Best Ager: Fit ab 50 - Springer GuP
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Titel<br />
<strong>Fit</strong> <strong>ab</strong> <strong>50</strong><br />
© Bridge / mauritius images<br />
22<br />
> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausg<strong>ab</strong>e 06-2013
SiE SiND NiCHt MEHR DiE JÜNGStEN, DoCH GEHÖREN SiE lÄNGSt NoCH NiCHt zuM<br />
AltEN EiSEN. BESt AGER SiND AKtiV uND wiSSEN, wAS SiE VoM lEBEN wollEN,<br />
BESoNDERS iM HiNBliCK Auf GESuNDHEit uND woHlBEfiNDEN.<br />
[ von Petra Schicketanz ]<br />
So englisch er auch klingen mag,<br />
der Begriff <strong>Best</strong> <strong>Ager</strong> ist wie das<br />
Handy und andere Scheinanglizismen<br />
(Oldtimer, Happy End)<br />
nur in Deutschland bekannt. Während die Briten mit dem Ausdruck<br />
„over <strong>50</strong>s“ das Kind beim Namen nennen, legen deutsche<br />
Marketingexperten für die umworbene Zielgruppe der<br />
Generation <strong>50</strong>plus bestimmte Kriterien fest. Nicht allein die<br />
Alterszugehörigkeit zu den <strong>50</strong>- bis 69-Jährigen zeichnet einen<br />
<strong>Best</strong> <strong>Ager</strong> aus, sondern das Lebensgefühl, sich tatsächlich im<br />
besten Alter zu befinden.<br />
Zeit der Veränderungen<br />
Früher galten die Ältesten der Belegschaft als Senioren (lat.:<br />
senior = älter). Doch in den letzten Jahrzehnten ist die gefühlte<br />
Alterszuordnung zu diesem Begriff immer weiter in Richtung<br />
eines höheren Lebensalters verschoben worden, sodass<br />
mit Senioren mittlerweile nicht mehr die Älteren, sondern die<br />
Ältesten gemeint sind. Doch nicht nur begrifflich unterscheidet<br />
sich der <strong>Best</strong> <strong>Ager</strong> von den Senioren beispielsweise der<br />
1970er-Jahre. Seinerzeit stand mit einem gewissen Alter der<br />
Ruhestand im Fokus, der große Urlaub nach dem Arbeitsleben,<br />
in dem sich viele Menschen jedoch häufig ihrer sinngebenden<br />
Lebensinhalte beraubt sahen.<br />
Vieles hat sich seither geändert. Menschen jenseits der <strong>50</strong><br />
stehen meist noch einige Jahre im Erwerbsleben und sind<br />
vielseitig interessiert. Freizeitaktivitäten und das körperliche<br />
Befinden h<strong>ab</strong>en einen hohen Stellenwert. Daher ist die Apotheke<br />
für Menschen dieses Lebens<strong>ab</strong>schnitts eine wichtige<br />
Anlaufstelle. Im Beratungsgespräch h<strong>ab</strong>en PTA die Chance,<br />
<strong>Best</strong> <strong>Ager</strong> zu einer altersgemäßen gesunden Lebensführung<br />
zu motivieren und mit ausgewählten Produktempfehlungen<br />
zu unterstützen.<br />
haut<br />
Mit den Jahren verändert sich die Struktur des Bindegewebes.<br />
Falten sind die Folge. Begünstigt wird dies durch die <strong>ab</strong>nehmende<br />
Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern. Die daraus<br />
resultierende Trockenheit kann zu Schuppung, Juckreiz<br />
und Brennen führen. Frauen sind oft stärker davon betroffen,<br />
da ihre Haut im Vergleich zur Männerhaut weniger Talgdrüsen<br />
aufweist und weniger Fett bildet. Zur Pflege von Altershaut,<br />
<strong>ab</strong>er auch gegen vorzeitige Faltenbildung, kommen die<br />
unterschiedlichsten Substanzen zum Einsatz. Hier eine kleine<br />
Auswahl.<br />
urea-- Harnstoff erhöht in niedriger Konzentration die Hydratation<br />
