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einigkeit 2/2014

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Informationen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten 2/<strong>2014</strong><br />

<strong>einigkeit</strong><br />

Wir sind Europa!<br />

Am 25. Mai <strong>2014</strong> haben wir die Wahl: Bei der<br />

Europawahl entscheiden wir EuropäerInnen,<br />

welches Europa wir wollen.<br />

Am 4. April haben rund 50.000 Menschen<br />

aus 21 Ländern auf einer Demonstration des<br />

Europäischen Gewerkschaftsbundes in Brüssel<br />

deutlich gemacht, was sie wollen: einen Politikwechsel<br />

unter dem Motto „Ein neuer Weg<br />

für Europa - Investieren statt kaputtsparen!“<br />

Wir alle sind Europa und können mit die Weichen<br />

für ein solches soziales, gerechtes und<br />

demokratisches Europa stellen: mit einem starken<br />

Europäischen Parlament, das sich für die<br />

Belange der ArbeitnehmerInnen stark macht.<br />

Ob es um Bereitschaftsdienst geht, um guten<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz oder die bessere<br />

Beteiligung der (Euro)-Betriebsräte bei<br />

Umstrukturierungen und Verlagerungen – vieles<br />

wird längst in Brüssel und nicht mehr allein<br />

in Berlin entschieden: umso wichtiger, dass<br />

wir mitentscheiden! Denn: Wir sind Europa!<br />

Also, lasst uns am 25. Mai ein soziales Europa<br />

wählen!<br />

Lesen Sie weiter auf den Seiten 6/7<br />

INHALT<br />

Aktuell S. 2<br />

Mindestlohn S. 3<br />

Rentenpolitik S. 4<br />

Landesbezirke S. 5<br />

Europawahl S. 6<br />

Internationales S. 8<br />

Aus den Branchen S. 8<br />

jungeNGG S. 10<br />

Internes S. 11<br />

Ideenwettbewerb S. 12


Aktuell<br />

Vorgestellt<br />

Foto: knoth<br />

Europa sozial gestalten!<br />

„Am 25. Mai <strong>2014</strong> wählen<br />

die Menschen in der<br />

Europäischen Union ein<br />

neues Europäisches Parlament.<br />

Das ist für uns<br />

alle eine große Chance<br />

auf ein anderes Europa.<br />

Ein Europa, das wir alle<br />

■ Michaela Rosenberger mitgestalten können,<br />

denn wir alle sind Europa,<br />

nicht nur irgendwelche ‚Eurokraten’ im mehr<br />

oder minder fernen Brüssel. Wir entscheiden mit<br />

unserer Stimme, ob Europa künftig einen neuen<br />

Weg einschlägt: für ein soziales, gerechtes und demokratisches<br />

Europa. Dieser neue Weg bedeutet Investieren<br />

- statt Kaputtsparen zu Lasten der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer und der Schwächsten<br />

