Regierungspräsidium Karlsruhe - Rheinauen bei Rastatt
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7. Naturnahe<br />
Umgestaltung<br />
von Grabensystemen<br />
In der durch den Menschen genutzten Aue sind viele Grabensysteme angelegt.<br />
Für Arten, die in naturnahen Flussauen leben, sind es oft die einzigen<br />
verbliebenen Lebensräume. Diese Gräben sind jedoch häufig strukturarm,<br />
durch Verlandung bedroht oder mit Gehölzen zugewachsen.<br />
Durch eine Aufweitung und abschnittsweise Vertiefung können verlandete<br />
oder monotone Gräben zu strukturreichen Gewässern umgestaltet werden.<br />
Außerdem werden Vertiefungen gegraben, in denen Wasserlebewesen<br />
auch dann noch überdauern können, wenn der restliche Graben in heißen<br />
Sommern austrocknet. Spezielle Amphibiengewässer werden ohne Anbindung<br />
zu den Gräben angelegt, damit von dort keine Fische eindringen und den<br />
Amphibienlaich fressen können. An einigen Gräben in Durmersheim,<br />
Elchesheim-Illingen und <strong>Rastatt</strong> sind auf einer Strecke von insgesamt 2,2 km<br />
Umgestaltungen vorgesehen.<br />
An den naturnah umgestalten Gräben entwickeln sich Röhrichte und<br />
blütenreiche Hochstaudenfluren und damit neue Lebensräume für<br />
auetypische Arten. In den nun dauerhaft wasserführenden Grabenabschnitten<br />
haben Schlammpeitzger und Gelbbauchunken bessere Lebensbedingungen.<br />
Sogar europaweit gefährdete Schneckenarten (Bauchige und Schmale<br />
Windelschnecke) profitieren von diesen Maßnahmen.<br />
Bauchige Windelschnecke<br />
Foto: San Martin Gilles<br />
Graben im <strong>Rastatt</strong>er Bruch<br />
Foto: Dr. Jost Armbruster