Heft 2 - Sauerländer Heimatbund e.V.

Sauerländer Heimatbund
SAUERLAND
Kultur und Gesellschaft
Die Gemeinde Wenden verfiigt iiber
einige alte Pfarrk'irchen, die in ansprecliender
Weise Zeugnis iJber die
kulturgeschichtliclie Vergangenlieit
ablegen. So diirfte das scliliclite
Gotteshaus in Wenden mit seiner
prachtigen Ausstattung von Joli.
Theodor und Joh. Nikolaus DiJringer,
Peter Sasse aus Attendorn und dem
unbekannten Schopfer der Pieta
kaum seinesgleichen unter den Barockkirclien
des Sauerlandes haben.
Auch fur die Pfarrkirclie Romersliagen
hat DiJringer gearbeitet und die
Kirchen in Hijnsborn und Schonau
sind besichtigenswert. Die iiber 200
Jalire alte Orgel in Wenden ist gewiB
ein Zeugnis fiJr die damalige Vorliebe
der Bevolkerung fiJr die Musik, die
auch ein farbiges Relief hoch oben
im Chorbogen der Kirche betont.
Diese Freude am Musischen, am guten
Lied, an Haus- und Blasmusik
sind im Wendschen Land bis haute
erhalten. Bund 30 Musik- und Ge-
sangvereine, darunter zahlreiche Meisterchore,
pragen auch heute noch
durch Konzerte und sonstige Darbietungen
das kulturelle und gesellschaftliche
Leben der Gemeinde. Die
neue Aula im Kulturzentrum hat fiJr
das Kulturangebot der Gemeinde
neue befruchtende Impulse gebracht,
wie die zunehmende Zahi der Veranstaltungen
deutlich zeigt. Doch auch
die traditionellen Schutzenvereine,
die freiwilligen Feuerwehren und die
sonstigen carltativen, sozialen und
sonstigen Vereine sind im Leben der
Gemeinde mit ihren vielfaltigen Aufgaben
eingebunden und zeichnen
sich durch einen bewuBt gelebten
Gemeinsinn aus. Im sozialen Bereich
ist hervorragend in die Landschaft
eingebettet ein modernes Altenheim
mit heimverbundenen Altenwohnungen
errichtet worden, das mit seinem
zeitgemaBen Angebot eine positive
Entwicklung genommen hat. Zahlreiche
Jugendheime und Kindergarten
runden das Angebot im sozialen Bereich
ab.
Industrie und Verkehr
Die industrielle Entwicklung des Wendener
Landes hat durch die Erschopfung
der Mineralolvorrate (Eisenerz
und Schwerspat) in den 20er Jahren
eine Verzogerung erfahren. Als bleibendes
Zeugnis fur diese Epoche ist
heute noch die im Jahr 1728 erbaute
Holzkohle-Hochofenanlage in Wendenerhiitte
in gutem baulichen Zustand
vorhanden.
Der ijberwiegende Teil der Bevolkerung
war nach dem Krieg noch in der
Landwirtschaft tatig. Doch der vielfach
an Flache zu kleine Landbesitz
und die durch klimatische Bedingungen
verhaltnismaBig geringen Ertrage
bildeten keine ausreichende Existenzgrundlagen.
So war der handwerkliche
Nebenverdienst oft mehr Zwang
als Neigung. Mit der zunehmenden
Umstrukturierung der Landwirtschaft
zu groBeren Betrieben mit ausgepragter
Spezialisierung meistens auf
die Vieh- und Milchwirtschaft gaben
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