der Gesellschaft.<br />

Europa ist wichtig für uns. Es hat nicht nur unserem<br />

Land, sondern auch vielen anderen Ländern Frieden<br />

gebracht. Das soll so bleiben! Gerade die aktuellen<br />

Ereignisse in der Ukraine machen deutlich, wie zerbrechlich<br />

dieser Frieden ist. Also, zeigen wir, für<br />

welches Europa wir sind: eines, das nicht die Märkte<br />

und Banken, sondern die Menschen in den Mittelpunkt<br />

stellt!<br />

Gerade für die Jugend<br />

in Europa hängt viel<br />

davon ab, wie die Wahl<br />

ausgeht. Es ist an uns<br />

zu verhindern, dass eine<br />

verlorene Generation<br />

heranwächst, deren<br />

(Arbeits-)Leben vorbei<br />

ist, noch bevor es begonnen<br />

hat. Deshalb<br />

müssen wir dafür sorgen, dass diejenigen eine<br />

Mehrheit im Europaparlament bekommen, die sich<br />

dafür einsetzen, dass arbeitslose Jugendliche wieder<br />

Arbeit und damit eine Zukunft bekommen!<br />

Wichtig ist auch, dass wir auf diesem neuen Weg<br />

für Europa über den nationalen Tellerrand hinausschauen<br />

und nicht rechten Rattenfängern mit ihren<br />

nationalistischen Parolen ins Netz gehen! Also, lasst<br />

uns am 25. Mai ein soziales, demokratisches und<br />

solidarisches Europa wählen!“<br />

Michaela Rosenberger, NGG-Vorsitzende<br />

Impressum<br />

Die „<strong>einigkeit</strong>“ wird herausgegeben<br />

vom Haupt vorstand<br />

der Gewerkschaft Nahrung-<br />

Genuss-Gaststätten,<br />

Haubachstraße 76,<br />

22765 Hamburg.<br />

Redaktion:<br />

Silvia Tewes M.A. (V.i.S.d.P.)<br />

Tel. (040) 380 13-0,<br />

Fax (040) 380 13-220<br />

E-Mail: hv.redaktion@ngg.net<br />

Internet: www.ngg.net<br />

Redaktionsschluss:<br />

24. April <strong>2014</strong><br />

Titelfoto: DGB<br />

Satz : Marita Capdepón<br />

Druck: BWH GmbH -<br />

Die Publishing Company<br />

Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten.<br />

Foto: privat<br />

Foto: NGG<br />

Rückgrat zeigen!<br />

„Ich weiß auch nicht<br />

genau, warum gerade<br />

mich, aber meine<br />

Kollegen haben mich<br />

2013 angesprochen,<br />

dass es doch an der<br />

Zeit wäre, einen neuen<br />

Anlauf in Sachen<br />

■ Suphi Sabah Kaymaz<br />

Betriebsratsgründung<br />

zu starten. Sie haben mir wohl vertraut und<br />

auch zugetraut, dass ich das hinkriege. Sie<br />

wissen, dass ich den Leuten meine Meinung<br />

direkt ins Gesicht sage. Auch wenn einige<br />

denken, ich sei nicht belastbar, weil ich im<br />

Rollstuhl sitze. Man muss nicht stehen können,<br />

um Rückgrat zu zeigen!“, weiß Suphi<br />

Sabah Kaymaz.<br />

Gänzlich unerfahren im Engagement für<br />

seine KollegInnen war der 35-Jährige aber<br />

auch nicht: Seit 2010 ist er Schwerbehindertenvertreter<br />

bei Genesis in Solingen, einer<br />

GmbH mit 300 Beschäftigten, davon 50<br />

schwerbehindert. Die Gemeinnützige Servicegesellschaft,<br />

kurz Genesis, betreibt eine<br />

Großküche, die Krankenhäuser beliefert,<br />

und mehrere Cafeterias in Krankenhäusern.<br />

Außerdem stellt sie Personal für die<br />

Essensausgabe.<br />

Im August 2013, nachdem Kaymaz erfolgreich<br />

die Werbetrommel für NGG gerührt<br />

hatte, wurde – unterstützt von NGG – erstmals<br />

ein Betriebsrat gewählt. Und aus dem<br />

Geworben<br />

50 Neuaufnahmen<br />

■ NGG-Stand auf der INTERNORGA<br />

Auch in diesem Jahr war die jungeNGG vom<br />

14. bis 19. März auf der Gastronomie-Messe<br />

INTERNORGA in Hamburg präsent. Ein engagiertes<br />

Team aus insgesamt 20 haupt- und<br />

kaufmännischen Angestellten Suphi Sabah<br />

Kaymaz wurde der freigestellte Vorsitzende<br />

des neunköpfigen Betriebsrats. Seither<br />

kämpft er ganz offiziell und erfolgreich für<br />

die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

beziehungsweise Umsetzung dessen, was<br />

den Beschäftigten laut Tarifvertrag zusteht<br />

- wie zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

oder auch die 39-Stunden-Woche.<br />

Als Nächstes will er dafür sorgen, dass der<br />

Dienstplan regelkonform gestaltet wird:<br />

„Für den Arbeitgeber ist es noch ziemlich<br />

ungewohnt, dass er jetzt bei seinen Entscheidungen<br />

den Betriebsrat einbinden muss.<br />

Aber die Gespräche mit der Leitung der Zentralküche<br />

und der Cafeterien sind o.k. und<br />

konstruktiv. Mit der Geschäftsführung ist es<br />

noch etwas zähflüssig, da wir per Briefpost<br />

kommunizieren.“<br />

Gut läuft dagegen die Kommunikation mit<br />

den anderen Betriebsratsmitgliedern und<br />

der Belegschaft: „Aber ich nehme mir auch<br />

immer die Zeit mir anzuhören, was die Kollegen<br />

auf dem Herzen haben. Das war auch<br />

schon vor der Wahl so.“<br />

Wenn allerdings jemand angesichts eines<br />

Problems sagt „Das ist zuviel, das schaffen<br />

wir nicht“, dann antwortet der gebürtige<br />

Haaner: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer<br />

nicht kämpft, hat schon verloren“, eine Devise,<br />

die Suphi Sabah Kaymaz sicherlich auch<br />

bei seinem Hobby Pokern weiterhilft.<br />

ehrenamtlichen HelferInnen war am Messestand<br />

aktiv.<br />

Viele Auszubildende berichteten von gravierenden<br />

Problemen in ihrer Ausbildung und<br />

hatten noch nie von NGG gehört. Andere<br />

waren bereits in der Berufsschule oder im<br />

Betrieb Mitglied geworden und erfreut, die<br />

jungeNGG auf der Messe zu treffen. „Wir<br />

haben 1.400 Gespräche geführt und junge<br />

Menschen über ihre Rechte aufgeklärt. Mit<br />

50 Neuaufnahmen und einigen, die erst<br />

nach Rücksprache mit ihren Eltern beitreten<br />

wollen, war unser Messeauftritt wirklich erfolgreich“,<br />

freut sich Surya Stülpe, Landesjugendsekretärin<br />

im NGG-Landesbezirk Nord.<br />

2 <strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong>


Mindestlohn<br />

Foto: Simone M. Neumann/DGB<br />

10 Argumente für den Mindestlohn<br />

Am 2. April <strong>2014</strong> hat das Bundeskabinett den<br />

von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles<br />

(SPD) vorgelegten Gesetzesentwurf für die<br />

Ausgestaltung des ab Januar 2015 geltenden<br />

gesetzlichen Mindestlohnes gebilligt. Der Gesetzentwurf,<br />

der in den kommenden Wochen<br />

von Bundestag und Bundesrat verabschiedet<br />

werden muss, enthält eine Reihe von Ausnahmen:<br />

So sollen Langzeitarbeitslose bei Neueinstellung<br />

im ersten halben Jahr auch unterhalb<br />

von 8,50 Euro in der Stunde entlohnt<br />

werden dürfen. Und unter-18-Jährige sollen<br />

vom Mindestlohn ausgenommen sein, wenn<br />

sie über keinen Berufsabschluss verfügen.<br />

Die Gewerkschaft NGG begrüßt grundsätzlich<br />

die zügige Einführung des flächendeckenden<br />

Mindestlohns, schließlich kämpft<br />

sie seit vielen Jahren dafür. Die geplanten<br />

Ausnahmen lehnt NGG aber ab (s. re.).<br />

■ Am 1. April <strong>2014</strong> startete der DGB in Berlin seine Kampagne „Mindestlohn<br />

für alle, jetzt.“<br />

Info: www.mindestlohn.de<br />

Bis zur Sommerpause läuft jetzt noch das<br />

Gesetzgebungsverfahren. Während die<br />

Arbeitgeber gegen den Mindestlohn Sturm<br />

laufen, wird NGG weiterhin dafür kämpfen,<br />

dass er wie im Koalitionsvertrag vereinbart<br />

eingeführt wird - und zwar ohne Ausnahmen!<br />

Schließlich gibt es viele Argumente,<br />

die für einen gesetzlichen Mindestlohn<br />

sprechen:<br />

1. Mindestlöhne verhindern Lohnarmut.<br />

Mindestlöhne stellen sicher, dass Menschen<br />

von ihrer Arbeit leben können und<br />

keine weitere Unterstützung vom Staat<br />

benötigen.<br />

2 . Mindestlöhne sorgen vor. Niedriglöhne<br />

heute heißt Altersarmut morgen.<br />

3. Mindestlöhne entlasten den Staatshaushalt.<br />

Es ist Aufgabe der Unterneh-<br />

men und nicht des Staates, für Existenz<br />

sichernde Einkommen zu sorgen.<br />

4. Mindestlöhne schaffen würdigere<br />

Arbeitsbedingungen. Existenz sichernde<br />

Einkommen sind ein Zeichen des Respekts<br />

für getane Arbeit.<br />

5 . Mindestlöhne schaffen fairen Wettbewerb.<br />

Durch Lohndumping verschaffen<br />

Unternehmen sich unfaire Wettbewerbsvorteile<br />

zulasten ihrer eigenen<br />

Beschäftigten.<br />

6. Mindestlöhne sorgen für Gerechtigkeit.<br />

Mindestlöhne stoppen die Abwärtsspirale<br />

der Löhne, unter der immer<br />

häufiger auch Beschäftigte mit Berufsausbildung<br />

oder Studium leiden.<br />

7. Mindestlöhne fördern Gleichberechtigung.<br />

Mindestlöhne<br />

schützen Frauen, die besonders<br />

oft von Niedriglöhnen betroffen<br />

sind, vor Lohnarmut und<br />

Abhängigkeit.<br />

8. Mindestlöhne kurbeln die<br />

Binnenwirtschaft an. Mindestlöhne<br />

sorgen für mehr Nachfrage<br />

und wirken sich somit positiv<br />

auf die Konjunktur aus.<br />

9. 21 von 28 EU-Staaten verfügen<br />

bereits über Mindestlöhne.<br />

Europaweit ist die Notwendigkeit<br />

von Mindestlöhnen<br />

unumstritten. Deutschland aber<br />

hinkt dem europäischen Standard<br />

hinterher.<br />

10. Mindestlöhne schaffen Klarheit.<br />

Mit Mindestlöhnen wissen<br />

Arbeitnehmer, was ihnen an Lohn<br />

zusteht. Sie werden nicht gezwungen,<br />

aus Unwissenheit Jobs<br />

anzunehmen, deren Bezahlung<br />

unterhalb des Branchenstandards<br />

oder gar unterhalb des Existenzminimums<br />

liegt.<br />

■ Weitere Infos: www.ngg.net/themen_<br />

von_a_bis_z/mindestlohn/,<br />

www.mindestlohn.de und<br />

www.boeckler.de/wsi-tarifarchiv_43610.<br />

htm (WSI-Mindestlohndatenbank)<br />

Foto: Cintula<br />

Keine Ausnahmen!<br />

„Wir begrüßen, dass<br />

die Bundesregierung<br />

den Entwurf eines ‚Gesetzes<br />

zur Stärkung der<br />

Tarifautonomie‘, sprich<br />

für einen gesetzlichen,<br />

Branchen übergreifenden<br />

Mindestlohn<br />

Claus-Harald Güster<br />

■<br />

so zügig auf den Weg<br />

gebracht hat. Aber der Beschluss des Bundeskabinetts,<br />

einen Mindestlohn mit Ausnahmen<br />

für Langzeitarbeitslose einzuführen, ist ein<br />

Einfallstor für neue Niedriglöhne. Wer ohne<br />

Ausnahmen, flächendeckend und einheitlich<br />

ankündigt, sollte auch einen Gesetzentwurf<br />

ohne Ausnahmen vorlegen. Es ist einfach nicht<br />

nachvollziehbar und begründbar, warum Menschen<br />

nach langer Arbeitslosigkeit noch einmal<br />

mit einem Lohn unter 8,50 Euro bestraft werden<br />

sollen.<br />

Auch die Argumentation, dass mit einem gesetzlichen<br />

Mindestlohn die duale Ausbildung<br />

oder die Tarifautonomie geschwächt werden<br />

könnten, verfängt nicht. Auch ohne Mindestlohn<br />

verdienen Auszubildende in etlichen<br />

Branchen weniger als ungelernte Arbeitnehmer.<br />

Der angeblich negative Anreiz besteht<br />

also in vielen Branchen bereits seit langer Zeit.<br />

Dennoch geht die große Mehrheit der Jugendlichen<br />

mit Haupt- oder Realschulabschluss einer<br />

Ausbildung nach. Mehr als 90 Prozent der<br />

jungen Leute in Deutschland zwischen 15 und<br />

19 Jahren sind Schüler, Studierende oder Auszubildende.<br />

Wir befürchten fatale Folgen bei<br />

einer Ausnahmeregelung für Jugendliche im<br />

Mindestlohngesetz. Ein prekärer Arbeitsvertrag<br />

für junge Menschen schafft eine neue ‚Klasse‘<br />

von Beschäftigten, die für gleiche Arbeit nicht<br />

den gleichen Lohn bekommen. Wir sagen Nein<br />

zu einem Prekariat für Jugendliche.“<br />

Claus-Harald Güster,<br />

stellvertretender NGG-Vorsitzender<br />

Tarif-Infos<br />

Molkereien und Käsereien<br />

In den Molkereien und Käsereien in Nordrhein-Westfalen steigen<br />

die Entgelte zum 1. April <strong>2014</strong> um 3,16 Prozent (Einmalzahlung<br />

März: 85 Euro).<br />

Fleischerhandwerk<br />

Die Löhne der rund 20.000 Beschäftigten im Fleischerhandwerk<br />

Baden-Württemberg erhöhen sich zum 1. April <strong>2014</strong> um drei Prozent.<br />

Darüber hinaus gibt es eine Einmalzahlung von 160 Euro<br />

und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung zwischen 3,3 und 4<br />

