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Trödler Bahlsen Reklame (Vorschau)

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REKLAME<br />

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Hannover dann auch für seine wunderbaren<br />

und exquisit gestalteten Verpackungen<br />

zahlreiche Preise erringen. Da diese<br />

ein Spiegelbild des unterschiedlichen<br />

Kunstgeschmacks und aktuellen Zeitgeistes<br />

waren, kann man anhand der <strong>Bahlsen</strong><br />

Keks-Verpackungen und -Dosen die<br />

künstlerischen Strömungen und Entwicklungen<br />

durch die Jahrzehnte bestens<br />

nachvollziehen – vom Jugendstil über die<br />

20er- bis in die 70er-Jahre. Dabei verbindet<br />

sich auf den zumeist bunten Exponaten<br />

Kunstgeschichte mit Wirtschaftsgeschichte<br />

gleichermaßen und dokumentiert<br />

gleichzeitig die Innovationsfreude und<br />

weltweit beachtete Kreativität dieses deutschen<br />

mittelständischen Unternehmens.<br />

Von Jugendstil bis Pop Art<br />

In der Ausstellung werden über 250 Exponate<br />

aus einer großen Privatsammlung sowie<br />

aus dem Firmen-Archiv gezeigt. War<br />

um 1900 der Jugendstil prägend für die<br />

Keksdosen der Firma, gab Anfang der<br />

1920er-Jahre die expressionistische Malerin<br />

Martel Schwichtenberg das Verpackungsdesign<br />

vor, bis Ende der 20er-<br />

Jahre der Konstruktivismus zum prägenden<br />

Gestaltungselement wurde. Die harten<br />

Nachkriegsjahre spiegeln sich im<br />

schlichten Design der Blechdosen wider,<br />

bis in den 1960ern die <strong>Bahlsen</strong>-Dosen mit<br />

knalligen Farben viele Elemente der Pop<br />

Art aufgreifen. Weit über Hermann <strong>Bahlsen</strong>s<br />

Lebenszeit hinaus spiegeln jedoch<br />

alle Verpackungen die Kunstströmungen<br />

des jeweiligen Jahrzehnts wider. Auf den<br />

ersten <strong>Bahlsen</strong>-Dosen erscheinen Firmenund<br />

Produktnamen noch in großen Lettern.<br />

Bald verzichtete man aber gänzlich auf<br />

den Schriftzug und erwähnte den Namen<br />

entwarfen Schaufenster und Dosen und<br />

die Künstlerin Mela Köhler, die auch für die<br />

Wiener Werkstätten tätig war, kreierte farbenfrohe<br />

Pappbehälter mit flächigen Mustern.<br />

Die Malerin Martel Schwichtenberg<br />

war in den 1920er-Jahren für die gesamte<br />

Werbeabteilung verantwortlich. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg gestaltete dann Eva<br />

Grossberg die herrlichen Geschenkdosen<br />

mit schmackhaftem Keks-Inhalt bis Ende<br />

der 1980er-Jahre.<br />

Kunst und Wirtschaft<br />

Auf verschiedenen Weltausstellungen<br />

konnte das Traditionsunternehmen aus<br />

Martel Schwichtenberg, Entwurfszeichnungen für<br />

eine Marmeladen-Verpackung, 1918-1924<br />

Pappschachteln, Entwurf Martel Schwichtenberg,<br />

1918-1924<br />

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