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PC Games Magazin Dragon Age Inquisition (Vorschau)

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test 09|14<br />

Hin und wieder schwenkt die Kamera kurz in eine Seitenansicht, dann erinnert Sacred 3 noch stärker an seinen ungeliebten Mini-Vorgänger Sacred Citadel.<br />

abnutzt: Neben einem Standardangriff<br />

und zwei Spezialattacken (die<br />

wir nur zwischen Missionen auswechseln<br />

dürfen) gibt’s lediglich eine<br />

Ausweichrolle, eine Blockmöglichkeit<br />

und eine Unterbrecherattacke. Letztere<br />

kommt immer dann zum Einsatz,<br />

wenn man Gegnern einen Schild wegdreschen<br />

oder sie am Zaubern hindern<br />

muss. Das alles fühlt sich zwar<br />

ganz gut an, bietet auf Dauer aber<br />

einfach zu wenig Tiefgang.<br />

Ohne Rollenspiel oder Loot<br />

Auch ein motivierendes Beutesystem<br />

sucht man in Sacred 3 vergebens:<br />

Es gibt keine zusätzlichen Waffen,<br />

Rüstungen, Ringe oder andere Gegenstände,<br />

die man bei besiegten<br />

Gegnern oder in Schatzkisten finden<br />

könnte. Die Helden sammeln lediglich<br />

Gold ein, das sie in ihre simple<br />

Charakterentwicklung stecken: Jede<br />

Figur verfügt über eine Rüstung, drei<br />

vorgegebene Waffen (die sich nur in<br />

ihren Werten unterscheiden) und sieben<br />

Spezialtalente. Ausrüstung und<br />

Skills kann man über winzige Upgrade-<br />

Bäumchen mit Boni ausstatten, dann<br />

sorgt das Seraphim-Schwert etwa für<br />

mehr kritische Treffer oder die Reichweite<br />

eines Blitzzaubers erhöht sich.<br />

Mehr Rollenspielelemente bietet das<br />

Spiel aber leider nicht – schade!<br />

Mehr Spaß im Koop<br />

Immerhin: Sacred 3 lässt sich komplett<br />

kooperativ bestreiten. Das klappt mit<br />

zwei Spielern lokal an einem <strong>PC</strong> oder<br />

aber im Online-Modus, in dem bis zu<br />

vier Spieler gleichzeitig mitmischen.<br />

Die Spielersuche ist bequem, per<br />

Drop-in-drop-out-Verfahren steigen<br />

wir schnell in laufende Partien ein<br />

oder aus. Im lokalen Koop am <strong>PC</strong><br />

ist allerdings zu beachten, dass der<br />

zweite Spieler nur einen Gastcharakter<br />

wählen kann – das ist eine Figur,<br />

deren Level sich automatisch an den<br />

Haupthelden angleicht. Das ist zwar<br />

Die Aufgaben wiederholen sich zu oft: In fast jedem der streng linearen Levels muss die Spielergruppe<br />

herunterfallenden Objekten ausweichen, zum Beispiel solchen Lavageschossen. Das nutzt sich schnell ab.<br />