Prozent.<br />

■ Info: www.ngg.net (Recht & Tarif/Tarif/Tarif-Infos)<br />

<strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong> 3


Rentenpolitik<br />

Europa hat die Wahl<br />

Foto: Knoth<br />

Wichtiger Schritt in die<br />

richtige Richtung<br />

„Lange und ausdauernd<br />

haben wir die falschen<br />

Weichenstellungen in der<br />

Rentenpolitik der Vorgängerregierungen,<br />

insbesondere<br />

die Einführung<br />

der Rente mit 67, kritisiert.<br />

Jetzt endlich kommt<br />

■ Burkhard Siebert wieder Bewegung in die<br />

zentrale Frage der Alterssicherung.<br />

Das von Bundesarbeitsministerin Andrea<br />

Nahles (SPD) vorgelegte Rentenpaket zeigt in die<br />

richtige Richtung. Der Bierkutscher oder die<br />

Schichtarbeiterin in der Ernährungsindustrie, der<br />

Koch oder die Kellnerin halten wegen ihrer Belastungen<br />

im Arbeitsleben nicht bis 67 durch. Die abschlagsfreie<br />

Rente ab 63 mit 45 Beitragsjahren<br />

trägt dazu bei, dass die Lebensleistung von Menschen,<br />

die das System der beitragsfinanzierten Rente<br />

über Jahrzehnte gestützt haben, nicht mehr auf<br />

den letzten Metern durch Rentenabschläge entwertet<br />

wird. Die Rente mit 63 Jahren ist kein Geschenk,<br />

sie ist verdient.<br />

■ Foto: BMAS, www.rentenpaket.de<br />

Deswegen begrüßen wir das Vorhaben der Bundesregierung,<br />

die abschlagsfreie Rente mit 63 umzusetzen,<br />

auch wenn die schrittweise Anhebung für<br />

jüngere Jahrgänge ein wenig Wasser im Wein bedeutet.<br />

Um jegliche Kurskorrektur in der Rentenpolitik zu<br />

verhindern, versuchen Arbeitgeber und ihre politischen<br />

Helfer derzeit, Jung gegen Alt auszuspielen.<br />

Das ist schäbig! Nicht die Rente mit 63 ist die Hypothek<br />

für die Zukunft. Den mit Abstand größten<br />

Anteil von fast drei Viertel der Kosten des Rentenpaketes<br />

macht die Verbesserung der so genannten<br />

„Mütterrente“ aus. Diese Anrechnung von Erziehungszeiten<br />

ist richtig, muss als gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe aber aus Steuermitteln finanziert<br />

werden. Rentengerechtigkeit heißt vielmehr,<br />

vorhandene Spielräume in der Rentenkasse zum<br />

Aufbau einer „Demografiereserve“ zu nutzen, um<br />

das Rentenniveau auch für jüngere Generationen<br />

auskömmlich zu halten.<br />

Wir setzen uns für weitere, flexible Altersübergänge<br />

und eine gerechte und solidarische Alterssicherung<br />

ein!“<br />

Burkhard Siebert,<br />

stellvertretender NGG-Vorsitzender<br />

„Da hat man Europa im Blut“<br />

Am 14./15. April <strong>2014</strong> traf sich der Arbeitskreis<br />

„Europäische Betriebsräte“ (EBR) in Trier,<br />

um gemeinsam über die Wahl des Europäischen<br />

Parlaments am 25. Mai <strong>2014</strong> und über<br />

„Lebensmittelpolitik“ zu diskutieren.<br />

Der Arbeitskreis, der vor<br />

einigen Jahren aus einem<br />

EBR-Seminar im<br />

Bildungszentrum Oberjosbach<br />

(www.bzo.de)<br />

heraus entstand, trifft<br />

sich regelmäßig. In Trier<br />

widmeten sich sieben EBR-Vorsitzende und<br />

weitere Mitglieder wichtiger Europäischer<br />

Betriebsräte aus dem NGG-Bereich den folgenden<br />

Fragen: „Wo nützt bzw. schadet Europa<br />

uns ArbeitnehmerInnen? Wie wirkt sich<br />

die europäische Gesetzgebung ganz konkret<br />

auf die Betriebsratsarbeit aus? Welchen<br />

Einfluss hat die Arbeit im EBR auf unsere<br />

Gesamt- oder Konzernbetriebsräte? Gäbe es<br />

ohne EU-Recht überhaupt einen EBR? Was<br />

wünschen wir uns von Europa, wo gibt es<br />

Verbesserungsbedarf? Was erwarten wir von<br />

den Gewerkschaften auf europäischer Ebene?<br />

Warum ist es wichtig, zur Europawahl<br />

zu gehen? Was bedeutet Europa für mich<br />

persönlich!“<br />

Regina Dremmen, Vorsitzende des EBR<br />

Lindt: „Ich komme, wie auch der Präsident<br />

des Europäischen Parlamentes, Martin<br />

Schulz, aus dem Dreiländereck Aachen. Da<br />

hat man Europa im Blut.“ Die langjährigen<br />

EBR-Vorsitzenden bei Iglo beziehungsweise<br />

Unilever, Thomas Eiling und Hermann<br />

Soggeberg, waren einer Meinung: „Die<br />

Entscheidungen fallen bei uns in Rotterdam<br />

beziehungsweise London. Dort müssen wir<br />

mitgestalten. Hierfür brauchen wir die Gewerkschaften<br />

immer dringender“.<br />

Gastgeber Gerd Willems, Vorsitzender des<br />

EBR JTI (Japan Tobacco International), und<br />

Stefan Jünger, Vorsitzender des EBR Imperial<br />

(Reemtsma) zeigten auf, welche Konsequenzen<br />

die kürzlich beschlossene TabakProduktRichtlinie<br />

TPD für den gesamten Lebensmittelsektor<br />

nach sich ziehen könnte. Auf Cigarettenpackungen<br />

müssen die Warnhinweise<br />

zukünftig 65 Prozent der Fläche bedecken.<br />

Aktuell wird in Berlin am Thema „Kinder<br />

schützen, Werbung beschränken“ gearbeitet.<br />

Insbesondere der europäischen Lebensmittelpolitik<br />

geht es um Zucker, Salz und Fett.<br />

„Was heißt das für unsere Produkte“, fragten<br />

sich Elfie Wernz und Franz Rudolf Vogel,<br />

EBR-Vorsitzende bei den Zuckerherstellern<br />

Pfeifer&Langen bzw. Südzucker, ebenso wie<br />

Detlev Katzwinkel, Danone, Wolfgang Haaf,<br />

Nestlé, und Friedhelm Lierse, Ferrero.<br />

Einig waren sich die EBR und der ebenfalls<br />

anwesende EFFAT*-Generalsekretär Harald<br />

Wiedenhofer, dass es bei allen Herausforderungen,<br />

die Europa mit sich bringe, gerade<br />

für ArbeitnehmerInnen wichtig sei, an der<br />

Europawahl teilzunehmen. Die Wahl biete<br />

die Chance, einen Kurswechsel hin zu einem<br />

sozial gerechteren Europa mit einem europäischen<br />

Wachstums- und Investitionsprogramm<br />

einzuleiten: einem Europa, das nicht<br />

nur die Märkte, sondern wieder mehr die<br />

Menschen im Blick habe.<br />

*EFFAT = Europäische Gewerkschaftsföderation für den<br />

Landwirtschafts-, Nahrungsmittel- und Tourismussektor<br />

■ V.l.n.r.: Wolfgang Wolter (BZO), Thomas Eiling (Iglo), Detlev Katzwinkel (Danone), Wolfgang Haaf (Nestlé), Stefan<br />

Jünger (Reemtsma), Regina Dremmen (Lindt), Hermann Soggeberg (Unilever), Elfie Wernz (Pfeifer&Langen), Franz Rudolf<br />

Vogel (Südzucker), Gerd Willems (JTI), Michael Bergstreser (NGG)<br />

Foto: NGG<br />

4 <strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong>


Europa hat die Wahl<br />

Landesbezirke<br />

Foto: NGG<br />

Faire Mobilität<br />

Europa bedeutet nicht nur, dass „die da in<br />

Brüssel“ entscheiden, wie krumm die Salatgurke<br />

sein darf, die bei uns auf den Tisch<br />

kommt, sondern Europa bedeutet auch Frieden<br />

und Freiheit.<br />

So ist die „Freizügigkeit“<br />

innerhalb der Europäischen<br />

Union eine ihrer<br />

wichtigsten Errungenschaften:<br />

Die Reisefreiheit,<br />

die Niederlassungsfreiheit<br />

und das Recht,<br />

in ganz Europa eine Arbeit aufzunehmen,<br />

sorgen dafür, dass wir uns frei in anderen<br />

europäischen Staaten bewegen und dort<br />

leben können.<br />

Ausbeutung ist, sich mittlerweile mit NGG<br />

auf einen Mindestlohntarifvertrag für die<br />

Branche geeinigt hat. Damit der Mindestlohn<br />

auch bei den betroffenen ArbeitnehmerInnen<br />

aus Mittel- und Osteuropa ankommt,<br />

wird NGG unter anderem die Zusammenarbeit<br />

mit der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“<br />

verstärken sowie NGG-Beschäftigte und<br />

Betriebsräte schulen. Überdies hat NGG im<br />

März <strong>2014</strong> eigens einen Projektsekretär<br />

eingestellt, der insbesondere die Werkvertragsbeschäftigten<br />

aus den mittel- und<br />

osteuropäischen Ländern über ihre Rechte<br />

aufklären soll.<br />

Hierzu zählen nicht nur anständige Lohn-,<br />

Arbeits- und Wohnbedingungen, sondern<br />

auch die Beratung und Durchsetzung von Ansprüchen<br />

auf Sozialleistungen<br />

und aus Arbeitsverhältnissen.<br />

Neben NGG ist hier auch der<br />

DGB aktiv. Im Rahmen seines<br />

Projekts „Faire Mobilität -<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

