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Kein Folientitel - Universität Rostock

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DISKUSSION<br />

niedrigeren C/N-Werten der weiter vom Schelf entfernten, tiefer gelegenen Stationen des<br />

Vigo-Profils, die wahrscheinlich mehr marin beeinflußt sind.<br />

Im Nazaré-Canyon deutet sich im Gegensatz zum Vigo-Transekt ein Trend der Abnahme<br />

der Corg-Werte an allen Stationen innerhalb des Sediments an. Gleiches gilt für den<br />

Stickstoffgehalt des Sediments dieser Stationen. Die C/N-Gehalte steigen mit zunehmender<br />

Tiefe der Stationen kontinuierlich an. Auch ist ein geringfügiger Anstieg<br />

innerhalb des Sediments zu erkennen.<br />

Dies könnte bedeuten, daß das organische Material mit zunehmender Wasser- und<br />

Sedimenttiefe refraktärer bzw. stärker terrigen beeinflußt wird. Da die Station 26 (2890 m<br />

Tiefe) mit 10 die niedrigsten C/N-Werte aufweist, ist damit zu rechnen, daß auch hier das<br />

organische Material marinen Ursprungs ist. Das Material der Stationen 25 und 27 ist mit<br />

C/N-Gehalten von 12,5 bzw. 14 refraktärer, und der terrigene Einfluß ist möglicherweise<br />

stärker ausgeprägt. Da jedoch keine Messungen stabiler Isotope (δ 15 N und δ 13 C) des<br />

organischen Materials vorliegen, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, ob es sich<br />

eher um terrigenes Material oder aber um marines Material handelt, das von Organismen<br />

bis zu diesen hohen C/N-Verhältnissen abgebaut wurde. Da alle beprobten Stationen in<br />

Küstennähe, maximal 120 km vom Land entfernt lagen, wird man mit einem Gemisch<br />

beider Anteile rechnen müssen.<br />

Einen Hinweis auf die „Frische“ des organischen Materials kann auch die Menge von<br />

Phaeopigmenten und Chlorophyll a - Äquivalenten (Chl.a) liefern. Chl.a kann generell als<br />

„Tracer“ für den labilen Teils des Phytoplanktondetritus angesehen werden (STEPHENS et<br />

al., 1997). Sein Abbau an der Sediment-Wasser-Grenze erfolgt sehr schnell, in tieferen<br />

Schichten jedoch verlangsamt (GRAF et al. 1995). Bis zu 10 % des sehr reaktiven Teils des<br />

Chl.a können vor dem Abbau geschützt sein und so bis in größere Tiefen des Sediments<br />

nachgewiesen werden. Der Abbau der weniger reaktiven Phaeopigmente läuft hingegen<br />

langsamer ab (STEPHENS et al., 1997). Viele Depositfresser selektieren ihre Nahrung nach<br />

„Nahrhafigkeit“ bzw. „Frische“ (GAGE und TYLER, 1991). Durch diese Selektion könnte das<br />

vor dem Abbau geschützte Chl.a durch Bioturbation der Depositfresser gleichmäßig im<br />

Sediment verteilt werden.<br />

In den Sedimenten der untersuchten Stationen ist die Verteilung des Chl.a relativ homogen<br />

(PEINE, pers. Mitteilung). Nur an den Stationen 11 und 24 des Vigo-Profils und Station 27<br />

des Nazaré-Canyons ist eine Abnahme mit zunehmender Sedimenttiefe zu erkennen.<br />

Anders dagegen verhält es sich mit der Verteilung der Phaeopigmente. Mit Ausnahme der<br />

Station 26 des Vigo-Profils nehmen die Konzentrationen der Phaeopigmente mit der Tiefe<br />

im Sediment ab. An Station 26 ist eine Zunahme an Stelle einer Abnahme der<br />

Phaeopigmente mit größer werdender Sedimenttiefe zu beobachten (PEINE, pers.<br />

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