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MAGAZIN<br />
13<br />
Ob ich mich als Sammler auf Gemälde<br />
oder Eierbecher stürze, das entscheidet<br />
manchmal der Zufall, häufiger wahrscheinlich<br />
die zur Verfügung stehenden<br />
finanziellen Mittel, eher selten bzw. gleich<br />
von Anfang in Erwägung gezogen wird<br />
wohl die Raumfrage. (Obwohl sich dieses<br />
Versäumnis dann nicht selten früher oder<br />
später zu einem veritablen Problem entwickelt,<br />
und zwar objektunabhängig.) Wie<br />
dem auch sei, ganze, vollausgestattete<br />
Räume zu horten, käme dennoch den wenigsten<br />
Privatsammlern in den Sinn; eine<br />
öffentliche Einrichtung hingegen, wie etwa<br />
das Museum für Kunst und Gewerbe<br />
in Hamburg, hat andere Kapazitäten. In<br />
der Hansestadt hat man sich sogar auf<br />
das Sammeln von historischen Räumen<br />
spezialisiert. Die „Spiegel-Kantine“ ist die<br />
jüngste Errungenschaft. Sie ist bedauerlicherweise<br />
das Einzige, was vom Interieur<br />
des einstigen Spiegel-Verlagshauses an<br />
der Brandstwiete 19 übrig geblieben ist,<br />
Collect Hit am 5. Oktober, Brüssel Kart Expo<br />
dessen kunterbuntes Innenleben in den<br />
1968er-Jahren nahezu komplett von Verner<br />
Panton gestaltet worden war. Der dänische<br />
Designer verkörperte mit seinen<br />
extrem farbigen Raumkonzepten wie<br />
kaum ein anderer den Geist der damaligen<br />
Zeit, der sich dann aber leider als recht<br />
flüchtig erwies. Schon Ende der 70er-Jahre<br />
wurde Weiß wieder tonangebend und<br />
mit den Farben verschwanden schließlich<br />
auch die übrigen Ausstattungsstücke und<br />
-merkmale der Ära Panton, abgesehen<br />
eben vom „Vorhof zu Hölle“, wie die in<br />
sämtliche Rotschattierungen getauchte<br />
Spiegelkantine im eigenen Hause gerne<br />
genannt wurde. Wie damalige Mitarbeiter,<br />
Besucher und die Öffentlichkeit generell<br />
auf diese außergewöhnliche Gestaltung<br />
reagierten und warum überhaupt Panton?,<br />
diese Fragen stellen sich die Autoren der<br />
vorliegenden Publikation. Das reichhaltige<br />
Archiv- bzw. Bildmaterial ermöglicht dem<br />
Leser zudem noch einmal eine ausführliche<br />
Besichtigung des ganzen Gebäudes.<br />
ISBN 978-3-7757-3321-2<br />
BÖRSEN/MESSEN/MÄRKTE<br />
■ Collect Hit<br />
Jedes Jahr am ersten Oktober-Wochenende<br />
findet in Brüssel, Kart Expo, Alfons<br />
Gossetlaan, 9, Groot-Bijgaarden, die<br />
Collect-Hit statt, heuer am 5. des Monats<br />
und bereits zum 14. Mal. An mehr als 600<br />
Tischen findet der Sammler Schätze des<br />
19. und 20. Jahrhunderts. Kein Wunder,<br />
dass es da Liebhaber aus der ganzen<br />
Flakons von links nach rechts: Shalimar von Guerlain,<br />
Le Baiser von Lalique, das sogenannte „Bienenflakon“<br />
von Guerlain, Chanel Nr. 5 und Femme<br />
von Rochas; 16. Parfumflakon-Sammlerbörse<br />
am 12. Oktober in Straßburg<br />
Foto: Jacques Schumacher<br />
Welt, sogar aus den USA und Japan anzieht.<br />
Ob Puppen oder Spielzeug, Gemälde<br />
oder Comics, antike Möbel oder ebensolche<br />
Klamotten – das Angebot ist immens.<br />
Neu ist in diesem Jahr die „Vintage-<br />
World“: Objekte, Juwelen, Möbel und Kleidung<br />
von 1945 bis 1980 machen Lust auf<br />
den Retro-Look.<br />
Öffnungszeit: 10 bis 15.30 Uhr<br />
Telefon: 0032/2/7362864<br />
Internet: www.toymarket.eu<br />
■ Duftstoffe<br />
Liebhaber und Bewunderer duftender<br />
und dekorativer Fläschchen kommen am<br />
Sonntag, dem 12. Oktober im Pavillon<br />
Joséphine im Parc L’Orangerie in Straßburg<br />
wieder auf ihre Kosten. Dort findet die<br />
16. Parfumbörse statt, die bereits seit 1999<br />
der Parfumflakon-Treff in Europa ist und<br />
sich seitdem großer Belibtheit erfreut. So<br />
wird dort alles geboten, was nicht nur feine<br />
Nasen erfreut, von Armani bis Valentino<br />
und von Chanel bis Carthusia. Sowohl<br />
aktuelle Miniaturen als auch Großfactisen<br />
gehören zum Angebot, ergänzt durch Flakons<br />
in allen Größen, Farben und Formen,<br />
durch Neuheiten, limitierte Düfte, Duftkarten,<br />
Schmuck, Creme-Parfums, Puderdosen,<br />
Accessoires bis hin zu Dekorationsartikeln<br />
und Fachliteratur.<br />
Bis zu 300 Düfte jährlich buhlen um die<br />
Nasen der Kundschaft – kein Wunder also,<br />
dass sich die Hersteller mit der Gestaltung<br />
ihrer Flakon-Verpackung mächtig<br />
ins Zeug legen müssen, um erst mal optisch<br />
den Konsumenten anzusprechen,<br />
denn bekanntlich „riecht das Auge mit“.<br />
Für Sammler besonders interessant ist,<br />
dass Aussteller aus dem Ausland oftmals<br />
Flakons anbieten, die hierzulande nicht<br />
oder nur schwer erhältlich sind.<br />
Öffnungszeit: 9.30 bis 16 Uhr<br />
Telefon: 0171/6349999<br />
Internet: www.parfumboerse.de<br />
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