sozial, gerecht und aktiv“ hat<br />

er mittlerweile sechs Beratungsstellen<br />

in Deutschland<br />

eröffnet: in Berlin, Frankfurt<br />

a.M., Dortmund, Hamburg,<br />

Stuttgart und München<br />

(www.dgb.de/fairmobil).<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

4. Juni <strong>2014</strong> in der DASA, Dortmund: Tagung für Betriebsräte<br />

und Schwerbehindertenvertretungen: „Den<br />

Arbeitsdruck durchbrechen! Arbeit menschlich gestalten.“<br />

23. bis 25. Juni im DGB-Bildungszentrum Hattingen:<br />

Betriebsräteseminar „Den demografischen Wandel<br />

gestalten! Alternsgerechte Personalentwicklung und<br />

Arbeitszeitgestaltung (Schichtarbeit)“.<br />

Bayern<br />

6. bis 8. Mai in Beilngries/Altmühltal: Seminar „Betriebsrat<br />

und Tarifvertrag“ (speziell für neu gewählte<br />

Tarifkommissionsmitglieder).<br />

20. Mai in Paulushofen: Tarifkonferenz CCE AG für<br />

Betriebsräte der bayerischen Standorte zu den Themen<br />

„Arbeitszeit“ und „Strukturveränderungen“.<br />

Südwest<br />

jungeNGG:<br />

12. bis 14. Mai in Tettnang am Bodensee: Seminar<br />

„Brauereibeschäftigte als soziale Bewegung“.<br />

Ost<br />

27. bis 29. Juni im Bildungszentrum Erkner: Frauenwochenendseminar<br />

zum Thema „Entgeltgleichheit –<br />

eg-check“.<br />

jungeNGG:<br />

6. bis 8. Juni im Bildungszentrum Erkner: Seminar<br />

„Selbst- und Zeitmanagement“.<br />

28. Juni im NGG-Landesbezirksbüro in Berlin: Seminar<br />

für angehende Fachkräfte zum Thema „Prüfungsvorbereitung“.<br />

■ 4. April <strong>2014</strong>: Auf der EGB-Demo in Brüssel richtete sich der Protest auch gegen<br />

Dumpinglöhne für entsandte Beschäftigte.<br />

ArbeitnehmerInnen sind in besonderem Maße<br />

auf eine sichere und soziale Gestaltung<br />

dieser Rechte angewiesen. Die europäischen<br />

Gewerkschaften fordern daher auch eine<br />

europäische Politik, die neben den Freiheitsrechten<br />

auch die sozialen Rechte der Menschen<br />

sichert. Hierzu gehört auch die Forderung<br />

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am<br />

gleichen Ort“. Dies betrifft hinsichtlich der<br />

von NGG betreuten Branchen insbesondere<br />

Werkvertragsbeschäftigte aus Mittel- und<br />

Osteuropa, die über „Sub-Sub-Unternehmen“<br />

auf deutsche Schlachthöfe entsandt<br />

werden, um dort „Knochenarbeit“ zu leisten:<br />

völlig legal und doch zumeist zu Dumpinglöhnen<br />

und in menschenunwürdigen<br />

Behausungen untergebracht. Nicht zuletzt<br />

auch dank NGG wurden diese Missstände<br />

immer wieder öffentlich angeprangert, so<br />

dass die deutsche Fleischwirtschaft, die in<br />

hohem Maße Nutznießer dieser Form der<br />

Mobil und wahlberechtigt<br />

Um die Auswirkungen der<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

für Menschen aus Rumänien<br />

und Bulgarien zu diskutieren, lädt der NGG-<br />

Landesbezirk Nordrhein-Westfalen für Ende<br />

April <strong>2014</strong> zum Wochenendseminar „Mobilität<br />

und soziale Sicherheit von Arbeitnehmer/innen<br />

in Europa“ nach Harsewinkel ein.<br />

Ein wichtiges Thema wird hierbei auch die<br />

am 25. Mai <strong>2014</strong> anstehende Europawahl<br />

sein. Armin Wiese, NGG-Geschäftsführer<br />

der Region Detmold-Paderborn: „Viele aus<br />

Osteuropa entsandte Arbeitnehmer wissen<br />

oft gar nicht, dass sie als EU-Bürger schon<br />

nach drei Monaten in Deutschland auch<br />

hier wählen dürfen. Sie dürfen nicht nur bei<br />

den Kommunalwahlen an ihrem deutschen<br />

Wohnort teilnehmen, sondern auch von<br />

dort aus entscheiden, wer ihre Interessen in<br />

Brüssel vertritt.“ Wie genau die Europawahl<br />

formal ablaufe, werde NGG auch auf einer<br />

weiteren Info-Veranstaltung am 10. Mai in<br />

Gütersloh erläutern.<br />

■ Info: region.owl@ngg.net<br />

JungeNGG in Prag<br />

„Prag erleben!“ war das Motto der diesjährigen Bildungsfahrt<br />

der jungenNGG Ost vom 20. bis 23. März<br />

<strong>2014</strong> (siehe Foto). Bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden<br />

