Kindesschutz im Kanton St.Gallen - Amt für Soziales - Kanton St ...
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Schulpsychologischer Dienst des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Schulpsychologischer Dienst der <strong>St</strong>adt<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste<br />
Heilpädagogischer Dienst<br />
Zweigstellen in Rorschach, Rebstein,<br />
Sargans, Rapperswil-Jona, Lichtensteig,<br />
Wil, Gossau<br />
<strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Zweigstellen in <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Heerbrugg,<br />
Sargans, Uznach, Wattwil, Wil<br />
Zweigstellen<br />
- Ziegelbrücke (Regionen See-Gaster und Werdenberg-Sarganserland)<br />
- <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (Regionen <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Rorschach und<br />
Rheintal) und Herisau (Regionen Wil und Toggenburg)<br />
Regionale interdisziplinäre Kinderschutzgruppen<br />
In <strong>Kindesschutz</strong>fällen sind meistens mehrere Institutionen und <strong>St</strong>ellen mit eigenem Auftrag und<br />
spezifischem Know-how involviert.<br />
Um das Vorgehen zu planen und die psychologischen, sozialen, pädagogischen, medizinischen<br />
und juristischen Aspekte beachten zu können, sind in einigen Regionen des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> seit Ende der neunziger Jahre Bestrebungen <strong>im</strong> Gange, interdisziplinäre Kinderschutzgruppen<br />
aufzubauen. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Regionen treffen sich<br />
dazu regelmässig zu einem informellen Austausch. An diesen Sitzungen wurde festgestellt,<br />
dass es schwierig ist, regionale Kinderschutzgruppen aufzubauen, weil keine der Institutionen<br />
dazu einen spezifischen Auftrag hat. In einigen Regionen wurden deshalb solche Bestrebungen<br />
sistiert. Ein flächendeckendes Angebot, bei dem kommunale und kantonale <strong>St</strong>ellen zusammenwirken<br />
sollen, kann nur in einer kantonalen Lösung erfolgreich aufgebaut werden.<br />
Beispiel <strong>für</strong> die Arbeit einer interdisziplinären Kinderschutzgruppe<br />
Ein Hausarzt wendet sich mit der Frage an die regionale interdisziplinäre Kinderschutzgruppe,<br />
wie er sich verhalten soll. Er habe ein Mädchen in Behandlung, welches in seiner Entwicklung<br />
sehr zurück sei. Er habe den Eindruck, dass das Kind nicht gut oder nicht richtig ernährt werde<br />
und einen verwahrlosten Eindruck mache. Das Mädchen habe ihm erzählt, dass es grosse<br />
Schwierigkeiten in der Schule habe, weil es sich nicht konzentrieren könne. Dem Arzt ist schon<br />
von anderen Patienten zugetragen worden, dass es in der Familie des Mädchens drunter und<br />
drüber gehe und die Kinder <strong>im</strong>mer wieder laut schreien würden. Vor kurzem kam das Mädchen<br />
zusammen mit der Lehrerin in die Praxis, weil es auf dem Pausenplatz gestürzt war und sich<br />
verletzt hatte.<br />
Der Arzt erhält von der Kinderschutzgruppe die Bestätigung, dass von einer Gefährdung des<br />
Mädchens ausgegangen werden muss. Er wird auch dahingehend informiert, dass jedermann<br />
– auch Ärzte – bei einer Gefährdung des Kindeswohls eine Meldung an die Vormundschaftsbehörden<br />
machen müssen. Der Arzt wendet sich nach der Besprechung in der Kinderschutzgruppe<br />
an die Lehrerin des Mädchens, um sich ein breiteres Bild der Familiensituation zu machen.<br />
So erfährt er, dass der Schule bekannt ist, dass es dem Mädchen nicht gut geht. Er hört<br />
auch, dass die Vormundschaftsbehörde bereits informiert ist und der Kinder- und Jugendpsychiatrische<br />
Dienst zur Abklärung des Mädchens beigezogen worden ist. Der Arzt meldet<br />
seine Beobachtungen der zuständigen Vormundschaftsbehörde, welche zu prüfen hat, welche<br />
<strong>Kindesschutz</strong>massnahmen zu treffen sind.