Abschlussbericht des Modellvorhabens - Bayerisches ...
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2.5 Wie sehen geeignete Projekte aus?<br />
gebnis, dass das Umsatzpotenzial für<br />
die Gründung eines klassischen Übernachtungsbetriebs<br />
nicht ausreicht. Mit<br />
diesem Ergebnis wurde die Vision <strong>des</strong><br />
„Baustein-Hotels“ aufgegeben und die<br />
<strong>des</strong> „Versorgten Wohnen“ gegründet.<br />
Die modifizierte Vision lautet: Gründung<br />
einer Beratungs- und Vermittlungsstelle<br />
mit Dienstleistungsangeboten rund<br />
um die „Versorgung“ (Ältere, Kinder,<br />
Objekte etc.), die langfristig in einem<br />
ehemaligen Leerstandsgebäude am<br />
Stadtplatz mit Übernachtungsangeboten<br />
untergebracht ist. Das Umsatzpotenzial<br />
ergibt sich aus der Vermittlung<br />
von Dienstleistungen rund um die Versorgung<br />
und von Übernachtungskapazitäten.<br />
An diesem Beispiel lassen sich<br />
zwei wichtige Aspekte von Machbarkeitsprüfungen<br />
ablesen: Sie können<br />
einerseits dazu beitragen Fehlinvestitionen<br />
zu verhindern – andererseits aber<br />
auch zu neuen Projekt-Visionen führen.<br />
Der zweite Schwerpunkt von Machbarkeituntersuchungen<br />
bezieht sich auf<br />
konkrete Objektanalysen in Form von<br />
z. B. Nutzungsanalysen von Gebäuden,<br />
denkmalpflegerischen Detailuntersuchungen<br />
oder auch Altlastenuntersuchungen.<br />
Gerade Detailuntersuchungen<br />
möglicher Nachnutzungsoptionen<br />
Brachfläche Campus<br />
Stadtplatz 9<br />
Brachfläche Froschau<br />
sind notwendige Prüfschleifen bei Objekt-Visionen<br />
und bilden häufig auch<br />
den Boden für neue Nutzungsideen.<br />
Der Kommune kann dabei die Rolle <strong>des</strong><br />
Geldgebers für Ideenfindung zukommen,<br />
die der private Eigentümer nicht<br />
leisten kann. In dem Fall, wo sich ein<br />
Nachnutzungspotenzial erst durch die<br />
Kooperation mehrerer Grundstücksund<br />
Immobileneigentümer ergibt, wird<br />
in der Regel nur konzeptionelle Vorarbeit<br />
der Kommune die Ideenfindung<br />
vorantreiben. Beispiel Freyung: Das<br />
Nachnutzungspotenzial am Stadtplatz<br />
5-9 erschließt sich erst durch die Kombination<br />
mehrerer Grundstücke. Die<br />
Gemeinde versteht sich als Initiatorin<br />
und Moderatorin eines Entwicklungsprozesses,<br />
an <strong>des</strong>sen Ende neuwertige<br />
barrierefreie Wohneinheiten mit Garten<br />
und Parkscheune stehen. In Stadtlauringen<br />
sind für das Pilotprojekt Marktplatz<br />
16 Wirtschaftlichkeitsberechnungen für<br />
eine Nutzung als Hotel durchgeführt<br />
worden, um Vorbehalten potenzieller<br />
Investoren zu begegnen.<br />
In der Modellkommune Mertingen<br />
ist ein kooperatives Planungsverfahren<br />
unter Beteiligung von Kommune,<br />
Großunternehmen, Regierung von<br />
Schwaben und Fachplanungsbüros als<br />
Machbarkeitsstudie angelegt worden,<br />
um die komplexen Abstimmungsbedarfe<br />
im Zusammenhang mit dem neuen<br />
Verwaltungssitz <strong>des</strong> Unternehmens in<br />
einem vertretbaren Zeitraum und sehr<br />
umsetzungsorientiert abarbeiten zu<br />
können.<br />
Beim Vergleich der objektbezogenen<br />
Machbarkeitsstudien wird ein immer<br />
wiederkehrender Prüfprozess deutlich,<br />
den das Prüfschema auf S. 19 veranschaulicht.<br />
Im Grundsatz stellt sich bei<br />
jedem Leerstandsobjekt die Frage nach<br />
Bestandsverzicht oder Bestandserhalt.<br />
Bei Prüfung von Bestandsverzicht gilt<br />
es Fragen nach Grundstücksneuordnung,<br />
möglichen Zwischennutzungen<br />
und Nachnutzungsalternativen als<br />
bauliche oder Freiraumnutzung zu beantworten.<br />
Bei Bestandserhalt kann<br />
Teilrückbau und Zwischennutzung eine<br />
Rolle spielen, in jedem Fall geht es um<br />
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