der Gewerkschaft OSPZV-ASO, der Gewerkschaft<br />

für Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie,<br />

diskutierten die jungen GewerkschafterInnen über die<br />

Gewerkschaften in Tschechien und die anstehenden<br />

Europawahlen im Mai. Es folgten der Besuch des<br />

„Hauses der Minderheiten“, des jüdischen Viertels<br />

und eine Bootsfahrt auf der Moldau. Außerdem informierten<br />

sich die jungenNGGlerInnen über die<br />

deutsch-tschechische Geschichte, besuchten die Prager<br />

Burg und eine Brauerei.<br />

Foto: NGG<br />

<strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong> 5


Europa hat die Wahl Fortsetzung von Seite 1<br />

Viele Länder - eine Einheit<br />

Die „<strong>einigkeit</strong>“ hat junge NGG-Mitglieder befragt,<br />

was Europa für sie persönlich bedeutet und warum<br />

es wichtig ist, an der Europawahl am 25. Mai <strong>2014</strong><br />

teilzunehmen. Hier die Antworten:<br />

Wir sind Europa!<br />

Foto:cintula Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

■ Sebastian Carls<br />

Sebastian Carls (24),<br />

gelernter Hotelkaufmann;<br />

studiert derzeit in Irland<br />

Soziologie und Psychologie:<br />

„Dass ich überhaupt<br />

im Ausland studieren<br />

kann, habe ich einem Stipendium<br />

zu verdanken,<br />

das zum Teil über die EU<br />

finanziert wird. Ich habe<br />

die Möglichkeit, in die<br />

Kultur, Geschichte und Politik eines anderen EU-Landes<br />

einzutauchen, Freundschaften zu schließen, frei<br />

zu reisen und mich auch in einem anderen Land zu<br />

Hause zu fühlen. Aber ich sehe auch, wie junge<br />

Menschen, insbesondere in Irland unter der Austeritätspolitik<br />

leiden und wie schwierig es für Krisenländer<br />

ist, mit den gewaltigen Belastungen, die die reicheren<br />

EU-Staaten ihnen zur Bankenrettung aufbürden,<br />

umzugehen. Deshalb ist die EU für mich auch<br />

ein Projekt, das es stetig zu verbessern gilt: weg von<br />

einer Bankenunion zurück zur Grundidee, einer Europäischen<br />

Union für die Menschen. Wir müssen diejenigen<br />

in das EU-Parlament wählen, die diese Vorstellung<br />

teilen.“<br />

■ Helen Häge<br />

Helen Häge aus Ulm<br />

(23), gelernte Hotelfachfrau;<br />

arbeitete nach der<br />

Ausbildung je ein Jahr in<br />

Deutschland und Schottland,<br />

jobbt zurzeit in Australien:<br />

„Für mich ist Europa<br />

wichtig, weil wir reisen<br />

können, Kulturen kennenlernen,<br />

arbeiten und leben<br />

ohne Grenzen. Weil wir<br />

viele Länder und trotzdem eine Einheit sind.<br />

Ich beteilige mich an der Europawahl, weil wir zusammenarbeiten<br />

müssen, um unsere Freiheiten zu<br />

erhalten. Weil wir uns gegenseitig unterstützen, so<br />

gut wir können. Ohne einander geht es nicht!“<br />

■ Sebastian Wiedemann<br />

Sebastian Wiedemann<br />

(30), Landesjugendsekretär<br />

NGG Bayern, hat „Interkulturelle<br />

Europa- und Amerikastudien“<br />

und „Labour<br />

Policies and Globalisation“<br />

studiert: „Europa ist nicht<br />

nur Krise und Sparmaßnahmen.<br />

Europa ist kulturelle<br />

Vielfalt. Mehr als 500 Millionen<br />

Menschen aus 28<br />

Ländern, 24 Amtssprachen, ein einzigartiges Projekt:<br />

mit vielen Baustellen, aber es lohnt sich, dafür zu<br />

kämpfen.<br />

Ich nehme an der Europawahl teil, weil ich nicht<br />

will, dass die EU politisch weiter nach rechts rückt.<br />

Ich will ein Miteinander.“<br />

Foto: NGG<br />

„Warum habe ich<br />

keine Arbeit? Wer<br />

suchet, der findet. Der<br />

Wunschberuf klappt<br />

halt nicht immer. Warum<br />

muss ich im Ausland<br />

arbeiten? Warum,<br />

ist doch schön, dann kannste reisen. - Warum<br />

kriege ich nur Minijobs? Wieso, da<br />

haste doch Abwechslung. - Warum muss<br />

ich immer noch bei meinen Eltern wohnen?<br />

Da kriegste die Wäsche gewaschen,<br />

das hat doch nur Vorteile. - Ich bin schon<br />

weit über 30 und will endlich eine Familie<br />

gründen. Ach, Familie ist auch nicht<br />

immer leicht und ist doch auch schön, wenn<br />

man schon reifer ist.“<br />

Ganz schön zynisch, oder? Natürlich ist das<br />

ein fiktives Frage- und Antwortspiel, vorgetragen<br />

von jungen GewerkschafterInnen<br />

auf der internationalen Tagung „Europa<br />

sozial gestalten“ der Hans-Böckler-Stiftung<br />

und der Otto-Brenner-Stiftung am 2. April<br />

<strong>2014</strong> in Brüssel. Doch das, was hier in Form<br />

einer Theaterszene zwischen jungen EuropäerInnen<br />

und Europaabgeordneten schon<br />

beinahe amüsant daherkommt, ist leider für<br />

sehr viele junge Menschen in Europa bittere<br />

Realität. Aina Vidal Sáez, Spanien: „Wir waren<br />

in Europa das Versuchslabor in Sachen<br />

Sparpolitik. Jetzt haben wir 52 Prozent Ju-<br />

■ „Jung, prekär, arbeitslos“. Die Lage vieler junger Menschen<br />

in Europa ist alles andere als rosig, wie ein Flashmob<br />

junger TagungsteilnehmerInnen am 2. April <strong>2014</strong><br />

deutlich machte.<br />

■ Vor rund 500 Teilnehmenden stürmte „die Jugend Europas“ die<br />

wollen Investitionen. Wir brauchen Mindestlöhne und Bildung für a<br />

Entlohnung. Wir wollen gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit!“<br />

gendarbeitslosigkeit, und 90 Prozent der neuen<br />

Stellen sind befristet. Viele junge Leute, die<br />

zum Teil drei, vier Master-Abschlüsse haben,<br />

bekommen nur noch Praktika. Jeden Tag<br />

verlieren bei uns 80 Familien ihre Wohnung.<br />

Die Lage ist äußerst dramatisch.“ Balázs Kovács<br />

aus Ungarn erzählt von seinem Bruder,<br />

der sich mit Mindestlohn und Schwarzarbeit<br />

„irgendwie durchwurschtelt“: „Wir sehen<br />

keine Zukunft, keinen Ausweg. Und unter<br />

Die Forderungen des DGB für e<br />

Wir fordern: Investitionen und Gute Arbeit<br />

● Für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und mehr gute A<br />

päisches Investitionsprogramm geschaffen werden.<br />

● Für Europas Jugend braucht es Perspektiven – sofort: Für<br />

rantie.<br />

● Für das sofortige Ende der einseitigen, unsozialen Sparpo<br />

ner die Zeche zahlen lässt.<br />

● Für die soziale Fortschrittsklausel als Garantie dafür, dass<br />

rechte gestellt werden.<br />

● Für freie Kollektivverhandlungen und den Schutz der Auto<br />

● Für starke Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer zur G<br />

● Für das Ende der prekären Beschäftigung. Schluss mit Du<br />

● Verbindliche europäische Standards für Gesundheit und S<br />

Wir wollen: Soziale Gerechtigkeit<br />

● Für mehr soziale Gerechtigkeit – um die Spaltung zu über<br />

● Für die Bekämpfung jeglicher Formen von Diskriminierung<br />

● Für gute öffentliche Dienste und den Zugang für alle zu D<br />

● Für gute Soziale Sicherung und eine faire Steuerpolitik.<br />

6 <strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong>


Bühne und skandierte: „We are Europe! Let‘s organize! Wir<br />

lle. Wir wollen keine prekäre Arbeit, sondern menschenwürdige<br />

Foto: NGG<br />

Angesichts dieser (Existenz-)Ängste insbesondere<br />

der Jugend – und das nicht nur in<br />

den so genannten Krisenländern - darf uns<br />

Europa nicht egal sein, denn wir alle sind Europa!<br />

Wir sind EuropäerInnen. Deshalb ist es<br />

so wichtig, bei der Europawahl am 25. Mai<br />

<strong>2014</strong> mitzumachen und mit unserer Stimme<br />

dafür sorgen, dass die Jugend Europas eben<br />

nicht „eine verlorene Generation“ ist. Sie<br />

braucht wieder Perspektiven im Ausgleich<br />

für die hohe Flexibilität, die ihr abverlangt<br />

wird. Sie hat ein Anrecht auf Zukunft und<br />

ein Minimum an Sicherheit, um ihr Leben<br />

halbwegs planen zu können. Hierzu gehört<br />

auch die schnelle und verbindliche Umsetzung<br />

der europäischen „Jugendgarantie“,<br />

einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme für<br />

arbeitslose Jugendliche. Was bisher passiert<br />

ist, reicht nicht aus.<br />

Jessica (25), Deutschland: „Ich gehe zur<br />

Europawahl, weil vieles, was in Brüssel<br />

entschieden wird, uns auch in Deutschland<br />

betrifft.“<br />

Iván (38), Spanien: „Wir müssen uns aktiv<br />

an den Europawahlen beteiligen, damit<br />

wir der europäischen Sozialpolitik eine<br />

andere Richtung geben können.“<br />

gegenüber, die in der Ukraine ihr Leben riskiert<br />

haben, um zu Europa zu gehören.<br />

Diese Europawahl ist zudem bedeutsamer<br />

und machtvoller als je zuvor, denn zum<br />

ersten Mal stimmen die rund 400 Millionen<br />

wahlberechtigten EU-BürgerInnen indirekt<br />

auch über den Präsidenten der EU-Kommission<br />

ab, da dieser neuerdings vom Parlament<br />

gewählt wird. Das ist auch der Grund,<br />

warum es im Europawahlkampf erstmals<br />

SpitzenkandidatInnen gibt. Das macht die<br />

Europawahl spannender und wichtiger als<br />

je zuvor.<br />

der rechtskonservativen Regierung Orbán<br />

wurden 2012 die Tarifverhandlungen eingefroren.<br />

Leider gibt es auch zu wenige junge<br />

Gewerkschaftsmitglieder, als dass wir etwas<br />

ändern könnten.“ Und Dominika Pyzowska<br />

aus Polen verweist noch auf einen weiteren<br />

Aspekt: „Da bei uns mehr als ein Drittel der<br />

Studenten noch bei den Eltern lebt, gibt es<br />

keinen Nachwuchs: Die Gesellschaft altert.<br />

Wer wird uns einmal pflegen?“<br />

inen neuen Weg für Europa<br />

rbeit: 11 Millionen Arbeitsplätze können durch ein Euroeine<br />

schnelle und verbindliche Umsetzung der Jugendgalitik,<br />

die die Reichen schont und Arbeitnehmer und Rentdie<br />

wirtschaftlichen Freiheiten nicht über soziale Grundnomie<br />

der Sozialpartner.<br />

estaltung von guter Arbeit.<br />

mpinglöhnen.<br />

icherheit am Arbeitsplatz.<br />

winden.<br />

.<br />

ienstleistungen von allgemeinem Interesse.<br />

Fakt ist: Wir brauchen in Europa klare Regeln,<br />

die die Würde arbeitender Menschen<br />

besser schützen: seien sie jung oder alt. Wir<br />

brauchen einen Kurswechsel: weg von der<br />

rigiden und undemokratischen Sparpolitik<br />

der Troika, die die Krise verschärft hat, statt<br />

sie zu lindern – hin zu einer Politik für gute<br />

Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Hierzu<br />

gehören Investitionen, wie sie der DGB fordert:<br />

Mit dessen „Marshallplan für Europa“<br />

mit einem Investitionsprogramm von 110<br />

Milliarden Euro jährlich könnten elf Millionen<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden. Hiermit<br />

