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Diskussion<br />
[52]. Dieses erklärt sich zum einen darin, dass Typ A Verletzungen im Sinne von<br />
kompletten Berstungsfrakturen mit einer deutlichen Höhenmin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> ventralen<br />
Wirbelkörperanteile einhergehen können, zum an<strong>der</strong>en müssen Typ B- und Typ C-<br />
Verletzungen nicht zwingend zur Indikationsstellung eines ventralen Vorgehens mit<br />
Wirbelkörperersatz führen.<br />
Versorgungskonzept:<br />
Behandlungsziele <strong>der</strong> Primärversorgung von Verletzungen <strong>der</strong> Rumpfwirbelsäule sind die<br />
Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> statischen, funktionellen und protektiven Funktion des Achsorganes<br />
[49].<br />
Die Indikation zur ventralen Span- o<strong>der</strong> Cage-Spondylodese erfolgte nach dem<br />
Versorgungskonzept des Diakoniekrankenhaus Frie<strong>der</strong>ikenstift Hannover. Hierbei erfolgte,<br />
historisch bedingt, die Versorgung von inkompletten Berstungsfrakturen mit deutlicher<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sagittalen Balance mittels Span, die Indikation zur ventralen Cage-<br />
Spondylodese wurde bei kompletten Berstungsfrakturen, frontalen Spaltbrüchen sowie bei<br />
hochinstabilen Frakturen und Frakturen mit Beteiligung bei<strong>der</strong> angrenzen<strong>der</strong><br />
Bandscheibenfächer gestellt [22].<br />
Die Versorgung von Hochenergietraumen erfolgte in dieser Untersuchung zu 68,8% im<br />
Rahmen <strong>der</strong> dorsoventralen Versorgung mit einem Titan-Cage, die Versorgung von<br />
Niedrigenergietraumen zu 70% durch einen ventralen Span, dies ist durch das im<br />
Diakoniefrankenhaus Frie<strong>der</strong>ikenstift angewendete Versorgungskonzept zu erklären.<br />
Dies zeigt sich ebenfalls bei <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> dorsalen Instumentationsstrecken, bzw. <strong>der</strong><br />
dorsal überbrückten Bewegungssegmente. Alle mit Cage versorgten Patienten wurden<br />
mindestens über 2 Bewegungssegmente hinweg dorsal instrumentiert, zwei Patienten über<br />
3 Bewegungssegmente.<br />
53,3% <strong>der</strong> Span-Gruppe wurden, aufgrund <strong>der</strong> Frakturmorphologie und Klassifikation,<br />
monosegmental auf das verletzte Segment beschränkt versorgt, nur in 40% <strong>der</strong> Fälle<br />
erfolgte eine bisegmentale dorsale Instrumentation und in einem Fall die dorsale<br />
Instumentation von 4 Höhen. Des Weiteren wurde eine Span-Versorgung in über 70% bei<br />
inkompletten Berstungsbrüchen des Typs A3.1 durchgeführt. Dieser Verletzungstyp stellt<br />
eine Verletzung nur eines Bewegungssegmentes dar und ist, im Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />
Frakturtypen, als einfache Fraktur zu werten.<br />
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