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Kein Folientitel - Universität Rostock

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DISKUSSION<br />

bedingte Schwankungen der Sauerstoffzehrung in der Tiefsee konnte bisher sehr selten<br />

gezeigt werden. SMITH und KAUFMANN (1999) konnten diese Saisonalität in einer<br />

Langzeitstudie (1989-1996) mit in situ Sauerstoffmessungen und Daten von Sinkstofffallen<br />

im Nord-Pazifik belegen. PFANNKUCHE (1993) wies eine Verdopplung der Sauerstoffzehrung<br />

im Juli/August im Vergleich zu Mai-Werten im BIOTRANS-Gebiet nach, jedoch ohne<br />

statistische Angaben zu machen. In diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage, ob der<br />

Abbau von „frisch“ am Meeresboden angelangtem organischem Material in kurzen<br />

Zeiträumen abläuft, was eine Saisonalität erst sichtbar machen würde, oder ob der Abbau<br />

sehr langsam abläuft und somit die saisonale Varianz verloren geht (LAMPITT et al., 1995).<br />

Da die Sauerstoffzehrungsmessungen im Sommer im Gebiet vor der Iberischen Halbinsel<br />

(HELDER und EPPING, 1999; LAVALEYE et al., 1999) nicht höher waren als die im Winter<br />

gemessenen Werte, kann davon ausgegangen werden, daß auch in diesem Gebiet keine<br />

saisonale Varianz der Sauerstoffzehrung mit der hier angewendeten Methode<br />

nachgewiesen werden kann. Die daraus resultierenden Mineralisationsraten gelten daher<br />

ganzjährig. Um eine Saisonalität oder Varianz der Sauerstoffzehrungen in einem Gebiet mit<br />

sporadisch einsetzendem Nahrungseintrag nachzuweisen, müßten Messungen in viel<br />

kürzeren Zeitabständen und zu den richtigen Zeiten vor, während und nach dem Eintreffen<br />

des organischen Materials durchgeführt werden. Mit lange vorher geplanten<br />

Schiffseinsätzen ist dies kaum zu gewährleisten .<br />

4.5.4 Korrelation von Sauerstoffzehrung und Biomasse<br />

Die aus der ATP-Konzentration bestimmte Biomasse korreliert nicht mit der Sauerstoffzehrung<br />

der einzelnen Stationen, wie eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Die Biomasse<br />

der Markrofauna wird allerdings durch diese Methode der Biomassenbestimmung nicht<br />

erfaßt (siehe Kapitel 4.4). Wenige große Tiere können jedoch die Sauerstoffzehrung<br />

bedeutend vergrößern (GLUD et al. 1994). Da noch keine Abschätzung der<br />

Makrofaunabiomasse vorliegt, kann zu diesem Zeitpunkt keine abschließende Aussage<br />

über die Korrelation getroffen werden.<br />

4.6 Empirische Sauerstoffzehrungs-Modelle<br />

Die Verteilung der Sauerstoffzehrung mit der Wassertiefe läßt sich gut mit Hilfe von<br />

Exponential-Funktionen beschrieben (JAHNKE und JACKSON, 1987; MIDDELBURG et al.,<br />

1994). MIDDELBURG et al. (1994) erstellten ein empirisches, globales Sauerstoffzehrungsmodell.<br />

Diesem Modell liegen insgesamt 35 Sauerstoffzehrungsdaten<br />

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