würden die Menschen Europas wieder in<br />

den Mittelpunkt gestellt werden, und nicht<br />

die Märkte.<br />

Réka (34), Ungarn: „Die Europawahl ist<br />

wichtig, besonders für die Jugend; um zu<br />

sagen ‚Hey, wir setzen uns ein für menschenwürdige<br />

Arbeit und Löhne, für die<br />

Entgeltgleichheit von Frauen und Männern<br />

und für Frauenrechte.“<br />

Und es wichtig, dass wir nicht den rechtspopulistischen<br />

Europapolitikern auf den Leim<br />

gehen, die die Europäische Union - und<br />

damit auch 70 Jahre Frieden und Demokratie<br />

abschaffen wollen. Das wäre nicht nur<br />

gefährlich, sondern auch zynisch denjenigen<br />

Michaela Rosenberger, NGG-Vorsitzende:<br />

„Wir EuropäerInnen sollten uns daher der<br />

großen Bedeutung dieser Wahl bewusst sein<br />

und diejenigen Abgeordneten ins Europäische<br />

Parlament wählen, die den sozialen<br />

Fortschritt gestalten wollen, um die ungerechte<br />

Sparpolitik, Arbeitslosigkeit, Armut<br />

sowie Lohndumping zu überwinden. Wir<br />

sind Europa: Lasst uns daher unser Europa<br />

sozial mitgestalten, indem wir am 25. Mai<br />

diejenigen wählen, die die Menschen in den<br />

Mittelpunkt stellen!“<br />

■ Info: www.dgb/europawahl,<br />

www.otto-brenner-stiftung (15. Internationale<br />

Konferenz), www.etuc.org<br />

■ Auch NGGlerInnen waren am 4. April <strong>2014</strong> in Brüssel<br />

auf der Demo für ein soziales Europa dabei.<br />

Foto: NGG<br />

<strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong> 7


Internationales<br />

Aus den Branchen<br />

IUL-Milchkonferenz<br />

Vom 17. bis 20. März <strong>2014</strong> trafen sich 62 Gewerkschaftsdelegierte<br />

aus 23 Ländern in Sunchales, dem<br />

argentinischen Milchzentrum, zur 3. Internationalen<br />

Milchkonferenz der IUL*.<br />

Unbefristete Streiks bei Autogrill<br />

Foto: NGG<br />

Der Veranstaltungsort war auch deshalb gewählt<br />

worden, weil die argentinische Milcharbeiter-Gewerkschaft<br />

ATILRA dort ihr neues Ausbildungszentrum<br />

feierlich einweihte. Das Technik-Zentrum ist eine<br />

moderne Anlage. Neben Forschung und Entwicklung<br />

liegt der Schwerpunkt darin, berufliche Abschlüsse im<br />

Bereich der Milchwirtschaft zu erlangen. IUL-Generalsekretär<br />

Ron Oswald zeigte sich erfreut und zuversichtlich,<br />

dass das Bildungszentrum für viele Menschen<br />

und Gemeinden in Argentinien eine Chance auf<br />

Qualifikation und wirtschaftliche Entwicklung biete,<br />

die es in dieser Form bisher nicht gegeben habe.<br />

ATILRA-Generalsekretär Hector Ponce äußerte in seiner<br />

Eröffnungsrede den Wunsch, dass diese Bildungseinrichtung<br />

einen Beitrag dazu leiste, gesellschaftliche<br />

Bildungsbarrieren abzubauen. Mit bewegenden<br />

Worten erinnerte er daran, dass zur Zeit der Diktatur<br />

ab 1976 auch viele Gewerkschaftsvertreter verschleppt<br />

und ermordet wurden.<br />

■ Die NGG-Delegation auf der IUL-Milchkonferenz<br />

Hauptthema der Konferenz war die IUL-Kampagne<br />

„Faire Bedingungen für Molkereibeschäftigte“. Peter<br />

Störling, Leiter der NGG-Delegation: „Die Rolle und<br />

die wirtschaftliche Stellung der Milcherzeuger sowie<br />

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den verschiedenen<br />

Teilen der Welt unterscheiden sich stark.<br />

Fairer Lohn und faire Arbeitsbedingen, sichere und<br />

gesunde Arbeitsplätze, Sozialleistungen und Mitspracherechte<br />

in betrieblichen Arbeitsschutzfragen sind in<br />

vielen Ländern nicht gegeben. Internationale Konzerne<br />

halten häufig in ihren Heimatländern faire Bedingungen<br />

ein. Sobald sie aber beispielsweise in Südamerika,<br />

Asien oder Afrika sind, verändert sich ihr<br />

Verhalten. Eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

bei den wichtigsten multinationalen Konzernen des<br />

Milchsektors soll daher geschaffen werden. In internationaler<br />

Solidarität wollen wir gemeinsam die unfairen<br />

Bedingungen bekämpfen“, so Störling.<br />

*IUL = Internationale Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-,<br />

Hotel-, Restaurant-, Café- und Genussmittelarbeiter-Gewerkschaften<br />

Foto: NGG<br />

■ 17. April <strong>2014</strong>: Streik an der Raststätte Eisenach<br />

Während der Osterferien - am 16., 17. und<br />

21. April <strong>2014</strong>, dem Ostermontag, - legten<br />

die Beschäftigten der Autogrill Deutschland<br />

GmbH in Bayern und Thüringen die Arbeit<br />

nieder. Nach fünf ergebnislosen Tarifverhandlungen<br />

und zehn Warnstreiks hatten<br />

sich die NGG-Mitglieder Anfang April für<br />

unbefristete Streiks ausgesprochen.<br />

Bestreikt wurden bisher die Autobahnraststätten<br />

Eisenach, Hörselgau, Donautal Ost,<br />

Greding West und Rhön Ost/West. NGG-<br />

Verhandlungsführer Wilfried Maxim: „Elf<br />

Streiks an fünf Standorten inmitten des<br />

Ferienverkehrs sollten die Autogrill kräftig<br />

durchgeschüttelt haben. Der Aufstand der<br />

Niedriglöhner angesichts des mangelnden<br />

Respekts vor ihrer Arbeit findet mittlerweile<br />

bundesweit Beachtung. Mir fehlt die Phantasie,<br />

wie die Autogrill-Geschäftsführung das<br />

bis zu den Sommerferien durchstehen will.<br />

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n Begrüßungscocktail<br />

Wir sind zuversichtlich, dass<br />

bald am Verhandlungstisch<br />

ein tragfähiges Ergebnis erzielt<br />

wird.“<br />

Für die Beschäftigten gab es<br />

seit zehn Jahren keine Lohnerhöhungen.<br />

Neueingestellte<br />

erhalten lediglich acht Euro<br />

im Westen und 7,50 Euro pro<br />

Stunde im Osten. Zuschläge<br />

für Mehr-, Sonntags- und<br />

Feiertagsarbeit werden ebenso<br />

wenig gezahlt wie Weihnachts- und Urlaubsgeld.<br />

„Für ihre gute Arbeit erwarten die<br />

Beschäftigten eine angemessene Vergütung<br />

und einen Tarifvertrag. Ihre Arbeit verdient<br />

mehr Respekt als das Magerangebot von<br />

8,50 Euro für alle.“<br />

Die Autogrill Deutschland GmbH mit rund<br />

1.500 Beschäftigten ist derzeit Pächterin an<br />

36 Bundesautobahnraststätten, Flughäfen<br />

und Autohöfen. Für die zehn Niederlassungen<br />

in Bayern (Frankenhöhe Nord/Süd,<br />

Donautal Ost/West, Rhön Ost/West, Greding<br />

West/Ost, Illertal West und AGIP München<br />

Airport) und Thüringen (Eisenach und Hörselgau)<br />

führt NGG erstmalig Verhandlungen<br />

über einen Lohn- und Manteltarifvertrag.<br />

Solidaritätsbotschaften für die Streikenden<br />

bitte an: hv.hotels@ngg.net<br />

■ Infos/weitere Fotos: www.ngg.net/autogrill<br />

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8 <strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong>


