EINBLICKE - Stadtmission Nürnberg
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Pflegestufe beantragen<br />
Sehr geehrte Angehörige,<br />
sehr geehrte Betreuer/-innen,<br />
Sie haben sich für einen Platz in unserem<br />
Haus entschieden. Unser Anliegen ist<br />
es nun, Ihr Familienmitglied bzw. Ihren<br />
Klienten nach hohen Qualitätsansprüchen<br />
zu betreuen und zu pflegen. Damit<br />
verbunden ist die Aufgabe, die adäquate<br />
Bezuschussung durch die Pflegekasse zu<br />
sichern. Das macht die Ermittlung oder<br />
Überprüfung der entsprechenden Pflegestufe<br />
notwendig.<br />
Im Folgenden möchte ich Ihnen darlegen,<br />
wie dieser Prozess in stationären Einrichtungen<br />
üblicherweise verläuft.<br />
Die Menschen, die zu uns kommen, haben<br />
meist einen gesteigerten Pflegebedarf,<br />
welcher der zugeteilten Pflegestufe nicht<br />
mehr entspricht. Deshalb beobachten und<br />
ermitteln wir die Fähigkeiten und Ressourcen<br />
des Einzelnen. Wir erstellen einen<br />
Pflegeplan und prüfen auch, ob wir vielleicht<br />
mit entsprechenden Maßnahmen<br />
die Fähigkeiten erhalten oder verbessern<br />
können.<br />
Dies geschieht nicht innerhalb einiger<br />
Tage, sondern bedarf einer längeren<br />
Beobachtung und Dokumentation. Wenn<br />
wir nach reiflicher Überlegung zu dem<br />
Schluss kommen, dass die bestehende<br />
Pflegestufe nicht dem tatsächlichen<br />
Pflegeaufwand entspricht, bekommen die<br />
Betreuer/-innen einen Antrag auf Erhöhung<br />
der Pflegestufe zugeschickt. Erst<br />
wenn dieser von Ihnen unterschrieben<br />
zurückgeschickt wurde, wird die zuständige<br />
Pflegekasse benachrichtigt. Je nach<br />
Krankenkasse kann es mehrere Tage oder<br />
Wochen dauern, bis wir oder auch Sie<br />
Nachricht bekommen, wann die Begutachtung<br />
im Haus erfolgt.<br />
Sollten nur wir informiert werden, ist es<br />
an uns Sie zu benachrichtigen, wann der<br />
MDK kommt. Sie haben das Recht bei<br />
der Begutachtung dabei zu sein. Jedoch<br />
ist der Termin meistens vormittags<br />
und damit für berufstätige Angehörige<br />
nicht immer wahrnehmbar. Auch der/die<br />
Bewohner/-in wird informiert, wann der<br />
MDK zu Besuch kommt.<br />
Die Begutachtung<br />
Der Besuch des MDK unterliegt Begutachtungsrichtlinien,<br />
nach denen der/die<br />
Bewohner/-in und die Dokumentation der<br />
Einrichtung angesehen wird.<br />
In der Regel meldet sich der Gutachter<br />
auf Station bei der Wohnbereichsleitung<br />
bzw. Schichtleitung (diese ist immer eine<br />
examinierte Fachkraft). Die Reihenfolge,<br />
ob zuerst der/die Bewohner/-in oder die<br />
Dokumentation angesehen wird, ist von<br />
Prüfer zu Prüfer unterschiedlich. Geht<br />
der Mitarbeitende des MDK zum/zur<br />
Bewohner/-in, so unterhält er sich erst<br />
ungezwungen mit diesem/dieser. Dann<br />
wird meist nach körperlichen Beschwerden<br />
gefragt. Um einen Eindruck der<br />
körperlichen Fähigkeiten zu bekommen,<br />
wird der Prüfer in der Regel einige kleine<br />
Bewegungen von der/dem Bewohner/-in<br />
verlangen, z.B. Hände hinter den Kopf verschränken<br />
(er/sie könnte sich dann evtl.<br />
selbst die Haare kämmen) oder im Sitzen<br />
mit den Händen an die Füße fassen (er/sie<br />
könnte sich selbst die Schuhe anziehen).<br />
Meist lässt sich der Prüfer, soweit es dem/<br />
der Bewohner/-in noch möglich ist zu<br />
Fachliches<br />
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