der Haut, während sehr hohe Konzentrationen keratolytisch<br />
wirken. Gegen trockene, raue Haut hilft beispielsweise<br />
die Serie Iso-Urea von La Roche-Posay oder Complete<br />
Repair von Eucerin®.<br />
Ceramide-- Dieser natürliche <strong>Best</strong>andteil der Hautbarriere bildet<br />
eine Doppellipidschicht aus. Ein Mangel führt zur Störung<br />
> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausg<strong>ab</strong>e 06-2013 < 23
titel<br />
Detail<br />
Gelenkfreundlich:>Gelenke>sollten>prinzipiell>geschont>werden.>Doch>auch>ein>Bewegungsmangel>ist>schädlich,>denn>Knorpelgewebe,><br />
das>frei>von>Blutgefäßen>ist,>kann>nur>durch>Bewegung>ernährt>werden,>durch>die>Synovialflüssigkeit><br />
(Gelenkschmiere)>in>das>Gelenk>gepresst>wird.>Bei>Alltagsbewegungen>sollte>auf>einen>geraden>Rücken>geachtet>werden.>Zum>Heben>schwerer>Lasten>wird>empfohlen,><br />
in>die>Knie>zu>gehen,>anstatt>den>Rücken>zu>beugen.>Gelenkfreundliche>Sportarten>zeichnen>sich>dadurch>aus,>dass><br />
<strong>ab</strong>rupte>Bewegungen>und>Stöße>vermieden>werden.>Ideal><br />
sind>Gymnastik,>Fahrradfahren,>Walken>und>Schwimmen.<br />
der Barrierefunktion. In Folge trocknet<br />
die Haut aus; auch dringen Schadstoffe<br />
aus der Umwelt leichter ein und begünstigen<br />
Irritationen. Eine Kombination mit<br />
Ceramiden, Urea und verschiedenen Vitaminen<br />
bietet zum Beispiel die Produktreihe<br />
frei® Urea 2-in-1.<br />
Aquaporine-- Die kanalbildenden Proteine<br />
sitzen in wasser<strong>ab</strong>weisenden Biomembranen<br />
und ermöglichen den gezielten<br />
Durchtritt von Wasser oder – im Falle<br />
spezialisierter Aquaglyceroporine – auch<br />
von kleinen organischen Substanzen wie<br />
Glycerol und Urea. Dieses hauteigene<br />
Feuchtigkeitsnetzwerk wird beispielsweise<br />
durch eine naturidentische Gluco-<br />
Glycerol-Formulierung aktiviert, die in<br />
Eucerin® Aquaporin Active enthalten ist.<br />
Hyaluronsäure-- Die langkettige Glukoseverbindung<br />
ist ein natürlicher <strong>Best</strong>andteil<br />
von Haut, Knorpel und Gelenkflüssigkeit<br />
sowie dem Glaskörper des Auges. Ihr<br />
Wasserbindungsvermögen ist phänomenal: Sie kann bis zum<br />
4000-Fachen ihrer eigenen Masse an Wasser aufnehmen und<br />
selbst bei lokaler Anwendung das Zwischenzellgewebe aufpolstern,<br />
sodass die Haut praller und glatter wirkt. Dermokosmetika<br />
mit dem hautstraffenden „Faltenkiller“ müssen allerdings<br />
täglich neu appliziert werden. Produktbeispiel: Oliven Augen<br />
Contourgel von Medipharma Cosmetics, Eucerin® Volume-<br />
Filler-Serie oder Avène Eluage.<br />
gelenke<br />
Damit die Knochen im Bereich der Gelenke nicht bei jeder<br />
Bewegung der Wirkung von massiven Scherkräften und Stößen<br />
ausgesetzt werden, sind sie von einer schützenden Knorpelschicht<br />
überzogen. Knorpel ist ein bradytrophes Gewebe.<br />
Das heißt, er besitzt aufgrund der fehlenden Durchblutung nur<br />
eine geringe Stoffwechselaktivität und ist dementsprechend<br />
nur in sehr geringem Maße regenerationsfähig.<br />
Arthrose-- Ein jahrelanges Missverhältnis zwischen Belastung<br />
und Belastbarkeit eines Gelenks führt zur Arthrose, im Volksmund<br />
auch Gelenkverschleiß genannt. Betroffene empfinden<br />
ihre Gelenke wie eingerostet: Ein leichter Schmerz beim Einsetzen<br />
