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Einhaltung von EMV-Schutzzielen in Niederspannungs-Schaltanlagen

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Hauptverteilung, die dem E<strong>in</strong>speisepunkt oder bei kommerziellen Netzen dem/den Transformator(en) bzw. dem/den Stromerzeuger(n)<br />

folgen. Solche Forderungen enthält z.B. DIN VDE 0100-710:2002-11. Damit lassen sich die Anforderungen bezüglich der <strong>EMV</strong> <strong>von</strong> Datenund<br />

Kommunikationstechnik <strong>in</strong> der Regel erfüllen. Auf der Ebene der E<strong>in</strong>speisungen gilt e<strong>in</strong> TN-C-System als akzeptabel.<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es TN-S-Systems ab dem zentralen Erdungspunkt<br />

Die sogenannte zentrale Erdung <strong>von</strong> Stromversorgungen <strong>in</strong> Gebäuden führt bei entsprechendem Aufbau praktisch zu e<strong>in</strong>em TN-S-System<br />

ab der zentralen Erdung.<br />

H<strong>in</strong>ter der Forderung nach e<strong>in</strong>em TN-S-System steht der Grundgedanke, e<strong>in</strong>e weiträumige Streuung des Betriebsstroms<br />

(Unsymmetriestroms) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebäude über leitfähige Konstruktionsteile zu unterb<strong>in</strong>den. Diese Streuung erfolgt z.B. über die Armierung<br />

im Beton oder über leitfähige Rohre. E<strong>in</strong> weiterer Gedanke des TN-S-Systems besteht im Aufbau e<strong>in</strong>es nicht mit Betriebsströmen<br />

belasteten Schutzleiters (PE-Leiters) im gesamten Gebäude.<br />

Das Ziel beim Aufbau der elektrischen Anlage muss also se<strong>in</strong>, die Sternpunkte der Transformatoren und Stromerzeuger nur noch an e<strong>in</strong>em<br />

Punkt mit dem Erder zu verb<strong>in</strong>den. Das schließt e<strong>in</strong>, dass auch die Neutralleiter ke<strong>in</strong>e weitere Verb<strong>in</strong>dung mehr mit Erde oder den<br />

Schutzleitern haben dürfen.<br />

<strong>EMV</strong>-gerechtes Netzsystem bei Mehrfache<strong>in</strong>speisung<br />

Um e<strong>in</strong> <strong>EMV</strong>-gerechtes TN-Netzsystem bei Mehrfache<strong>in</strong>speisung zu realisieren, bleibt nur die zentrale Erdung. Hier wird allerd<strong>in</strong>gs im<br />

Verteiler neben der isoliert aufgebauten PEN-Schiene zusätzlich e<strong>in</strong>e PE-Schiene benötigt. Abbildung 20 zeigt e<strong>in</strong>e Schaltung für<br />

„mediz<strong>in</strong>isch genutzte Bereiche“ mit e<strong>in</strong>em vollständigen Erdungssystem.<br />

Zentraler Erdungspunkt <strong>in</strong> Transformatornähe<br />

Die zentrale Erdung sollte wegen der notwendigen Berücksichtigung hochspannungsseitiger E<strong>in</strong>flüsse unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> Transformatornähe<br />

erfolgen. Hierbei müssen alle Verb<strong>in</strong>dungen zur Haupterdungsschiene und <strong>von</strong> dort zum Fundamenterder möglichst kurz und mit<br />

ausreichendem Querschnitt ausgeführt werden. Der Weg, den die Betriebsströme bei Fehlern im Verteilungsnetz nehmen, führt ohne jede<br />

Aufteilung immer zum Sternpunkt der Stromquelle. Die Fehlerströme teilen sich, wie bereits erläutert, sowohl über die PE-Leiter als auch<br />

über fremde leitfähige Teile (e<strong>in</strong>schließlich des Banderders) auf.<br />

Neben den Vorteilen des zentralen Erdungspunktes h<strong>in</strong>sichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit, ergibt sich e<strong>in</strong> weiterer<br />

wesentlicher Vorteil bezüglich des Schaltungsaufbaus. In Stromversorgungsnetzen mit zentralem Erdungspunkt kann man auf die vierpolige<br />

Umschaltung <strong>in</strong> der Ebene der Stromversorgung verzichten (siehe Abb. 20). Ab den nachfolgenden Unterverteilern muss allerd<strong>in</strong>gs der N-<br />

Leiter mitgeschaltet werden; anderenfalls würde sich <strong>in</strong> aktiven Stromversorgungsnetzen bei e<strong>in</strong>er Umschaltung auf die zweite Leitung der<br />

im Neutralleiter durch unsymmetrische Belastung hervorgerufene Betriebsstrom auf die Neutralleiter der ersten und zweiten Leitung<br />

aufteilen.<br />

Abb. 20: <strong>EMV</strong>-gerechtes TN-S-Netzsystem mit Umschaltung<br />

Achtung!<br />

Den Kabelschirm beim Hochspannungs-Kabelendverschluss nur <strong>in</strong> der Hochspannungsanlage erden; am Transformator<br />

isolieren!

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