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November / Dezember 2013 - Schwäbisches Tagblatt

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die kleine <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong> 3<br />

V<br />

or knapp zwei Jahren wurde<br />

die sogenannte Weltuntergangsuhr<br />

neu eingestellt. Seither<br />

steht die symbolische Uhr, mit der<br />

die Autoren der Zeitschrift „Bulletin<br />

of the Atomic Scientists“ seit<br />

1947 vor einem Atomkrieg und in<br />

neuerer Zeit auch vor den Gefahren<br />

des Klimawandels warnen<br />

wollen, auf 5 vor 12.<br />

Unsere Uhren funktionieren nur<br />

als Zeiger der Zeit. Die Zeichen<br />

der Zeit müssen wir selber deuten.<br />

Doch Endzeitpropheten, ob wissenschaftlich<br />

motiviert oder religiös<br />

inspiriert, können ihre Zeitgenossen<br />

nur selten wachrütteln.<br />

Denn wer in die Alltagsroutine<br />

eingebunden ist, nimmt sich<br />

kaum Zeit für die Reflexion über<br />

die Zeit. Auch die kalendarisch<br />

verordnete besinnliche Zeit am<br />

Jahresende lässt dafür mit ihren<br />

Traditionen und Ritualen und<br />

dem daraus resultierenden Feiertagsstress<br />

kaum Zeit.<br />

Es sind eher die Brüche im Leben<br />

eines Menschen, die ihn über die<br />

Zeit nachdenken lassen. Etwa<br />

beim Übergang von der Arbeitszeit<br />

in die Rente. Und eher als die<br />

Jahreswechsel mit ihren guten<br />

Vorsätzen, deren Halbwertszeiten<br />

gerade mal bis Dreikönig reichen,<br />

regen die Wechseljahre und das<br />

Ticken der biologischen Uhr zur<br />

Neuorientierung an.<br />

Und vielleicht auch zur Auseinandersetzung<br />

mit dem Ende der eigenen<br />

Lebenszeit. Zu unserer<br />

Umfrage „Gibt es ein Leben nach<br />

dem Tod?“ wollten lokale Promis<br />

aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Kultur - aus welchen<br />

Gründen auch immer - keine Stellung<br />

nehmen. Auch viele Passanten,<br />

die von uns im Alten Botanischen<br />

Garten in Tübingen mit dieser<br />

Frage konfrontiert wurden,<br />

wollten ihre Meinung dazu nicht<br />

preisgeben. Oder wenn, dann nur<br />

anonym.<br />

Der Tod und was danach kommt,<br />

scheint ein heikles und immer<br />

noch stark tabuisiertes Thema zu<br />

sein. Umso spannender die Antworten<br />

jener, die sich auf den Seiten<br />

56 und 57 dieses Magazins mit<br />

ihrer Position an die Öffentlichkeit<br />

wagen.<br />

Gute Zeit!<br />

Stefan Zibulla<br />

Sachwerterhalt<br />

kombiniert mit<br />

guter Gestaltung

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