der Bewegungsphase (Anlaufschmerz) kann bei fortschreitender<br />
Tätigkeit in einen Belastungsschmerz übergehen.<br />
Hinzu kommen Steifigkeitsgefühle, Gelenkgeräusche und im<br />
Krankheitsverlauf eine zunehmende Bewegungseinschränkung.<br />
Nach dem Abrieb der Knorpelmasse werden die Knochen<br />
selbst angegriffen. Entzündungen, starke Schmerzen und eine<br />
Deformation des Gelenkes bis hin zur Bewegungsunfähigkeit<br />
sind langfristig das Ergebnis.<br />
Eine Gelenküberlastung ist häufig bedingt durch Sport,<br />
Schwerarbeit und Übergewicht. Weitere Faktoren sind Körperfehlstellungen,<br />
durch die Gelenke unphysiologisch belastet<br />
werden, und Stoffwechselstörungen, die eine Mangelversorgung<br />
zur Folge h<strong>ab</strong>en.<br />
© l. S. o. l. Hemera / Thinkstock | l. S. o. r. © shutterstock.com | l. S. m. © <strong>Springer</strong> Verlag GmbH | r. S. © iStockphoto / Thinkstock<br />
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> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausg<strong>ab</strong>e 06-2013
Chondroitinsulfat-- Die unverzweigten Polysaccharide bilden den<br />
Stoßpuffer im Knorpelgewebe. Aufgrund seiner knorpelprotektiven<br />
Wirkung wird es prophylaktisch gegen Gelenkverschleiß<br />
sowie therapeutisch bei degenerativen Gelenkerkrankungen<br />
eingenommen. In-vitro konnte eine entzündungshemmende<br />
Wirkung nachgewiesen werden. Zur bilanzierten Diät ist beispielsweise<br />
das Nahrungsergänzungsmittel Kronosan® arthro<br />
im Handel. Es sollte nicht zeitgleich mit die Blutgerinnung<br />
beeinflussenden Mitteln eingenommen werden.<br />
Glucosamin-- Der Aminozucker hat eine entzündungshemmende<br />
Wirkung und ist ein körpereigener <strong>Best</strong>andteil von Knorpel,<br />
Gelenkflüssigkeit und Bindegewebe. Als Baustoff für Knorpel<br />
und Gelenke ist er in verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln<br />
enthalten sowie in Arzneimitteln zur Linderung der<br />
Symptome bei leichter bis mittelschwerer Arthrose des Kniegelenks<br />
(z. B. dona®).<br />
knochen<br />
Die höchste Knochenmasse h<strong>ab</strong>en Menschen im Alter von 25<br />
bis 35 Jahren. Ab dem <strong>50</strong>. Lebensjahr ist bereits ein Verlust<br />
der Knochenfestigkeit feststellbar. Ein übermäßiger Abbau der<br />
Knochensubstanz führt zur Osteoporose (Knochenschwund),<br />
einer Erkrankung mit erhöhter Frakturneigung. Vor allem<br />
Wirbelkörper, Oberschenkelhals, Speiche, Oberarmkopf und<br />
Hüftgelenk sind vermehrt von Knochenbrüchen betroffen.<br />
Begünstigende Faktoren sind ein Östrogenmangel nach den<br />
Wechseljahren, Bewegungsmangel, eine Fehlernährung mit<br />
unzureichender Versorgung mit Calcium und den Vitaminen<br />
D und K, Untergewicht, starkes Rauchen (mehr als 20 Zigaretten<br />
täglich) sowie eine Dauermedikation mit bestimmten<br />
Medikamenten, wie zum Beispiel Glukokortikoiden.<br />
Calcium-- Erwachsenen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung e. V. (DGE) eine tägliche Zufuhr von 1000 Mil-
Titel<br />
ligramm Calcium. Das Knochenmineral<br />
sollte am besten über Mineralwässer,<br />
Milchprodukte und Gemüse (z. B. Brokkoli)<br />
zugeführt werden. Obwohl Ballaststoffe<br />
wie Lignine und Phytate aus Vollkornprodukten<br />
die Calciumaufnahme<br />
verringern, kann dieser Effekt bei den<br />
