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EINBLICKE - Stadtmission Nürnberg

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Spielen und Ideenreichtum ersetzten<br />

manchens. Dass beim „übern Zaun klettern“<br />

auch mal eine Hose kaputt ging<br />

wurde nebst dem damit verbundenem<br />

Ärger mit Mutter bzw. Oma in Kauf genommen.<br />

Während der Gesprächsrunde sagte eine<br />

Teilnehmerin den Satz: „Wir hatten alles,<br />

nur kein Geld“, der mich sehr nachdenklich<br />

machte. Ist Geld zum Spielen notwendig?<br />

Ich persönlich fand die Runde sehr<br />

bereichernd und freute mich über den<br />

„Schatz der Erinnerungen“, den ich „heben<br />

durfte“. (Fa)<br />

Geschichte des Spielzeugs<br />

Spielzeuge sind fast so alt wie die<br />

Menschheit selbst und wurden von Kindern<br />

schon seit Urzeiten verwendet. Als<br />

ältestes Spielzeug ist die Puppe anzusehen.<br />

Bereits aus der jüngeren Steinzeit<br />

lassen sich puppenähnliche Gebilde aus<br />

Ton nachweisen. In vorgeschichtlichen<br />

Kindergräbern fand man kleine keramische<br />

Lärminstrumente, insbesondere<br />

Klappern, Rasseln und Pfeifen. In den<br />

Zeiten des Altertums waren offensichtlich<br />

Tiernachbildungen, die zum Teil bewegliche<br />

Teile besaßen, sehr beliebt. Puppen<br />

mit beweglichen Gliedmaßen aus Holz,<br />

Ton, Terrakotta, Knochen und Gips waren<br />

im gesamten Mittelmeerraum bekannt.<br />

Abbildungen auf griechischen Vasen zeigen<br />

Kinder mit Spielzeug und im antiken<br />

Rom gab es gar vollständige Puppenmöbelgarnituren.<br />

Aus der Zeit des Mittelalters finden sich<br />

erstmals Hinweise auf geschlechtsspezifisches<br />

Spielzeug. Messingpferdchen,<br />

Holz- und Tontiere, aber auch gewappnete<br />

Ritter in Kleinformat waren begehrte<br />

Spielsachen von kleinen Jungen. Nicht<br />

nur, aber auch durch den Einfluss der<br />

das soziale Leben bestimmenden Kirche,<br />

wurden kleine Mädchen bereits spielerisch<br />

auf ihre Rolle als Mutter (Puppe, Pup-<br />

penhaus) und Bewahrerin der häuslichen<br />

Ordnung (Stick-, Spinn- und Schmuckarbeiten)<br />

vorbereitet. Allerdings waren<br />

solche Spielsachen fast ausschließlich<br />

dem aufkommenden Bürgertum und dem<br />

Adel vorbehalten. Die Kinder der einfacheren<br />

Bevölkerungsstände hatten in der<br />

Regel weniger Spielzeit und das Spielzeug<br />

beschränkte sich oft auf selbstgefertigte<br />

Murmeln, Bälle aus Bast und Holzkreisel.<br />

Docken aus <strong>Nürnberg</strong><br />

Seit dem 15. Jahrhundert ist <strong>Nürnberg</strong> ein<br />

Mittelpunkt des Handels und der Produktion<br />

von Spielzeug. Besonders beliebt und<br />

begehrt waren die so genannten „Docken“.<br />

Dabei handelte es sich um aus Holz<br />

geschnitzte oder gedrechselte Puppen<br />

mit passendem Zubehör. Holzsoldaten,<br />

Steckenpferde, Trommeln, kleine Messingkanonen<br />

und mit bunten Glasuren<br />

überzogene Tonkugeln für das Murmelspiel<br />

ergänzten die Produktpalette. Dieser<br />

sogenannte „<strong>Nürnberg</strong>er Tand“ eroberte<br />

den bis dahin bekannten Weltmarkt.<br />

<strong>Nürnberg</strong> geriet nördlich der Alpen aufgrund<br />

seiner topografischen Lage und<br />

einer handwerklichen Stadtkultur zum<br />

Sammelpunkt von Spiel- und Spielzeugentwicklungen<br />

und fungierte seit dem<br />

Mittelalter bis zum heutigen Tag als Um-<br />

Unterhaltung/Lebensgeschichtliches 27

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