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(Wie) kann man mit Kennzahlen im OP steuern? - Schaffler Verlag

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<strong>OP</strong>-KENNZAHLEN<br />

die MitarbeiterInnen ausgerichtet: Es soll<br />

einen Plan geben, der hält sowie rationale,<br />

transparente Entscheidungen und Anreize.<br />

Das good practice-Modell enthält als wesentliche<br />

Eckpunkte:<br />

Die Erstellung eines <strong>OP</strong>-Statuts 4, 5 .<br />

Die Benennung eines <strong>OP</strong>-Managementteams,<br />

das die Verantwortlichkeit<br />

für den Gesamtprozess hat 1, 2, 5 .<br />

Das Einrichten einer perioperativen<br />

Ambulanz.<br />

Die Steuerung über <strong>Kennzahlen</strong> und<br />

Kapazitäts<strong>man</strong>agement 6, 7, 8, 9, 14 .<br />

Die Steuerung erfolgt durch die <strong>OP</strong>-Managementteams<br />

anhand der gespag-weit<br />

einheitlichen <strong>Kennzahlen</strong>, die auch in ein<br />

übergreifendes Benchmarking einfließen.<br />

Wesentliche Voraussetzung, da<strong>mit</strong> die<br />

Steuerung effizient funktionieren <strong>kann</strong>, ist<br />

die interdisziplinäre Nutzung der <strong>OP</strong>-Säle.<br />

Dadurch können Kapazitäten flexibel, dem<br />

PatientInnenaufkommen bzw. der MitarbeiterInnenverfügbarkeit<br />

angepasst und<br />

so<strong>mit</strong> insgesamt opt<strong>im</strong>al genutzt werden.<br />

<strong>OP</strong>-<strong>Kennzahlen</strong>katalog<br />

und Steuerung<br />

Die <strong>Kennzahlen</strong> werden seit 01.01.2008 in<br />

jedem gespag-Haus verpflichtend erhoben.<br />

Im Vorfeld wurde in den Jahren 2006<br />

bis 2007 das good practice-Modell in Projektform,<br />

begleitet von der Direktion Qualitäts<strong>man</strong>agement,<br />

in jedem gespag-Haus<br />

<strong>im</strong>plementiert.<br />

Am Benchmarking beteiligt sind die Standard-<br />

und Schwerpunkt-Krankenhäuser.<br />

Die Landes-Frauen- und Kinderklinik und<br />

die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg<br />

sind vom Benchmarking ausgenommen,<br />

die <strong>Kennzahlen</strong> werden jedoch auch in diesen<br />

Häusern zur Steuerung eingesetzt. In<br />

der Landes-Frauen- und Kinderklinik sind<br />

die Eingriffsdauern <strong>im</strong> gespag-Vergleich<br />

sehr kurz. Da die Wechselzeiten nicht <strong>im</strong><br />

selben Ausmaß reduziert werden können,<br />

führt dies zu einer Benachteiligung in der<br />

Kennzahl Schnitt-Naht-Auslastung. Generell<br />

birgt die Schnitt-Naht-Auslastung als<br />

Funktion der Eingriffsdauer 10 die Gefahr<br />

des falschen Anreizes: Erfahrene OperateurInnen<br />

verkürzen jede Operation 11 und<br />

haben so<strong>mit</strong> eine ungünstigere Schnitt-<br />

Naht-Auslastung. Um diese Unschärfe<br />

zu beseitigen, wird derzeit die zusätzliche<br />

Kennzahl Nutzungsgrad Schnitt-Naht-Zeit<br />

eingeführt, die in der Berechnung angemessene<br />

Wechselzeiten je Fachbereich<br />

berücksichtigt 10, 12 . Die <strong>Kennzahlen</strong> werden<br />

entlang des gesamten perioperativen<br />

Prozesses erhoben (siehe Tabelle unten).<br />

Da<strong>mit</strong> das Benchmarking funktioniert und<br />

v.a. der Vergleich der Krankenhäuser untereinander<br />

aner<strong>kann</strong>t wird, wurden die<br />

Zeitmarken standardisiert und der Erhebungszeitraum<br />

als Kernarbeitszeit von<br />

07:00 bis 15:30 Uhr festgelegt. Für die definierten<br />

<strong>Kennzahlen</strong> werden fünf Zeitmarken<br />

verwendet. Der Zeitpunkt, wann diese<br />

zu setzen sind, ist schriftlich definiert:<br />

Einschleusen<br />

Patient/in <strong>im</strong> <strong>OP</strong><br />

Schnitt<br />

Naht<br />

Ausschleusen<br />

Die Praktikabilität der <strong>Kennzahlen</strong> als<br />

Steuerungsinstrument wird über die Plattform<br />

„Steuerung <strong>mit</strong>tels <strong>Kennzahlen</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>OP</strong>“ evaluiert. Eine gezielte telefonische<br />

Umfrage Ende 2008 und ergänzende Interviews<br />

<strong>im</strong> Frühjahr 2009 brachten folgendes<br />

Ergebnis: Durch den verbesserten<br />

präoperativen Prozess, die Einführung der<br />

perioperativen Ambulanz ist die <strong>OP</strong>-Freigabe<br />

fix. Das hat zu einem pünktlichen <strong>OP</strong>-<br />

Beginn und einer geringeren Absetzungsrate<br />

geführt. Die <strong>Kennzahlen</strong> als objektive<br />

Steuerungsbasis und das Anreizsystem<br />

sowie die organisatorische Einsetzung des<br />

<strong>OP</strong>-Managementteams (<strong>OP</strong>-ManagerIn =<br />

1, 2,<br />

AnästhesistIn) außerhalb der Hierarchie<br />

13<br />

durch die kollegiale Führung führte zu einer<br />

verbesserten Handlungsfähigkeit und<br />

Anerkennung der Entscheidungen. Die<br />

Kommunikation läuft nun auf objektiver<br />

Basis, die Kapazitätsvergabe ist transparent<br />

und akzeptiert. Insgesamt hat sich,<br />

nach Aussagen der <strong>OP</strong>-Managementteams<br />

die Zusammenarbeit zwischen den<br />

Input<br />

Status<br />

Steuerung von<br />

Output<br />

Kennzahl<br />

Indikationsstellung<br />

<br />

Langfristige Planung<br />

<br />

Terminplanung, Fach-Ambulanz,<br />

perioperative Ambulanz,<br />

Bettenverfügbarkeit<br />

<br />

<br />

Warteliste<br />

<br />

Personalverfügbarkeit<br />

<br />

<br />

pazitätsplanung,<br />

Wochenplanung,<br />

Tagesplanung<br />

<br />

<br />

Saalauslastung<br />

Präoperative Liegedauer<br />

<br />

PatientInnenanwesenheit<br />

Notfälle, Akutmeldungen<br />

<br />

Saal<strong>man</strong>agement, Ablaufsteuerung,<br />

Dokumentation,<br />

Qualitätssicherung<br />

<br />

<br />

Schnitt-Naht-Auslastung<br />

Patientenzeit-Auslastung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

31

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