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Vortragstext - Zentrum Seniorenstudium - LMU

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die Bienen sie am Farbton gut unterscheiden können. Was die Bienen dabei<br />

subjektiv empfinden, können wir natürlich nicht nachvollziehen. Bild15 Uns blau<br />

erscheinende Blumen wie das gewöhnliche Vergissmeinnicht und das etwas<br />

kleinerblütige kaukasische Vergissmeinnicht erscheinen den Bienen in zwei<br />

deutlichverschiedenen Farben, das eine in „Bienenblau“ das andere Blau + UV, in<br />

„Bienenviolett“. Bild 16 Der rote Mohn ist für die rotblinden Bienen aufgrund seiner<br />

starken UV-Reflexion eine rein „bienenultravioltte“ Blume. Knallrote Rosen<br />

erscheinen Ihnen dagegen infolge fehlender UV-Reflexion „bienenschwarz“. Bild 17<br />

Die weiße Dichternarzisse ist aufgrund fehlender UV-Reflexion eine für die Bienen<br />

bunte, in der Komplementärfarbe zu UV, in „Bienenblaugrün“ erscheinende Blume.<br />

Dies gilt für alle uns weiß erscheinenden Blumen. „Bienenweiße“ Blumen gibt es<br />

nicht. Hier noch einige Beispiele verborgener UV-Muster: Bild 18 Sumpfschwertlilie,<br />

Bild 19 Nachtkerze, Bild 20 eine Sonnenblumenart. Dass es sich dabei um<br />

sogenannte Saftmale handelt, die den Bienen den Weg zu Nektar und Pollen weisen,<br />

zeigte sich dadurch, dass Bienen bereits beim Überschreiten der Mustergrenze ihren<br />

Leck-Saugrüssel heraus klappen, gleichsam in Erwartung der im <strong>Zentrum</strong> liegenden<br />

Nektarquelle.<br />

6<br />

Das Farbensehen der Bienen ist inzwischen mehrfach verhaltensbiologisch und auch<br />

elektrophysiologisch im Auge und im Gehirn untersucht worden. Erfreulicherweise<br />

konnten die Prinzipien des trichromatischen Farbsystems dabei bestätigt und zudem<br />

erste Einblicke in die neuronale Informationsverarbeitung optischer Reize im<br />

winzigen Bienengehirn gewonnen werden.<br />

Die Untersuchung der spektralen Reflexion der Blumen in den Ultraviolettbereich<br />

hinein ist inzwischen weltweit ausgedehnt worden. Die erstaunlichen Ergebnisse,<br />

wie Bienen, Hummeln und Einsiedlerbienen aber auch Schmetterlinge und Kolibris<br />

die bunten Wirtshausfahnen der Blumen sehen, sind längst Inhalt von Schulbüchern<br />

geworden und im Internet einsehbar.<br />

Kommen wir nun zur Erforschung der Tanzsprache und Orientierung der Bienen. Wir<br />

sehen und hören dazu Karl von Frisch im Alter von 80 Jahren:<br />

Bild 21 „Bei den Versuchen über den Farbensinn und den Geruchssinn der Bienen,<br />

da mussten sie immer wieder zu dem Futterplatz kommen und da war eines sehr<br />

auffallend: War eine Zeitlang nicht gefüttert worden, dann verflogen sich die Bienen,<br />

6

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