J U R Y B E R I C H T - Rudolf Steiner Schule Basel
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4. RANG<br />
Projekt:<br />
Verfasser:<br />
IOVIS<br />
SRC Architekten<br />
BEURTEILUNG<br />
Die Projektverfasser betrachten den Saal als ein Zelt. In dieses Zelt stellen sie eine<br />
neue Stahlkonstruktion mit einem wellenförmigen Dach. Dieser Ansatz führt zu einer<br />
Raum-im-Raum Situation, welche den Bestand verdeckt und eine neue Formensprache<br />
in den Saal bringt. An dieser Konstruktion können alle notwendigen Einrichtungen,<br />
sowohl an die Beleuchtung von Saal und Bühne als auch die Akustikelemente<br />
angebracht werden.<br />
Anstelle der beiden seitlichen Saalerweiterungen beim Eingang und der heutigen<br />
Seitenbühne entstehen zwei Vorräume. Der neue Fluchtausgang führt über eine<br />
brückenähnliche rote Betonrampe direkt zum Schulvorplatz.<br />
FLUCHTWEG<br />
Der Fluchtweg führt durch den Vorraum und im Freien über eine behindertengerechte<br />
Rampe direkt auf den Schulvorplatz. Die eindrücklich gezeichnete Ansicht zeigt<br />
einen markanten Eingriff an der Aussenfassade. Dieser schwere Anbau ist ein neues<br />
Element und wirkt mit der roten Einfärbung abgehoben vom Bestand. Der neue runde<br />
Brüstungsverlauf ist fremd und gesucht.<br />
Aus der Darstellung ist die Ausdehnung und der Verlauf der wellenförmigen Deckenkonstruktion<br />
nicht klar ersichtlich.<br />
Die bestehende Bühne wird im Projekt unverändert übernommen. Die beidseitigen<br />
Zugänge hinter die Bühne bieten keine Lösung für Lager- oder Stauraum. Das Bühnenportal<br />
wird durch die Konstruktion verdeckt und die neue Saaldecke fliesst in den<br />
Bühnenraum hinein.<br />
RÉSUMÉE<br />
Das Projekt IOVIS präsentiert einen Lösungsansatz, der sehr viel Neues oder sogar<br />
Fremdes in den Saal bringt. Die Jury ist der Meinung, dass der Architektur des Gesamtgebäudes<br />
zu wenig Rechnung getragen wird. Sowohl aussen wie innen werden<br />
gänzlich neue Elemente vorgeschlagen, die aufgesetzt wirken und sich nicht in den<br />
bestehenden Kontext integrieren lassen.<br />
Die Darstellung des Projekts und der Ideen ist unklar und verwirrend.<br />
SAAL<br />
Der vorgeschlagene Entwurf mit der neuen Stahlkonstruktion ermöglicht eine technische<br />
Vielfalt an Lösungen. Reflektierende oder absorbierende Akustikelemente,<br />
Scheinwerfer und weitere denkbare Elemente können den Anforderungen des Saals<br />
angepasst werden. Die Verfasser verändern bewusst die bestehende Saalwirkung.<br />
Dadurch entsteht eine starke Fokussierung auf die Bühne. Die geschwungene Deckenausbildung<br />
wirkt dominant und unruhig.<br />
Die technischen Anforderungen an einen Saal mit vielen verschieden Nutzungen<br />
können mit dieser Lösung sicherlich erfüllt werden.<br />
Über die beiden Vorräume neben der Bühne wird wenig ausgesagt. Die Seitenbühnen<br />
und die notwendigen Materialräume fehlen. Zur Materialisierung fehlt eine klare<br />
Aussage.<br />
Mit der hineingestellten Konstruktion verliert der Saal seine grosszügige, räumliche<br />
Wirkung. Die Raumhöhe und damit auch das grosszügige Raumvolumen werden unverständlicherweise<br />
stark beschnitten, was als Verschlechterung der heute eindrücklichen<br />
Raumwirkung beurteilt wird.