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Vortragstext - Zentrum Seniorenstudium - LMU

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dadurch schon eine größere Zahl von Stockgenossinnen, die nun ebenfalls<br />

ausfliegen. Das geht solange weiter, bis es am Feilitschplatz keine Limonade mehr<br />

gibt. Dann wird auch nicht mehr dafür geworben.<br />

Bild 22 Hier sehen sie von Frisch mit seiner Tochter Leni am Futtertischchen im<br />

Familiensitz Brunnwinkel am Wolfgangsee bei Versuchen zur Richtungsorientierung<br />

nach dem Sonnenstand. Bei diesen Versuchen war aufgefallen, dass sie auch dann<br />

noch funktionierten, wenn die Sonne z.B. durch eine Wolke verdeckt war oder durch<br />

einen Berg, Bild 23 hier der Schafberg am Wolfgangsee, und zwar solange<br />

wenigstens ein Stückchen blauen Himmels sichtbar blieb. Physiker gaben v. Frisch<br />

den Hinweis, dass blaues Himmelslicht ein unserem Auge verborgenes<br />

Polarisationsmuster enthält, das an den Sonnenstand gekoppelt ist. Ich zeige Ihnen<br />

jetzt am Schreibprojektor das Prinzip, wie man es sichtbar machen kann.<br />

Modellversuch mit Polarisationsfiltern. Lichtstrahlen können als<br />

elektromagnetischen Wellen beschrieben werden deren elektrischer Vektor in allen<br />

Ebenen schwingt. Ein Polarisationsfilter, den man z.B. beim Fotografieren zum<br />

Löschen der Spiegelung einer Wasserfläche benutzt, enthält gleichsam parallele<br />

Mirkrolamellenstrukturen, die nur Schwingungen parallel zu den Lamellen<br />

durchlassen. V. Frisch konstruierte nun eine Sternfolie als Polarisations-Analysator.<br />

Wenn man damit den blauen Himmel in verschiedenen Richtungen betrachtet, Bild<br />

24 erkennt man die dort jeweils vorherrschende Schwingungsrichtung. Bild 25<br />

Zusammengefasst zeigt das Polarisationsmuster des blauen Himmels einen<br />

deutlichen Bezug zum Sonnenstand. Bild 26 Der erste Nachweis, dass sich die<br />

Bienen danach orientieren können, gelang Karl von Frisch mit einem waagrecht<br />

gelegten Beobachtungsstock. Bienen tanzen gelegentlich auf dem waagrechten<br />

Flugbrett vor dem Stock, wenn sie die Sonne sehen, direkt in Richtung des<br />

Futterplatzes. Das machen sie auch auf einer waagrecht gelegten Wabe. V. Frisch<br />

deckte nun die Sonne ab und ließ Tänzerinnen auf der waagrechten Wabe nur einen<br />

Ausschnitt des blauen Himmels sehen. Sie tanzten richtig weiter. Nun legte er eine<br />

Polarisationsfolie in der Schwingungsrichtung des gezeigten Himmelsausschnitts auf<br />

den Stock. Auch jetzt tanzten sie richtig weiter. Drehte er die Folie, änderten die<br />

Bienen sofort ihre Tanzrichtung entsprechend der Foliendrehung! Wie ist das<br />

möglich?<br />

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