Protokoll AG 4 - Sachsen

davon abhängig ist, zu welchen Zeiten die Schülerinnen und Schüler von außerhalb mit Bus und
Bahn ankommen bzw. losfahren können.
Frau Frassek und Frau Uhlmann konnten aber an diesem Punkt deutlich machen, dass trotz vieler
Aspekte, die beachtet werden müssen, durch eine enge Zusammenarbeit, durch Engagement und
durch gegenseitiges Feedback ein erfolgreicher Ganztag möglich ist. Warum die Einführung des GTA
generell mehr Chancen als Risiken bereithält wurde zum einen mit Hilfe von Ergebnissen der StEG-
Schülerbefragung begründet, wonach durch einen (gebundenen) Ganztag das Risiko von
Klassenwiederholungen und von problematischen Verhaltensweisen im Schulalltag im Gegensatz
zum freien bzw. fehlendem GTA sinke. Zum anderen schilderten die Referentinnen aus ihren
eigenen Erfahrungsschatz, wie aus kleinen, durch den Ganztag ermöglichte Projekte innerhalb von
Arbeitsgruppen, der reguläre Unterricht profitieren konnte. Beispielhaft dafür sei die Gestaltung
von großen Fünf-Schritt-Lesestrategie-Plakaten für Klassenräume durch Schülerinnen und Schüler,
die in Deutsch durch einen Lesescout gefördert und soweit „aktiviert“ wurden, diese Idee
selbstständig zu entwickeln und umzusetzen. Zudem seien Schülerinnen und Schüler durch den
Ganztag eher mit ihrer Schule identifiziert, wodurch sie diese nach außen besser repräsentieren
können und selber mehr Verantwortung übernehmen. Auch sei das soziale Schulklima durch die
Eingebundenheit im Schulalltag, durch das Erleben von Autonomie (z.B. in der Lernwerkstatt) und
durch das Stärken von Sozialkompetenz (z.B. durch Mediationsprogramme) besser geworden, was
sich darin zeige, dass beispielsweise innerhalb des Fachunterricht Gruppenarbeitsprozesse als
störungsfreier von den Lehrkräften erlebt werden, oder auch daran, dass Konflikte während der
Pausen merklich weniger geworden seien.
Innerhalb der Arbeitsgruppe wurde deutlich, was zum Anfang des Fachtags während der
Podiumsdiskussion anklang – die Entwicklung ein Ganztagsangebots kostet zwar viel Energie, zieht
Veränderungen nach sich und es muss an viele gedacht werden. Es wird aber sowohl von den
Podiumsgästen als auch von den Teilnehmerinnen der Arbeitsgruppe Unterrichtsentwicklung im
Ganztag in Mittelschule als Große Chance gesehen, den Schulalltag und vor allem auch den
Unterricht positiv zu beeinflussen. Die Referentinnen der AG stellten dementsprechend
Möglichkeiten und ihre eigenen Erfahrungen vor, wie die Entwicklung des Ganztags gelingen kann.