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Info 2006 2007<br />
Ein erfolgreicher Einsatz<br />
Der Zoll bekämpft die Schwarzarbeit und die illegale Beschäftigung<br />
immer erfolgreicher: Die mehr als 420.000 Überprüfungen an <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsstelle und von Arbeitgebern erbrachten im Jahr 2005:<br />
3 Fast 82.000 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten.<br />
3 Fast 54.000 Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten<br />
mit etwa 67 Millionen Euro Bußgel<strong>de</strong>rn.<br />
3 Insgesamt 995 Jahre Freiheitsstrafen.<br />
für die ehrlichen Bürger steigen.<br />
3 Legal beschäftigte Arbeitnehmer<br />
verlieren ihren Job, weil Schwarzarbeiter<br />
ihnen die Arbeit wegnehmen.<br />
3 Schwarzarbeiter sind nicht gegen<br />
Krankheit o<strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit abgesichert.<br />
3 Viele Schwarzarbeiter beziehen<br />
Sozialleistungen und betrügen <strong>de</strong>n<br />
Staat sowie die Solidargemeinschaft<br />
daher doppelt. Doch wenn sie erwischt<br />
wer<strong>de</strong>n, müssen sie die zu<br />
Unrecht erhaltenen Leistungen<br />
zurückzahlen.<br />
3 Unternehmen, die ihre Arbeitnehmer<br />
legal beschäftigen, haben gravieren<strong>de</strong><br />
Wettbewerbsnachteile.<br />
Wer sich also einerseits darüber beschwert,<br />
dass die Steuern und Abgaben<br />
zu hoch seien, an<strong>de</strong>rerseits aber<br />
nach Feierabend noch „nebenher“ illegal<br />
Geld verdient, <strong>de</strong>r darf sich eigentlich<br />
nicht darüber wun<strong>de</strong>rn: Denn er ist<br />
mit Schuld daran, dass <strong>de</strong>m Staat jährlich<br />
ein nicht unerheblicher Millionenbeitrag<br />
durch die Lappen geht und am<br />
En<strong>de</strong> alle dafür bezahlen müssen. Alleine<br />
im Jahr 2005 entstand durch nicht<br />
gezahlte Steuern, Sozialversicherungsabgaben<br />
o<strong>de</strong>r erschlichene Sozialleistungen<br />
ein Scha<strong>de</strong>n in Höhe von 563<br />
Millionen Euro!<br />
Der Zoll kontrolliert<br />
Infolge <strong>de</strong>s Wegfalls <strong>de</strong>r meisten<br />
Zollgrenzen in Deutschland hat <strong>de</strong>r<br />
Zoll die Aufgabe übernommen, gegen<br />
Schwarzarbeit vorzugehen. Die dort<br />
zuständige „Finanzkontrolle<br />
Schwarzarbeit“ (FKS) setzt rund 7.000<br />
Fahn<strong>de</strong>r ein, die vor allem gegen gewerbliche<br />
Schwarzarbeit, etwa am<br />
Bau o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Gastronomie, vor-<br />
gehen. Der Umfang <strong>de</strong>r so genannten<br />
qSchattenwirtschaft wird in<br />
Deutschland für das Jahr 2006 auf ca.<br />
345,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro geschätzt. Dies<br />
entspricht etwa 14,9 Prozent <strong>de</strong>r gesamten<br />
Wirtschaftsleistung (BIP). Der<br />
Staat schätzt, dass alleine im Jahr 2004<br />
rund 2,6 Milliar<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n schwarzgearbeitet<br />
wur<strong>de</strong>, das entspricht ungefähr<br />
420.000 regulären Arbeitsplätzen.<br />
Daher verfolgt <strong>de</strong>r Gesetzgeber gewerbliche<br />
Schwarzarbeit als Straftatbestand.<br />
Verstöße von Privatleuten, die<br />
ihre Beschäftigten nicht anmel<strong>de</strong>n,<br />
dagegen als Ordnungswidrigkeiten.<br />
Steuervergünstigungen<br />
gegen Schwarzarbeit<br />
Im gewerblichen Bereich kontrolliert<br />