üblichen Essgewohnheiten vernachlässigt<br />
werden.<br />
Vitamin D-- Als Regulator des Calcium- und<br />
Phosphatstoffwechsels sorgt Vitamin D<br />
für die Mineralisierung und Härtung des<br />
Knochens. Nachweislich kann eine gute<br />
Vitamin-D-Versorgung bei älteren Menschen<br />
das Risiko für Stürze, Knochenbrüche,<br />
Kraftverlust, Mobilitäts- und Gleichgewichtseinbußen sowie<br />
frühzeitigen Tod senken. Damit der Körper den Bedarf in<br />
Eigenproduktion decken kann, reicht es in Deutschland aus, in<br />
den Monaten von März bis Oktober täglich für fünf bis 25 Minuten<br />
mit unbedecktem Gesicht, Händen und Teilen von Armen<br />
und Beinen in die Sonne zu gehen (s. a. Faktum).<br />
Faktum<br />
1. Schafft der Körper keine ausreichende<br />
Vitamin-D-Synthese, müssen täglich 20 μg<br />
zugeführt werden (Schätzung der DGE).<br />
2. Nur 2 bis 4 μg Vitamin D werden täglich<br />
durch die Nahrung aufgenommen, daher<br />
kann die Sicherstellung des Bedarfs<br />
durch geeignete Produkte sinnvoll sein.<br />
3. Eine verbindliche Höchstmenge ist bislang<br />
nicht festgelegt.<br />
4. Eine dauerhafte Überdosierung von täglich<br />
100 μg und mehr kann Nierensteine<br />
oder eine Nierenverkalkung hervorrufen.<br />
vorhanden, ebenso die Bereitschaft, etwas für ein gesundes<br />
Herz-Kreislauf-System zu tun. Besonders Frauen und Menschen<br />
mit höherer Schulbildung achten diesbezüglich auf ihre<br />
Ernährung. Während Frauen eher ihr Gewicht im Blick h<strong>ab</strong>en,<br />
sind Männer eher dazu bereit, zugunsten der Gesundheit Stress<br />
zu vermeiden und mit dem Rauchen aufzuhören. Allerdings<br />
ist die Bereitschaft, aus Gesundheitsgründen Sport zu treiben,<br />
nur geringfügig höher, als die, nichts zu tun.<br />
Vitamin K-- Wegen seiner Beteiligung an der Synthese knochenspezifischer<br />
Proteine ist Vitamin K ebenfalls für die Knochendichte<br />
verantwortlich. Ein Mangel senkt die Knochendichte<br />
und erhöht die Frakturgefahr. Ab dem 52. Lebensjahr empfiehlt<br />
die DGE Männern die tägliche Zufuhr von 80 Mikrogramm<br />
pro Tag. Frauen sollten in diesem Alter 65 Mikrogramm täglich<br />
zuführen.<br />
Körperliches Wohlbefinden<br />
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind in Deutschland<br />
für jeden zweiten Todesfall verantwortlich. Rund ein Viertel<br />
der Bevölkerung nimmt entsprechende Medikamente ein.<br />
Das Bewusstsein in der Bevölkerung um die Problematik ist<br />
Frauen und Männer, die gesetzlich versichert<br />
sind, h<strong>ab</strong>en <strong>ab</strong> dem 35. Lebensjahr<br />
alle zwei Jahre den Anspruch auf<br />
eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung<br />
von Krankheiten, besonders<br />
Di<strong>ab</strong>etes mellitus und Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen betreffend. Außerdem<br />
gibt es Früherkennungsuntersuchungen<br />
für Krebsarten wie Gebärmutterhals-,<br />
Haut- und Darmkrebs.<br />
Herz-Kreislauf<br />
Mit zunehmendem Alter sinkt die Leistungsfähigkeit des<br />
Herz-Kreislauf-Systems. Mit dem Schlagvolumen, das mit<br />
jedem Herzschlag in die Arterien gepumpt wird, nimmt auch<br />
das Herz-Minuten-Volumen<br />
<strong>ab</strong>, das die pro Minute<br />
ausgeworfene Blutmenge<br />
erfasst. Grund<br />
dafür ist ein vermehrter<br />
Einbau von Bindegewebe<br />
