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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 2/2014

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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Reptilien auf der <strong>Alb</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/2013<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Feucht Antriebstechnik in Upfingen<br />

Die Zauneidechse<br />

Von den beiden auf der <strong>Alb</strong>hochfläche heimischen Eidechsen-Arten ist die apart gezeichnete Zauneidechse sicherlich die<br />

bekanntere, da sie im Gegensatz zu den deutlich kleineren braunen Bergeidechsen eher ins Auge fällt. Momentan, in der<br />

Zeit der Fortpflanzung, lohnt es sich besonders, die agilen, tagaktiven Reptilien einmal genauer zu betrachten.<br />

Vom Ein-Mann-Betrieb zum mittelständischen Unternehmen<br />

Die Firma Feucht Antriebstechnik GmbH ist ein familiengeführtes, im Jahre 1997 gegründetes, Unternehmen aus St.<br />

Johann-Upfingen, das mittlerweile bundesweit tätig ist. Entstanden aus einem kleinen Ein-Mann-Betrieb entwickelten<br />

sich die Geschäftsfelder aus dem Handel von Wälzlagern dahin gehend weiter, dass mit der Fördertechnik und der Fertigung<br />

von Antriebselementen weitere Elemente integriert wurden.<br />

Ausgefärbtes Zauneidechsenmännchen bei der Nahrungsaufnahme<br />

Wagemut und Giftgrün-Anlaufen<br />

Während der mehrwöchigen Paarungszeit,<br />

die Mitte Mai beginnt, verfärben sich die<br />

Flanken der Zauneidechsen-Männchen<br />

leuchtend grün. Zuweilen trifft man sogar<br />

auf vollständig „ergrünte“ Exemplare.<br />

Doch nicht nur die Körperfarbe der zur<br />

Gattung der Smaragdeidechsen zählenden<br />

Tiere gerät aus allen Fugen, sobald sich<br />

paarungswillige Weibchen in der Nähe<br />

befinden - auch ihr Verhalten verändert<br />

sich drastisch. So mancher Leser mag in<br />

diesem Zusammenhang schmunzelnd Parallelen<br />

zum menschlichen „Balzverhalten“<br />

entdecken. Nur dass unsereins angesichts<br />

der (bzw. dem) Angebeteten eher rot als<br />

grün anläuft.<br />

Hauptsache auffallen, Rivalen einschüchtern<br />

und das Revier verteidigen<br />

Die Männchen trumpfen nicht nur mit grellen<br />

Farben auf, auch ihr Fluchtreflex verringert<br />

sich erheblich. Selbst auf die Gefahr<br />

hin, Beutegreifern wie Füchsen, Mardern,<br />

Greifvögeln oder Rabenkrähen zum Opfer<br />

zu fallen, präsentieren sich die Grünlinge<br />

in ihrer ganzen Pracht auf Wegen, Felsvorsprüngen<br />

und auch in von Menschenhand<br />

geschaffenen Steingärten. Dort droht den<br />

Kulturfolgern in erster Linie Gefahr durch<br />

Katzen! Im selben Maß, in dem die Scheu<br />

abnimmt, steigen Agilität und Kampfbereitschaft<br />

und dies gilt für beide Geschlechter:<br />

Einmal besetzte Territorien werden vehement<br />

gegen eindringende Artgenossen<br />

verteidigt. Drohend sperren die Echsen ihren<br />

Rachen auf. Dabei wird an Ober- und<br />

Unterkiefer jeweils eine Reihe filigraner<br />

Zähnchen sichtbar.<br />

Auffällig gezeichnete weibliche Zauneidechse<br />

Fortpflanzung und Ernährung<br />

Schon kurz nach der Kopulation legt das<br />

20 bis 25 Zentimeter lange Weibchen<br />

zwischen 5 und 15 weichschalige Eier in<br />

selbstgegrabene Höhlen, wobei die trächtigen<br />

Tiere kurz vor der Eiablage geradezu<br />

groteske Körperformen annehmen. Die<br />

winzigen Jungtiere schlüpfen dann meist<br />

Mitte bis Ende August. Zauneidechsen<br />

ernähren sich fast ausschließlich von Insekten<br />

und Würmern. Manche Exemplare<br />

entpuppten sich während meiner Fotoarbeiten<br />

als ausgesprochen verfressen:<br />

Die mitgebrachten Mehlwürmer aus der<br />

Zierliche Bergeidechse (auch Waldeidechse genannt)<br />

Zoohandlung verspeisten sie in großer<br />

Zahl und dies schon nach kurzer Gewöhnungszeit<br />

auf meiner offenen Handfläche.<br />

Zweimal wurde ich beim Füttern von Eidechsenweibchen<br />

in den Finger gebissen,<br />

