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HEFT 16: Juni 2006 THEMA: Nachhaltigkeit bedeutet ... HEFT 16 ...

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12<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> heißt …<br />

Überwindung von Armut – Gleichstellung von Mann und Frau – Medizinische Grundversorgung für alle – Umweltschutz – Ländliche Entwicklung<br />

Mit der Schule aufs Schiff!<br />

Projektbericht der 4AB des GRG 21 „Bertha von Suttner“, Wien<br />

25.10.2005 – 7.11.2005<br />

Nach wochenlangen Unsicherheiten wegen<br />

der kurz zuvor im Donaudelta festgestellten<br />

Vogelgrippe und dem tragischen Brand auf<br />

der ursprünglich gecharterten MS Oltenita,<br />

der neben dem gesamten Schiff auch ein<br />

Mitglied der Crew zum Opfer gefallen war,<br />

konnte unser Projekt auf der MS Steaua Deltei<br />

am 25. Oktober letztendlich doch beginnen.<br />

Obwohl sich der räumliche Rahmen<br />

durch das neue Schiff wesentlich geändert<br />

hatte, das Reiseprogramm durch die Zusammenlegung<br />

mit einer schwedischen Reisegruppe<br />

in manchen Bereichen geändert und<br />

das Donaudelta aufgrund der Vogelgrippe<br />

überhaupt gestrichen werden musste,<br />

ließ sich unser geplantes Projekt in seinen<br />

wesentlichen Zügen dennoch wie geplant<br />

realisieren.<br />

Tag 1: Einschiffung in Wien-Nussdorf<br />

Nach dem Bezug der Kabinen und der Verabschiedung<br />

von den Liebsten stellte sich<br />

der Kapitän mit seiner Crew in der Schiffsbar<br />

vor. Nach dem Abendessen legte die<br />

Delta Star ab und machte sich auf den Weg<br />

in Richtung Bratislava.<br />

Als erstes inhaltliches Abendprogramm<br />

stand ein Film über die Verhinderung des<br />

Kraftwerksbaues bei Hainburg auf dem<br />

Programm. Prof. Ploderer, Zeitzeuge dieses<br />

Ereignisses, erzählte im Anschluss daran<br />

den SchülerInnen von seinen eigenen Eindrücken<br />

aus der Zeit.<br />

Tag 2: Bratislava.<br />

Nach dem Frühstück ging es bei prächtigem<br />

Herbstwetter zum ersten Landgang in die<br />

Hauptstadt der Slowakischen Republik.<br />

Eine Fremdenführerin erklärte den hübsch<br />

restaurierten alten Stadtkern und führte<br />

auch auf die Burg, hoch über der Donau. Als<br />

Arbeitsauftrag hatten die Schülerinnen, in<br />

der Stadt nach Spuren der mehrsprachigen<br />

Vergangenheit Bratislavas zu suchen und<br />

diese schriftlich festzuhalten. Nach dem<br />

Mittagessen legte das Schiff ab und machte<br />

sich auf den Weg nach Budapest. Der eindrucksvolle<br />

Bau der Schleuse bei Gabcikovo<br />

ließ erahnen, welche landschaftlichen Folgen<br />

eine Realisierung des Kombinationskraftwerkes<br />

Gabcikovo-Nagymaros gehabt<br />

hätte.<br />

Tag 3: Budapest<br />

Der erste Tag in Budapest begann mit einer<br />

ausführlichen Stadtrundfahrt, die alle<br />

bekannten Sehenswürdigkeiten einschloss.<br />

Der heutige Arbeitsauftrag beinhaltete das<br />

Sammeln von ungarischen Wörtern, die im<br />

Schiff auf Papierblätter geschrieben am Eingang<br />

zum Speisesaal aufgehängt wurden.<br />

Am Abend wurde der Film „Der Bockerer<br />

III“ gezeigt. Die dort geschilderten Umstände<br />

der ungarischen Revolution 1956 verbanden<br />

sich so mit den Stunden zuvor auf der<br />

Stadtrundfahrt gesammelten Eindrücken.<br />

Tag 4: Budapest<br />

Der heutige Tag stand im Zeichen des<br />

eigenständigen Erkundens der ungarischen<br />

Hauptstadt. Der Bummel in Einkaufsstraßen<br />

