Heft 2 - Sauerländer Heimatbund e.V.
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Sauerländer <strong>Heimatbund</strong><br />
SAUERLAND<br />
siedlungen und Umlegungen von<br />
Verkehrsverbindungen erforderlich.<br />
Entgegen steht jedoch, da(3 der Bergbau<br />
in der westlichen Bergflanke des<br />
Elpetals und unter der Sohle des<br />
Stauraumes groRe oberflachennahe<br />
Hohlraume geschaffen hat. Die bestehenden<br />
Stollen, Abbaugange und<br />
Kavernen wurden mehrfacli begangen<br />
und die Gebirgsverhaltnisse eingehend<br />
auf ihre Dichtigkeit und Standsicherheit<br />
bin untersucht. Eine Reihe<br />
von Stollen und Kavernen ist bereits<br />
eingestijrzt. Die zwischen den Abbaufeldern<br />
stehengebliebenen Gebirgspfeiler<br />
zeigen Risse und Abplatzungen.<br />
An der Decke und in den<br />
Kavernenwanden haben sich KliJfte<br />
aufgetan. Die Priifung des Gedankens,<br />
samtliche Hohlraume mit Beton<br />
aufzufiJIIen, fiJhrt zu dem Ergebnis,<br />
da3 das verbleibende Risiko zu groB<br />
ist und eine Talsperre im Elpetal nicht<br />
verantwortet werden kann. Eine Oberflachendichtung<br />
konnte bei den zu<br />
erwartenden groBeren Bewegungen<br />
beschadigt werden.<br />
Auch ist nicht auszuschlieBen, daB die<br />
noch vorhandenen groBen Vorkommen<br />
an armen Zink- und Bleierzen zu<br />
einem spateren Zeitpunkt w/ieder abgebaut<br />
werden. Die Talsperre miJBte<br />
dann wahrscheinlich entleert werden.<br />
SchlleBlich darf nicht ijbersehen werden,<br />
daB die Zink- und Bleigehalte<br />
des Oberflachenwassers im Elpetal<br />
etwa die lOfachen Werte aufweisen,<br />
wie diejenigen des Negerwassers.<br />
Nach diesem Ergebnis war nur noch<br />
die Negertalsperre weiterzuverfolgen.<br />
Wie Bild 2 verdeutlicht, wurde ein<br />
maximaler Stauraum zwischen den<br />
vorhandenen Orten Wulmeringhausen<br />
und Siedlinghausen von 44,5 hm^<br />
ausgewiesen. Das schone und sehr<br />
alte Dorf Brunskappel fallt dem Projekt<br />
zum Opfer und muB auf der ostlichen<br />
Talflanke neu erbaut werden.<br />
Nach einer eingehenden Befragung<br />
haben sich die Dorfbewohner mit<br />
ijberwiegender Mehrheit dafiir ausgesprochen,<br />
wieder in einer geschlossenen<br />
Dorfgemeinschaft unterzukommen.<br />
Eine Umsiedlung in benachbarte<br />
Gemeinden haben die Brunskappeler<br />
abgelehnt.<br />
Fur die Neugestaltung des Dorfes<br />
wurde ein Architektenwettbewerb<br />
durchgefiJhrt, den die Arbeitsgemeinschaft<br />
Professor Spengelln/Glauner/<br />
Gerlach gewonnen hat. Professor<br />
StauzieL + ^38.00mNN<br />
StauinhaLt Uk.<br />
WuLmeringhau<br />
Neg<br />
Hauptabsperrbauwerk<br />
3 ......<br />
rLandstr.<br />
Der Stauraum der geplanten Negertalsperre<br />
Spengelin war bereits an der Neugestaltung<br />
von Helgoland maBgebend<br />
beteiligt. Der Entwurf sieht ein fuBlaufiges<br />
Zentrum vor, in dem die alte<br />
Kirche nach gleichen MaBen wieder<br />
aufgebaut wird. Entsprechend der<br />
Topographie des Gelandes ist als<br />
vertikale Achse ein fuBlaufiger Anstieg<br />
vorgesehen. Die AufschlieBung<br />
erfolgt entsprechend den Hohen-<br />
desbahn<br />
Assinghausen<br />
2km<br />
schichtlinien fischgratenformig. Durch<br />
Anger wird eine Identifikation der<br />
Bewohner mit ihrem neuen Lebensbereich<br />
erieichtert. FiJr den Fremdenverkehr<br />
sind vielfaltige Ferienhauser<br />
und Einliegerwohnungen vorgesehen.<br />
Falls die vorhandene Bundesbahnlinie<br />
verlegt werden muB, kommt leider<br />
nur eine Linienfuhrung zwischen<br />
der Talsperre und dem neuen Dorf<br />
39<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
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