Heft 2 - SauerlÃ¤nder Heimatbund e.V.

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Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Historische Kommission in OIpe Am 18./19. 4. hielt die Historische Kommission fijr Westfalen ihre Jahreshauptversammlung in OIpe ab. Die Stadt OIpe hatte sie eingeladen, und der „erlauchte Kreis von Wissenschaftlern und Professoren" — so der Vorsitzende des Verkehrsvereins OIpe —, der alljahrlich in einer anderen Stadt Westfalens tagt, war nach den Worten seines Vorsitzenden, Prof. Dr. Wilhelm Kohl, Staatsarchiv MiJnster, der Einladung in das Gebiet, das als einziges den Namen „Westfalen" als Territorialnamen durch die Jahrhunderte getragen hat, gefolgt. Die Burger von OIpe und des Sudsauerlands (diesmal einschlieBlich Schmallenbergs) profitierten an der Tagung durch einen offentlichen Vortrag von Staatsarchivdirektor Dr. Wilhelm Janssen, DiJsseldorf, iJber „Die Erzbischofe von Koln und ihr Land Westfalen im spateren Mittelalter", der unsere gesamte historische Heimatarbeit kiinftig befruchten durfte. Die Historische Kommission tritt hauptsachlich in Erscheinung als Editor landesgeschichtlichen Schrifttums von uberortlicher Bedeutung. Z. Zt. stehen vor der Herausgabe die TagebiJcher des Oberprasidenten von Vincke und die Tagebiicher des Caspar V. Fijrstenberg, die nun leider, wie die vor 100 Jahren herausgegebene Ausgabevon Pieler, aus Kostengrunden wieder nicht ungekurzt davonkommen sollen. Die dritte, das Kolnische Westfalen betreffende Publikation wird die Urkunden und Akten von Stiff und Stadt Meschede betreffen. Nominell gehoren der Historischen Kommission fur Westfalen rd. 60 ordentliche und 40 korrespondierende Mitglieder an. Bisher w/aren es 2 „Korrespondierende", die in den beiden Sauerlandkreisen ihren Wohnsitz haben, Frau Dr. Margret Westerburg- Frisch, Arnsberg, und Norbert Scheele, OIpe; nun ist als drifter auch der neue Kreisheimatpfleger von OIpe, Studiendirektor Gunter Becker, Lennestadt-Altenhundem, hinzugewahit worden. Die Historische Kommission hat der Presseinformation nach bisher rd. 175 Bande publiziert, von denen leider viele schon seit langer Zeit vergriffen sind. Ihre Arbeit steht vor dem Problem der immer schvi/erer w/erdenden Finanzierung von Druckwerken. — Sollte sie nicht vielleicht— wie den alljahrlichen Tagungsort — auch Druckort und Verlage gelegentlich wechsein? ky. Prof. Dr. Wilhelm Kohl, Vorsitzender der Historischen Kommission fur Westfalen (links) und die beiden korrespondierenden Mitglieder Rektor i. R. Scheele und Studiendirektor G. Becker. Rechts Olpes Landrat Limper und Klaus Droste, VHS- Leiter von OIpe, der ebenfalls Historiker ist. Neuer Archivleiter Brilon. Als neuer Leiter des Briloner Stadtarchivs wurde der im Ruhestand lebende friJhere Leiter des Kreisordnungsamtes Wilhelm Einhoff berufen. Das Archiv ist an folgenden Tagen geoffnet: montags und dienstags von 10.00 bis 12.30 Uhr. Frondskop Et is sac lichte, diu te seggen, Frond te spielen, segget se — un liawet an dian anderen verbey, wenn Naot am Manne is. Sao gar nit lichte is et, Frond te seyn. Norbert Vol) 45 SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund
Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Zweiter Bildband von Attendorn Zwei Jahre nach dem historischen Bildbandchen „Attendorn in alten Ansichten" erschien Ende vergangenen Jahres der zeitlich daran anschlie- Bende neue Bildband „Attendorn 1930-1977" in stattlichem Format und steifem Einband. In Layout und Typograpliie laBt auch er zu wunschen Cibrig, doch ist er inhaltlich informativ und interessant. Wie seiche Veroffentliclnungen meist, riclntet das Such sicin vor allem an die mit den ortlichen Verhaltnissen Vertrauten. Zentrales Thema ist das im Krieg zerstorte Attendorn, der Zustand im Jahrzehnt davor und die Zeit von der Zerstorung bis heute. Mittelpunkt des Bildbandes sind daher 41 Fotos, die der Verleger Theodor Frey seinerzeit in den Tagen der Zerstorung gemacht hat. Das erklart auch, warum die Einfuhrung zunachst ein recht informatives Kapitel iJber die Attendorner Zeitungsgeschichte bringt: Attendorn hatte in nicht ganz 100 Jahren acht verschiedene Zeitungen, die unter 12 verschiedenen Namen die Bilrgerschaft informiert haben. Das „Attendorner