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Abschlussbericht des Modellvorhabens - Bayerisches ...

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2.10 Welche Schlussfolgerungen legt Ort schafft Mitte nahe?<br />

Modell der Ortsmittenplanungen in Blaibach<br />

mit Bürgerhaus sowie Kultur- und Konzerthaus<br />

haben die Auswertungen der Ortsmittenprozesse<br />

einen wichtigen Beitrag<br />

der Systematisierung und Erweiterung<br />

<strong>des</strong> Instrumentariums zur Leerstandsbewältigung<br />

geleistet. Dies ist schnell<br />

in das Bewusstsein der Fachöffentlichkeit<br />

gelangt, was die ungewöhnliche<br />

hohe Nachfrage nach der Zwischenbilanz-Broschüre<br />

und den im Internet<br />

verfügbaren Informationen belegt. Und:<br />

Die Erfahrungen der Modellkommunen<br />

machen Mut. Das bestätigen u. a. die<br />

Interviews auf den folgenden Seiten.<br />

Leerstandsbewältigung fordert die<br />

„aktivierende“ Kommune<br />

Struktureller Leerstand in Ortsmitten<br />

ist in der Regel eine Folge nachfragegeschwächter<br />

Märkte. Weil sich umfassende<br />

Investitionen in Immobilien<br />

an diesen Standorten häufig nicht rentieren,<br />

beschränken sich Eigentümer<br />

auf Erhaltungsmaßnahmen oder lassen<br />

ihre Gebäude sogar verfallen undnehmen<br />

Leerstand in Kauf. Wenn sich<br />

eine Kommune nicht mit Leerstand<br />

und Bedeutungsverlust ihrer Ortsmitte<br />

abfinden will, muss sie sich klar zur<br />

Stärkung der Ortsmitte bekennen und<br />

eine aktivierende Rolle einnehmen. Gerade<br />

bei einem schwachem Marktumfeld<br />

sind klare Rahmenbedingungen<br />

und die Vorbildfunktion der Kommune<br />

unverzichtbar – bei der Pflege <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Raums und ihrer Immobilien,<br />

als Vordenkerin einer neuen Nutzungsperspektive,<br />

Projektentwicklerin von<br />

Leerstandsobjekten, ggf. Zwischenerwerberin<br />

von Leerstandsobjekten. Dieses<br />

Rollenverständnis ist neu und kann<br />

bei den begrenzten Verwaltungsressourcen<br />

kleiner Städte und Gemeinden<br />

schnell an seine Grenzen stoßen. Vielerorts<br />

ist eine Aufgabenübertragung<br />

auf Dienstleister notwendig, aber auch<br />

diese Zusammenarbeit muss eingeübt<br />

werden.<br />

Und die Kommunen benötigen für diese<br />

Rolle passgenaue Instrumente: Der<br />

im Modellvorhaben erprobte kommunale<br />

Entwicklungsfonds als neues Instrument<br />

der Städtebauförderung könnte<br />

dazugehören.<br />

Projekt-Visionen und Machbarkeitsstudien<br />

bringen voran<br />

Gute Analysen der Leerstandssituation<br />

in der Ortsmitte sind Voraussetzung<br />

für konstruktives kommunales Handeln.<br />

Die Erfahrungen der Modellkommunen<br />

zeigen, dass eine frühzeitige<br />

Entwicklung von „Projekt-Visionen“<br />

sich baldmöglichst anschließen sollte,<br />

um kommunale wie private Akteure zu<br />

motivieren. Diese Projekt-Visionen bedürfen<br />

dann die Untersuchung ihrer Belastbarkeit,<br />

um sie ggf. weiter zu verfolgen,<br />

zu modifizieren oder zu verwerfen.<br />

Projekt-Visionen können sich aus unterschiedlichen<br />

Gründen als nicht oder<br />

erst später umsetzbar erweisen. Kommunen<br />

sind daher gut beraten, mehr<br />

als eine Projekt-Vison auf Machbarkeit<br />

zu prüfen, um möglichst verzögerungsfrei<br />

zur Umsetzung eines motivierenden<br />

Impulsprojektes zu gelangen. Allen<br />

Nachahmerkommunen sei empfohlen:<br />

Suchen Sie die Marktnischen bzw.<br />

starken lokalen Umsetzungsakteure<br />

und damit nach der ortsspezifischen<br />

Lösung!<br />

Mut für nicht-bauliche Nachnutzung<br />

aufbringen<br />

Viele Kommunen unterschätzen die<br />

Chancen, die sich durch nicht-bauliche<br />

Nachnutzung für die Wohn- und Lebensqualität<br />

ergeben können und vernachlässigen<br />

daher die Prüfung einer<br />

solchen Entwicklungsperspektive im<br />

Rahmen ihrer Konzepte. Das ist verständlich<br />

vor dem Hintergrund <strong>des</strong>olater<br />

Haushaltslagen, die Investitionen<br />

z. B. in Freiraum kaum rechtfertigbar<br />

erscheinen lassen. Umgekehrt bietet<br />

aber die Marktlage in einem Teil der<br />

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