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Einhaltung von EMV-Schutzzielen in Niederspannungs-Schaltanlagen

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so kurz wie möglich se<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>en Querschnitt <strong>von</strong> m<strong>in</strong>destens 6 mm², besser 16 mm² haben. Beim Anschluss an Geräte- und<br />

Gehäuseteile ist auf e<strong>in</strong>e großflächige, korrosionsgeschützte Kontaktherstellung zu achten, was <strong>in</strong> lackierten oder beschichteten<br />

Schränken und Gehäusen oftmals nur mit erheblichem Arbeitsaufwand zu bewerkstelligen ist.<br />

D<strong>EMV</strong>T-Empfehlungen zum Schutzpotenzialausgleich<br />

Die wichtigsten Empfehlungen des D<strong>EMV</strong>T-Leitfadens zum Schutzpotenzialausgleich s<strong>in</strong>d:<br />

E<strong>in</strong>deutigen zentralen Erdungspunkt def<strong>in</strong>ieren.<br />

Metallene blanke Montageplatten als Schutzpotenzialausgleichs-Sammelschiene nutzen.<br />

Sämtliche Metallteile erden.<br />

Erdungsverb<strong>in</strong>dungen mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>destquerschnitt <strong>von</strong> 16 mm² e<strong>in</strong>setzen (auch für bewegliche Teile wie Türen, Deckel, Verkleidungen<br />

usw.).<br />

Der genannte Leitfaden nennt als Anwendungsbeispiel e<strong>in</strong>e Anlage mit e<strong>in</strong>em Frequenzumrichter und e<strong>in</strong>er SPS-Steuerung, die e<strong>in</strong><br />

unterschiedliches Erdpotenzial aufweisen (siehe Abb. 7). Hier können elektrische Ausgleichsströme fließen, die das gesamte System<br />

stören. Dazu gibt der Leitfaden folgende Empfehlungen:<br />

Anbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es Schutzpotenzialausgleichsleiters parallel zur Steuerleitung mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>destquerschnitt <strong>von</strong> 16 mm².<br />

Relais- und Schützschaltungen für <strong>in</strong>duktive oder kapazitive Lasten mit Entstörgliedern entsprechend Abbildung 11 ausrüsten.<br />

Merke!<br />

Je besser der Schutzpotenzialausgleich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Anlage ausgeführt ist, desto ger<strong>in</strong>ger ist die Gefahr <strong>von</strong> Störungen durch<br />

Potenzialschwankungen und daraus resultierenden Strömen!<br />

Filter und Überspannungsschutz<br />

E<strong>in</strong>e weitere wichtige Maßnahme im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>EMV</strong>-gerechten Schaltschrankaufbaus ist der E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Filtern. Es handelt sich<br />

dabei um Bauste<strong>in</strong>e zur Dämpfung <strong>von</strong> Störgrößen. Ihrem Zweck entsprechend können sie sowohl an der Störquelle als auch an e<strong>in</strong>er<br />

Störsenke e<strong>in</strong>gesetzt werden. Im ersten Fall reduzieren sie das Aussenden <strong>von</strong> Störungen, im zweiten erhöhen sie die Störfestigkeit.<br />

E<strong>in</strong>satz passiver Filter zur Dämpfung vorhandener Störgrößen<br />

In der Regel werden passive Filter (siehe Abb. 11) verwendet, die aus passiven Bauelementen bestehen. Aktive Filter, die e<strong>in</strong>e eigene<br />

Stromversorgung benötigen, werden <strong>in</strong> Stromversorgungsnetzen kaum verwendet. Filter s<strong>in</strong>d möglichst nahe am Gerät zu montieren und<br />

auf der Netz- sowie Geräteseite mit dem Schutzleiter zu verb<strong>in</strong>den.<br />

Im Fehlerfall, bei e<strong>in</strong>em Phasenausfall oder e<strong>in</strong>er auftretenden Schieflast, können sehr hohe Ableitströme fließen. DIN EN 50178 (VDE<br />

0160) fordert für solche Fälle e<strong>in</strong>en Schutzleiter mit e<strong>in</strong>em Querschnitt <strong>von</strong> m<strong>in</strong>destens 10 mm². Alternativ besteht die Möglichkeit, den<br />

Schutzleiter auf Unterbrechung zu überwachen oder e<strong>in</strong>en zweiten Schutzleiter zusätzlich zu verlegen. Da es sich bei den Ableitströmen<br />

um hochfrequente Störgrößen handelt, müssen die Erdungsmaßnahmen niederohmig, großflächig und auf dem kürzesten Weg zum<br />

Erdpotenzial durchgeführt werden.<br />

Je nach Impedanz der Störquelle sowie der E<strong>in</strong>gangsimpedanz der Störsenke stehen verschiedene Filterschaltungen zur Auswahl.<br />

Abb. 11: E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Filtern (Quelle: D<strong>EMV</strong>T)

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