praktisch, allerdings werden Gastcharaktere<br />

nicht dauerhaft gespeichert.<br />

Trotz launigem Koop-Modus geht<br />

Sacred 3 viel zu schnell die Puste aus:<br />

Nach dem Durchspielen wird nur noch<br />

ein vierter, härterer Schwierigkeitsgrad<br />

freigeschaltet, in dem man alte Levels<br />

wiederholen, die Gags nochmals ertragen<br />

und seine Helden weiter aufleveln<br />

kann. Ganz ohne motivierendes Beutesystem<br />

und Endgame-Modi bietet die<br />

Feierabendklopperei damit einfach<br />

nicht genug Langzeitspaß – für 50<br />

Euro darf man mehr erwarten.<br />

Meine Meinung |<br />

Felix Schütz<br />

„Das macht eher<br />

betroffen als Spaß.“<br />

Der Aufschrei der Sacred-Fans war nicht<br />

zu überhören. Kein Wunder: Die „3“ im<br />

Titel weckt völlig falsche Erwartungen<br />

und soll wohl nur ahnungslose Käufer<br />

locken. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern<br />

auch schade – denn sobald man<br />

den Titel ignoriert, zeigt das Spiel durchaus<br />

eigene Qualitäten: Die arcadige Action<br />

flutscht, die Spezialattacken haben<br />

Wucht, die Umgebungen sind hübsch<br />

und der Koop-Modus funktioniert. Das<br />

hat Lob verdient! Doch empfehlen<br />

kann ich Sacred 3 trotzdem nicht: Der<br />

unerträgliche Humor und die einfältigen<br />

Kommentare, mit denen mich das Spiel<br />

rund um die Uhr beschallt, machen mir<br />

einfach zu viel vom Spielspaß kaputt.<br />

Sacred 3<br />

Ca. € 50,-<br />

1. August 2014<br />

Zahlen und Fakten<br />

Genre: Action<br />

Entwickler: Keen <strong>Games</strong><br />

Publisher: Deep Silver<br />

Sprache: Mehrsprachig, u.a. Deutsch<br />

Kopierschutz: Das Spiel muss über<br />

Steam aktiviert werden.<br />

Grafik, Sound und Steuerung<br />

Grafik: Schön gestaltete, farbenfrohe<br />

Levels und hübsche Effekte, aber<br />

schwaches Figurendesign.<br />

Sound: Ordentliche Musik, aber<br />

extrem nervige Sprachausgabe.<br />

Steuerung: Gut per Gamepad, mit<br />

Maus und Tastatur dafür nicht<br />

durchdacht und etwas ungenau.<br />

Mehrspielermodus<br />

Umfang: Das gesamte Spiel lässt sich<br />

jederzeit im Koop-Modus bestreiten.<br />

Zahl der Spieler: 2 lokal, 4 online<br />

HarDWAre-Anforderungen<br />

Minimum (Herstellerangaben): Intel<br />

Pentium D945 (Dual Core 3400<br />

MHz)/ AMD Athlon 64 X2 6000+<br />

(Dual Core 3000 MHz), 2 GB RAM,<br />

Nvidia GeForce GT 610 (1024MB) /<br />

ATI Radeon 4770 (512MB)<br />

Jugendeignung<br />

USK: Ab 12 Jahren<br />

In den Dauerkämpfen sind keine<br />

üblen Blut- oder Splattereffekte<br />

zu sehen. Der Spielablauf ist eher<br />

humorig und heiter als ernst.<br />

Die Test-Abrechnung<br />

Testversion: Steam Standard Edition<br />

Spielzeit (Std.:Min.): 12:00<br />

Nach dem Durchspielen (8 bis 10<br />

Stunden) testeten wir noch ein wenig<br />

den höchsten Schwierigkeitsgrad.<br />

Pro und Contra<br />

Grafisch schön gemachte Levels<br />

Effektreiche Action<br />

Unkomplizierter Koop-Modus<br />

Einsteigerfreundlich<br />

Solide Klassenauswahl<br />

Einige nett gemachte Bosskämpfe<br />

Furchtbar einfältiger Humor<br />

Kampfsystem ohne Tiefgang<br />

Streng lineares Leveldesign<br />

Keine motivierenden Belohnungen<br />

Kein Beutesystem<br />

Aufgaben wiederholen sich schnell<br />

Oberflächliches Talentesystem<br />

Langweilige Mini-Nebenmissionen<br />

Durchweg mies geschrieben<br />

Extrem nervige Sprecher<br />

Geringer Umfang für den Preis<br />

Spielerisch keine frischen Ideen<br />

Day-One-DLC (betrifft nur die<br />

Steam-Version)<br />

Mehrspieler-Testurteil<br />

<strong>PC</strong> <strong>Games</strong><br />

Spielspass<br />

Wertung61<br />

54 pcgames.de

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