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Jahresbericht 2011 - Sparkasse Vest Recklinghausen

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»Immer wenn wir Verantwortung leben,<br />

passiert etwas Merkwürdiges: Da kommt<br />

Glück auf. Und nicht die gierige und<br />

sehnsüchtige Suche nach Glück, sondern<br />

wirkliches Glück.« <br />

Joachim Gauck<br />

14 |15<br />

sich ein Leben lang nach ihr gesehnt hat, besitzt sie<br />

eine so immense Bedeutung für ihn. Deshalb erinnert<br />

er uns an sie.<br />

»Wie ist das nun eigentlich gekommen, dass wir dieses<br />

Gemeinwesen, in dem wir Unvollkommenen miteinander<br />

agieren, zu einer so angesehenen und erfolgreichen<br />

Demokratie haben machen können?«, fragte er<br />

und antwortete: »Weil wir begriffen haben, was Freiheit<br />

bedeutet.«<br />

Nur selten im Leben bedeutet Freiheit: Ich kann<br />

machen, was ich will! Joachim Gauck erzählte davon,<br />

wie er im Alter von 19 Jahren beschlossen hatte, zu<br />

heiraten: »Mein Vater entgegnete mir: Schlag dir das<br />

aus dem Kopf. Doch ich wusste, er konnte sagen, was<br />

er wollte, doch machen konnte er nichts. Schließlich<br />

war ich mündig.«<br />

Der junge Joachim Gauck wollte heiraten, ohne zu<br />

müssen. Danach hatte sein Vater besorgt gefragt.<br />

»Hätten wir gemusst, hätten wir gedurft«, schmunzelte<br />

er, »so war das damals in anständigen Familien.«<br />

Joachim Gaucks Vermögen, das authentisch Private<br />

mit einer politischen Moral zu durchweben, gleichermaßen<br />

nonchalant und mit Pathos zu sprechen, ließ<br />

die Gesichter der Gäste im Festspielhaus vor Aufmerksamkeit<br />

strahlen.<br />

»In jungen Jahren darf man sich selbst für das Wichtigste<br />

halten«, sagte Joachim Gauck, »doch irgendwann<br />

realisieren wir, dass wir es nicht nötig haben,<br />

uns selber zum Mittelpunkt, zum Allerwichtigsten der<br />

Welt zu machen – also die Freiheit nur zu definieren<br />

als Ich-Gesinnung. Wir sehen ab von dem, was unserem<br />

eigenen Ich gerade nützt, und setzen unser Ich zu<br />

etwas in Beziehung außerhalb unserer selbst.«<br />

»Und immer dann leben wir Freiheit«, folgerte Joachim<br />

Gauck, »aber wir leben sie als Erwachsene. Und wir begreifen<br />

in diesen Momenten: Es gibt einen Namen für<br />

die Freiheit der Erwachsenen. Die Freiheit der Erwachsenen<br />

heißt Verantwortung.«<br />

Menschen leben diese Verantwortung im Beruf, in der<br />

Partnerschaft und natürlich als Bürger. »Und indem<br />

wir dies tun, verwandeln wir die Gesellschaft zu einer,<br />

die mit einiger Sicherheit Zukunft haben wird«, sagte<br />

Joachim Gauck, »wo Menschen miteinander das Ihre<br />

gestalten. Dem Menschen ist es nämlich zu eigen,<br />

diese Form von Verantwortung zu leben.«<br />

Wie sehr Joachim Gaucks Bild von Freiheit zur Verantwortung<br />

auch zur <strong>Sparkasse</strong> passt, ist den Leitlinien<br />

»Fair. Menschlich. Nah.« der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />

zu entnehmen. Man konnte das aber ebenso gut an<br />

den stehenden Ovationen für den Redner festmachen.<br />

Die waren, wie Willi Keeren eingangs sagte, mehr als<br />

zu Recht.<br />

•<br />

»Aber wenn wir mal überlegen, wie es uns anspricht,<br />

wenn wir Menschen treffen, denen etwas am<br />

Herzen liegt, denen etwas wichtig ist. Wie uns das<br />

doch anfasst.«<br />

Joachim Gauck

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