LISREL / SIMPLIS: Strategien zur Beurteilung der Modellanpassung ...
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Dr. Wolfgang Langer - Methoden VI: Aufbaukurs <strong>LISREL</strong> - WiSe 1999/2000 - 17<br />
8. Population Error of Approximation<br />
Der klassische Likelihood-Ratio-$ 2 -Anpassungstest beruht auf <strong>der</strong> Annahme, daß das spezifizierte<br />
Modell exakt in <strong>der</strong> Grundgesamtheit, auch Population genannt, gilt. Als Konsequenz hier<br />
aus werden Modelle, die nur approximativ in <strong>der</strong> Population gelten, in großen Stichproben stets<br />
falsifiziert. Browne und Cudeck (1993) schlugen eine Reihe von Maßzahlen vor, die sich<br />
speziell dem Approximationsfehler und <strong>der</strong> Messgenauigkeit des Anpassungsmaßes widmen.<br />
Sie definieren ihren Schätzer <strong>der</strong> Population Discrepancy Function (PDF) folgen<strong>der</strong>maßen, den<br />
Steiger (1990) für seinen Root Mean Square Error of Approximation (RMSEA) benötigt:<br />
Browne&Cudecks Population discrepancy function(PDF):<br />
ˆF 0<br />
Max<br />
ˆF D.F. M A<br />
n 1 , 0 Max L.R.$ 2 M A<br />
D.F. MA<br />
, 0 NCP<br />
n 1<br />
n 1<br />
Steigers Root Mean Square Error of Approximation (RMSEA)1990:<br />
RMSEA <br />
ˆF 0<br />
D.F. MA<br />
Da <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Populationsdiskrepanzfunktion im allgemeinen abnimmt , wenn man zusätzliche<br />
Parameter im Strukturgleichungsmodell schätzen läßt, zugleich aber die Komplexität des<br />
Modells zunimmt, schlugen Browne & Cudeck (1993) vor, den von Steiger (1990) entwickelten<br />
RMSEA-Koeffizienten als Maß <strong>der</strong> durchschnittlichen Diskrepanz pro Freiheitsgrad zu betrachten.<br />
Browne & Cudeck (1993) haben die folgenden „Daumenregeln“ für die Interpretation des<br />
RMSEA-Koeffizienten aufgestellt:<br />
„Practical experience has made us feel that a value of the RMSEA of about .05 or less would<br />
indicate a close fit of the model in relation to the degrees of freedom. This figure is based on<br />
sujective judgment. It cannot be regarded as infallible or correct, but it is more reasonable than<br />
the requirement of exact fit with the RMSEA=0.0. We are also of the opinion that a value of<br />
about 0.08 or less for the RMSEA would indicate a reasonable error of approximation and<br />
would not want to employ a model with a RMSEA greater than 0,1.“ (Dies. 1993, S. 144)