27.08.2014 Aufrufe

Abschlussbericht des Modellvorhabens - Bayerisches ...

Abschlussbericht des Modellvorhabens - Bayerisches ...

Abschlussbericht des Modellvorhabens - Bayerisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.3 Welche Rolle hat die Kommune bei der Ortsmittenentwicklung?<br />

Rechts: Umgestaltungsvorschlag <strong>des</strong> Kaufhauses<br />

am Altstadtzugang in Schrobenhausen<br />

Unten: Ausgangssituation <strong>des</strong> leerstehenden<br />

Kaufhauses<br />

Finanzielle Anreize schaffen<br />

Indem die Städtebauförderung privaten<br />

Investoren unter bestimmten Bedingungen<br />

unrentierliche Aufwendungen<br />

erstatten kann, stellt sie einen finanziellen<br />

Anreiz dar. Auch die Reduzierung<br />

der Einkommenssteuerlast bei<br />

Investitionen in förmlich festgelegten<br />

Sanierungsgebieten und für Denkmäler<br />

gehört zum Anreizsystem. Die interkommunale<br />

Kooperation SSN+ hat<br />

zusätzlich ein Förderprogramm für Planungsleistungen<br />

aufgelegt, Schrobenhausen<br />

ein so genanntes Geschäftsflächenprogramm<br />

zur Förderung von<br />

Investitionen.<br />

Gebäude zwischen erwerben<br />

Wenn durch die oben genannten Anreize<br />

nicht unmittelbar private Investitionen<br />

angestoßen werden konnten,<br />

haben sich einige Kommunen entschieden,<br />

ausgewählte, städtebaulich<br />

bedeutsame Gebäude „auf Zeit“ zwischen<br />

zu erwerben. Aufgrund der verhältnismäßig<br />

geringen Immobilien- und<br />

Grundstückspreise in nachfrageschwachen<br />

Räumen empfiehlt sich eine derartige<br />

Vorgehensweise dann, wenn<br />

dadurch fortgesetzte Vernachlässigung<br />

von Gebäuden verhindert oder ein spezifischer<br />

Handlungsspielraum erschlossen<br />

werden kann. Als Beispiel dafür<br />

steht ein ehemaliges Bauernhaus in der<br />

Ortsmitte von Mitwitz.<br />

Gebäude für künftige Nutzungen<br />

vorbereiten<br />

Mitunter erweisen sich kleinere, vorbereitende<br />

Investitionen als entscheidende<br />

Anstöße für eine Vermarktung<br />

und Reaktivierung von Gebäuden. In<br />

Stadtlauringen wurde u. a. eine solche<br />

Strategie verfolgt, indem bei einem zwischen<br />

erworbenen Gebäude der Rückbau<br />

von Teilen erfolgte, Transparente<br />

angebracht, Voruntersuchungen und<br />

Nutzungskonzepte erstellt wurden.<br />

Nische eröffnen<br />

Leerstände bieten mancherorts Potenziale<br />

für Marktnischen, die durch Vorleistungen<br />

der Kommunen erschlossen<br />

werden können. Das Gründerzentrum<br />

Einzelhandel in Schrobenhausen und<br />

das „Versorgte Wohnen“ in Kemnath<br />

stellen derartige Ansätze zur Nischenerschließung<br />

dar.<br />

Öffentlich-private<br />

Kooperation eingehen<br />

Viele Kommunen sind angesichts einer<br />

angespannten Haushaltslage in ihrem<br />

Handlungsspielraum eingeschränkt.<br />

Ein Ausweg kann darin liegen, mit Immobilieneigentümern<br />

und Investoren<br />

neue Formen öffentlich-privater Zusammenarbeit<br />

zu entwickeln. Bei dieser<br />

Kooperation sind unterschiedliche Arbeitsteilungen<br />

möglich. Beispiele sind<br />

die FreyInvest GmbH in Freyung als Finanzierungsinstrument<br />

und die Zusammenarbeit<br />

der Gemeinde Mertingen<br />

mit einem Großunternehmen bei der<br />

Ortsmittenentwicklung.<br />

Die Auswertung der Erfahrungen der<br />

Modellkommunen zeigt, dass selbst bei<br />

schwierigen strukturellen Rahmenbedingungen<br />

aktivierende Strategien der<br />

Kommunen Erfolgsaussichten besitzen<br />

und festgefahrene Ortsmittensituationen<br />

aufbrechen können. Den Kommu-<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!