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Gleichstellung<br />

jungeNGG<br />

Weiter als in Deutschland<br />

Foto: NGG<br />

Am 25. Mai <strong>2014</strong> ist Europawahl.<br />

Was haben Frauen<br />

konkret von der Europäischen<br />

Union (EU), inwieweit<br />

hat europäische Politik<br />

Einfluss auf das Leben und<br />

Arbeiten von Frauen in<br />

Deutschland?<br />

Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie verschlechtern oft die Chancen von Frauen<br />

auf dem Arbeitsmarkt. Die EU weiß um diese Problematik<br />

und stellt die Gleichstellung der Geschlechter<br />

in das Zentrum ihrer Sozial- und Beschäftigungspolitik.<br />

So heißt es in einem entsprechenden<br />

Papier der EU-Kommission: „Die Gleichstellung von<br />

Frauen und Männern ist auch untrennbar mit dem<br />

allgemeinen Ziel der EU verknüpft, Wirtschaftswachstum<br />

und Wettbewerbsfähigkeit, bessere Arbeitsplätze<br />

und mehr sozialen Zusammenhalt zu<br />

fördern.“<br />

■ Eine Frau an der Spitze der europäischen Gewerkschaftsbewegung:<br />

Bernadette Ségol, Vorsitzende des<br />

Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), auf der<br />

Großdemo in Brüssel am 4. April <strong>2014</strong> (vorne, Bildmitte)<br />

Foto: NGG<br />

„Nicht ablenken lassen“<br />

■ Teilnehmende des Tarifseminars der jungenNGG<br />

„Tarife – Wir mischen mit“ hieß es vom 7.<br />

bis 9. März <strong>2014</strong> auf dem bundesweiten tarifpolitischen<br />

Seminar der jungenNGG nahe<br />

Erfurt. Die „<strong>einigkeit</strong>“ hat einen der Teilnehmer<br />

interviewt: Jonas Holzhausen, Auszubildender<br />

zum Mechatroniker bei Pfeifer & Langen<br />

in Elsdorf und Tarifkommissionsmitglied<br />

Zuckerindustrie (Foto: 3. Reihe, 1.v.re.).<br />

Was ist das Wichtigste bei einer Tarifverhandlung?<br />

Ein respektvoller Umgang<br />

miteinander und viele gute Argumente für<br />

die eigenen Forderungen.<br />

Und wie bereitest du dich darauf vor?<br />

Zuerst gemeinsam die eigenen Argumente<br />

überlegen und dann<br />

natürlich mögliche Konterfragen<br />

durchgehen, um diesen<br />

entgegenzuwirken.<br />

Du hast auf dem Tarifseminar<br />

eine fiktive Verhandlung<br />

begleitet, was waren die<br />

größten Schwierigkeiten? Die<br />

eigenen Forderungen klar im<br />

Kopf zu haben und sich nicht von<br />

der Arbeitgeberseite auf Nebenschauplätze<br />

ablenken zu lassen.<br />

Hat dir das Seminar konkret<br />

weitergeholfen?<br />

Auf jeden Fall! Wir haben nicht<br />

nur Verhandlungsführung, sondern auch<br />

Rhetorik und Gestik, um die Forderungen<br />

besser vorzutragen, gelernt.<br />

Warum sollte in jeder NGG-Tarifkommission<br />

ein jungeNGG-Mitglied sitzen? Die<br />

„Alten“ kümmern sich häufig um Probleme<br />

wie Altersteilzeit und um Rententhemen.<br />

Auch wenn solche Forderungen ebenfalls<br />

sehr wichtig sind, ist es unglaublich wichtig,<br />

junge Menschen in die Tarifkommissionen<br />

zu bringen, damit sie Jugendthemen wie die<br />

unbefristete Übernahme für Auszubildende<br />

einbringen, damit darüber gesprochen wird<br />

und am Ende diese Forderungen auch verwirklicht<br />

werden!<br />

„Europa wird uns positiv flankieren“<br />

Die EU ist in Sachen Gleichberechtigung wesentlich<br />

weiter als Deutschland. Häufig hat Deutschland erst<br />

auf Druck nachvollzogen, was in der EU schon lange<br />

beschlossen war. Ein Beispiel dafür ist das Allgemeine<br />

Gleichstellungsgesetz (AGG), das die Bundesregierung<br />

2006 erst nach Androhung von Sanktionen<br />

eingeführt hat. „Darum müssen wir alles daran<br />

setzen, dass Politik in Deutschland nicht nur die<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen schafft, sondern<br />

durch flankierende Maßnahmen für eine zügige<br />

Umsetzung sorgt“, fordert Michaela Rosenberger,<br />

Vorsitzende der NGG.<br />

„Frauen brauchen die Chance auf selbstbestimmte<br />

Erwerbsbiographien. Wir brauchen einen Mix aus<br />

gesellschaftlichem Umdenken, gesetzlichen Vorgaben<br />

und betrieblichem Handeln, damit die Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt<br />

endlich Wirklichkeit wird. Wir brauchen den gesetzlichen<br />

Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde und eine<br />

Reform der Minijobs. Und wir brauchen eine<br />

bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und<br />

faire Aufstiegschancen für weibliche Führungskräfte<br />

- und zwar von der Schichtführerin bis zur Aufsichtsrätin.<br />

Europa wird uns dabei nicht behindern,<br />

sondern positiv flankieren“.<br />

„Das ging dann fast von selbst“<br />

Wie sich erfolgreiche Tarifarbeit<br />

und Mitgliederwerbung miteinander<br />

verbinden lassen, hat Julius<br />

Fröhlich, Vorsitzender der Jugendund<br />

Auszubildendenvertretung<br />

(JAV) beim Gerolsteiner Brunnen<br />

und Tarifkommissionsmitglied der<br />

jungenNGG Südwest, gezeigt. Er<br />

wollte in der anfangs stockend verlaufenden<br />

Tarifrunde für die Mineralbrunnen<br />

Hessen/Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland <strong>2014</strong> besonders für<br />

die Auszubildenden Verbesserungen<br />

erzielen.<br />

Die Beschäftigten der Mineralbrunnen<br />

sind seit jeher ordentlich<br />

gewerkschaftlich organisiert. Dennoch<br />

waren die Ausbildungsvergütungen<br />

bei Gerolsteiner & Co., besonders<br />

im Vergleich zu anderen<br />

NGG-Branchen weitaus niedriger.<br />

Dies und den relativ geringen Organisationsgrad<br />

unter den Azubis<br />

Foto: NGG<br />

nahm sich die JAV und vor allem<br />

Julius zum Anlass, intensiv unter<br />

den jungen Beschäftigten für die<br />

NGG zu werben: „Sowohl die<br />

NGG-Region Trier als auch der Betriebsrat<br />

und vor allem die JAV haben<br />

bereits im Vorfeld viele Gespräche<br />

mit den Neuanfängern<br />

und Auszubildenden geführt. Diese<br />

waren aber immer noch sehr<br />

zurückhaltend. Ich habe die Tarifrunde<br />

zum Anlass genommen,<br />

■ Julius Fröhlich<br />

um die Azubis, Abteilung für Abteilung,<br />

zu versammeln und sie zu<br />

überzeugen, dass ihre Unterstützung<br />

wichtig ist. Ohne den Rückhalt<br />

der Beschäftigten kann die<br />

NGG nur schwer etwas erreichen.<br />

Ich habe deutlich gemacht: Höhere<br />

Ausbildungsvergütungen erreichen<br />

wir nur mit einem höheren<br />

Organisationsgrad“.<br />

Und Julius hatte Erfolg: Er konnte<br />

21 Azubis für eine NGG-Mitgliedschaft<br />

gewinnen. Hinzu kamen<br />

Werbungen weiterer KollegInnen<br />

aus dem Betrieb: „Am Schluss war<br />

es so, dass die noch wenigen<br />

Nichtmitglieder nicht mehr außen<br />

vor bleiben wollten – das ging<br />

dann fast von selbst.“ Und auch<br />

das Tarifergebnis kann sich mit einer<br />

satten Erhöhung der Ausbildungsvergütungen<br />

von 50 Euro<br />

mehr als sehen lassen.“<br />

10 <strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong>


Internes<br />

Personalien<br />

Foto: NGG<br />

60 und 65 Jahre NGG-Mitglied<br />

Denjenigen, die seit 1954 und<br />

1949 NGG-Mitglied sind, sei herzlich<br />

gratuliert. Die weiteren Namen<br />

werden in den nächsten Ausgaben<br />

der „<strong>einigkeit</strong>“ veröffentlicht.<br />

■ Landesbezirk Nord<br />

Region Osnabrück<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Walter Auge, Dieter Rücker,<br />

Helmut Siebe<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Horst Dieter Aldag, Hans Börchers,<br />

Wilfried Pauge, Walter Siefker<br />

■ Landesbezirk Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Region Aachen<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Hans-Hubert Böhnen, Karl Harant,<br />

Christel Hermanns, Gertrud<br />

Kistner, Fritz Kreutz<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Rudolf Paul, Walter Wöllner<br />

■ Region Bielefeld-Herford<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Werner Fichtner, Heinz Kieserling,<br />

Hans Rabe, Wolfgang Schröder,<br />

Günter Sirges, Reinhold Stüwe,<br />

Günter Thiel, Wilfried Westerhaus<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Kurt Aupke, Wilfried Diekhöner,<br />

Siegfried Haberkorn, Ernst<br />

Maasmeier<br />

■ Region Bünde-Lübbecke-<br />

Minden<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Friedrich Kammann, Waltraud<br />

Jubilarehrung<br />

Foto: NGG<br />

Kipp, Irmgard Kirchhoff,<br />

Karl-Heinz Picker<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Friedrich Bracht, Helmut Gronau,<br />

Marianne Kröhnert, Kurt Lis,<br />

Willi Lömker, Elfriede Stille<br />

■ Region Detmold-Paderborn<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Franz-Josef Brokordt, Wilfried<br />

Schmidtpott, Helmut Seiger,<br />

Klaus Stein<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Günter Friebe, Konrad Sarrazin,<br />

Wendelin Semmelrogge<br />

■ Region Düsseldorf-Wuppertal<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Hermann Jäger, Paul Kobiak,<br />