und Kaufhäusern wurde zur ersten<br />

hautnahen Begegnung mit der Fremde. Das<br />

Ablegemanöver in der nachts hellerleuchteten<br />

Donaumetrople wurde zum unvergesslichen<br />

Schauspiel.<br />

Tag 5: Kalocsa<br />

Wir verzichteten auf die Stadtbesichtigung<br />

Kalocsas, eines kleinen Pusztastädtchens,<br />

das vor allem für seine Paprikapulvererzeugung<br />

bekannt ist, und widmeten uns der<br />

Geographie und der Sprache des Landes.<br />

In Gruppen aufgeteilt absolvierten die SchülerInnen<br />

einen Crashkurs in Ungarisch und<br />

bearbeiteten die Lernmaterialien zu Geographie.<br />

Ein Souvenirverkäufer war über die<br />

das ungarische Volkslied, das wir ihm darbrachten<br />

so erfreut, dass er der Klasse einen<br />

deutschsprachigen Reiseführer über Kalocsa<br />

schenkte.<br />

Tag 6: Vukovar<br />

Am Morgen legten wir in Vukovar, der 1999<br />

heiß umkämpften Donaustadt Kroatiens an.<br />

Obwohl hier schon vieles restauriert worden<br />

wurde, ist die Stadt nach wie vor von den<br />

Zerstörungen geprägt. Nach einem Stadtrundgang<br />

duch die Ruinen, der die Brutalität<br />

des Krieges schaurig vor Augen führte,<br />

trafen wir in der Klosterkirche auf einen<br />

Franziskanermönch, der uns die Ereignisse<br />

des Krieges aus seiner Sicht beschrieb. Zum<br />

Glück verstand Kathi Kroatisch und konnte<br />

uns so übersetzen.<br />

Am Abend legten wir in Belgrad an.<br />

Eine Vorführung serbischer Volksmusik<br />

und serbischer Trachten beschloss das<br />

Tagesprogramm.<br />

Tag 7: Belgrad<br />

Der Vormittag widmete sich einer Stadtführung<br />

durch die Belgrader Burg und die<br />

wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Stadtbereich.<br />

Am Nachmittag besuchten wir das<br />

Denkmal der im Zweiten Weltkrieg durch<br />

die Nationalsozialisten ermordeten EinwohnerInnen<br />

Jugoslawiens. Das Denkmal befindet<br />

sich unweit der Stelle an welcher auch<br />

ein deutsches Konzentrationslager gestanden<br />

hatte, in dem unter der Leitung eines<br />

österreichischen Lagerkommandanten<br />

tausende Jüdinnen und Juden durch Giftgas<br />

vernichtet wurden.<br />

Tag 8: Eisernes Tor<br />

Die landschaftlichen Schönheiten des<br />

Eisernen Tores, einer Engstelle im Gebirgszug<br />

der Karpaten, bestimmten heute das<br />

Tagesprogramm. Nach Arbeitsschwerpunkten<br />

zu Geographie und Geschichte stand<br />

heute die bildnerische Gestaltung im Vordergrund.<br />

Teilweise alleine, teilweise betreut<br />

von den StudentInnen der Hochschule für<br />

angewandte Kunst, hielten die SchülerInnen<br />

ihre visuellen Eindrücke auf Papier fest.<br />

Nach dem Mittagessen besuchten wir<br />

das nationalgeschichtliche Museum in<br />

Turnu Severin. Die beiden Schwerpunkte<br />

unserer Führung waren die Antikensammlung<br />

und das Modell der Trajansbrücke<br />

deren Grundfesten noch heute erkennbar<br />

sind, und das Aquarium, das uns eine Vielzahl<br />

in der Donau heimische Fische zeigte.<br />

Tag 9: Vidin<br />

Der Vormittag beinhaltete einen ausgedehnten<br />

Stadtrundgang, der sich vor allem<br />

auf die mittelalterliche Festung konzentrierte,<br />

die sich zur Verwunderung einiger<br />

als einst kurzzeitig der Donaumonarchie<br />

zugehörig erwies. Überhaupt konnten wir<br />

anhand vieler Details feststellen, wie sehr<br />

die Länder der Donau geschichtlich miteinander<br />

verknüpft sind.

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