde, dass das vorhandene QM‐System<br />
und die Strukturen und Abläufe dem KTQ‐Kriterienkatalog<br />
hinreichend entsprechen.<br />
• Ein KTQ‐Zertifikat gilt stets für die gesamte Einrichtung<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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KTQ<br />
• Aussagen über die Qualität der Prozessabläufe in der<br />
medizinischen Versorgung<br />
• Ca. 960 „Fragenpakete “in 72 Kriterien und 6 Kategorien<br />
• die Patientenorientierung<br />
• die Mitarbeiterorientierung<br />
• die Sicherheit <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
• das Informationswesen<br />
• die <strong>Krankenhaus</strong>führung<br />
• das <strong>Qualitätsmanagement</strong><br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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KTQ‐Bewertungssystematik<br />
• Grundlage:<br />
–Plan‐Do‐Check‐Act‐Zyklus<br />
– Erreichungs‐ und Durchdringungsgrad<br />
• Plan: Beschreiben Sie die Planung der Prozesse, auf die sich das Kriterium<br />
bezieht, sowie die geregelten Verantwortlichkeiten.<br />
• Do: Beschreiben Sie den „Ist‐Zustand“ bzw. die Umsetzung der Prozesse, auf<br />
die sich das Kriterium bezieht.<br />
• Check: Beschreiben Sie, wie die regelmäßige, nachvollziehbare Überprüfung<br />
und Bewertung der Zielerreichung der <strong>im</strong> Do dargestellten Prozesse erfolgt,<br />
ggf. gemessen an den Zielen des Plan (Kennzahlen, Messgrößen).<br />
• Act: Beschreiben Sie die Verbesserungsmaßnahmen, die Sie aus den<br />
Ergebnissen des Check abgeleitet haben.<br />
• Erreichungsgrad: Qualität der Kriterienerfüllung<br />
• Durchdringungsgrad: Breite der Umsetzung, d. h., ob das Vorgehen in allen für<br />
die entsprechende Einrichtung zutreffenden Bereichen angewandt wird.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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Selbstbewertung/ Fremdbewertung<br />
• Der erste Schritt zum KTQ‐Zertifikat ist die Selbstbewertung. Diese wird von<br />
dem <strong>Krankenhaus</strong>, das sich zertifizieren lassen möchte, selbst vorgenommen.<br />
Notwendig ist hierzu das jeweilige KTQ‐Manual, in dem alle notwendigen<br />
Schritte erläutert sind und das den KTQ‐Katalog mit allen zu bearbeitenden<br />
Fragen zu den Leistungen, Prozessabläufen und zum <strong>Qualitätsmanagement</strong><br />
enthält.<br />
• Die Fremdbewertung n<strong>im</strong>mt demnach <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> ein interdisziplinär<br />
besetztes KTQ‐Visitorenteam aus einem ärztlichen, einem ökonomischen und<br />
einem pflegerischen Visitor vor<br />
• Hierbei wird der Selbstbewertungsbericht hinterfragt und die für die jeweilige<br />
medizinische Einrichtung zutreffenden Kriterien des KTQ‐Katalogs bewertet.<br />
Dazu werden "Kollegiale Dialoge" mit den Mitarbeitern geführt und gezielt<br />
verschiedene Bereiche der Einrichtung <strong>im</strong> Sinne von Stichproben überprüft.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
39
DIN EN ISO 9000<br />
• Normenreihe, die die Grundsätze für Maßnahmen zum <strong>Qualitätsmanagement</strong><br />
dokumentieren.<br />
• Satz von Normen für <strong>Qualitätsmanagement</strong>systeme, die das gegenseitige<br />
Verständnis auf nationaler und internationaler Ebene erleichtern sollen.<br />
• Jedes Produkt unterliegt anderen spezifischen Anforderungen und ist<br />
demnach nur unter individuellen Qualitätssicherungsmaßnahmen zu<br />
erzeugen.<br />
• <strong>Qualitätsmanagement</strong>systeme hingegen sind nicht produktorientiert und<br />
können daher unabhängig von der Branche und den spezifischen Produkten<br />
einen ähnlichen Aufbau festlegen.<br />
• Das erfolgreiche Führen und Betreiben einer Organisation erfordert, dass sie<br />
in systematischer und klarer Weise geleitet und gelenkt wird.<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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JCAHO<br />
• JCAHO (Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations) ist<br />
eine US‐amerikanische Non‐Profit Organisation, die 1951 gegründet wurde.<br />
• Ziel: Die Sicherheit und Qualität medizinischer Leistungen kontinuierlich<br />
erhöhen. Dazu werden Gesundheitsdienstleistungen akkreditiert (anerkannt,<br />
beglaubigt)<br />
• Die JCAHO beschäftigt Untersucher, die zu den Gesundheitsdienstleistern<br />
gesandt werden um deren Verfahren und Ausstattung zu evaluieren<br />
• Die untersuchten Organisationen werden dann mit einem Wert von 1bis 100<br />
bewertet, wobei 100 „perfekt“ bedeutet.<br />
• Die untersuchten Organisationen sind hoch motiviert, bei diesen<br />
Evaluierungen gut abzuschneiden, da eine Akkreditierung ein wesentlicher<br />
Faktor ist, um Vergütungen von Medicare oder Managed‐Care‐Organisationen<br />
zu erhalten<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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• Was wirklich wichtig ist:<br />
‣Gute Kommunikation<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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KOMMUNIKATION<br />
<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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<strong>Qualitätsmanagement</strong> 8. Mai 2008<br />
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