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LEUCHTT TTURM

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<strong>LEUCHTT</strong>URM<br />

150 Jahre<br />

Zur Geschichte des Ostfriesischen Lehrervereins / GEW<br />

von<br />

J. Kaufhold<br />

(Fassung<br />

11.8.13)<br />

Über Daten und Jahrestage<br />

kann gestritten werden. Das<br />

ist so.<br />

Fragen danach, wann welche<br />

Organisationen gegründet und<br />

wie die Zielsetzungen umschrieben<br />

wurden, geben immer<br />

Anlass zu Diskussionen.<br />

Das Jahr 1863 wird von der<br />

SPD als Jahr der Gründung der<br />

Sozialdemokratischen Partei angesehen.<br />

Tatsache ist, dass am 27.<br />

Mai 1863 ein Verein ins Leben<br />

gerufen wurde: Der „Allgemeine<br />

Deutsche Arbeiterverein“. Diesen<br />

Verein aber zeichnete eine<br />

Besonderheit aus: er wurde auf<br />

dem Hintergrund des von<br />

Ferdinand Lassalle entworfenen<br />

Statuts gegründet. Das Statut<br />

beinhaltete eindeutig politische<br />

Zielsetzungen, so wurde der<br />

Verein zur Keimzelle einer<br />

Partei.<br />

Auf eine ähnliche Geschichte<br />

blickt die GEW zurück.<br />

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

gab es Vereinsgründungen<br />

Hinrich Janssen Sundermann, 1815 – 1879<br />

Gedenkfeier an seinem Grabe in Westrhauderfehn<br />

An dem frostklaren Morgen des 4. Januar 1954<br />

versammelten sich zahlreiche Lehrer und Lehrerinnen<br />

Ostfrieslands an dem Grab Sundermann in Westrhauderfehn<br />

zu einer Gedenkfeier. Der „Ostfriesische<br />

Lehrerverein“ hat das Grab seines Vorkämpfers, das lange<br />

Jahre von dem Sundermann ebenfalls verbundenen<br />

Stenografenvereins in Leer betreut wurde, gärtnerisch<br />

herrichten und die Inschrift des Denkmals, das ihm<br />

Kollegen und Freunde errichteten, neu vergolden lassen.<br />

Er wird Grab und Denkmal in seine Obhut nehmen. Im<br />

Namen des Ostfriesischen Lehrervereins legte der erste<br />

Vorsitzende, Hauptlehrer Hans Hirte – Burhafe, nach<br />

seiner Ansprache einen Kranz nieder.<br />

22<br />

der Lehrerschaft, die vom<br />

Grundsatz her auch politische<br />

Ziele verfolgten.<br />

Zur hundertjährigen Geschichte<br />

der Lehrervereinsbewegung<br />

veröffentlichte T.L.A. Pretzel<br />

ein zusammenfassendes<br />

Werk, in dem er die Zielsetzungen<br />

besonders betonte:<br />

„Mit der Steigerung des<br />

politischen Lebens in den<br />

vierziger Jahren erwuchsen dem<br />

Vereinswesen neue Aufgaben.<br />

Die deutschen Lehrer, die immer<br />

mehr anfingen, sich als Stand zu<br />

fühlen, begannen sich der<br />

Aufgabe bewußt zu werden, die<br />

Ihnen als den berufenen<br />

Vertretern der Schule im<br />

öffentlichen Leben gestellt war.“<br />

(Pretzel, T.L.A.: Geschichte des<br />

Deutschen Lehrervereins in den<br />

ersten fünfzig Jahren seines<br />

Bestehens. Leipzig: Klinkhardt<br />

1921., S. 26.)<br />

Zu den politischen Zielsetzungen<br />

erklärte er:<br />

„Der aufstrebende Lehrerstand<br />

verlangte einen seiner<br />

Bedeutung entsprechenden Einfluß<br />

auf Schulgesetzgebung und<br />

Schulverwaltung. So stehen auch<br />

in der pädagogischen Presse<br />

jener Zeit und in den<br />

Verhandlungen der Vereine<br />

nicht mehr bloß allgemeine<br />

Bildungsfragen und solche des<br />

Unterrichtsverfahrens auf der<br />

Tagesordnung, vielmehr treten<br />

schulpolitische Fragen in den<br />

Vordergrund. Besonders wird<br />

das Verhältnis der Schule zu<br />

Kirche und Staat vielfach<br />

erörtert, und schließlich führen<br />

die Erörterung fast allgemeinen<br />

zur Forderung der ‘Staatsschule’.“<br />

(ebd.)<br />

Auch in Ostfriesland gab es,<br />

solange Schule strukturiert geführt<br />

wurde, Zusammenkünfte<br />

der Lehrkräfte, um Absprachen<br />

zu treffen. In der Literatur zur<br />

Geschichte der Lehrerkonferenzen<br />

in Ostfriesland wird oft auf<br />

den Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

Bezug genommen. Es waren<br />

vorrangig organisatorisch begründete<br />

Zusammenkünfte, die<br />

durch den Schulaufseher Theodoros<br />

van Swinderen im Distrikt<br />

Groningen - der Distrikt<br />

umfasste unter französischer<br />

Verwaltung auch Ostfriesland -<br />

initiiert wurden. Lehrer der<br />

Schulen eines überschaubaren<br />

Bereiches schlossen sich zusammen<br />

und bildeten Konferenzen.<br />

Sie trafen sich in der Regel<br />

monatlich einmal zum Austausch,<br />

zur Lektürebesprechung<br />

und Fortbildung.<br />

Diese Form wurde rasch in<br />

vielen Bereichen Ostfrieslands<br />

praktiziert. Die Konferenzmitglieder<br />

mussten den Ort des<br />

Treffens so wählen, dass alle auch<br />

zu Fuß zur Zusammenkunft<br />

kommen konnten.<br />

Gebhard Löning, aktives<br />

Mitglied des Ostfriesischen<br />

Lehrervereins (OLV) seit Neuanfang<br />

1946, stellte diese Vorläufer<br />

der Vereinsgründung in einer

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