in den Herzmuskel.<br />
Die Leistung des Erregungsleitungssystems<br />
im<br />
Herzen wird ebenfalls<br />
schwächer. Fast die Hälfte<br />
aller älteren Menschen<br />
leidet an Herzrhythmusstörungen.<br />
Chronische Herzinsuffizienz-- Die unzureichende Herzleistung versucht<br />
der Körper durch verschiedene Prozesse auszugleichen, die<br />
alle darauf <strong>ab</strong>zielen, den Blutdruck auf dem gewünschten Niveau<br />
zu halten. Das Herz schlägt schneller, die Blutgefäße stellen sich<br />
enger, und das Blutvolumen nimmt zu, ebenso die Masse des<br />
Herzmuskels. Lange Zeit zeigt sich dieser kompensierte Zustand<br />
nur bei körperlicher Belastung. Nach dem Übergang in das dekompensierte<br />
Stadium stellen sich Luftnot und Leistungsschwäche<br />
letztendlich schon im Ruhezustand ein und sind von Knöchelödemen<br />
und Wasseransammlungen in der Lunge begleitet.<br />
Arteriosklerose und KHK-- Während eines langen Lebens leisten<br />
die Arterien wahre Höchstarbeit. In jeder Sekunde unserer<br />
Existenz sind sie d<strong>ab</strong>ei, Blutdruckschwankungen auszuglei-<br />
© Michael Blann / Digital Vision / Thinkstock<br />
26<br />
> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausg<strong>ab</strong>e 06-2013
tipp<br />
> Falls es in Ihrer Gemeinde<br />
einen Mehrgenerationenpark,<br />
Vitaparcours oder Seniorenspielplatz<br />
gibt,<br />
sollten Sie Ihre Kunden<br />
unbedingt zu dessen<br />
Nutzung motivieren,<br />
um Beweglichkeit,<br />
Gleichgewichtssinn und<br />
Kommunikation zu fördern.<br />
chen. Diese entstehen durch<br />
Lageänderung des Körpers,<br />
körperliche Tätigkeit sowie<br />
Faktoren, die Einfluss<br />
auf die Herzarbeit oder den<br />
Widerstand der Blutgefäße<br />
nehmen. Ein Elastizitätsverlust<br />
der Arterien führt<br />
zur Arteriosklerose, einem<br />
wichtigen Faktor für Bluthochdruck.<br />
Eine Arteriosklerose der<br />
Herzkranzgefäße führt<br />
zur Mangelversorgung<br />
des Herzmuskels mit Sauerstoff.<br />
Als Leitsymptom tritt ein Gefühl der Enge in der Brust<br />
auf, das als Angina pectoris bezeichnet wird. Die Folgen der<br />
Koronaren Herzkrankheit (KHK) reichen von Herzrhythmusstörungen<br />
und Herzinsuffizienz bis hin zum Herzinfarkt und<br />
dem plötzlichen Herztod.<br />
Bei einem Herzinfarkt gelangt ein Blutgerinnsel in die arteriosklerotisch<br />
veränderten Herzkranzgefäße. Infolge dessen<br />
kommt es zu einem irreversiblen, lebensbedrohlichen Untergang<br />
von Herzmuskelgewebe. Dieser macht<br />
sich durch einen heftigen Schmerz im Brustbereich<br />
bemerkbar, der in Schultern und Arme<br />
ausstrahlen kann, <strong>ab</strong>er auch in den Kopf und den<br />
Oberbauch. Etwa ein Viertel der Fälle verläuft<br />
jedoch asymptomatisch.<br />
pAVK-- Die periphere Arterielle Verschlusskrank-<br />
heit (pAVK) ist eine Folgeerkrankung der Arteriosklerose,<br />
die zu einer Durchblutungsstörung<br />
der Körperperipherie führt. Auffällig sind blasse,<br />
kalte Unterschenkel und ein Belastungsschmerz,<br />
der beim Gehen immer wieder zum Stehenbleiben<br />
veranlasst (Schaufensterkrankheit).<br />
beratung<br />
Bluthochdruck (RR systolisch > 140/diastolisch > 90) und Herzbeschwerden<br />
sind ein Fall für den Arzt. Doch die Übergänge<br />
vom ersten Nachlassen des Herz-Kreislauf-Systems bis zum<br />
