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Das amtliche Regelwerk - Bundesministerium für Unterricht, Kunst ...

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schen Nasalvokale wie in Teint). Darüber hinaus können fremde Sprachen<br />

andere Laut-Buchstaben-Zuordnungen haben (zum Beispiel in<br />

Nightclub). Grundsätzlich kann man, was die Schreibung von Fremdwörtern<br />

angeht, zwei Tendenzen unterscheiden:<br />

(1) Schreibung wie in der fremden Sprache: Diese Lösung hat Vorteile<br />

beim Erlernen fremder Sprachen, bei Mehrsprachigkeit, bei der internationalen<br />

Verständigung, speziell bei den Internationalismen (zum<br />

Beispiel City, Taxi) oder in den Fachsprachen (zum Beispiel Calcium).<br />

Teilweise verbindet sich mit der fremden Schreibung auch das Flair<br />

von Weltläufigkeit, dies besonders bei Varianten (zum Beispiel Club<br />

neben Klub).<br />

(2) Lautliche und/oder orthografische Angleichung (zum Beispiel beides<br />

in englisch strike, gesprochen [stra�k], zu deutsch Streik, gesprochen<br />

[�tra�k]): Diese Lösung hat Vorteile <strong>für</strong> den, der die fremde Herkunftssprache<br />

nicht kennt. Denn bei nicht erfolgter Angleichung kann<br />

er sich das Fremdwort nur als Schreibschema oder Schreibaussprache<br />

einprägen (zum Beispiel Portemonnaie als Por-te-mon-na-i-e). Die<br />

Angleichung vollzog und vollzieht sich meist nicht systematisch, sondern<br />

von Fall zu Fall, und sie hängt sehr stark von der Häufigkeit und<br />

Gebräuchlichkeit eines Wortes ab. Gelegentlich gibt es auch Doppelschreibungen,<br />

besonders wenn spezielle fachsprachliche Schreibungen<br />

auftreten (zum Beispiel Karbid – Carbid).<br />

Nicht immer gelten die regelmäßigen Laut-Buchstaben-Zuordnungen<br />

bei Eigennamen; man vergleiche Schmidt, Schmid; Maier, Mayer,<br />

Meyer, Meier; Duisburg; Soest.<br />

2.2 Die Beziehung zwischen Schreibung und Bedeutung<br />

Die deutsche Rechtschreibung bezieht sich nicht nur auf die Lautung,<br />

sondern sie dient auch der grafischen Fixierung von Inhalten der<br />

sprachlichen Einheiten, das heißt der Bedeutung von Wortteilen, Wörtern,<br />

Sätzen und Texten. So wird ein Wortstamm möglichst gleich geschrieben,<br />

selbst wenn er in unterschiedlicher Umgebung verschieden<br />

ausgesprochen wird. Man spricht hier von Stammschreibung oder<br />

Schemakonstanz. Dies betrifft zum Beispiel die Schreibung bei Auslautverhärtung<br />

in manchen deutschen Sprachgebieten (Rad und Rat<br />

werden gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich geschrieben wegen<br />

des Rades und des Rates), den Umlaut (zum Beispiel Wand – Wände,<br />

aber Wende), das Zusammentreffen gleicher Konsonanten (zum Beispiel<br />

Haussegen, fünffach, zerreißen, enttäuschen, Blinddarm), gelegentlich<br />

auch Einzelfälle (vier mit langem [i�], aber vierzehn, vierzig<br />

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