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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 2/2014

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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60 Jahre Musikverein Dapfen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Mit Musik geht alles besser<br />

Gegründet wurde die Kapelle 1954 im eher kleinen, beschaulichen Rahmen und die Beschaffung der Instrumente von der<br />

damaligen Gemeinde Dapfen vorfinanziert. Als Ende August 1954 das neue Schulhaus in Dapfen eingeweiht wurde, trat<br />

die Musikkapelle zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf. Aus der Kapelle wurde 1977 ein Musikverein, heute rund 350<br />

Mitglieder stark. In diesem Jahr feiern die Dapfener <strong>Lauter</strong>talmusikanten ihr 60-jähriges Jubiläum. Wie? Mit viel Musik!<br />

Ein Bild vergangener Tage. Damals noch eine kleine<br />

Kapelle<br />

Mit von der Partie war die Kapelle auch beim letztjährigen Schäferlauf in Bad Urach<br />

Früh übt sich. Hier auf Schloss Grafeneck unter freiem<br />

Himmel<br />

Die <strong>Lauter</strong>talmusikanten mit ihren über 40 Musikerinnen und Musikern in ihren neuen Uniformen<br />

Kostete die Beschaffung einer Tuba zur<br />

Gründungszeit der Kapelle umgerechnet<br />

rund 430 Euro, sind es heute 4000 bis<br />

5000 Euro, die dafür in die Hand genommen<br />

werden müssen. Kommen aber noch<br />

Uniformen, Notenausrüstungen, Unterricht<br />

und ein Dirigent dazu. Mit anderen Worten:<br />

Laufende Kosten wollen auch in einem Musikverein<br />

gedeckt sein. Früher wie heute.<br />

Jeder Musiker brachte zur Probe 50 Pfennig<br />

mit<br />

Dirigent und Musikdirektor Oskar Scheck<br />

begnügte sich einst mit einem bescheidenen<br />

Honorar. Jahrelang waren an ihn<br />

für zwei Probenstunden, einschließlich<br />

der Anfahrt aus Münsingen, sieben Mark<br />

zu bezahlen. Dafür brachte jeder Musiker<br />

zur Probe 50 Pfennig mit. Weiteres Geld in<br />

die Kasse brachten eine Haussammlung,<br />

die Übernahme der Heuernte durch die<br />

Musiker auf den Farrenwiesen, sowie ein<br />

bunter Musikabend neben Faschingsveranstaltung<br />

und Altmaterialsammlungen.<br />

Es kam gerade so viel in die Kasse, wie<br />

absolut notwendig war. Erst das Jahr 1964<br />

brachte dann mit dem „Dapfener Heimatund<br />

Musikfest“ für einen längeren Zeitraum<br />

eine Verbesserung der Finanzgrundlage.<br />

Gleich drei Tage lang wurde damals<br />

gefeiert, unter anderem auch das zehnjährige<br />

Bestehen der Musikkappelle. 12 Gastkapellen<br />

nahmen am Festzug mit den bunt<br />

geschmückten Wägen teil.<br />

Vom Überschuss weitere sechs Jahre gezehrt<br />

Die Zahl der Dapfener Musikanten war zwischenzeitlich<br />

auf 21 angestiegen. Erstmals<br />

traten sie in diesem Zuge auch in ihren neuen<br />

Uniformen auf. Vom Erlös des Festes,<br />

das am dritten Tag jäh durch ein Unwetter<br />

beendet wurde, konnten die Uniformen<br />

bezahlt werden und vom Überschuss noch<br />

weitere sechs Jahre gezehrt werden. Wie<br />

überall, zählen zur 60-jährigen Geschichte<br />

auch Flauten, rege Stabswechsel und<br />

Disharmonien. So auch in Dapfen. Einen<br />

Neubeginn wagten die Musiker schließlich<br />

1976. Neben Jugendlichen kamen nun<br />

auch musikbegeisterte Erwachsene hinzu.<br />

Neu war, dass auch Mädchen und jüngere<br />

Frauen beitraten.<br />

Einen Neubeginn wagten die Musiker 1976<br />

Ernst Klass aus Münsingen konnte als Dirigent<br />

für den Neuaufbau gewonnen werden<br />

und damit auch die Ausbildung der neuen<br />

Musiker vorantreiben. Mit 46 Musikerinnen<br />

und Musiker war die Kapelle zwischenzeitlich<br />

gar zum Orchester ausgebaut worden.<br />

Am 15. Januar 1977 fand unter der Leitung<br />

von Bürgermeister Rolf Blank die Gründungsversammlung<br />

statt. 50 Mitglieder<br />

traten dem Verein an diesem Abend bei.<br />

Von Kapelle zu Orchester<br />

Neben den aktiven Musikern gab es nun<br />

auch fördernde Mitglieder. Im September<br />

1977 war die Mitgliederzahl bereits auf stolze<br />

100 Köpfe angestiegen. Im Jahr <strong>2014</strong> angekommen,<br />

sind die <strong>Lauter</strong>talmusikanten mit<br />

den 40 aktiven Musikerinnen und Musiker<br />

von 15 bis über 75 Jahren von zahlreichen<br />

Festen der Region nicht mehr wegzudenken.<br />

„Zählt man Geburtstagsständchen hinzu,<br />

haben wir zwischen 25 und 30 Auftritte pro<br />

Jahr, manchmal auch mehr“, verrät Vereinsvorsitzender<br />

Gerhard Stoß. Derweil groß geschrieben<br />

werde im Verein die Jugendarbeit.<br />

Denn: „Die Freude an Musik muss frühzeitig<br />

geweckt werden“. Die 2004 ins Leben gerufene<br />

„Musikalische Früherziehung“ stellt<br />

deshalb ein elementares Aufgabengebiet in<br />

der Vereinsarbeit der <strong>Lauter</strong>talmusikanten<br />

dar und ist fester Bestandteil des Vereinslebens.<br />

„Musik ist eine gute Möglichkeit sich<br />

persönlich zu entwickeln und zu entfalten“,<br />

wissen auch Jugendleiterinnen Nicole Dorow<br />

und Carolin Stoß.<br />

25 bis 30 Auftritte im Jahr und mehr<br />

Fast 50 Kinder- und Jugendliche sind derzeit<br />

in musikalischer Ausbildung des Vereins.<br />

„Meist entdecken sie mit spielerischer<br />

Leichtigkeit ungeahnte Fähigkeiten und<br />

Talente“. Grundkenntnisse der Musiklehre,<br />

der Gehörbildung, der Instrumentenkunde<br />

und historische Einblicke in die Musikgeschichte<br />

werden vermittelt, erklären die musikbegeisterten<br />

Akteure. Und: „Musik ist ein<br />

zugängliches wie zeitloses Medium“.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: PR<br />

Informationen<br />

www.musikvereindapfen.de<br />

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