behandlungsbedürftigen Problem sind fließend. Eine gute<br />
Gelegenheit, Kunden in dieser Richtung zu beraten, ist das<br />
Blutdruckmessen in der Apotheke, das von vielen Menschen<br />
auch un<strong>ab</strong>hängig von Gesundheitstagen in Anspruch genommen<br />
wird.<br />
Anzeige
titel<br />
t i p p<br />
> > Die>Lebensweise>spielt>bei>der>Entstehung>von>Herz-><br />
Kreislauf-Erkrankungen>eine>große>Rolle.>Bieten>Sie>><br />
Ihren>Kunden>eine>individuelle>Beratung>an>zu>Themen>><br />
wie>Ernährung,>Bewegung>und>Rauchen.>Gerade>hier>ist><br />
der>positive>Einfluss>einer>nachhaltigen>Prävention>nach-><br />
weisbar.><br />
musstörungen und Beklemmungsgefühl in der Herzgegend<br />
(z. B. Evisco® Mistel Urtinktur).<br />
Schlaf<br />
Jeder Zweite der über <strong>50</strong>-Jährigen klagt über schlechten Schlaf<br />
– und das für mehr als einen Monat und in der Mehrzahl mindestens<br />
dreimal die Woche. Probleme beim Ein- und Durchschlafen<br />
sowie ein zu frühes Aufwachen sind die Quelle für<br />
Beeinträchtigungen am Tage. Häufig werden Stress, Anspannung,<br />
Ängste, Schmerzen, Albträume und Lärm als mögliche<br />
Ursache genannt. Nur die Hälfte der Menschen mit Schlafstörungen<br />
lässt sich ärztlich behandeln. Gründe dafür sind eine<br />
Angst vor medikamentöser Abhängigkeit und dem fehlenden<br />
Glauben, dass Medikamente helfen könnten.<br />
Schlafhygiene-- Soweit möglich, sollten Probleme wie störende<br />
Lärmquellen oder eine unbequeme Matratze ursächlich angegangen<br />
werden. Eine übersichtliche, harmonische Gestaltung<br />
des Schlafbereiches kann helfen, ebenso der Einsatz von Entspannungstechniken.<br />
Nicht jeder ist für dieselben Störquellen<br />
und Hilfsmaßnahmen empfänglich. Persönliche Schlafrituale<br />
können dazu beitragen, den Organismus auf „Einschlafen“ zu<br />
programmieren.<br />
Pflanzliches-- Für die Behandlung von Unruhezuständen und<br />
nervös bedingten Einschlafstörungen erfreuen sich Präparate<br />
mit pflanzlichen Trockenextrakten großer Beliebtheit. Es<br />
gibt sie als Monopräparate und in unterschiedlichsten Kombinationen.<br />
Verwendet werden unter anderem Baldrianwurzel<br />
(z. B. Euvegal® Balance <strong>50</strong>0), auch in Kombination mit Hop-<br />
Zur Vorbeugung der vielfältigen Herz-Kreislauf-Probleme<br />
steht die Lebensführung an erster Stelle: Mit einem vernünftigen<br />
Bewegungskonzept, gesunder Ernährung, dem Vermeiden<br />
von Übergewicht und dem Verzicht aufs Rauchen lässt sich viel<br />
erreichen. Unterstützend können nach Bedarf verschiedene<br />
Prophylaktika angeboten werden. Wichtig ist jedoch immer der<br />
Hinweis, entsprechende Beschwerden dem Arzt vorzustellen.<br />
Knoblauch-- Zur Vorbeugung von Arteriosklerose erfreuen sich<br />
Knoblauchprodukte einer großen Beliebtheit. Sie wirken nicht<br />
nur antiatherosklerotisch und lipidsenkend, sondern sie verbessern<br />
auch die Fließeigenschaften des Blutes, indem sie die<br />
Thrombozytenaggregation hemmen und die fibrinolytische Aktivität<br />
steigern. Beide Eigenschaften verlängern die Blutungsund<br />
Gerinnungszeit. Produkte wie zum Beispiel Kwai® N<br />
sollten daher nicht bei Patienten mit einer vermehrten Blutungsneigung<br />
oder während einer Antikoagulationstherapie<br />
angewandt werden. Eine Dauertherapie mit gerinnungshemmenden<br />
