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Einhaltung von EMV-Schutzzielen in Niederspannungs-Schaltanlagen

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Kritisch s<strong>in</strong>d Lüftungsöffnungen (Kiemenflansche) zur Abfuhr der <strong>in</strong>neren Schaltschrank-Verlustleistung (Erwärmung) und der damit<br />

erforderlichen Schirmungsmaßnahmen.<br />

Abb. 9: Maßnahmen zur Schaltschrankschirmung (Quelle: RITTAL-Werke)<br />

D<strong>EMV</strong>T-Leitfaden bietet Grundlagen zur Bemessung <strong>von</strong> Schirmungsmaßnahmen<br />

Die Deutsche Gesellschaft für <strong>EMV</strong>-Technologie e.V. bietet hierzu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em relativ kurzen Leitfaden e<strong>in</strong>fache Näherungsformeln an, anhand<br />

welcher sich mit e<strong>in</strong>fachen Messverfahren und etwas physikalisch-technischem Grundlagenwissen zugehörige Berechnungen bzw.<br />

Bemessungen erforderlicher Öffnungen, wie Lüftungsquerschnitte etc., <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der Frequenz und der jeweiligen Materialdicke<br />

ermitteln lassen.<br />

Gehäuse- und Geräte-Schirmungsmaßnahmen <strong>in</strong> der Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend eignen sich folgende Gehäuse- und Geräte-Schirmungsmaßnahmen:<br />

Schutzpotenzialausgleich über geeignete Schienen herstellen.<br />

Netzfilter und Überspannungsschutz an der E<strong>in</strong>trittsstelle großzügig kontaktieren.<br />

Ungeschirmte Signalleitungen über leitend mit der Gehäuse-E<strong>in</strong>trittsstelle verbundene Filterdurchführungen <strong>in</strong> das Gehäuse e<strong>in</strong>führen.<br />

Geschirmte Leitungen über spezielle <strong>EMV</strong>-Verschraubungen e<strong>in</strong>führen.<br />

Gegebenenfalls „Gehäuse im Gehäuse“ zur gegenseitigen Abschottung e<strong>in</strong>setzen.<br />

Öffnungen <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der Frequenz und der Materialdicke bemessen.<br />

Leitungsschirmung und Leitungsverlegung<br />

Die zuvor erläuterte Zonenaufteilung des Schaltschranks gilt <strong>in</strong> gleichem Maße für die Verdrahtung. Die Verdrahtung ist aufzuteilen <strong>in</strong><br />

Bereiche für Netzkabel, Motor- und Signal- bzw. Steuerleitungen, Leitungen für Magnetventile sowie Sensor- und Busleitungen.<br />

Netzleitungen sollten wegen ihrer hohen Störaussendung zu Signalleitungen e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>destabstand <strong>von</strong> 20 cm e<strong>in</strong>halten und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

eigenen Kabelkanal verlegt werden. Erlaubt das Platzangebot ke<strong>in</strong>e großzügige Aufteilung, so ist das zusätzliche Abschirmen durch<br />

Bleche erforderlich.<br />

Regeln zur Leitungsverlegung<br />

Grundsätzlich sollten folgende Regeln zur Leitungsverlegung beachtet werden:<br />

Störbehaftete bzw. störempf<strong>in</strong>dliche Leitungen möglichst mit großem räumlichem Abstand verlegen; <strong>in</strong> „heiße“ und „kalte“ Klassen<br />

e<strong>in</strong>teilen und räumlich trennen.<br />

Die Störfestigkeit erhöht sich, wenn Leitungen dicht am Massepotenzial geführt werden.<br />

H<strong>in</strong>- und Rückleitung benachbart führen und verdrillen.<br />

Rückleitung <strong>von</strong> Steuer- und Signalkreisen nie über Gehäuse oder andere Konstruktionsteile führen.<br />

Reservekabel s<strong>in</strong>d auf m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Seite zu erden.<br />

Lange Leitungen gekürzt oder an störunempf<strong>in</strong>dlichen Stellen verlegen (es könnten sonst leicht zusätzliche Koppelstellen entstehen).<br />

Bei sehr hohen Leiterquerschnitten s<strong>in</strong>d, anstelle <strong>von</strong> geschirmten Kabeln, möglichst geschirmte E<strong>in</strong>zeladern zu verlegen.<br />

Leiter oder Kabel, die Signale verschiedener Klassen führen, müssen sich im rechten W<strong>in</strong>kel kreuzen, <strong>in</strong>sbesondere wenn es sich um<br />

empf<strong>in</strong>dliche und störbehaftete Signale handelt (siehe Abb. 10).<br />

Abb. 10: Verlegung <strong>von</strong> störaussendenden und -empf<strong>in</strong>dlichen Leitungen (Quelle: RITTAL-Werke)

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