was jedoch nicht schmerzhaft war. Ihren<br />

Flüssigkeitsbedarf decken die auf warme<br />

und trockene Lebensräume spezialisierten<br />

wechselwarmen Echsen durch Auflecken<br />

von Tau- oder Regentropfen.<br />

Geniale Täuschungsstrategie als Überlebenshilfe<br />

Wird eine Eidechse von einem Vogel geschnappt,<br />

so ist sie in der Lage, den hinteren<br />

Teil ihres Schwanzes abzuwerfen,<br />

der danach noch einige Sekunden lang<br />

zappelt. Fällt der Jäger auf dieses außergewöhnliche<br />

Ablenkungsmanöver herein,<br />

so gelingt es dem Reptil, rasch zu entkommen.<br />

Die Schwanzspitze wächst mit der<br />

Zeit wieder nach, wenngleich etwas kürzer<br />

als das Original. Falls Sie also jemals<br />

eine Eidechse fangen und hochnehmen<br />

möchten, so tun sie dies bitte so sanft und<br />

bedächtig wie möglich – es könnte sonst<br />

passieren, dass Sie das Tierchen plötzlich<br />

in zwei Teilen in Ihren Händen halten.<br />

Text & Fotografie: Eva-Maria Pulvermüller<br />

Firmengebäude Feucht Antriebstechnik<br />

„Angefangen habe ich ganz klassisch als<br />

Ein-Mann-Firma in einer Garage“, erinnert<br />

sich Gründer Rolf Feucht. 1997 baute der<br />

Maschinenbau-Techniker die erste Werkshalle<br />

am heutigen Standort, ein Jahr später<br />

erfolgte die Gründung der GmbH. „Wir haben<br />

dann größere Maschinen gebaut, konnten<br />

aber aufgrund der personellen und räumlichen<br />

Kapazitäten stets nur ein Projekt bearbeiten“,<br />

so der 57-Jährige. An Aufträgen<br />

mangelte es aber nicht, im Gegenteil. 2004<br />

stieg Sohn Tim nach seiner Ausbildung zum<br />

Maschinenbau-Techniker in den Betrieb ein.<br />

Kurz vor der Wirtschaftskrise erfolgte 2009<br />

eine weitere bauliche Erweiterung in Form<br />

einer noch größeren Werkshalle. „Damals<br />

haben viele mit dem Kopf geschüttelt - die<br />

Krise war bereits absehbar und wir haben<br />

trotzdem investiert“, sagt Rolf Feucht. Das Risiko<br />

hat sich aber gelohnt: Die Feucht GmbH<br />

überstand die wirtschaftlich schwierige Zeit<br />

ohne Kurzarbeit anmelden zu müssen und<br />

war mit ausreichender Produktionsfläche<br />

und modernstem Maschinenpark bestens<br />

für die Zukunft gerüstet.<br />

Mittlerweile arbeiten elf Festangestellte<br />

plus diverse Aushilfskräfte für das Unternehmen,<br />

das sich bundesweit als Zulieferer<br />

für den Maschinenbau, die Textilindustrie,<br />

Hydraulikhersteller und als Maschinenbauer<br />

einen guten Namen gemacht hat.<br />

Seit 2011 ist Tochter Silke Feucht als Betriebswirtin<br />

für die kaufmännische Seite<br />

Rolf, Tim und Silke Feucht (von links)<br />

zuständig, seit 2012 teilen sich Rolf und<br />

Tim Feucht die Geschäftsleitung zu gleichen<br />

Teilen. Neben dem Maschinenbau<br />

werden Teile in Serienfertigung bis in Millionenhöhe<br />

auf CNC-Maschinen produziert.<br />

„Künftig wollen wir das Segment der Herstellung<br />

von professionellen Bürst-Entgrat-<br />

Maschinen weiter ausbauen“, kündigt Tim<br />

Feucht an.<br />

Großes soziales Engagement<br />

Die Feucht GmbH glänzt aber auch mit herausragendem<br />

sozialen Engagement. So<br />

besteht seit 2007 eine enge Kooperation<br />

mit der Samariterstiftung, in deren Werkstätten<br />

in Münsingen das gesamte Stahlmaterial<br />

des Upfinger Unternehmens gesägt<br />

wird und einfache Montagetätigkeiten<br />

ausgeführt werden. „Das ist sehr wichtig<br />

für uns“, sagt Rolf Feucht, in dessen Betrieb<br />

seit 2009 auch einige Arbeitsplätze<br />

der Stiftung ausgelagert sind, um Menschen<br />

mit Handicap wieder in das Arbeitsleben<br />

einzugliedern.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

CNC-Centerless-Entgratmaschine<br />

Informationen<br />

Feucht GmbH<br />

Gewerbestr. 3<br />

72813 St. Johann – Upfingen<br />

Telefon: 07122 / 82590-0<br />

Fax: 07122 / 82590-55<br />

info@feucht-antriebstechnik.de<br />

www.feucht-antriebstechnik.de<br />

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