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Vortragstext - Zentrum Seniorenstudium - LMU

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Ende empfinden wir die Lichtstrahlen als violett, dann folgen blau, blaugrün, grün<br />

gelb, orange und schließlich am langwelligen Ende rot. Jenseits unserer optischen<br />

Wahrnehmungsgrenzen liegen Ultraviolett bzw. Infrarot. Reine Spektralfarben kann<br />

man auch mit Interferenz-Farbfiltern erzeugen. Projiziert man Spektralfarblichter<br />

übereinander, so erhält man die erstaunlichen Ergebnisse der additiven<br />

Farbmischung:<br />

Bild 5 Wirft man z.B. ein Rotlicht und ein Grünlicht auf dieselbe Fläche, so addieren<br />

sich die zwei Farblichter zu Gelb. Grün und Blau ergeben Blaugrün und Blau und Rot<br />

ergibt Purpur, der das Spektralband zu einem Farbenkreis schließt. Rot, Grün und<br />

Blau erwiesen sich als die drei Grundfarben des menschlichen Farbsystems, aus<br />

deren Mischung die Vielzahl der unterscheidbaren Farbtöne hervorgeht. Die Addition<br />

der drei Grundfarben ergibt weiß ebenso wie Komlementärfarben, die im Farbenkreis<br />

einander gegenüber stehen. Dieses von Young und Helmholtz erschlossene<br />

trichromatische Farbsystem basiert auf dem Zusammenspiel von drei<br />

Farbrezeptortypen in unserer Netzhaut. Farbfotographie und Farbfernsehen beruhen<br />

auf dieser Erkenntnis.<br />

Bild 6 Zur Analyse des Farbsystems der Bienen entwickelte ich einen Apparat mit<br />

dem man definierte Spektralfarblichter additiv mischen und Bienen darauf dressieren<br />

konnte. Der Apparat wurde hier in der <strong>LMU</strong> in der physikalischen Werkstatt nach<br />

meinen Plänen gebaut. Im <strong>Zentrum</strong> des 8-eckigen Gehäuses befindet sich eine<br />

Xenon-Hochdrucklampe, die UV-haltiges Tageslicht erzeugt. Im Bild ist eine<br />

Reflexionskammer aufgeklappt, so dass sie die Farbfilter sehen, deren Licht<br />

quantitativ messbar darin gemischt werden konnte. Bild 7 Hier ist der Apparat<br />

geschlossen und hier Bild 8 sehen Sie die Oberfläche, die sich langsam drehte,<br />

damit die Bienen sich nicht den Ort merken konnten und allein auf den Farbton<br />

achten mussten, auf dem sie gefüttert wurden. Bild 9 Ich dressierte Einzelbienen mit<br />

Zuckerwasser jeweils auf eine reine Spektralfarbe oder auf eine bestimmte<br />

Spektralfarbmischung und fragte sie im Test ohne Zuckerwasser ob und wie gut sie<br />

die gebotenen Farblichter unterscheiden können. Sie verrieten es durch die<br />

Häufigkeit ihrer richtigen Landungen. Das Ergebnis tausender Dressurversuche war:<br />

4<br />

Bild 10 Auch das Farbsystem der Bienen ist trichromatisch, lediglich um ca. 100 nm<br />

Wellenlänge in den ultravioletten Bereich ausgedehnt und am langwelligen roten<br />

4

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