NSAR ist ebenfalls kontraindiziert.<br />
weißdorn-- Extrakte aus Weißdornblättern mit Blüten (z. B.<br />
Crataegutt®) sind eine Option bei nachlassender Herzleistung<br />
(Stadium II nach NYHA-Klassifikation zur Einteilung<br />
von Herzkrankheiten). Am Herzen steigern sie die Auswurfleistung<br />
(positiv inotrop), beschleunigen die Erregungsleitung<br />
(positiv dromotrop) bei gleichzeitiger Minderung der Erregbarkeit<br />
(negativ bathmotrop). Sie verbessern die Durchblutung<br />
des Herzmuskels und senken den peripheren Gefäßwiderstand.<br />
Arzneimittel, die zur Therapie der Herzleistung Weißdorn<br />
enthalten, sollten mindestens über sechs Wochen angewandt<br />
werden. Ändert sich in diesem Zeitraum die Symptomatik<br />
nicht oder treten zusätzlich Beschwerden wie Beinödeme auf,<br />
so ist ein Arztbesuch zu empfehlen. Sofortiger Handlungsbedarf<br />
besteht bei Warnsymptomen, die auf einen Herzinfarkt<br />
verweisen, wie ausstrahlende Schmerzen in der Herzgegend<br />
oder plötzliche Atemnot.<br />
Mistel-- Auszüge und Tinkturen aus dem Kraut der Mistel (Herba<br />
Visci albi) werden traditionell eingesetzt zur Unterstützung<br />
der Kreislauffunktion. Homöopathisch wird es sowohl bei<br />
niedrigem als auch begleitend bei zu hohem Blutdruck ver<strong>ab</strong>reicht,<br />
bei Schwindelgefühl sowie als Adjuvans bei Herzrhythl.<br />
S. © Polka Dot Images / Thinkstock | r. S. © iStockphoto / Thinkstock<br />
28<br />
> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausg<strong>ab</strong>e 06-2013
Sammeln Sie Fortbildungspunkte<br />
fenzapfen (z. B. Allunapret®) oder Melissenblättern (z. B. SE<br />
Baldrian/Melisse forte), Passionsblumenkraut (z. B. Passidon®<br />
als Monopräparat oder als Kombination mit Baldrianwurzel/<br />
Melissenblättern in z. B. Kytta® Sedativum, Valeriana Hevert®<br />
Beruhigungsdragees).<br />
Bei Einschlafstörungen durch vegetative Unruhe, Verspannung<br />
und funktionelle Herz-Kreislauf-Störungen kann ätherisches<br />
Lavendelöl in zehnprozentiger Verdünnung auf dem<br />
Oberkörper eingerieben werden. Als Weichkapsel (z. B. Lasea®)<br />
eingenommen, wirkt es Unruhe und ängstlicher Verstimmung<br />
entgegen.<br />
Homöopathisches-- In der Homöopathie stehen zur Beruhigung<br />
verschiedene Kombinationen zur Verfügung mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten. Nervöse Störungen sind die Leitindikation<br />
für dysto-loges® S, eine Kombination mit dem Wirkstoff<br />
der Indischen Schlangenwurzel. Manuia® mit der Urtinktur<br />
aus der Damiana-Pflanze wird eingesetzt, wenn es im Rahmen<br />
nervöser Beschwerden zu Erschöpfungszuständen mit körperlicher<br />
und geistiger Leistungsminderung kommt. Schlafstörungen<br />
und nervöse Unruhezustände sind das Zielgebiet von<br />
Neurexan®, das auch bei einer Einnahme am Tag nicht müde<br />
macht. Treten bei diesen Beschwerden zusätzlich Stimmungsschwankungen<br />
auf, kann Calmvalera Hevert® gegeben werden,<br />
das auf neun natürlichen Wirkstoffen basiert.<br />
Verdauung<br />
Viele Prozesse des Körpers werden mit den Jahren langsamer.<br />
Die Verdauung ist davon nicht ausgenommen, schließlich ist<br />
auch der Darm mehr oder weniger ein Muskel, wenn auch<br />
mit hoch komplexen Zusatzfunktionen. Hinzu kommen oft<br />
die unerwünschten Nebenwirkungen<br />
