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Jahresgutachten 1990/91 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Drucksache 11/8472<br />

Tabelle 3<br />

Deutscher Bundestag -<br />

11. Wahlperiode<br />

GesamtwtrtschafUiche Eckdaten ausgewählter Länder<br />

Bruttoinlandsprodukt 1) Verbraucherpreise 2) Arbeitslosenquote J ) Leistungsbilanz 4)<br />

Land Veränderung gegenüber dem Vorjahr in vH vH<br />

1988 I 1989 1 <strong>1990</strong>') 1988 I 1989 1 <strong>1990</strong>') 1988 I 1989 1 <strong>1990</strong>') 1988 1 1989 1 <strong>1990</strong>')<br />

Dänemark. -0,2 +1,4 +1 + 4,6 + 4,8 + 3 8,6 9,3 9 l h -1,6 -1,3 -[<br />

Finnland +5,4 +5,2 +2 + 5,1 + 6,6 + 6 4,6 3,5 3 1 12 -2,6 -4,4 -5<br />

Griechenland +4,0 +2,9 +1 1 /2 +13,5 +13,7 +20 7,7 7,6 -1,8 -4,7 -5 1 12<br />

Irland +1,2 +4,3 +4 + 2,1 + 4,0 + 3 1 12 16,7 15,5 14 1 12 +2,3 +1,8 +1<br />

Kanada +4,4 +3,0 +1 + 4,0 + 5,0 + 4 1 12 7,8 7,5 8 -1,7 -2,6 -2 1 12<br />

Norwegen. . ..... +1,5 +4,8 +2 1 12 + 6,7 + 4,6 + 4 3,2 5,1 5 1 12 -4,0 +0,2 +1112<br />

Portugal +4,2 +5,4 +4 + 9,7 +12,6 +13 1 /2 5,7 5,1 4 1 12 -2,6 -1,2 -2 1 12<br />

Schweden. +2,3 +2,1 +1 + 5,8 + 6,4 +10 1 /2 1,6 1,4 1 1 12 -0,4 -1,7 -2 1 12<br />

1) In konstanten Preisen. ~ Bruttosozialprodukt für Irland.<br />

2) Deflator des Privaten Verbrauchs<br />

l) Von der OECD aus den nationalen Angaben standardisierte Arbeitslosenquoten Anteil der Arbeitslosen (gemäß Definition der ILO) an den gesamten<br />

Erwerbspersonen. - Dänemark, Griechenland. Irland: nicht standardisiert.<br />

4) Leistungsbilaozsaldo im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt dzw. Bruttosozialprodukt.<br />

a) Eigene Schätzung.<br />

Quelle: OECD<br />

sen und die weltweit abgeschWächte wirtschaftliche<br />

Dynamik aus. Außerdem scheinen in manchen Ländern<br />

Nachholeffekte bei den Investitionen abzuflauen.<br />

So wurden beispielsweise in Frankreich und in<br />

Italien die Unternehmensinvestitionen weniger als<br />

halb so stark ausgeweitet wie noch 1988, als sie um<br />

rund 11 vH anstiegen.<br />

Gleichwohl war die Expansion der Unternehmensinvestitionen<br />

in der Ländergruppe mit guter Konjunktur<br />

immer noch beträchtlich; sie betrug 9 vH. Stimulierend<br />

wirkten die anhaltend günstige Ertragslage, die<br />

auch in diesem Jahr nochmals hohe Kapazitätsauslastung,<br />

die mancherorts beklagte Knappheit von Fachkräften<br />

und die Vorbereitungen auf den Europäischen<br />

Binnenmarkt.<br />

Sollte es im Zusammenhang mit der Golfkrise zu einer<br />

Verunsicherung der Investoren gekommen sein, so<br />

war davon in den Ländern mit guter Konjunktur bisher<br />

kaum etwas spürbar. Noch gibt es auch keine<br />

Anzeichen dafür, daß die Unternehmen ihre Investitionspläne<br />

wegen dieser Ereignisse nach unten korrigiert<br />

hätten.<br />

8. Die in diesem Jahll' merklich gestiegenen Hypothekenzinsen<br />

haben bisher erst begrenzt Spuren beim<br />

Wohnungsbau hinterlassen. Entscheidend hierfür waren<br />

die unverändert guten Einkommensperspektiven.<br />

Zudem steigt in einigen europäischen Ländern die<br />

Einwohnerzahl durcb Zuwanderung aus Drittländem.<br />

Sollte die Hochzinsphase anhalten, müßte sich dies<br />

allerdings schon bald negativ auf die Wohnungsbauinvestitionen<br />

auswirken. Frühindikatoren, wie die<br />

Baugenehmigungen oder die Baubeginne, liegen bereits<br />

in mehreren Ländern unter ihrem Vorjahresstand.<br />

Beispielsweise wurden in den ersten sieben<br />

Monaten in Dänemark über 40 vH weniger Wohnungsneubauten<br />

genehmigt als im gleichen Vorjahreszeitraum,<br />

in Frankreich waren es im ersten Jahresdrittel<br />

rund 71/2 vH weniger. In Spanien unterschritten<br />

die Baubeginne in den ersten fünf Monaten ihren Vorjahresstand<br />

um knapp 30 vH.<br />

9. Der Private Verbrauch expandierte in Japan und<br />

in den europäischen Ländern (ohne Großbritannien,<br />

Schweden und Finnland) mit gut 3'1.2 vH etwas rascher<br />

als im Vorjahr. Ursache hierfür war in erster Linie die<br />

Entwicklung der verfügbaren Einkommen; ihre Zuwachsrate<br />

lag, begünstigt von einer weiterhin zügigen<br />

Ausweitung der Beschäftigung und von höheren<br />

Lohnsteigerungen, über der von 1989. Obwohl sich<br />

gleichzeitig der Preisauftrieb im Vorjahresvergleich<br />

beschleUnigt hat, stiegen auch die Realeinkommen<br />

der Haushalte schneller als im Jahr zuvor. Die Sparquote<br />

der privaten Haushalte veränderte sich dagegen<br />

trotz der höheren Zinsen nur wenig. Die günstige<br />

Verbrauchskonjunktur ließ unter anderem die Käufe<br />

von Personenkraftwagen in die Höhe schnellen. Die<br />

Neuzulassungen wiesen beispielsweise in Japan und<br />

Irland im ersten Halbjahr zweistellige Zuwachsraten<br />

auf, in Frankreich und Belgien lagen die Raten nur<br />

geringfügig niedriger. Dagegen wurden in Spanien in<br />

den ersten neun Monaten rund 9 vH weniger Personenkraftwagen<br />

neu zugelassen als im Vorjahr, wozu<br />

die verbrauchsdämpfenden Maßnahmen der spanischen<br />

Wirtschaftspolitik maßgeblich beigetragen haben.<br />

10. Die reale Ausfuhr der hler betrachteten Länder<br />

konnte das hohe Expansionstempo des Vorjahres<br />

nicht überall halten. Zwar gelang es den japanischen<br />

Exporteuren, begünstigt durch den im Jahresdurchschnitt<br />

nochmals gesunkenen Außenwert des Yen,<br />

das Ausfuhrvolumen mit rund 14 vH ungefähr ebenso<br />

kräftig zu steigern wie im Vorjahr. Die Unternehmen<br />

in den europäischen Ländern mit guter Konjunktur<br />

hatten jedoch eine Abschwächung ihrer Lieferungen<br />

ins Ausland hinzunehmen. Die langen Lieferzeiten in<br />

einigen Branchen, die verschlechterte preisliche<br />

Wettbewerbsfähigkeit durch die niedrigere Bewer-<br />

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