<strong>de</strong>r Zoll immer schärfer. Etwas an<strong>de</strong>rs<br />
sieht es im privaten Bereich aus, <strong>de</strong>nn<br />
was sich hinter <strong>de</strong>n verschlossenen<br />
Wohnungstüren abspielt, davon erfährt<br />
<strong>de</strong>r Zoll nur im Ausnahmefall. Um die<br />
Schwarzarbeit auch in diesem Bereich<br />
Schwarzarbeit: Prognose 2006<br />
Insgesamt: 345,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro (100%)<br />
In diesen Bereichen wird häufig schwarzgearbeitet:<br />
38 %<br />
15 %<br />
17 %<br />
13 %<br />
17 %<br />
besser zu bekämpfen, hat sich die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung daher etwas an<strong>de</strong>res<br />
einfallen lassen. Bereits seit einiger Zeit<br />
kann man nämlich die Kosten für so<br />
genannte haushaltsnahe Dienstleistungen,<br />
beispielsweise die Wohnungsreinigung<br />
o<strong>de</strong>r die Betreuung von<br />
Familienangehörigen, steuermin<strong>de</strong>rnd<br />
geltend machen. Das heißt, man kann<br />
20 Prozent <strong>de</strong>r Kosten (bis zu 3.000<br />
Euro im Jahr) von <strong>de</strong>r Steuer absetzen,<br />
maximal also 600 Euro.<br />
Darüber hinaus können Haushalte mit<br />
min<strong>de</strong>stens einer pflegebedürftigen<br />
Person einen Teil ihrer Ausgaben steuermin<strong>de</strong>rnd<br />
geltend machen. Wer Handwerkerleistungen<br />
für Renovierungs-,<br />
Erhaltungs- und Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen<br />
in Anspruch nimmt, kann<br />
ebenfalls 20 Prozent dieser Aufwendungen<br />
(bis zu 3.000 Euro im Jahr)<br />
von seiner Steuerschuld abziehen. Die<br />
steuerliche För<strong>de</strong>rung umfasst aber<br />
nur die Arbeitskosten, Materialkosten<br />
wer<strong>de</strong>n dabei nicht berücksichtigt.<br />
Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung<br />
(IAW) schätzt in seiner Prognose<br />
zur Entwicklung <strong>de</strong>r Schattenwirtschaft<br />
in Deutschland, dass die<br />
steuerliche Absetzbarkeit von Reparaturaufwendungen<br />
im Haushalt sowie<br />
von Aufwendungen für Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />
(siehe auch Seite 20/21) und<br />
Pflege das Niveau <strong>de</strong>r Schattenwirtschaft<br />
im Jahr 2006 um rund eine<br />
Milliar<strong>de</strong> Euro absenken könnte.<br />
Baugewerbe<br />
und Handwerk<br />
Kfz, Maschinenbau<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
Unterhaltungs- und<br />
Vergnügungsbranche<br />
Haushaltsnahe Dienstleistungen<br />
(Nachhilfe, Friseur,<br />
Babysitten etc.), Sonstiges<br />
131,4<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
58,7<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
58,7<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
51,8<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
44,9<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
Quelle: Schätzung <strong>de</strong>s Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW), Januar 2006<br />
Weiter<strong>de</strong>nken<br />
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bun<strong>de</strong>sfinanzministerium.<br />
<strong>de</strong><br />
Internet-Tipp<br />
Über die Wege <strong>de</strong>r<br />
Bekämpfung von<br />
Schwarzarbeit informiert<br />
<strong>de</strong>r Deutsche Zoll auf einer<br />
speziellen Webseite:<br />
www.zoll-stopptschwarzarbeit.<strong>de</strong><br />
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