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Kein Folientitel - Universität Rostock

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1 Einleitung<br />

Durch hohe Produktivität stellen Schelfgebiete eine wichtige Quelle von gelöstem und<br />

partikulärem Material für den offenen Ozean dar. Die hohe Produktivität resultiert unter<br />

anderem aus dem Transfer von nährstoffreichem Tiefenwasser durch Auftrieb am<br />

Kontinentalhang und der Schelfkante (BISCAYE et al. 1994; VAN WEERING et al., 1998a). Die<br />

höchsten Primärproduktionsraten sind typischerweise vor der Schelfkante des<br />

Kontinentalschelfs anzutreffen (WALSH, 1991). Die gegenwärtigen Kontinentalschelfe<br />

machen ca. 7-8 %, die Kontinentalhänge zwischen 200 und 2000 m nochmals 8 % der<br />

globalen Ozeanoberfläche aus (Wollast, 1991). Zusammengenommen produzieren diese<br />

beiden Gebiete aber 20-50 % des globalen marinen partikulären Kohlenstoffs (THOMSEN,<br />

1998; WOLLAST, 1991).<br />

Es stellte sich heraus, daß der benthische Kohlenstoff-Bedarf auf dem Schelf geringer ist<br />

als der Eintrag von organischem Material. WALSH et al. (1981) und WALSH (1991)<br />

postulierten daher, daß das Gros des organischen Kohlenstoffs der Primärproduktion des<br />

Schelfs zum Kontinentalhang und in die Tiefsee exportiert werde. Am Kontinentalhang<br />

entstünden Gebiete mit erhöhtem Kohlenstoffgehalt, sogenannte Akkumulations- oder<br />

Depositionsgebiete. Die Menge des Kohlenstoffs, die in Schelf- und Kontinentalhang-<br />

Sedimenten gespeichert ist, ist allerdings nicht genau bekannt, und Schätzungen variieren<br />

sehr stark (VAN WEERING et al., 1998a).<br />

Während der groß angelegten Untersuchungsprogramme SEEP-I und -II (Shelf-Edge<br />

Exchange Processes) zur Überprüfung dieser Export-Hypothese entlang der<br />

nordamerikanischen Atlantikküste (Mittelatlantische Bucht zwischen 37°-41° N und 70°-<br />

75° W) stellte sich heraus, daß nur 5-10 % der Primärproduktion aus diesem Gebiet<br />

exportiert wird (BISCAYE et al., 1988; BISCAYE et al., 1994). Dennoch wurde ein<br />

Akkumulationsgebiet von relativ refraktärem organischem Material (ANDERSON et al., 1994)<br />

in mittlerer strömungsberuhigter Kontinentalhanglage (1000-1500 m) lokalisiert (BISCAYE et<br />

al. 1988; ROWE et al., 1994). Ähnliche Akkumulationsgebiete wurden z.B. im Golf von Lion<br />

im Rahmen des ECOMARGE-Programms (ECOsystèmes de MARGE continentale)<br />

gefunden (MONACO et al., 1990). Die Resultate dieser Programme zeigten, daß nicht ein<br />

einzelnes Modell für die in Bezug auf Topographie, Hydrodynamik und biologische<br />

Reaktionsmuster sehr unterschiedlichen „Schelf-Kontinentalhang-Systeme“ erstellt werden<br />

kann (VAN WEERING et al. 1998a). Diese Szenarien könnten die Ergebnisse von Feldstudien<br />

Bentho-Pelagischer-Kopplung an Kontinentalhängen erklären, welche zeigten, daß die<br />

primär vertikale Sedimentation von organischem Material, ermittelt durch Sedimentfallen-<br />

Analysen, das benthische Kohlenstoffbudget nicht hinreichend balancieren kann und

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