Volksblatt" hatte Herr Frey fast 30 Jahre lang verlegt und redigiert, und in seinem Drang, Bilddokumente zu schaffen, hatte er auch totografiert als es verboten war. Diese Einfuhrung ist aber nicht der einzige Text in diesem Buch. Einer gestrafften, aber ausgezeichneten Darstellung der Attendorner Geschichte schlieBen sich die ersten Bilder an, jeweils mit knappen Erlauterungen; Raum und eine kleine Schrifttype hatten hier mehr ermoglicht. Einige Farbfoto-Wiedergaben aus der Vorkriegszeit und Dokumentarfotos aus den Nazitagen, verdienen besondere Beachtung. Ein Bilr von HJ „Wir werden weitermarschieren" leitet Ciber zur Zerstorung im Krieg — „wenn alles in Scherben fallt". Dem nun folgenden Zentralteil geht eine gestraffte Darstellung der Kriegsgeschichte von Attendorn voraus. Jedem Bild der Zerstorung ist das Bild des heutigen Zustandes, von der gleichen Stelle aus totografiert, gegenubergestellt. Der dritte Teil gibt in Textvorspann, Fotos und Bilderklarungen zunachst einige wenige Einblicke in die erste Zeit nach dem „Heimatliebe ist keine Spielerei" Weihbischof Augustinus Baumann, geboren 1881 in Niedermarsberg, der vor 25 Jahren starb, wurde anIaBlich seines 20jahrigen Bischofsjubilaums im Jahre 1952 zum EhrenbiJrger seiner Heimatstadt ernannt. Bel dieser Gelegenheit erklarte der Bischof: „Es ist kein Pharisaertum, wenn ich Heimatliebe und Heimattreue fiJr mich in Anspruch nehme. Heimatliebe ist keine Spielerei, sondern ein ernster Dienst. Freilich ein selbstloser Dienst, wie der Dienst der Mutter an einem Kinde, aber ein notwendiger Dienst. Wie ein Kind verkCimmert ohne die Mutter, so die Heimat ohne die Liebe. Dieser Weg des Hineinwachsens in die Heimat beginnt am leichtesten in der Jugend. Aber auch diejenigen, die das Schicksal verschlagen hat, werden zu neuen Ufern kommen, zur neuen Heimat, wenn sie sich mit den Menschenverbinden und diese mit ihnen." Krieg, dann in den systematischen Wiederaufbau, um schlieBlich mit einem Dutzend Farbfotos das heutige Attendorn vorzustellen. Der Verlag Theodor Frey in Attendorn hat sich durch diese Dokumentation um seine Heimatstadt vorbildhaft verdient gemacht. Initiator auch dieses Bildbandes ist Hermann Hundt, der die Texte schrieb mit Ausnahme des Kapitels iiber die Attendorner Kriegstage, das der Spezialist der Kriegsgeschichte im Kreis OIpe, Dr. Manfred Schone, Dusseldorf, verfaBt hat. Die Gegenaufnahmen zu den Bildern der Zerstorung sowie auch die Farbaufnahmen vom heutigen Attendorn sind GiJnter Reinartz zu verdanken. Alles in allem: Auch wer den Grauton mancher Bilder beklagt, wer typografische Einzelheiten bemangelt oder wer sich einen besseren Personalien Ramsbeck. Am 11. Juni vollendete Rektor a. D. Hans Stehling in Ramsbeck sein 80. Lebensjahr. Er wirkte als Schulleiter lange Jahre an der Volksschule in Velmede. Mit gro- Bem Erfolg war er im Dienste der Lehrer-Fortbildung tatig. Ludwig Susewind, Oberstudiendirektor, ist neuer Leiter der Beruflichen Schulen des Hochsauerlandkreises in Brilon. Er loste Hubert Pasch ab, der in den Ruhestand ging. Josef PlaBmann, 55, Landwirt aus Hellefeld, ist in den Orden der „Ritter vom Heiligen Grab" aufgenommen worden. Der Orden entstand wahrend der Kreuzzuge. Prof. Wilfried Michel, Oelinghausen, hat mit einer Langspielplatte, auf der die historische Orgel des Klosters Oelinghausen vorgestellt wird, viel Erfolg. Binnen weniger Wochen war die erste Auflage von 4000 Exemplaren vergriffen, jetzt wurden weitere 2000 Scheiben gepreBt. Michel beabsichtigt, im Sommer auf einer weiteren Platte die alte, vom Verfall bedrohte Orgel von Klosterbrunnen vorzustellen. Hans Georg Walther, Maler und Graphiker aus Sundern, hat einen Sauerland-Kalender fur 1979 geschaffen, der Aquarelle und Graphiken ent- halt. wissenschaftlichen Apparat der historischen Dokumentation erwijnscht, kann nur sagen, daB dieser Band eine wertvolle Bereicherung des Heimatschrifttums im SiJdsauerland darstellt. Th. Ht. „ATTENDORN 1930-1977, Bomben, Wiederaufbau und Wandel in Attendorn", Text V. Hermann Hundt m. e. Beitr. v. Dr. M. Schone, 144 S., 128 Abb.; VIg. Theodor Frey, Attendorn 1977; 32,50 DM. 46 SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund
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