Emil Kremer<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Helmut Metzner, Maria Weisskopf<br />

■ Region Dortmund<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Klaus Ewald, Günter Hoernig,<br />

Klaus Hoffmann, Berthold Kleber,<br />

Hans Kleine, Otto Krüger,<br />

Willy Kumpsthoff, Karl Lange,<br />

Roman Lassak, Alfred Milewski,<br />

Horst Mohnberg, Herbert<br />

Neumann, Heinz Pasterny,<br />

Werner Pfannmöller, Willi Proebe,<br />

Käte Urban, Siegfried Volkmer<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Gerhard Kauer, Heinz Kleff<br />

■ Region Nordrhein<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Doris Bandorski, Wilhelm<br />

■ 29. März <strong>2014</strong>: Jubilarehrung der NGG-Region Schleswig-Holstein-<br />

Nord: für 50-, 60- und 65-jährige NGG-Mitgliedschaft<br />

Claassen, Leo van Driel,<br />

Heinrich Eusterholz, Günter Gluch,<br />

Leo Gorissen, Kurt Henning,<br />

Ludwig Kaster, Gottfried Klause,<br />

Samuel Menzel, Heinrich Peters,<br />

Horst Rüttgers, Paul Scheurer,<br />

Heinrich Thyssen, Erwin Wagener<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Heinz Jr. Angenend, Alfred Bonde,<br />

Kurt Kellner, Willi Knaken,<br />

Kurt Röpling<br />

■ Region Ruhrgebiet<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Franz-Josef Brauer, Willi Buergel,<br />

Heinz Gennen, Walter Graff,<br />

Hermann Habermehl, Bernhard<br />

Heitkamp, Erwin Hissmann,<br />

Alfred Smarzlik, Erwin Uhlich,<br />

Josef Wiezorek, Helmut Wortmann<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Rolf Biegang, Werner Finke,<br />

Adolf Haubold, Heinrich Klautsch,<br />

Karl Heinz Remberg, Günther<br />

Schachtschneider, Anton Sippel,<br />

Erwin Wischnewski<br />

■ Region Südwestfalen<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Felix Hamster, Heinrich Kühne,<br />

Wilhelm Merkes, Ferdinand Noss,<br />

Horst Walter Pfeiler, Kurt-Konrad<br />

Puellen, Ernst Topp, Bruno<br />

Weigelt, Gerhard Wiemann<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Inge Götting, Erika Horsch,<br />

Wolfgang Ostholt, Friedhelm<br />

Speckmann, Karl Wilms<br />

■ Region Köln<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Hubert Fromm, Hans-Theo<br />

Guesgen, Peter Richrath<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Friedrich Schmitz<br />

■ Region Krefeld-Neuss<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Josef Schloeder, Walter Teeuwen<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Max Huelse<br />

■ Region Münsterland<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Gerhard Dellbruegge<br />

Foto: NGG<br />

Joachim Langecker ist seit 1. April <strong>2014</strong> Referatsleiter<br />

für Sozialpolitik in der NGG-Hauptverwaltung.<br />

Seit 1. März arbeitet Filiz Mahner als Gewerkschaftssekretärin<br />

in der NGG-Region Rhein-Main.<br />

Paul Ciprian Vaidacutan ist seit 17. März als Projektsekretär<br />

der Regionen Detmold-Paderborn und<br />

Oldenburg/Ostfriesland tätig.<br />

Gudrun Wendel ist seit 1. März kommissarische<br />

Geschäftsführerin der Region Heilbronn.<br />

Marius Niering wurde nach seiner Ausbildung zum<br />

Gewerkschaftssekretär am 1. April in der Region Krefeld-Neuss<br />

übernommen.<br />

Wir trauern<br />

Trauer um Werner Weck<br />

Werner Weck, ehemaliges,<br />

langjähriges Mitglied im<br />

Geschäftsführenden NGG-<br />

Hauptvorstand (GHV), ist<br />

am 2. April <strong>2014</strong> im Alter<br />

von 66 Jahren verstorben.<br />

Die NGG-Vorsitzende Michaela<br />

Rosenberger sagte<br />

in ihrem Nachruf: „Werner<br />

war ein Gewerkschafter<br />

■ Werner Weck<br />

mit Leib und Seele, der<br />

fest in den Betrieben verankert<br />

war. Er war nicht nur ein lebensbejahender Genussmensch,<br />

sondern auch ein großer Menschenfreund,<br />

der sich der Sorgen der Kolleginnen und Kollegen<br />

angenommen hat: sowohl vor Ort in den Betrieben<br />

als auch intern bei NGG, wo er unter anderem für das<br />

Personal zuständig war. Er war das gute Gewissen unserer<br />

Organisation. Er war ein Kollege mit festen Standpunkten,<br />

dessen Herz stets links schlug. Mit Werner haben<br />

wir einen Kollegen, vor allem aber einen guten<br />

Freund verloren.“<br />

Der gelernte Werkzeugmacher begann seine hauptamtliche<br />

Gewerkschaftsarbeit 1975 als Organisationssekretär<br />

des DGB. 1978 wechselte er zur NGG: zunächst als<br />

Sekretär in die ehemalige Verwaltungsstelle Hagen und<br />

später in den Landesbezirk Nordrhein-Westfalen, wo er<br />

für Jugend und Bildung zuständig war.<br />

1981 wurde der gebürtige Solinger Geschäftsführer der<br />

Region Aachen. Von 1990 bis November 2005 war<br />

Werner Weck Mitglied des GHV.<br />

Wir gratulieren<br />

Wir gratulieren zum Geburtstag:<br />

Sabine Alker, Gewerkschaftssekretärin im Landesbezirk<br />

Nordrhein-Westfalen, 60 Jahre;<br />

Jürgen Wiegandt, ehemaliger Geschäftsführer der<br />

Region Pfalz, 65 Jahre;<br />

Ingo Degner, ehemaliger Geschäftsführer der Region<br />

Mittelrhein, 75 Jahre;<br />

Wilhelm Depping, ehemaliger Geschäftsführer der<br />

ehemaligen Verwaltungsstelle Bochum, 85 Jahre.<br />

<strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2014</strong> 11


Menschen<br />

machen<br />

sich stark<br />

Ideenwettbewerb<br />

150 Jahre NGG<br />

1865 - 2015<br />

Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten<br />

voraus. Im nächsten Jahr, also 2015, ist es soweit:<br />

NGG, die älteste Gewerkschaft Deutschlands, wird<br />

150 Jahre alt.<br />

Um unser Jubiläumsjahr gebührend feiern zu können,<br />

sind wir natürlich auch auf die Ideen unserer<br />

Mitglieder angewiesen. Wir rufen daher alle NGG-<br />

Mitglieder dazu auf, uns Vorschläge für ein Jubiläumsmotto<br />

zuzuschicken. Einzige Vorgabe: Kurz<br />

und knackig muss es sein!<br />

Dem/Der Gewinner/in winken ein iPad Mini<br />

und die Teilnahme an der großen 150-Jahr-<br />

Feier im November 2015 in Leipzig (inklusive<br />

Hotelübernachtung).<br />

Also, her mit den schönen Ideen!<br />

Und zwar bitte bis spätestens 6. Juni <strong>2014</strong> an:<br />

Gewerkschaft NGG<br />

Redaktion „<strong>einigkeit</strong>“<br />

Haubachstr. 76<br />

22765 Hamburg<br />

oder per Mail an:<br />

hv.redaktion@ngg.net<br />

Solidaritätsfonds<br />

Aus dem Solidaritätsfonds für<br />

inter nationale gewerkschaftliche<br />

Arbeit unterstützt die NGG verfolgte GewerkschafterInnen<br />

und ihre<br />

Familien. In besonderen Notfällen gibt es<br />

auch direkt Hilfe für die<br />

gewerkschaftliche Arbeit.<br />

Bitte helft mit und überweist eine<br />

Geldspende auf unser NGG-Konto:<br />

SEB-Bank AG<br />

IBAN: DE86 2001 0111 1132 026600<br />

BIC: ESSEDE5F200<br />

Kennwort: Solidaritätsfonds für<br />

internationale gewerkschaftliche Arbeit<br />

Angefangen hat alles mit dem Vorleser, dem NGG-Symbol für<br />

Solidarität in der Arbeitswelt. Die ersten Vorleser gab es schon<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts. Es waren Zigarrenmacher, die ihren<br />

Arbeitskollegen während der überlangen Arbeitszeit aus<br />

Zeitungen, politischen und ökonomischen Schriften vorlasen.<br />

Ihren Lohn erhielten sie von ihren Zuhörern. So erwarben die<br />

Zigarrenmacher Wissen und Bildung, erkannten die Ursachen<br />

ihrer menschenunwürdigen Lage und machten den Arbeitgebern<br />

Dampf: Im Dezember 1865 gründeten sie die erste<br />

überregionale Gewerkschaftsorganisation, den „Allgemeinen<br />

Deutschen Cigarrenarbeiterverein“, einen Vorläufer der heutigen<br />

Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

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