von Medikamenten, die eine Verstopfung<br />
begünstigen. Auch Erkrankungen,<br />
die auf den ersten Blick nichts mit der<br />
Verdauung zu tun h<strong>ab</strong>en, wie zum Beispiel<br />
Di<strong>ab</strong>etes mellitus, hemmen die<br />
Darmtätigkeit.<br />
Hausmittel-- Bewegung, eine ballaststoffreiche<br />
Ernährung und eine ausreichende<br />
Flüssigkeitszufuhr sind Grundvoraussetzungen<br />
für eine ausgewogene<br />
Darmtätigkeit. Doch selbst Menschen<br />
mit diesbezüglich idealen Bedingungen<br />
können unter Verstopfung leiden. Gibt<br />
sich der Darm lediglich träge, reichen<br />
gemeinhin eingeweichtes Trockenobst,<br />
Weizenkleie, Leinsamen und Gemüsesäfte,<br />
um die Peristaltik anzukurbeln.<br />
Konzentrat<br />
Auf Seite 68 finden Sie 10 Fortbildungsfragen zu diesem Beitrag. Bei zu 80<br />
Prozent richtiger Beantwortung können Sie einen von der Bundesapothekerkammer<br />
anerkannten Fortbildungspunkt erhalten. Die richtigen Antworten<br />
finden Sie <strong>ab</strong> dem 01.08.2013 unter www.das-pta-magazin.de/bestager<br />
Abführmittel-- Bei einer altersbedingten chronischen Verstopfung<br />
ist darauf zu achten, dass die Therapeutika schonend zum<br />
Erfolg führen, ohne einen Elektrolytverlust oder Gewöhnungseffekt<br />
nachsichzuziehen. Osmotisch wirksame Substanzen wie<br />
Lactulose (z. B. Bifiteral®) und Macrogol (z. B. Lefax® Activolax)<br />
sind schwer resorbierbar und fördern durch ihren Volumenanspruch<br />
die Peristaltik. Diphenole wie Bisacodyl (z. B.<br />
Dulcolax®, Pyrilax®) und Natriumpicosulfat (Agiolax® pico,<br />
Laxoberal®) hemmen die Wasserresorption aus dem Darmlumen<br />
(antiresorptiv) und begünstigen den Einstrom von Wasser<br />
und Elektrolyten in den Darm, indem sie die Durchlässigkeit<br />
der Kittleisten im Zellzwischenraum der Darmzellen erhöhen<br />
(hydragoge Wirkung). Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />
und den bestimmungsgemäßen Gebrauch der Laxanzien<br />
muss stets geachtet werden.<br />
Fazit<br />
Manche sehen in der Werbung für <strong>Best</strong> <strong>Ager</strong> nur einen neuen<br />
Trend, der mehr auf ihr Portemonnaie <strong>ab</strong>zielt als auf ihr<br />
Wohlbefinden. Die Apotheke bietet ein gutes Forum, um einer<br />
solchen Negativbewertung entgegenzusteuern. Durch<br />
eine verständnisvolle, kompetente Beratung, die sich an den<br />
tatsächlichen Bedürfnissen der umworbenen Zielgruppe orientiert,<br />
lässt sich das Thema <strong>Best</strong> <strong>Ager</strong> positiv ausbauen mit<br />
einem Gewinn, der für beide Seiten messbar ist.<br />
> > Der Begriff <strong>Best</strong> <strong>Ager</strong> bezeichnet Menschen mit einem positiven Lebensgefühl in<br />
einem Alter von <strong>50</strong> bis 69 Jahren.<br />
> > Ein jahrelanges Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit eines Gelenks<br />
führt zur Arthrose.<br />
> > Eine Osteoporose wird durch Untergewicht, Rauchen, Östrogenmangel, Calcium-,<br />
Vitamin-D- und -K-Defizite, verschiedene Medikamente und eine bewegungsarme<br />
Lebensweise begünstigt.<br />
> > Warnsignale für einen Herzinfarkt sind plötzliche Atemnot und heftige Schmerzen<br />
im Brustbereich, die in Schulter, Arm, Bauch und Kopf ausstrahlen können.<br />
> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausg<strong>ab</strong>e 06-2013 < 29